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Die Formel 1 in Francorchamps: Rekordverlust im Jahr 2016

Die Rennstrecke von Spa-Francorchamps gilt nach wie vor als eine der schönsten und anspruchsvollsten auf der ganzen Welt. Foto: dpa

Wenn an diesem Wochenende der Große Preis von Belgien der Formel 1 in Spa-Francorchamps stattfindet, dann schwärmen alle von der schönsten Rennstrecke der Welt, von „Eau Rouge“, der aufregendsten Kurve in der Königsklasse, vom „Raidillon“ und von „Blanchimont“. So schön und aufregend Spa-Francorchamps auch ist, dieser Grand Prix ist ein teures Vergnügen.

Im vergangenen Jahr verzeichnete der Große Preis von Belgien mit einen Minus von 8,6 Millionen Euro sogar einen Rekordverlust. Im Jahr 2015 hatte das Defizit 6,8 Millionen Euro betragen.

Schön, aber teuer: Die Rennstrecke von Spa-Francorchamps. Foto: dpa

Dass der Grand Prix auf der „Ardennen-Achterbahn“ ein solches Defizit „erwirtschaftet“, ist schon überraschend, denn an fehlenden Zuschauern kann es nicht gelegen haben. 2016 wurden fast 90.000 Besucher gezählt – 30% mehr als im Jahr zuvor. Und diese Zuschauer zahlten viel Geld, um das Spektakel live vor Ort sehen zu können.

Natürlich finden die Verantwortlichen der Rennstrecke immer das eine oder andere passende Argument, um den Verlust zu erklären und zu rechtfertigen.

Veranstalter André Maes und Renaud Witmeur, Chef des Unternehmens Sogepa, das der Wallonischen Region als „Finanzarm“ (bras financier) dient, um Jahr für Jahr das entstande Defizit auszugleichen, führten diesmal gegenüber der Tageszeitung „Le Soir“ einen ungünsten Wechselkurs Euro-Dollar als Grund an.

Befürworter und Kritiker

Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone habe im Vertrag 2016-2018 nichts von einer Zahlung in Euro wissen wollen, so ihre Argumentation. Von dem Moment an, wo sich Sogepa Dollars besorgt habe, bis zu dem Zeitpunkt, wo die Wallonische Region ihre Zustimmung zu dem Vertrag erteilt habe, sei der Wechselkurs von 1,33 auf 1,11 gefallen.

Zudem sei der Preis für den Vertrag 2016-2018 gegenüber dem von 2013-2015 gestiegen. Dies habe den Verlust um 2.819.000 Euro vergrößert.

Francorchamps-Fan Michael Schumacher (rechts, hier mit dem Briten Nigel Mansell) bei seinem ersten Sieg in Spa im August 1992. Foto: dpa

Trotz des enormen Defizits verweisen die Befürworter des Grand Prix immer wieder darauf, dass die Formel 1 in Spa-Francorchamps der Region sehr viel bringe und die Investitionen durchaus rechtfertige. Es sei gut angelegtes Geld, behaupten sie.

Laut dem ehemaligen wallonischen Regionalminister Jean-Claude Marcourt (PS) bringt die Formel-1 in Spa-Francorchamps der wallonischen Wirtschaft mehr als 43 Millionen Euro ein. Marcourt berief sich dabei auf eine Studie der Universität Lüttich.

Kritiker der Formel 1 verweisen darauf, dass die Investitionen, die immer wieder von der öffentlichen Hand getätigt werden, in keinem gesunden Verhältnis zu den direkten und indirekten Einnahmen mehr stehen. Sie erinnern daran, dass andere Rennstrecken schon lange nicht mehr bereit sind, sich dem Diktat der Formel-1-Potentaten zu beugen.

In Schweden (Anderstorp) gastiert die Formel 1 seit 1978 nicht mehr, in den Niederlanden (Zandvoort) seit 1985, in Portugal (Estoril) seit 1996 und in Frankreich (Magny Court) seit 2008. Teils wollten diese Länder nicht mehr, teils wollte man sie nicht mehr. In Belgien hat sich Zolder daran gewöhnt, dass es auch ein Leben ohne Formel 1 geben kann.

Allerdings hat Spa-Francorchamps etwas, was viele der inzwischen aus dem Boden gestampften Rennstrecken in finanzkräftigen Ländern der Erde nicht bieten können: Tradition und Faszination. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

23 Antworten auf “Die Formel 1 in Francorchamps: Rekordverlust im Jahr 2016”

  1. Das Geld würde sonst woanders verschwendet. Lieber Formel 1, die mich überhaupt nicht interessiert, wobei die Strecke wunderbar ist, als das Geld für Politiker, Beamte, Gender oder Islamisten rauskloppen.

  2. Ihr habt ja keine Ahnung. Wenn ihr wüsstet, was das ganze alles an Einkünften mit sich bringt?
    Alle profitieren davon, Privatleute, Geschäftsleute, Hoteliers.
    Wenn die F1 keine Station mehr in Spa macht, gehen bei vielen die Lichter aus.
    Hab früher selber mitorganisiert in Spa.

    • Réalité

      So langsam schwappt die „MILCH UND HONIG WELLE“ wohl auch auf das Publikum über!?_?_
      EifelEr war Mitorganisator!?_? In welcher Funktion, wenn man es wissen darf!?_? Und „QuietschY“ will weiter (GELD) vergrillen….
      Vielleicht war er der Chauffeur und „Pilote“ vom Happart!?_?
      Wüsste mal gerne was der damals wohl da einsackte, war ja wieder mal eine „compensation“ für irgendein „wichtiges Gefallen“ usw usw…..
      Ich glaube heute sind noch immer da welche „versorgt“…..was hat Politik überhaupt mit Formel 1 am Hut!? Wenn die Profitöre schon mal weg wären, wäre das Defizit schon „was geringer“….aber den Gefallen werden die uns nicht tun, dafür sind die Taschen zu gross….!?_?
      Was haben wir doch für ein „Kuschelmuschel“ an gierigen Politikern und und und….
      Hoffentlich wird dem SELBSTBEDIENUNGSLADEN mal bald ein endgültiges ENDE versetzt!?K_?_?
      Höchste Zeit dafür!!!

      • Wieder eine Glanztat von Réalité. Bitte, bitte lassen Sie sich wählen und machen Sie die Strecke diicht. Die Gewerbetreibenden in der Eifel werden es Ihnen danken.
        Manchmal hilft es auch bevor man schreibt eine 1/4 Stunbde nachzudenken. 15 Minuten, Sie schaffen das. (hoffentlich)

        • Réalité

          Werter Herr „ALLWISSENDER EDI“!
          Lesen Sie den Artikel vom „7 Sinn“ um 13:35 hiervor!
          Sie sind doch bei der „tollen Elite“! Investieren IMMER ins richtige, wissen ALLES besser, machen NIX falsch, usw. Jedenfalls hat für mich, und nicht nur für mich, ein Happart z Bspl etwas an der Rennstrecke verloren! Höchstens auf einer Landwirtschaftlischen Ausstellung, da selber mal Schweinemäster. Solche Posten sind doch alles „Versorgungspöstchen“, wussten Sie das noch nicht?_?
          Als wenn die Gewerbetreibenden der Eifel auf den Grand Prix warteten?_?_?_?_?_
          Das ich nicht lache! Der Franz Pip hat seinen Tempel fast jedes W E voll!
          Kommentarwertung 2 auf 10 Edi!
          Nachdenken könnte…..auch für Sie „ab und zu mal nützlich sein“?_?_

      • Kleopatra

        Realite ; Merke Dir , zufrieden sein ist grosses Glück , aber zufrieden bleiben das ist ein Meisterstück . Warum bist Du immer am klagen und am nörgeln ?? Hast Du etwa Angst um Dein Erworbenes ?? Oder siehst Du irgendwo fremde Geister über Deine Gemächern fliegen ?? Ordne Dein Leben mal endlich in geregelten Zustände , sowie jeder vernünftige Mensch es für richtig hält . Du muss doch endlich mal einsehen , das Du eine wahre Plage bist für jeden vernünftigen Forumleser .

        • Réalité

          C’est la vérité qui blesse!?
          Liebe Frau aus Ägypten!
          Ihre Ratschläge brauche ich nicht!
          Wenn meine Kommentare für Sie eine Plage sind……einfach „ÜBERSEHEN“……das geht!?_?_
          Sie werden’s sehen!

          • Réalité

            Hallo liebe „Kleo“! bitte lesen was @Es reicht schreibt, hier unten um 21:34!?
            Nochmals! der reinste „kuschelmuschel! Typisch für unsere Eliten der Politik!
            Dem Volk vorgauckeln, und dann soll dieses auch noch zufrieden sein!?
            Pfui!

  3. QUIETSCHY

    Da haben sie recht „Eifeler“
    Die Welt ist sooo schlecht im Moment (Terror/Überfälle/Krieg/usw)
    Lass uns Die Formel 1 in Spa , Lass uns Grillen und Spaß haben .
    Es wird so viel Geld zum Fenster rausgeschmissen , = was Solls=

  4. Der 7. Sinn

    Der Herr Cremer mal wieder, der Walraff Ostbelgiens. Aufklären und so…….Die Gastronomie hat sehr viel davon, da alle Häuser belegt sind. Vielleicht haben sogar Hotels ausserhalb Belgiens etwas vom Kuchen. Dann die Rennteams die hier auch in Hotels wohnen, inklusive hier einkaufen. Ja ich hab mal vor einigen Jahren das Team von McLaren im Carrefour (oder es war noch GB) einkaufen gesehn. Nicht nur 2 Einkaufswagen. Nein es waren mindestens 8 Einkaufswagen. Falls OD sogar etwas berichtet über das Rennen, kriegt der Herr Cremer auch ein paar Klicks. Tankstelle werden angefahren, vor oder nach der Heimreise. Falls man an der Strecke campt, geht man zum Aldi/Delhaize/Carrefour/Lidl, wenn man noch entsprechende Klamotten oder Camping braucht Trafic und Co. Also Malmedy/Stavelot/St Vith/Robertville/Bütgenbach/Weismes und vielleicht sogar Kalterherberg. Ja gut, Eupen hat vielleicht nichts davon, aber da wäre doch wieder Frage, was wäre wenn die Rennstrecke in Eupen wäre, gäbs dann eine bessere Bilanz? Weil wegen dem besseren Standort und so. :D Und achja ich denke, da keine Rennstrecke mit einem Plus rausgeht. Vielleicht Monaco. Ansonsten ist in Spa, beinah jedes Wochenende ein Event. Es gibt dort nicht nur die Formel 1.

    • Ostbelgien Direkt

      @Der 7. Sinn: Sie sollten nicht nur OD lesen… Spaß beiseite: Über den Rekordverlust von 2016 berichten heute mehrere Tageszeitungen, u.a. Le Soir. Dass die Formel 1 der Region viel bringt, steht übrigens auch im Artikel. Gruß

  5. Gemein(d)e

    Obwohl die Preise bei 5 € pro Fläschchen Cola sind, wundert man sich das der Umsatz nicht stimmt,..
    Die Eintrittspreise sind wucher,
    die Getränke sind wucher,
    die Snacks sind wucher und schmecken zum kotzen,..
    Ich bin oft und gerne an der Rennstrecke gewesen und habe dort Geld gelassen, aber sein 10 Jahren war ich jetzt nicht mehr da, so wie ich gibt es sicher viele andere die gehen würden, wenn die Preise normal wären, so sind mir die Preise zu teuer und ich bringe gar kein Geld mehr.
    Von mir aus können sie die Preise noch mehr anheben, die Konsequenz ist nicht mehr, sondern weniger Umsatz, weil es allen zu teuer wird und keiner mehr kommt.

    • Der 7. Sinn

      Stimmt die Preise sind recht ordentlich, aber sowas erlebt mehr oder weniger auf allen Rennstrecken und Festival sei Werchter und Co. Da kann man für ein Stückchen Melone allein 5 € blechen. Die Eintrittspreise sind auch sehr krass, da kann man schon was anderes unternehmen und mehr…Urlaub und so.

  6. Ekel Alfred

    Die Schulden sind doch Peanuts im Verhältnis zum Milliarden Schuldenpaket des belgischen Staates….Da dieser NIEMALS diese Schulden zurückbezahlen muss (an wen, etwa an die EU, an die Schwerenöter Junker oder Schulz) kann man doch weiterhin ungetrübt aus dem VOLLEN schöpfen….

  7. Es reicht!

    Das einzig ungerechte ist das die wallonische Region für die steigenden Verluste bürgt und der Staat über die MwSt. die Gewinne einfährt.
    Das hier Mißwirtschaft vorherrscht sieht ja ein Blinder. Der Vorstand der das Rennen organisiert kann ja als erster aus dem vollen Schöpfen.

  8. Ja das sieht mir auch sehr nach Misswirtschaft aus. Ich hoffe, dass die Presse dran bleibt warum der Verlust so hoch ist. Dass die öffentliche Hand für den Verlust aufkommen muss ist falsch.

  9. Fähnchenschwenker

    80.000 Niederländer, alles proppenvoll …. wenn das dieses Jahr finanziell wieder nicht reicht, dann läuft da ganz gehörig was schief.
    Es ist die beste Rennstrecke überhaupt, unvergleichlich.
    Aber die F1 ist nicht mehr das, was sie war… kein Sound mehr, komplizierte Regeln mit DRS-Fenstern, technisch viel zu komplex dank MGU und MGH, damit kleine Teams eine Chance haben. Wer die 90er (oder früher) in Spa erlebt hat, weiß was ich meine… Sauger, Turbos, 8, 10 und 12 Zylinder, ein irres Soundspektakel, ein Fest für Augen und Gehör.
    Heute kann man nur auf Regen hoffen…

  10. Fass ohne Boden!

    Die Formel 1 und Francorchamps, eine Saga die uns schon lange beschäftigt. Da wurden Millionen rein gebuttert, obschon im Land die Strassen schon immer saukaputt waren. Wieviele „versteckte Geschenke“ mögen wohl in und durch Francorchamps über die Bühne und unterm Tische gegangen sein!? Immer wieder wurde das Rennen über den grünen Klee gelobt, ob seiner so fruchtbaren Nutzen für den Handel, Gastronomie, und all die gut versteckten Empfänger der Politik, die Lobbyisten, Freunde und Gönner. Strassenbaufirmen verdienten sich eine goldene Nase durch Francorchamps. Obschon das Umfeld immer da desaströs war, viel Dreck bei Regen, Parkplätze voller Schmutz, Mangel an Tribünen, Sitz- und Stehplätzen und Komfort, Hygienemängel en masse, furchtbare Strassen und Anfahrtswege. Immer wieder und wieder wurde Geld da reingepumpt. Obschon vieles annormale hiervor lange bekannt war, wurde nicht viel unternommen. Aber die Politik der Wall. Region hielt eisern am Circuit fest! Da sind Milliarden rein geflossen in all den Jahren!? Ohne grosse Fragen noch Recherchen!? Warum tat sie das? Gute Fragen?

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