Politik

Föderaler Gesundheitsminister will mit strengeren Kontrollen Langzeitkranke wieder in Arbeit bringen

Ein Arzt misst in einer Praxis bei einer Patientin den Blutdruck. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Die föderale Regierung will bestimmte Langzeitkranke wieder in Arbeit bringen. Menschen, die seit Jahren arbeitsunfähig sind, stehen erneut im Fokus von Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit).

Vandenbroucke plant eine schrittweise Rückkehr an den Arbeitsplatz entsprechend den Fähigkeiten der Betroffenen. Der Gesundheitsminister will auch strengere Kontrollen sowohl für Kranke als auch für Ärzte, um Gefälligkeitsbescheinigungen oder -verlängerungen zu vermeiden.

In der Tageszeitung „La Libre“ erklärt der sozialistische Minister, dass es darum geht, den Kontakt wiederherzustellen und eine spezifische medizinische Betreuung zu gewährleisten.

Frank Vandenbroucke, föderaler Gesundheitsminister. Foto: Pool Yves Herman/BELGA/dpa

Nach einem Jahr Arbeitsunfähigkeit gilt der Patient als „invalid“. Vandenbroucke möchte eine neue umfassende Untersuchung der Situation des Patienten einführen, um über seine Wiedereingliederung in die Arbeitswelt, wenn auch nur teilweise, nachzudenken. Der Minister sieht darin weniger ein Haushaltsproblem als vielmehr ein Gesundheitsproblem.

„Für Menschen mit einer Arbeitsunfähigkeit ist es wichtig, eine Perspektive für die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu haben, auch wenn diese nur begrenzt ist. Das trägt zu ihrem Heilungsprozess bei”, erklärt Vandenbroucke gegenüber „La Libre“.

Dieser vorgeschlagene Plan würde nicht nur den Kranken einbeziehen, sondern auch alle anderen Akteure: Krankenkasse, behandelnder Arzt, Arbeitsmediziner, Arbeitgeber, Patient. Dabei geht es darum, den weiteren Bezug der Entschädigung ausschließlich an die Vorlage einer neuen medizinischen Akte zu knüpfen, in der die Anerkennung der Invalidität beantragt wird. Diese Untersuchung würde jährlich stattfinden, um zu vermeiden, dass eine Arbeitsunfähigkeit bis zur Rente anerkannt wird. Die Maßnahme würde nicht für Menschen mit vollständiger Erwerbsunfähigkeit, chronisch Kranke oder Krebspatienten gelten.

Langfristig könnte dies Einsparungen in Höhe von Hunderten Millionen Euro für die Sozialversicherung bedeuten, auch wenn dies nicht das Hauptanliegen ist, betonte der Minister, der in erster Linie die Bedeutung für die öffentliche Gesundheit sieht. In Belgien gibt es fast 500.000 Menschen mit einer Behinderung oder einer Erkrankung im Zusammenhang mit Depressionen oder Burn-out, von denen 300.000 bis zur Rente als arbeitsunfähig eingestuft sind. (cre)

37 Antworten auf “Föderaler Gesundheitsminister will mit strengeren Kontrollen Langzeitkranke wieder in Arbeit bringen”

  1. Peter Müller

    Das wird nie funktionieren. zuviel Aufwand keine Sachbearbeiter, zu lange Behördenwege !. Wer nicht will ,will nicht. daran wird sich nichts ändern. Das geht in einer Demokratie nicht. :-))))

  2. Eastwind

    Das kann nur funktionieren, wenn die Mediziner mitmachen und effektiv Patienten für längere Zeit krankschreiben, wenn dies auch medizinisch gerechtfertigt ist. Bisher gibt es zu viele Gefälligkeitskrankschreibungen, gegen die niemand etwas unternehmen kann, weil sich die Ärzte immer hinter ihr Arztgeheimnis verstecken.

      • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

        #/Belsch. Dann schreiben Sie doch bitte hier die Namen, der Sozialschmarotzer von Luxemburg und den Ärzten, die ohne einen Patienten gesehen haben wollen, krankschreiben.
        Aber Vorsicht .Bei einer nicht wahrheitsgemäßen Aussage ihrerseits, müssen sie dann auch möglicherweise, mit gerichtlichen Konsequenzen rechnen.

      • Der Alte

        Die Medizinindustrie verdient nix an Gesunde und an Tote. Ideal sind also Kunden, die mehr oder weniger krank sind, Ärzte, Kinesitherapeuten, Apotheker freuen sich über gute Kunden (und nicht jedes verschriebene Medikament muss auch genommen werden).

  3. Pitterche

    Wann kommt endlich mal ein Minister auf die Idee unseren Politikerwust zu verkleinern? Ich las eben in einer zeitung, dass diese Typen jetzt mal einiges gestrichen bekämen, denn „Avantage en nature pour tte le vie“!? Dicke Diäten, fette Renten, Nebenjobs, Boniprämien und was noch alles im Dunkeln nebenbei?
    Wann hört das ganze mal auf? Das Schlimmst ist, Schulden aufgebaut bis zum Himmel dabei! Wenn das alles mal gut geht?

  4. Hugo Egon Bernhard von Sinnen

    Schön dass man wieder vom Thema ablenken möchte, indem man jetzt versucht kranke Leute auszupeitschen.
    Vielleicht sollte man sich besser um seine eigenen Sachen kümmern und nach Geld suchen, wo auch welches zu holen ist.
    Dazu müsste sich die Politik natürlich selber an den Pranger stellen, weil sie immer damit beschäftigt ist, die Vermögenden noch vermögender zu machen und denen die nichts haben, auch noch das NICHTS nehmen zu wollen.

  5. Der Alte

    Es düirfte kein Geheimnis sein, dass in der Vergangenheit eingebildete Kranke (Molière) nebenbei Gärten pflegten, Tapeten klebten oder Wände strichen (Arbeitslose übrigens auch). Ob das heute noch so ist? Wer weiß? Bleibt abzuwarten ob die neue Regelung, so die den so kommen sollte gleichmäßig Anwendung findet oder ob nur Personen, welche vorher in die Sozialkassen eingezahlt haben kontrolliert werden, getreu dem Motto wer 30 Jahre Altenpflegerin war, dessen Rücken kann gar nicht so kaputt sein, dass sie nicht noch ein wenig als Raumpflegerin arbeiten kann.
    Übrigens, weiß jemand wo die Millionen an Bestechungsgeldern der SP (heute Vorruit) geblieben sind, die F.V. als Kassierer der Partei verbrannt haben will?

    • Joseph Meyer

      @Der Alte
      Auch psychische Krankheiten sind ja wohl keine „eingebildeten“ Erkrankungen, und sicher gibt es Einwanderer und Einheimische welche die Sozialsysteme ausnutzen, aber rechtfertigen diese wahrscheinlich geringen Zahlen solch eine Staatsaktion?
      Mir machen viel eher die Folgen der Corona- Spritzen große Sorgen, die Zunahme der verschiedensten Erkrankungen kann an Hand der offiziellen Zahlen seit Juni 2021 objektiviert werden – auch wenn Politik und MSM immer nur von Long-Covid reden … ! Diesen Mitmenschen wird Herr Vandenbroucke nicht mit der Aussicht „wieder arbeiten zu können/müssen“ helfen! Er sollte vielmehr eine echte Aufarbeitung des Corona Verbrechens und ehrliche, wissenschaftlich peer-reviewte Studien auf den Weg bringen, dann könnten auch endlich die Substanzen bekannt werden, welche den, nach der Spritze, chronisch Erkrankten tatsächlich helfen!

    • Der Alte

      F. Vandenbroucke möchte Rauchen auf allen Terrassen verbieten, auch auf solchen, auf denen lediglich ein kühles Blondes gezischt wird. Soll ab 1. Januar 2027 gelten und auch sogenannte Zigarren-Clubs oder Chicha-Bars betreffen, wenn die Politik bis dahin nicht zurückrudert (was in Belgien öfters mal der Fall ist). Zumindest die letzteren Bestimmungen werden wohl nie Anwendung finden, da es augenscheinlich nicht mit der Verfassung zu vereinbaren ist, Bürgern das Recht abzusprechen sich in privaten Räumen zu versammeln um ein legales (und besteuertes !!!) Genussmittel in Kreise gleichgesinnter Volljähriger zu konsumieren.
      Da könnten die Freiheitsfeindlichen ja auch gleich das Essen von Fleisch in Gaststätten verbieten, weil zu fett und zu kalorienreich im Vergleich zu Möhren und weil Minderjährige nicht mit diesem Nahrungsmittel in Kontakt kommen sollten.
      Unverständlich, dass sogenannte liberale Parteien so etwas mittragen, meint der nichtrauchende Alter.

      • Joseph Meyer

        @Der Alte
        Ich habe gerade eben einen on- line Vortrag über die Ernährung bei Post-Vac-Syndrom gehört und erfahren, dass viele Betroffene zu wenig Eiweiß in ihrer Ernährung vorsehen. Notwendig sind 100-120 g / Tag an Eiweiß, meistens sind es nur 25 – 35 g!
        Gute Eiweiß Quellen sind Reis- und Hanf-Eiweiss, in absteigender Proteinmenge Eier, Fleisch, Milchprodukte, Haferflocken…
        Bei Post-Vac sind auch Zink, Magnesium, Kupfer, VitaminB-Komplex wichtig.
        Praktische Tips: Gute Grundprodukte, frisch kochen, Eiweiß mehrmals über den Tag verteilt, schonendes Garen, halbe Hitze, Omega-3 kalt zum Schluss, Gewürze erst 10 Minuten vor Ende, wenig Öl beim Braten mit dem Pinsel in die Pfanne auftragen, so wenig Allergene wie möglich, z.B. Glutene, Fructose, Laktose, Sorbit, Xylit, Milcheiweiss …

  6. In 1995 Vandenbroucke had to resign as foreign minister[3] and in 1996 he also resigned from parliament due to his involvement in the Agusta scandal. He acknowledged that he was confronted with two million francs which came as bribery money from the Italian helicopter builder Agusta.[4] Refusing to have anything to do with the money, he advised to „have the money burned“.[3] Vandenbroucke was never prosecuted but took a voluntary sabbatical at Oxford (1996–99)……übersetzt , er wurde nie zur Rechenschaft gezogen, hat sich aber im Gegenzug „ganz freiwillig“ in Oxford abgesetzt, warscheinlich hat er dort ömesöss Hecken geschoren und Rasen gemäht.

      • Der Alte

        Kurz und knapp: Vandenbroucke soll in seinem Amt als Schatzmeister der flämischen Sozialisten Bestechungsgelder, die im Rahmen eines Beschaffungsauftrags für Militärhubschrauber an die Partei geflossen sind, verbrannt haben da er nichts mit diesem Geld zu tun haben wollte. Dies seine Erklärung zum spurlosen Verschwinden der Geldscheine aus einem Tresor. Er musste daraufhin von seinen Ämtern als Aussenminister udn Abgeordenter zurücktreten, wurde jedoch nicht strafrechtlich verfolgt nachdem er sich nach Oxford abgesetzt hatte.

        • Der Alte, haben Sie zwei oder mehr Pseudonyme? Es war eine Frage um das Prinzip. Einige beklagen sich zurecht, dass viele belgische Unternehmen inklusive staatlicher keine deutsche Website anbieten. Ist, was in ausländischen Medien steht, wahrer? Was da geschrieben steht, war doch schon bekannt und mehrmals auf Ostbelgiendirekt angeschnitten worden. Durch den Umzug nach Oxford entzieht man sich nicht der belgischen Gerichtsbarkeit, man könnte doch einen Auslieferungsantrag stellen. Aber statt eines Ministersolds hatte er möglicherweise ein Dozentengehalt.

          • Der Alte

            Nein, nur ein Pseudonym. Dass F.V. in Oxford gearbeitet hat glaube ich nicht. Er hat dort studiert (vielleicht aber nebenher noch Taxigefahren oder gekellnert?) und sich gleichzeitig aus der medialen Schusslinie gebracht.

  7. Krankheitsurlauber

    Endlich ! Traurig für tatsächlich von Arbeit oder Unfall gezeichneten Menschen, aber es gibt mehr Missbrauch und sich « einrichten in seiner Situation » als tatsächliche Härtefälle… unbezahlbar und unerträgliche für alle, die hart arbeiten (auch mit manchen Krankheit- oder Ermüdungserscheinungen) und mit ihren Steuern mittlerweile mindestens zwei « Kranke », drei « Neubelgier » und vier Rentner bezahlen müssen, neben noch den Langzeitarbeitslosen mit Lustlosigkeitshintergrund …

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