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Riesengedöns in deutschen Medien um Flugzeugpanne von Bundeskanzlerin Merkel

28.11.2013, Litauen, Vilnius: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schaut auf dem Flughafen in Vilnius aus einem Fenster des Flugzeugs der Flugbereitschaft der Luftwaffe. Foto: Rainer Jensen/dpa

Man hätte meinen können, in Deutschland sei es zu einer Katastrophe gekommen: Die Flugzeugpanne von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen eines technischen Defekts sorgte für viel Wirbel in den deutschen Medien, die Eröffnung des G20-Gipfels in Buenos Aires geriet zur Nebensache.

„Es war eine ernsthafte Störung“, sagte Merkel in der Nacht zum Freitag nach der Landung in Köln/Bonn.

Nach dem Defekt an der Regierungsmaschine „Konrad Adenauer“ hatte Merkels Maschine am späten Donnerstagabend nach einer knappen Stunde Flugzeit umkehren und wieder auf dem Flughafen Köln/Bonn landen müssen.

Am Freitag reiste die Regierungschefin mit zwölf Stunden Verspätung nach Argentinien – zunächst mit einer Maschine der Flugbereitschaft nach Madrid, dann mit einem Linienflug nach Buenos Aires, wo sie am Abend (Ortszeit) zumindest noch am Dinner der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten teilnehmen wollte.

Für Freitag geplante bilaterale Treffen am Rande des Gipfels, etwa mit US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, kamen wegen der verspäteten Anreise Merkels zunächst nicht zustande.

Ursache für die Panne war nach Angaben der Flugbereitschaft der Ausfall eines einzelnen Bauteils. Dabei handele es sich um eine elektronische Verteilerbox, sagte Oberst Guido Henrich, Kommandeur der Flugbereitschaft der Luftwaffe, in Köln. „Das war ein klassischer Ausfall eines Bauteils, wie es heute jederzeit passieren kann.“ Inzwischen sei das Problem behoben. „Das Bauteil ist gewechselt, die Maschine ist funktionstüchtig.“ Auf die Frage, welches Gefahrenpotenzial der Vorfall gehabt habe, antwortete Henrich: „Keins.“

Das bestätigte auch die Bundesregierung. Sie warnte vor einer Überbewertung des Zwischenfalls. Trotz des Ausfalls wichtiger Systeme habe keine unmittelbare Gefahr für Passagiere und Besatzung bestanden. „Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für Leib und Leben der Passagiere an Bord der Maschine. Und der Abbruch des Fluges ist in einem solchen Fall ein ganz normaler Vorgang“, sagte eine Regierungssprecherin in Berlin. (dpa)

14 Antworten auf “Riesengedöns in deutschen Medien um Flugzeugpanne von Bundeskanzlerin Merkel”

  1. Beachtenswerte Form des Journalismus. Ein wichtiges System des Flugzeug einer wichtigen Politikerin fällt aus; nichts passiert im Nachhinein war es dann für die weltgewandten Schreiberlinge Gedöns. Der Blick auf den G20-Gipfel wurde durch den Zwischenfall nicht verstellt: nur vereinzelt und zeitweilig stand der Merkelpannenartikel in einigen Zeitungen höher als die G20-Berichterstattung.

    Wir können aber man gerne recherchieren, wieviel Artikel OD schon zum Kind/Nicht-Kind Albert‘s gebracht hat. Natürlich ein wahrhaft weltbewegendes Thema. Oder, achja von grosser Bedeutung für Ostbelgien.

  2. Diese germanische „Zeiterscheinung“ wird bald niemanden mehr interessieren!
    Bis zum bitteren Ende auf sich aufmerksam machen und von den Medien auch noch vollste Beachtung!
    Fortbewegungsmittel sind anscheinend nicht gerade die Stärken in Schland! :-)

    • die allermeisten menschen hier wissen bzw. erkennen bei tieferer überlegung dei weltklasse dieser diplomatin und politikerin. Ja, das Ende iher ära wird bitter….aber das sehen die kritiker spätestens, wenn der oder die nachfolgerin im amt ist.
      Ja, es ist tief beschämend, was „die technik“ in deutschland angeht. Ob eisenbahn, auto oder diverses. Allerdings wurde diese nicht immer von deutschen ingenieuren entworfen und gebaut. Leider………….technisches puzzel trifft es dann eher

      • @ gast

        Das Grundproblem ist die Tatsache das man vor lauter schwarzer Null in den vergangenen 10 Jahren vergessen hat das Investitionen in Wartung und Pflege sich lohnen.
        Bei der Bundesdeutschen „Air Force One“ handelt es sich um eine ausgemusterte Lufthansa-Maschine die nur optisch „aufgehübscht“ wurde. Wenn ich aber einem Gebrauchtwagen nicht die nötige Pflege und Wartung zukommen lasse geht er irgendwann in die Knie.
        Die Bundeswehr wurde, bei gleichzeitiger Etatkürzung, von einer Wehrpflicht- zu einer Freiwilligenarmee „umgebaut“. Wenn ich aber qualifiziertes Personal suche darf ich nicht mit Kürzungen der Personalkosten anfangen.
        Die 2% Debatte, Präsident Trump fordert ja eine Erhöhung der Militärausgabe auf 2% des BSP, ist in diesem Zusammenhang auch wenig hilfreich. Sie wird von Trump in erster Linie betrieben in der Hoffnung das Europa für dieses Geld Waffen in den USA kauft.
        Auch die Probleme bei der Bahn sind „hausgemacht“. Die Bahn hat einen „Investitionsstau“ von ca 30 Milliarden Euro. Geld das eigentlich in Züge und Schienennetz investiert werden müsste. Leider konnte sie in der Zeit in der sie zu Tode gespart wurde auch keine Dividende an den Bund zahlen.
        Fraglich ist ob sie sich ein Beispiel an Bayer nehmen soll. Die haben sich nämlich mit dem Kauf von Monsanto übernommen und entlassen jetzt 12.000 Mitarbeiter um ihren Aktionären eine Dividende zahlen zu können.

  3. Nun ja Zeiterscheinungen sind wir von Natur her alle. Auch politische Ämter sind (zumindest in unseren Demokratien) entweder vom Wähler oder zeitlich begrenzt. AM wird die Dienstzeit des Vorgängers Kohl nicht mehr reissen; ob sie Adenauer schafft ist zu bezweifeln.

    Wir mögen das in den letzten Jahren aus den Augen verloren haben, aber mehrere Jahre galt sie als mächtigste Frau der Welt. Heute ist sie weiterhin Regierungschefin des bevölkerungsreichsten EU-Staates (der auch grösster Nettozahler ist) und der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt.
    Ob ihre Langsamkeit (Überlegenheit) die EU bremst oder sie vor voreiligen Schritten behütet bleibt herauszufinden. Wahrgenommen wurde sie in vergangen Jahren durch das Flüchtlingsthema. Ihr Ansatz (humanitäres Problem, Solidarität in der EU, IT-ES-GR schaffen das nicht und das Dublin-Abkommen ist obsolet) als Grundlage ihrer Entscheidung war korrekt, die Ausführung weniger (verwaltungstechnisch, unpopulär und keine EU-Solidarität). Die nach Ansatz gelisteten Punkte sind aber auch 3 Jahre später noch nicht geklärt; aufgezeigt hat dieses Thema, wie belastbar die EU (und damit meine ich nicht Brüssel) bei Krisen ist.
    Der Vorwurf der Aufmerksamkeitssucht erscheint mir befremdlich und entspricht nun wirklich nicht ihrem Image.

    Dass die Bundeswehr kein zweites vollwertiges Regierungsflugzeug bereit hält erstaunt (oder auch nicht). Die Mängel der Bundeswehr lassen uns (positiv) an einer Gefrahr aus DE zweifeln jedoch (negativ) ergeben sich Zweifel, ob dies die Grundlage einer EU-Armee sein kann.
    Beim Thema Verkehr haben Sie vollkommen recht: Flughafen eröffnet nicht, Bahn funktioniert nicht, bei Autos weiss man nicht.

  4. Pensionierter Bauer

    Mir stellt sich hier nur eine Frage: Wenn die Damen und Herren, welche sich in exponierter politischer Verantwortung befinden, sich wirklich so viel Sorgen um unser Weltklima machen dass sie uns eine neue Mobiltät, eine neue (kühlere) Wärme für die Wohnungen usw. verordnen wollen; Warum fliegen die dann nicht in einer Fluggemeinschaft aus Europa zu solchen „Gipfeltreffen“ ?

  5. „Der von Merkel als der „erfahrenste Flugkapitän der Flugbereitschaft“ bezeichnete Pilot soll von einem beispiellosen Ausfall des Kommunikationssystems gesprochen haben. So etwas sei nicht für möglich gehalten worden, hieß es in Sicherheitskreisen“
    https://rp-online.de/politik/deutschland/angela-merkel-ungeplante-landung-mit-regierungsflugzeug-konrad-adenauer-in-koeln_aid-34817775
    Die Erklärung lautet „Khibiny“, wie vermutlich beim Zwischenfall mit der norwegischen Fregatte vor 3 Wochen, oder bei der „Neutralisierung“ der US-Schiffe im Persischen Golf und dem Schwarzen Meer, 2014 bzw. 2016:
    http://www.voltairenet.org/article185860.html

    • @ Khibiny

      Man kann ja „Putin und die Russen“ für vieles was im Moment falsch läuft in der Welt verantwortlich machen. Z.B. Das sie in Krisengebieten wie Syrien und der Ukraine statt ihre Möglichkeiten zur Beilegung der Krisen zu nutzen diese noch „befeuern“
      Trotzdem ist mir das ein bisschen zuviel. Manche Verschwörungstheorien sind einfach nur peinlich.
      Warum soll Putin bei der einzigen Politikerin aus dem Westen die noch mit ihm spricht, und das sogar in seiner Muttersprache, den Anflug manipulieren lassen?

  6. Mischutka

    „Riesengedöns“ …… besser konnte man es nicht ausdrücken ! Das war zum kot*** in allen Nachrichten aus Schland. Es gab keine einzige (Nachrichten-)Sendung wo man nicht über diesen „hochdramatischen“ Vorfall berichtet hat. Alle Teletexte voll damit. Es hat mich echt gewundert, daß die im Sportsender noch ganz normal über Fußball berichten konnten. Und das ohne ein Wort über dieses „Drama“ zu verlieren. So ein Palaver noch selten erlebt. Nicht auszudenken was los gewesen wäre, wenn das Flugzeug entführt worden wäre und auf dieser (jetzt neu entdeckten) Insel „gelandet“ wäre. Diese Insel wo die EIngeborenen seit ca. 40.000 Jahren im tiefsten Urwald leben und diese Menschen nicht rechnen, zählen, schreiben usw. können und von der Jagd und den Erträgen aus dem Wald leben. Und wo die „Gäste“ mit Giftpfeilen empfangen werden, getötet und verspeist werden. (Wie man an diversen Stellen vor ein paar Tagen lesen konnte).

    • Dann empfehle ich an solchen Tagen, auf nichtdeutsche FErnsehprogramme auszuweichen.

      Wie kommen Sie auf Giftpfeile? Eine Obduktion hat ja mangels Bergung der Leiche dieses selbstbestimmten Bekehrers, Gesetzesbrechers und „Märtyrers“ nicht stattgefunden.

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