Es ist die TV-Personalie des Jahres: Florian Silbereisen tritt seinen Dienst auf der „Traumschiff“-Brücke an. Als Kapitän Parger tuckert mit dem Dampfer nach Antigua und muss dabei einige Hindernisse umschiffen. Nur gut, dass er einen Doppelgänger hat.
Florian Silbereisen bekommt auf dem „Traumschiff“ seinen eigenen Sound. Als er in der neuen Folge zum ersten Mal auf dem Bildschirm zu sehen ist – mit Rollkoffer, Sonnenbrille und zur Schau gestellten Tätowierungen – da setzt eine an die 1980er Jahre erinnernde Synthesizer-Melodie ein. Modern soll die womöglich klingen und warnen: Achtung! Junger Mann nimmt Kurs auf den altehrwürdigen Dampfer.
Kurz danach steht Silbereisen vor einem Spiegel, setzt eine weiße Mütze auf, sagt „Jetzt geht’s los“ und eilt entschlossenen Schrittes auf die Kommandobrücke. „Hallo zusammen, mein Name ist Maximilian Parger“ – sagt er etwas unvermittelt in die Runde und damit ist es offiziell: Silbereisen ist von nun an der neue „Traumschiff“-Kapitän.
Seine erste Reise mit dem großen ZDF-Dampfer führt ihn nach Antigua und wird, wie es die Tradition will, am zweiten Weihnachtstag ausgestrahlt – auch bei den Silbereisens zu Hause. „Das ‚Traumschiff‘ läuft bei uns, seitdem ich denken kann. Und ich werde es auch in diesem Jahr mit der ganzen Familie schauen“, schrieb er der Deutschen Presse-Agentur. „Aber wahrscheinlich bin ich so nervös vor der Premiere (…), dass ich mich mal ins Nebenzimmer zurückziehen muss.“
Nervosität ist durchaus angebracht, ist der Silbereisen auf dem „Traumschiff“ doch die vielleicht meistdiskutierte TV-Personalie des Jahres. Viele fragten: Kann das gut gehen? Ist der nicht viel zu jung für einen Kapitän? Und kann der das überhaupt?
Das Drehbuch nutzt die Debatte und stellt genau diese Fragen auch in Silbereisens erster Folge in den Mittelpunkt.
Auch seine Rolle muss sich mit Skepsis und einem alten Seebären, Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth), auseinandersetzen, der seinen neuen Chef für einen risikofreudigen Grünschnabel hält.
Seine ersten Arbeitstage verbringt Parger also in erster Linie damit, sich den neuen Kollegen gegenüber zu beweisen. Dankenswerterweise kommt ihm da der Schwächeanfall des Kapitäns auf einer Jacht zur Hilfe. Parger – der Teufelskerl – springt auf das führerlose Boot und bannt die Gefahr. „Respekt“ sagt sein Widersacher Grimm danach und damit ist der neue Kapitän offiziell akzeptiert.
Ob das so schnell auch für den Schauspieler Silbereisen gilt, ist allerdings fraglich. Der 38-Jährige, der eigentlich Moderator und Sänger ist, wirkt in seiner ersten Folge nicht selten steif, seine Dialoge klingen teils hölzern. Sängerin Sarah Lombardi, die ein singendes Zimmermädchen spielt, oder Moderator Joko Winterscheidt fühlen sich in ihren Rollen sichtlich wohler.
So ganz viel zu sehen ist allerdings vom neuen Kapitän auch noch nicht in der ersten Folge – bis auf den selbstlosen Rettungseinsatz und einen kurzen Vortrag („Hier spricht Ihr Kapitän“) für seine Passagiere, der so klingt wie der Wikipedia-Eintrag zu Antigua. Und natürlich die große Kapitänsrede am Schluss, die zum „Traumschiff“ gehört wie die Wunderkerzen auf dem Nachtisch und (für alle die, die zwischendurch eingenickt sind) noch mal komfortabel zusammenfasst, was in der Folge geschah.
In diesem Fall war es das: Mal wieder merken angenervte langjährige Ehepartner (Uschi Glas und Michael Gwisdek), dass sie sich eigentlich doch nicht so doof finden. Eine Mutter (Katharina Heyer) trifft einen alten Freund wieder und lüftet das lange gehütete Geheimnis, wer der Vater ihres unerträglich unwidersprochen homophoben Sohnes ist. Und Hotelchefin Hanna Liebhold (Barbara Wussow) trifft ihren Ex wieder, der blöderweise als Kreuzfahrttester arbeitet.
Aber zurück zum Mann der Stunde: Als Neu-Kapitän Parger einmal auf der Treppe einer Passagierin begegnet und nur fragt „Alles gut?“, verheddert die sich vor Schreck gleich mit ihrer Handtasche im Geländer – die lustigsten Szene dieser Episode. Zumindest bis ziemlich zum Schluss: Dann nämlich tritt Joko Winterscheidt als Max‘ Bruder Moritz Parger auf und zelebriert damit einmal mehr die verblüffende Ähnlichkeit zwischen ihm und Silbereisen.
Das Internet ist voll von Winterscheidt-Silbereisen-Fotokollagen. Erst im August gab Silbereisen sich auf Winterscheidts-Instagram-Profil als Joko aus und erntete damit Kommentare wie „Floko Silberscheidt“.
Der gemeinsame und durchaus selbstironische Auftritt der Beinahe-Doppelgänger ist ganz klar das Highlight der Folge und wäre ein guter Weg für kommende „Traumschiff“-Folgen mit Silbereisen. Er selbst schätzt seine Leistung im dpa-Interview übrigens ganz bodenständig ein. Er gehe nicht davon aus, „sofort einen Oscar zu gewinnen“. (dpa)
Wär’s nur die Titanic
Wenn etwas für 2020 ganz sicher ist, dann ist es, dass ich das „Traumschiff“ nicht anschauen werde, stattdessen lieber ein Loch schaufele, um es dann wieder zuzuschaufeln!
Ich schlage immer ein Loch in irgendeine Strasse, wenn im deutschen TV Quatsch läuft. Vergesse nur meist es wieder zu zu machen.
Wenn Sie mal irgendwo ein Loch im Strassenbelag sehen. Das war ich.
Sie waren also schon oft und regelmäßig in Ostbelgien unterwegs?
Ich zeige Sie an…..!
Wieder typisch: Die ersten beiden Kommentare – gleich negativ, andere Menschen und ihre Leistungen runtermachen.
Welche Leistung meinen Sie?
@petz: „Welche Leistung meinen Sie?“
Jetzt mal Butter bei die Fische … Was haben Sie denn so geleistet in Ihrem bisherigen Leben, außer moralischen Defätismus zu verbreiten?
Ich kann mit dem seine Musik auch rein gar nichts anfangen aber Florian Silbereisen macht zumindest kurzzeitig Millionen Menschen glücklich und bereitet denen Freude und Kurzweil. Das müssten Sie erst mal ansatzweise nachmachen, Sie alter, weißer Knotterpott … :-))))
Jedenfalls ist Florian Silbereisen sogar für mich wesentlich leistungsorientierter und unterhaltsamer als eine gewisse Göre aus Schweden, die nur Hader und Zwietracht sät …
Bei ihm wirkt alles sehr künstlich und übertrieben. Der meint es nicht wirklich ehrlich mit den TV Zuschauer, hauptsache er macht Kohle.