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Flandern schafft Notrufsäulen an den Autobahnen ab

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In Flandern werden ab Montag alle SOS-Notrufsäulen an den Autobahnen der Region abgeschafft. Der Unterhalt der 1.350 Geräte stehe in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum eigentlichen Nutzen, hieß es.

Dies gab am Sonntag die Betreibergesellschaft des Straßennetzes in Flandern bekannt, die „Agentschap Wegen en Verkeer“.

Jahrzehntelang dienten die Telefonsäulen dazu, in einem Notfall telefonischen Kontakt mit der örtlichen Notrufzentrale aufzunehmen, die dann alle weiteren Maßnahmen veranlasste.

Die Öffentlichkeit wurde sogar häufig darauf hingewiesen, dass die Telefone entlang der Autobahn nur im äußersten Notfall benutzt werden sollten (und nicht für eine belanglose Auskunft).

Heutzutage wird der Notruf in der Regel per Mobiltelefon abgesetzt. Foto: Shutterstock

Inzwischen verfüge aber der Großteil der Bevölkerung über ein mobiles Telefon, sodass die Notrufsäulen entlang der Autobahnen obsolet geworden seien, hieß es.

Im Jahre 2000 wurden in Flandern noch 27.000 Anrufe über eine Notrufsäule getätigt, 10 Jahre später waren es nur noch 5.000 und im Jahr 2014 lediglich 3.172.

Dies ergibt einen Schnitt von 2 Anrufen pro Notrufsäule jährlich. Der Unterhalt der orangen Geräte kostet jedoch 750 Euro pro Säule und pro Jahr.

Aber sagt man nicht auch, dass ein Menschenleben keinen Preis hat?

Durch die Maßnahme spart die Region Flandern gerade mal 1 Million Euro pro Jahr.

Wie auch immer, ein Dutzend der Notrufsäulen kommt in ein Museum, die anderen werden entsorgt. Die Notrufsäulen in Tunnels sollen erst Ende Mai 2017 entfernt und durch ein anderes Alarmsystem ersetzt werden.

Siehe dazu auch Beitrag in ALLES NUR SATIRE: „Von Säulen und Bäumen“

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