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Flamen wütend auf früheren Radweltmeister Philippe Gilbert wegen eines Tweets zum belgischen Nationalfeiertag

Ex-Radprofi Philippe Gilbert im Jahr 2019. Foto: Shutterstock

Wegen einer zum Nationalfeiertag am 21. Juli veröffentlichten Zeichnung hat sich der ehemalige belgische Straßenrad-Weltmeister Philippe Gilbert den Zorn vieler Flamen zugezogen.

Gilbert verteidigt sich nach Veröffentlichung einer polemischen Karikatur: „Ich bin weit entfernt von separatistischen Debatten“. Der Straßenrad-Weltmeister von 2012, der am Ende der letzten Saison seine aktive Laufbahn beendete und heute als Radspoetexperte für Eurosport arbeitet, versichert, dass die von ihm veröffentlichte Karikatur keine politische Konnotation habe.

Die umstrittene Karikatur (siehe Tweet unten) zeigt, wie Gilbert mit dem Trikot des belgischen Meisters ein Fahrrad in die Höhe stemmt und dabei auf eine flämische Flagge tritt, so wie der 41-Jährige aus Remouchamps es bei seinem Sieg bei der Flandern-Rundfahrt 2017 gemacht hatte.

Philippe Gilbert im belgischen Nationaltrikot bei seinem Sieg bei der Rad-WM 2012 in Valkenburg. Foto: Belga

Tatsächlich wurde nicht das Stemmen des Fahrrads in Flandern kritisiert, sondern die Tatsache, dass er dies gemacht hat, indem er auf einer Flagge mit dem flämischen Löwen trampelt.

Kritik kam unter anderem vom ehemaligen Staatssekretär für Asyl und Migration, Theo Franken (N-VA). „Dieser Wallone tritt auf die Fahne des Volkes, das sein eigenes unterstützt, und lebt selbst seit Jahren im steuerfreien Monaco. Dan hat einmal ein reicher Wallone, der sich mit seinem verarmten Volk solidarisch zeigen könnte, sicherlich die Flucht ergriffen. Um sich sicher nicht solidarisch zeigen zu müssen“, schrieb Francken unter anderem.

Gegenüber Sudinfo räumte Gilbert „eine unglückliche Wahl“ ein, bestritt aber jede böse Absicht: „Es gibt keine Botschaft oder Unterstellung zu erkennen, keine politische Konnotation. Es handelt sich lediglich um eine Karikatur, die von einem flämischen Künstler nach meinem Erfolg bei der Flandern-Rundfahrt (2017) angefertigt wurde. Es hätte nichts Schöneres geben können, um meine Verbundenheit mit Belgien auszudrücken. Ich bin sehr, sehr weit entfernt von den separatistischen und regionalen Debatten in unserem Land“, bekräftigt der 40-Jährige und entschuldigt sich bei denjenigen, „die sich durch diese Bildauswahl hätten angesprochen fühlen können“. (cre)

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