Nachrichten

US-Präsident Trump: Im Fall einer zweiten Corona-Welle kein weiterer Lockdown – Flaggen in USA auf halbmast

21.05.2020, USA, Ypsilanti: Donald Trump, Präsident der USA, schaut während eines Rundgangs in einem Ford-Werk durch ein Gesichtsvisier vor einem Plakat, das die Fertigung der Visiere zeigt. Bei seinem Besuch hat er zeitweise erneut keine Schutzmaske getragen- obwohl ihn Michigans Justizministerin Nessel ausdrücklich dazu aufgefordert hatte. Foto: Daniel Mears/Detroit News/AP/dpa

In den USA sind seit Beginn der Corona-Pandemie annähernd 100.000 Menschen nach einer Infektion gestorben. Die Trauer darüber soll in den kommenden Tagen überall im Land sichtbar werden.

Wegen der annähernd 100.000 Toten in der Corona-Pandemie in den USA lässt US-Präsident Donald Trump Flaggen überall im Land auf halbmast hängen. An allen öffentlichen Gebäuden und Nationaldenkmälern soll ab Freitag für drei Tage auf diese Weise der Amerikaner gedacht werden, die wegen des Coronavirus ums Leben gekommen sind, kündigte Trump am Donnerstagabend auf Twitter an.

Die führenden Demokraten im US-Kongress, Nancy Pelosi und Chuck Schumer, hatten Trump zuvor zu dieser Geste aufgefordert, sobald die Zahl der Toten infolge der Pandemie 100.000 erreicht. „Es würde ein nationaler Ausdruck der Trauer sein, den jeder in unserem Land so sehr braucht“, erklärten Pelosi und Schumer.

26.08.2018, USA, Washington: US-Flaggen wehen vor dem Kapitol auf halbmast. Wegen der Zehntausenden Toten in der Corona-Pandemie in den USA lässt US-Präsident Trump Flaggen auf halbmast hängen. Foto: J. David Ake/AP/dpa

Seit Beginn der Pandemie haben Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität in den USA mehr als 1,57 Millionen bestätigte Fälle von Coronavirus-Erkrankungen diagnostiziert (Stand Donnerstagabend). Rund 95.000 Menschen kamen ums Leben.

ZEHNTAUSENDE TOTE – WENIG MITGEFÜHL

Gegner werfen Trump vor, zu wenig Mitgefühl in der Coronavirus-Krise zu zeigen. Er geht zwar immer wieder auf die Toten und ihre Angehörigen ein. Mehr Nachdruck verleiht er allerdings Aussagen zur Leistung seiner Regierung in der Krise. Zudem ist er stets bemüht, Optimismus zu verbreiten, dass die schwer getroffene Wirtschaft zu alter Größe zurückkehren wird.

TRUMP DER FEUERLÖSCHER

Im Falle einer zweiten Welle von Coronavirus-Infektionen will Trump die USA nicht wieder strengen Maßnahmen zur Eindämmung unterwerfen – ohne allerdings zu erwähnen, dass diese Entscheidung bei den Gouverneuren der einzelnen Staaten liegt. Sollte es eine zweite Infektionswelle geben, „werden wir die Feuer löschen, wir werden das Land nicht schließen“, sagte Trump bei einem Besuch einer Fabrik des Autobauers Ford in Ypsilanti im Bundesstaat Michigan. „Ob es eine Glut oder eine Flamme ist, wir werden es löschen.“ Trump drängte Gouverneure erneut dazu, die Schutzmaßnahmen in ihren Bundesstaaten zu lockern, damit die US-Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt.

DROHENDE VERDOPPLUNG DER TOTENZAHL

Die Wissenschaftler des Imperial College in London, deren Prognosen Trump in der Krise mehrfach zitiert hat, warnten am Donnerstag, das Virus sei in den meisten US-Bundesstaaten noch nicht unter Kontrolle. Sollte die Mobilität von Menschen ohne weitere Kontrollmaßnahmen wieder zunehmen, sei mit einem bedeutenden Wiederaufflammen der Epidemie zu rechnen. Schätzungen zufolge könnte sich die Zahl der Toten dann binnen zwei Monaten mehr als verdoppeln.

22.05.2020, USA, San Francisco: Menschen liegen in einem von der Stadt genehmigt Obdachlosenlager im Civic Center innerhalb Rechtecke, die dazu beitragen sollen, die soziale Distanzierung einzuhalten und dadurch die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Ein Transparent mit der Aufschrift „Empowering manufacturers. Creating jobs. Transforming our city“ („Hersteller stärken. Jobs schaffen. Unsere Stadt verwandeln.“) hängt an einem Pfosten. Foto: Noah Berger/AP/dpa

„EPISCHES COMEBACK“

„Um die Gesundheit unserer Bevölkerung zu schützen, brauchen wir eine funktionierende Wirtschaft“, sagte Trump. „Bestimmte Gouverneure sollten weiter sein, als sie sind.“ Trump zeigte sich erneut überzeugt, dass die US-Wirtschaft sich spätestens ab dem vierten Quartal erholen werde. „Wir werden nächstes Jahr ein unglaubliches Jahr haben.“ Er fügte hinzu: „Dieses Land steht vor einem epischen Comeback.“ In der Ford-Fabrik in Ypsilanti stellt der US-Autobauer wegen der Corona-Krise derzeit Beatmungsgeräte her.

LOCKDOWNS ALS KATASTROPHE FÜR DIE ÖFFENTLICHE GESUNDHEIT?

Der Republikaner Trump warf demokratischen Gouverneuren vor, diese „schaden sich selber, sie schaden ihrem Bundesstaat“. An ihre Adresse sagte er, wenn sie die Maßnahmen nicht lockerten, dann „machen Sie das Land kaputt“. Eine dauerhafter „Lockdown“ sei keine Strategie für einen gesunden Bundesstaat oder ein gesundes Land, sondern könnte zu einer Katastrophe für die öffentliche Gesundheit führen. Der Sender Fox News, den Trump bekanntermaßen gerne guckt, spiegelte diese Gedanken: „Lockdowns sind ein Desaster für viele gesunde Menschen“ und „Lockdowns sind für viele Amerikaner schlimmer als das Virus“, hieß es im Abendprogramm.

Trump trägt bei Fabrik-Besuch erneut keine Schutzmaske

US-Präsident Donald Trump hat bei einem Besuch einer Fabrik im US-Bundesstaat Michigan zeitweise erneut keine Schutzmaske getragen – trotz einer ausdrücklichen Aufforderung von Michigans Justizministerin Dana Nessel.

Fernsehbilder zeigten, wie Trump am Donnerstag die Ford-Fabrik in Ypsilanti besuchte, wo der Autobauer Beatmungsgeräte in der Corona-Krise herstellt. Nessel hatte Trump in einem offenen Brief darauf hingewiesen, dass das Tragen einer Schutzmaske in Michigan derzeit verpflichtend sei. Das gelte auch für den Präsidenten der Vereinigten Staaten, schrieb sie.

21.05.2020, USA, Ypsilanti: Donald Trump, Präsident der USA, hält bei einem Rundgang durch das Ford-Werk seine Gesichtsmaske in der Hand. Bei seinem Besuch hat er zeitweise erneut keine Schutzmaske getragen- obwohl ihn Michigans Justizministerin Nessel ausdrücklich dazu aufgefordert hatte. Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Trump sagte vor Journalisten, er habe auf einem früheren Teil des Fabrikrundgangs eine Maske getragen, „aber ich wollte der Presse nicht die Freude machen, das zu sehen“. Trump zeigte daraufhin eine Maske vor, die er nach seinen Angaben getragen hatte. Er betonte, er selber und alle um ihn herum seien auf das Virus getestet worden, weswegen er keine Maske anziehen müsse. Ihm sei gesagt worden, in jenem Teil der Fabrik, in dem er mit Journalisten sprach, sei eine Maske nicht notwendig. Ford-Manager, die Trump begleiteten, trugen allerdings eine Maske.

Nessel teilte nach dem Besuch auf Twitter mit, Trump habe sich trotz mehrfacher Aufforderungen geweigert, eine Maske zu tragen. Der Präsident kümmere sich nicht um die Sicherheit der Menschen in Michigan. Ford teilte mit, Konzernchef Bill Ford habe Trump bei dessen Ankunft dazu „ermutigt“, eine Schutzmaske zu verwenden. Bei einem Teil des Besuchs habe der Präsident eine Maske getragen, sie dann aber für den Rest des Besuches wieder abgelegt.

Die Richtlinien des Weißen Hauses sehen vor, dass eine Maske getragen werden soll, wenn das Einhalten des Sicherheitsabstands nicht gewährleistet ist. Trump hatte allerdings schon bei der Vorstellung der Richtlinien gesagt, er werde sich nicht an die Empfehlung halten.

Medienberichten zufolge pries Trump am Rande des Besuchs auch die Abstammung von Firmengründer Henry Ford und dessen „good bloodlines“. Ford war auch für seine antisemitischen Einstellungen bekannt. In sozialen Medien sorgte die Äußerung Trumps für viele Diskussionen. (dpa)

Nachfolgend die Tweets von US-Präsident Donald Trump und von Dana Nessel, Justizministerin des US-Bundesstaates Michigan:

7 Antworten auf “US-Präsident Trump: Im Fall einer zweiten Corona-Welle kein weiterer Lockdown – Flaggen in USA auf halbmast”

  1. Jean Dechamps

    Die deutschen Gegner der Corona-Einschräkungen und haben ihren Guru in den USA: Donald Trump!
    Er wäre wahrscheinlich für sie der ideale Bundeskanzler. Der Parallelismus zwischen Trumps Meinung und ihrer ist kristallklar.
    Wenn sie sich in der BRD nicht frei fühlen, können Sie in die USA emigrieren …., wenn sie reingelassen werden!
    Meine Meinung: Angela Merkel ist eine vernünftige und menschliche Politikerin. Trump ist so verrückt wie Hitler!

    • Deutscher

      Nehmen Sie Ihre Medikamente. Sie haben keine Ahnung über deutsche Politk,geschweige über deutsche Geschichte. Wie wäre es mal mit ein wenig Toleranz gegenüber Leute die nicht ihrer Meinung sind.

    • Hubäät

      Mein Gott, Jean,
      Ihr Hass auf die Deutschen (außer Mutti) ist ja schon pathologisch.
      Sie sinnentfremden aber auch wirklich jeden Artikel, um Ihr Gift zu versprühen.
      Und ja, der Trump ist ein Narzisst. Der braucht auch keine Maske. Weder um sich selbst zu schützen, denn er nimmt ja täglich sein Malaria-Mittelchen – noch um andere nicht zu gefährden, denn die sind ihm sowieso egal. Falls denn so eine Maske überhaupt einen Nutzen hat – das wird ja auch lebhaft diskutiert.

      • Der Trump aus Queens in New York ist bestimmt so wie die Spinner aus dem Bible Belt im mittleren Westen, die glauben wohl auch das Gebet irgendjemand vor dem schlimmen Cororona Virus schützen könnte… 😂
        Dann doch lieber die Burda-Maske Herr Deschamps, stimmt’s? 🙀

      • Jean Dechamps

        Nie habe ich geschrieben, dass ich die Deutschen hasse. Ich möchte, dass Sie mit solchen Unterstellungen, die mich beleidigen, aufhören. Sie sollten sich schämen.
        Ich bin einfach mit einigen Deutschen nicht einverstanden, die „Gift versprühen“, indem sie gegen die Corona-Massnahmen demonstrieren genau wie ich nicht einverstanden bin mit den Leuten aller Nationen, die wie diese Minderheit von Deutschen denken. Nicht was ich „versprühe“ ist Gift, sondern CoVid19! Gehen Sie mal in einer Intensivstation mithelfen.
        Was Mutti Merkel betrifft, es ist mein Recht diese menschiche Dame zu bewundern.
        Oder hätten Sie es lieber, wenn ich die AfD bewundern würde.?
        Von nun an habe ich beschlossen, damit aufzuhören, „meinen Gift“ auf dieser Plattform zu „versprühen“! Ich werde mich darauf beschränken, die Artikel zu lesen, denn gewisse von ihnen sind interessant. Die blöden und arroganten werde ich ignorieren.

        • @Jean Dechamps: Der Lockdown ist/war katastrophal falsch und das Angstschüren wurde von Anfang an kampagnenartig betrieben wie hier so auch in D, nur will man das jetzt nicht zugeben, und es wird krampfhaft versucht diese Entscheidung zu rechtfertigen mit möglichst vielen Toten, welche man nur bekommt durch ein falsches zählen.
          Es wurden wieder Gelder verteilt an die Großen Konzerne und Banken um angebliche Arbeitsstellen zu sichern, die Bevölkerung wird für dumm verkauft, gleichzeitig wird erprobt wie weit diese schon verblödet ist und was man alles mit ihr anstellen kann, es wird ausgetestet wie weit man gehen kann.
          Das Virus ist nicht gefährlicher als eine Grippe und sie wissen, dass für angeschlagene Menschen eine Grippe sehr gefährlich werden kann, dann verändert sich das Virus ständig und wir müssen lernen mit diesem einfach ganz normal zu leben. Im nächsten Herbst kommt eine neue Grippewelle, wie man diese tauft kann man sich jetzt schon denken!

          Es wird hier ein Kampf ausgefochten um Macht und ums Geld auf dem Rücken der Steuerzahlenden Bevölkerung!

          Für mich steht FRIEDEN und FREIHEIT an erster Stelle! Europa mit ihren offenen Grenzen, war das Beste was wir in den vielen Jahren geschaffen haben.

          Ich bin gegen sinnlose Maßnahmen und gegen diese gehe ich vor, und wenn es sein muss demonstriere ich auch. Ich bin weder rechts noch links, noch sonst ein Wähler von irgend einer Partei, gehöre keiner Schublade an.
          Doch kämpfe ich für Frieden, Freiheit, Menschenrechte und Gerechtigkeit!

          Wenn sie die Frau Merkel so bewundern, vielleicht sollten sie versuchen mit rund 900-1000 Euro nach mind. 40 Jahren Arbeit in D zu leben, ich denke, dann würden sie aufhören diese Frau zu bewundern, den genau das ist die Summe Geld, welche die meisten normalen Rentner in D haben.
          Auf die Welt bezogen, ohne diese Frau wäre die Welt friedlicher!!

        • Hubäät

          @Jean,
          nein, Sie müssen das auch nicht expliziet schreiben.
          Ihr üblicher Spruch ist ja oft: Die wohnen in B günstig und kaufen hier nur billig die Häuser weg.
          Wenn das keine Polarisierung ist, dann weiß ich auch nicht…
          Sie setzen Trump mit Hitler gleich und wünschen den Deutschen gleichsam den werten Herrn zum Bundeskanzler????
          Was bitte hat das mit Toleranz zu tun.
          Das sind keine Unterstellungen! Das haben Sie so geschrieben!
          Sie können sich auch nicht damit rausreden, nur die sogenannten Gegner der Corona-Einschränkungen zu meinen. Ihr Vorschlag „Trump zum Kanzler“ würde ja alle betreffen.
          Frau Merkel dürfen Sie auch weiterhin gerne bewundern – das ist Ihr gutes Recht.
          Und nein, ich schäme mich nicht.
          Vielmehr ist es erschreckend, wenn man hier mitliest, wie Ressentiments wieder ausgepackt werden, das Bild vom bösen Deutschen wieder an die Wand gehangen wird, Vergleiche mit Hiltler und Nazideutschland allenthalben bemüht werden…da sollten sich eher diese Verfasser schämen!!
          Im übrigen gibt es in Ostbelgien auch jede Menge einheimische Menschen, die sich gegen die „Einschränkungen“ stellen – sollen die auch in die USA auswandern?

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern