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Bürgermeister der Stadt Malmedy lässt eine flämische Extremisten-Fahne entfernen

Flämische Radikale mit der flämischen Extremisten-Flagge bei einem Protest in Brüssel im Dezember 2018.

Anfang der Woche wehte eine  flämische Extremisten-Fahne an der Fassade einer Herberge im Zentrum von Malmedy. Sie wurde auf Anweisung von Bürgermeister Jean-Paul Bastin entfernt.

„Ich kann akzeptieren, dass am Tag des Festes der flämischen Gemeinschaft die Flagge Flanderns ausgerollt wird. Dass aber nur kurze Zeit vor dem belgischen Nationalfeiertag ein ‚drapeau flamingant’ (flämische Extremisten-Fahne, A.d.R.) gehisst wird, kann ich nicht ertragen“, wurde Bastin von den Zeitungen der Gruppe Sudpresse zitiert.

Der Unterschied zwischen der offiziellen flämischen Fahne und der flämischen Extremisten-Fahne ist folgender: Die offizielle flämische Fahne zeigt einen schwarzen Löwen mit roten Klauen und roter Zunge vor gelbem Hintergrund, gewissermaßen als Ergänzung zur belgischen Trikolore Schwarz-Gelb-Rot.

Die offizielle flämische Fahne zeigt einen schwarzen Löwen mit roten Klauen und roter Zunge vor gelbem Hintergrund. Foto: Shutterstock

Auf der flämischen Extremisten-Fahne gibt es hingegen kein Rot. Sie zeigt einen schwarzen Löwen mit schwarzen Klauen und schwarzer Zunge vor gelbem Hintergrund. Diese Fahne wurde auch von den flämischen Nazi-Kollaborateuren während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt.

Eine solche Fahne hat nach Meinung von Bürgermester Jean-Paul Bastin in Malmedy keinen Platz. „Es ist eine Provokation, zumal im Stadtzentrum. Wir hatten mehrere Beschwerden von Anwohnern. Hätten wir es zugelassen, hätten einige vielleicht Selbstjustiz verübt.“

Der Eigentümer soll sich der Tragweite seiner Fahne nicht bewusst gewesen sein und habe sich damit einverstanden erklärt, dass die Flagge entfernt wird, hieß es.

Bereits auf früheren Pfadfinderlagern in der Region, u.a. in Jalhay, hatte es Probleme dieser Art gegeben, was dazu führte, dass flämische Extremisten-Fahnen schlicht und einfach verboten wurden.

Auch beim Musikfestival Pukkelpop wurden letztes Jahr flämische Extremisten-Fahnen von den Organisatoren entfernt. (cre)

17 Antworten auf “Bürgermeister der Stadt Malmedy lässt eine flämische Extremisten-Fahne entfernen”

  1. Glokalisierung

    Tante Wiki klärt auf:
    In de militante Vlaamse Beweging geldt de Vlaamse strijdvlag … als „de vlag die het minst bezoedeld is geraakt met toegevingen aan de Franstaligen“. De officiële Vlaamse vlag … zien ze als de vlag van het aan banden gelegde Vlaanderen dat zijn … meerderheid uit handen heeft gegeven. De rode tong en klauwen doet voor sommige Vlaams-nationalisten te veel denken aan de Belgische driekleur (zwart, geel, rood).
    https://nl.wikipedia.org/wiki/Vlaamse_strijdvlag

    Die offizielle flämische Flagge könnte also mit einer gehörigen Portion Phantasie an die belgische Trikolore erinnern. Wie grauenvoll! – Die Deutschen sollten von den Flamingants lernen und sich eine unbelgischere Flagge zulegen. Sonst denken sie am Ende ebenfalls, die belgische Föderalregierung habe ihnen Fesseln angelegt.

      • Walter Keutgen

        Der Block, der Unterschied zwischen Gold und Gelb ist Haarspalterei. In der Heraldik wird Gelb als Gold bezeichnet. Und Rot als Blut, Schwarz als Erde. Es ist verwunderlich, dass die Deutschen nur für eine Farbe die heraldische Bezeichnung verwenden. Nun, für Deutschland sind Rot und Schwarz aneinander grenzend wichtig.

        • „Der Block“ hat trotzdem Recht:
          Die Heraldik wird bei Wappen, aber nicht bei Fahnen angewandt: hier ist die Bezeichnung „Schwarz-Rot-Gold“ der deutschen Fahne also richtig.
          Das deutsche Wappen ist der einköpfigen Adler, ook met rode tong en klauwen !

            • Also mit Heraldik hat das nicht viel zu tun:

              Die Farben der Befreiungskrieger

              Die Geschichte der Flagge reicht zurück in die Zeit der Befreiungskriege. Vor etwas mehr als 200 Jahren kämpften Deutsche – darunter sehr viele Studenten – aus allen Teilen Deutschlands gegen den französischen Herrscher Napoleon.

              Die Soldaten kamen aus ganz Deutschland und hatten unterschiedliche Uniformen. Weil sie aber einheitlich aussehen wollten, färbten sie ihre Kleidung. Die Uniform schwarz, die Stoffteile an Ärmeln und Schultern rot und die Knöpfe waren goldfarben. Jede Farbe hatte eine Bedeutung: Schwarz stand für die schlechten Bedingungen, in denen die Menschen lebten, Rot für das Blut, das im Kampf vergossen wurde und Gold für die Freiheit, die die Menschen haben wollten.

              Um Freiheit und gleiche Rechte für alle ging es den Menschen auch bei einem wichtigen Treffen auf dem Hambacher Schloss im Jahr 1832. Deshalb kamen damals viele mit Schwarz-Rot-Goldenen Fahnen. Die erste deutsche Flagge bekam im Jahr 1848 deshalb auch diese drei Farben. Und auch als Deutschland vor 100 Jahren zum ersten Mal eine Demokratie wurde, entschieden sich die Politiker für die Schwarz-Rot-Goldene Flagge. Zwar gab es zwischendurch auch wieder andere deutsche Flaggen. Doch seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland gelten wieder die Farben Schwarz-Rot-Gold.

              • Walter Keutgen

                Daniel, schön und gut, wenn die Flagge nichts mit Heraldik zu tun hat. Haben Sie jemals in Ihrem Leben eine deutsche Fahne gesehen, wo das „Gold“ nicht gelb war? Gold aussehende Fäden gibt es doch.

  2. Damit es klar ist, kein Zentimeter Platz für Rechtsextreme! Allerdings habe ich den Unterschied bei der Farbgebung der Fahnen auch nicht gewusst, vielleicht war es dem Fahnenhisser auch nicht bewusst. Grundsätzlich finde ich es nämlich eine schöne Geste am Tag der Flamen deren Fahne zu hissen. Am Rathaus von Eupen weht der rote Hahn das ganze Jahr man sollte den schwarzen Löwen (mit roten Krallen) dazugesellen oder eben auch kein Hahn.

    • Walter Keutgen

      Törö, woher wissen Sie, dass der Eigentümer die Flagge gehisst hat und nicht Gäste der Herberge? Den Unterschied kennen die Flamen sehr wohl, als Flandern sich im Flämischen Parlament die Flämische Flagge gegeben hat, hat es eine gewaltige Redeschlacht wegen der roten Zunge und Klauen gegeben.

      • Das hatte ich so verstanden. Rote Zunge, schwarze Klauen und oder umgekehrt, was für ein kleinkarierter Mist. Wie heißt es so schön „Einigkeit macht stark“ und genau so ist es. Trotzdem weht der rote Hahn weiter am Rathaus, da kann der Löwe doch gerne dazukommen.

    • Eupener Belang

      @Törö : also ich ( und auch viele andere ) finden diese Flämische Flagge ganz nett! Die Bürger von Malmedy sollen sich nicht so anstellen . Übrigens fand ich den alten Namen von dem schönen Platz im Zentrum auch ganz nett.
      Was die Flaggen angeht , Schwarz-Weiß-Rot passt doch auch ganz gut , farblich gesehen natürlich.
      Ein Schelm , wer dabei Böses denkt .

  3. Friedrich Meyer

    In Malmedy so wie in Eupen müsste die Fahne mit dem roten Löwen mit Krone und blauen Krallen und blauer Zunge hängen.
    Damit würde auf die Deutsch-Ostbelgische Eifel-Stadt hingewiesen.

  4. Franz-Josef Collienne

    Wenn man den flämischen Löwen ohne rot gefärbte Klauen und Zunge nicht in Malmedy vertragen kann, sollte der wallonische Hahn mit dem aggressiv nach vorne gestrecktem Hühnerbein auch in den Kochtopf verschwinden. Sorgen haben wir in dem unregierbaren Land Belgien.

    • Die politisch Korrekten, die stalinistisch die Geschichte und die Realität verändern wollen, sind überall am Werk. „Lernen nicht mehr das zu sehen, was man sieht“. Diese Lektion aus 1984 ist an der Tagesordnung. 1984 ist 2020.

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