Politik

Flächendeckende Corona-Tests für alle Heimbewohner und für das Personal in den Alten- und Pflegeheimen

Ministerpräsident Oliver Paasch (l) und Vize-Ministerpräsident Antonios Antoniadis (r). Foto: DG-Regierung

In einer Sondersitzung haben die Föderalregierung und die Ministerpräsidenten sowie die für Gesundheit zuständigen Minister der Teilstaaten entschieden, dass die Corona-Tests auf alle Bewohner und das Personal in den Einrichtungen ausgeweitet werden sollen.

Die Gemeinschaften und Regionen wurden angehalten, prioritär alle Einrichtungen mitzuteilen, wo bestätigte Fälle oder Verdachtsfälle aufgetreten sind.

Der zuständige Minister, Philippe De Backer (Open VLD), versprach, die Anzahl der Test kurzfristig massiv auszuweiten, um die Umsetzung dieses Vorhabens schnellstmöglich umzusetzen.

27.03.2020, Belgien, Lüttich: Ein medizinischer Arbeiter hält den Labortest eines Patienten, der auf das neuartige Coronavirus getestet wurde, im Lütticher MontLégia-CHC-Krankenhaus. Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Neu ist in dieser politischen Übereinkunft, dass nun alle Bewohner und das Personal unabhängig von Symptomen getestet werden. Für Bewohner galt bisher, dass nur schwerwiegende Verdachtsfälle getestet werden. Im Fall von Pflegekräften war das nur bei Fieber möglich.

Das Einvernehmen im Konzertierungs-Ausschuss erfüllt in Teilen die bisherige Forderung der Regierung der DG, dass in den Einrichtungen der kollektiven Betreuung flächendeckende Tests durchgeführt werden. Aufgrund der verfügbaren Testkapazitäten des Landes beschränkt man sich allerdings in einer ersten Phase auf die bereits betroffenen Einrichtungen.

Unabhängig von den bisherigen Richtlinien wurden Anfang der Woche mehrere Bewohner im Eupener Josephsheim und im Hof Bütgenbach getestet. In den letzten Wochen gab es bereits erste Tests aufgrund von Verdachtsfällen im Josephsheim und in der Wohngemeinschaft Lommersweiler. (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

 

30 Antworten auf “Flächendeckende Corona-Tests für alle Heimbewohner und für das Personal in den Alten- und Pflegeheimen”

  1. Theaterstück

    Lustig wie OD unsere 2 Minister auf dem Bild zeigt, obwohl die Maßnahmen von allen Ministern im Konzertierungsausschuss auf föderaler Ebene getroffen wurden. Sie schmücken hier AA und OP mit Lorbeeren die ihnen garnicht aufzusetzen sind. Wie oft hört man nicht den Satz unserer Politclowns wir werden uns verstärkt bei der föderal oder regional Regierung für X Y einsetzen oder wir sind nicht zuständig…. Sobald aber was positives Berichtet wird zack kommt ein Bild von unseren Lowridern. Hier könnte der Tatbestand von tendenziöser Berichterstattung bestehen. Bilder sagen mehr als tausend Worte !

  2. Absolute Disziplin

    325 Tote an einem Tag in Belgien melden die Medien. Im Vergleich mit anderen westlichen Industrieländern ist diese hohe Zahl, ein trauriges Zeichen für unzureichende Verhältnisse im Gesundheitswesen. Dies kann man nicht den Ärzten und Pflegern anlasten sie tun ihr bestes und haben größten Respekt verdient. Hier gespart zu haben war ein Fehler der Menschenleben kostet. Deshalb sollte über die Sozialstaatlichkeit in Belgien muss nach der Krise neu nachgedacht werden.

  3. Krisenmanagement

    Die Seniorenheime sind zur Todesfalle geworden. Hygienemassnahmen in den Pflegeheimen waren und sind unzureichend für die Bewohner und das Personal. Es wurde immer behauptet, es sind genügend Masken vorhanden. In den Krankenhäuser der DG und in ganz Belgien sieht es nicht anders aus. Irgendwas läuft da falsch. Seit Jahre läuft die Belgische Gesundheitspolitik gegen eine Wand. Die DG brauch auch im Prinzip auch keinen Selbstdarstellungsgesundheitsminister. Viel zu sagen hat der garnicht, selbst wenn er wöllte, die Entscheidungen liegen beim Föderalstaat. Weil jeder nur an sich denkt, wollen alle ihr kleines Krankenhaus erhalten. Viele Krankenhäuser sind personell und von Geräten her nicht gut genug aufgestellt, um Corona die Stirn zu bieten.Es rächt sich nun, dass in einem Bereich gespart worden ist, indem man nicht sparen darf. Ich kann die Gefühle garnicht beschreiben: Wut, Trauer, um die qualvoll und einsam an Corona sterben mussten. Ich denke an die Familien, die sich in diesen Tagen nicht wirklich von ihren Liebsten verabschieden können. Selbst bei den Tests läuft irgendwas schief. Diese Tests kommen leider viel zu spät. Ich habe es nicht glauben wollen, dass es so schlimm kommt.

    • Johann Klos

      Sicher, habe auf anderen Stellen hier auch schon einiges dazu geschrieben. Es sind wirklich arme Menschen die diurch diesen Virus sterben müssen.
      Es ist ohne Opiate ein grausamer Tod und selbst mit ein Kampf um etwas Luft der ewig zu dauern scheint.

      Nur wir sollten dabei eins nicht vergessen. Jeder Staat kann sein Geld nur einmal ausgeben. Wenn dann wie heute wieder berichtet wird das bedingt dadurch das keine Erntehelfer aus Polen usw, ins Land kommen die landwirtschaftlichen Produkte auf den Feldernvergammeln werden und trotz Sonderkonditionen Arbeitsuchende kein Interesse zeigen an solcher Arbeit und scheinbar dafür noch nicht mal mit Regress rechnen müssen dann kœnnen sie sich vielleicht ja mal ausmalen wohin die Gelder zum Teil fließen die dem Gesundheitssystem dann fehlen.
      Auf wieviel nochmal belaufen sich die hiesigen Staatschulden?
      Ein Land das keine Vollbeschäftigung hat erlaubt sich den Luxus Arbeitskräfte für die Ernte einzufliegen. Hallooooo.

      Nur damit wir uns nicht missverstehen, es ist grausam was manche jetzt durchmachen müssen und da es bestimmt noch Monate dauern wird ehe ein Medikament zugelassen wird werden weltweit noch unzählige Menschen ihr Leben lassen müssen.

      • Marc Van Houtte

        Mit sehr vielen haben sie recht.
        Die Situation das man junge gesunde Arbeitsuchende nicht zu so was ran bringen kann liegt vor allen an ihren früheren Freunden.
        Geld kann nur einmal ausgegeben werden da ist wohl war aber bei 9 Minister, die in Sachen Gesundheit mitmischen ist Versagen vorprogrammiert.
        Wir sehen hier ein Super Beispiel woran wir sehen das die so „großartig“ errungenen Kompetenzen nichts aber auch gar nichts bringen, wenn man auf Dotationen angewiesen ist.
        Abgesehen davon bleiben wir viel zu klein, um eine Autonomie zu haben.
        Falls wir uns selbst finanzieren müssten hätten wir keine Minister usw. weil wir es uns nicht leisten können. Andere haben Fachleute nach China geschickt um vor Ort die Masken zu prüfen auf so eine Idee kommen unsere 9 scheinbar nicht.

        • Walter Keutgen

          Das mit den Arbeitsuchenden ist aber auch eine föderale Politik, denn die gibt letztendlich das Arbeitslosengeld. Nur es ist viel tiefer und älter, ja über hundert oder tausende Jahre alt. Früher sah man am Fernsehen Werbung mit einer Familie, dem Vater, der das (viele) Geld herein brachte, Auto und Eigenheim mit dem Spruch „Haste was, biste was“. Es müsste heißen, denn so ist unsere Gesellschaft, besonders das Unterrichtswesen, aufgestellt: „Hastet ein Diplom, biste was“. Und das ist das Schlimme: „Haste kein Diplom, biste nichts“. Wer will schon nichts werden, wer will schon, dass seine Kinder nichts werden. Vor dem Krieg konnte man in der hiesigen Kuhlandwirtschaft mit einem guten Dutzend Kühen seine Familie gut über Wasser halten. Die Bauern, die übrig bleiben, haben über hundert.

          • Stimmt nur bedingt Herr Keutgen. Die Sache mit den Diplomen zählt vor allem bei z.B. Institutionen wie der DG und das gesamte Brimborium drumherum. Mit einem Diplom gibt’s nen Stuhl, ob man wirklich was taugt oder nicht, egal.
            Im Privatsektor bleiben viele mit Diplom trotzdem auf der Strecke da unweigerlich festgestellt wird das trotz irgendeines Diploms Personen sich als untauglich herausstellen, gegenteilig verhält es sich oft mit Menschen ohne Diplom.
            Ja die Bauern die übrig bleiben füttern viele Faulenzer durch…. würde mich nicht wundern wenn auch nochmal andere Zeiten kommen wo die Regale nicht permanent bis oben gefüllt sind mit billig Material welches rund um den Globus geschippert wird…

            • Absolute Disziplin

              In Zukunft wird noch mehr Ware aus anderen Teilen der Welt zu uns kommen. Denn die Krisengewinnler sind die asiatischen Länder sie rücken mit immer neuen Verkaufsrampen vor. Auch haben sie die Mittel um hier in Schwierigkeiten geratene Unternehmen oder was davon übrig blieb, nach der Weltwirtschaftskrise aufzukaufen.

              • Walter Keutgen

                Absolut Disziplin, Recht haben Sie. Auf langer Sicht aber werden wir nichts mehr als für Asien Kaufwürdiges anzubieten haben. Vielleicht noch Urlaubsrundreisen. Profit aus unseren Unternehmen werden sie nicht mitnehmen können, wenn hier alles zugrunde gerichtet sein wird.

  4. Flächendeckende Tests für die gesamte Bevölkerung , Impfstoff oder Antikörper . so kommen wir zu einem normalem Leben zurück….
    anders wird es nicht gehen !
    Wann sehen die Verantwortlichen dies endlich ein , ok dies kostet Geld.
    Danach kann den schuldigen von Versäumnisse der Prozess gemacht werden

    • Das wird wohl noch dauern. Im Augenblick ist man noch nichtmals in der Lage das normale Pflegepersonal im Krankenhaus zu testen obwohl sich Corona Patienten auch auf anderen Stationen ‚verirrt‘ haben.

  5. Der belgische Staat empfiehlt allen Ernstes, das Pflegepersonal das positif getestet wurde trotzdem zur Arbeit gehen soll wenn es keine Symptome aufweist oder Fieber hat……am besten dann wahrscheinlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer trägt für solche Entscheidungen eigentlich die politische Verantwortung?

  6. SCHON JEMANDEM AUFGEFALLEN, DAS WIR IN OSTBELGIEN DIE HÖCHSTE STERBERATE DURCH CORONA WELTWEIT HABEN§ HERR A. DIES IST DEFENITIV KEINE VERLEUMDNUNG DA ES EINFACHE ZAHLEN SIND. DA SOLLTE ES EINEN UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS GEBEN § WIE SIE ES WOLLEN§

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