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Finish im Abstiegskampf: Mechelen hat mehr zu verlieren als die AS Eupen

Eupens Mathieu Peybernes (links) im Duell mit Mechelens Hassane Bandé im Abstiegsduell am 10. Februar 2018. Foto: Belga

Noch zwei Spiele bleiben den beiden Erstligisten AS Eupen und KV Mechelen (und rein arithmetisch auch dem SC Lokeren), um dem Gespenst des Abstiegs in die Division 1B noch zu entkommen. Am größten dürfte die nervliche Anspannung jetzt bei den Mechelnern sein – aus mehreren Gründen.

Zunächst einmal ist der KV Mechelen seit dem letzten Samstag wieder Schlusslicht, wenn auch bei gleicher Anzahl Punkte und Siege und der gleichen Tordifferenz. Der psychologische Vorteil, den „KaVé“ vor allem nach dem Sieg gegen Eupen zweifellos hatte, ist jetzt weg.

Die AS Eupen muss beim FC Antwerp antreten, bevor sie am 30. Spieltag Excelsior Mouscron empfängt. Derweil begibt sich Mechelen erst zum Standard und hat am letzten Spieltag Waasland-Beveren zu Gast.

Blick auf das AFAS-Stadion in Mechelen, das am Ende der regulären Meisterschaft teilweise umgebaut werden soll, weswegen der „KaVé“ auf eine andere Arena ausweichen müsste, sollte der die Playoffs II bestreiten. Foto: Belga

Die Nervorsität ist bei Mechelen aber vor allem deshalb momentan so groß, weil für den großen Traditionsverein mit seinen fantastischen Fans (15.000 gegen Eupen und sogar mehr als 18.000 gegen Charleroi) ein Abstieg in die Zweitklassigkeit im Gegensatz zur AS Eupen eine Katastrophe wäre.

Der bekannte Sportjournalist Rodrigo Beenkens sagte am Montag in der RTBF-Fußball-Talksendung „La Tribune“: „Ich wünsche Eupen überhaupt nicht Schlechtes, aber man muss sich mal vor Augen führen, was ein Abstieg für einen Club wie Mechelen bedeuten würde.“

Laut Beenkens würde Mechelen selbst im Fall eines Verbleibs in der Pro League die Spiele der Playoffs II nicht im eigenen AFAS-Stadion bestreiten können, weil schon jetzt geplant ist, dass die alte Tribüne nach dem 30. Spieltag abgerissen und durch eine neue ersetzt werde. Wegen der Umbauarbeiten müsse Mechelen laut Beenkens seine Heimspiele entweder im Stadion „Den Dreef“ in Löwen oder im Stadion „Freethiel“ in Beveren bestreiten.

Degryse und Albert: Mechelen steigt ab

Im Fall eines Abstiegs würde der ganze Stadionumbau in ein ganz anderes Licht rücken, zumal ein sofortiger Wiederaufstieg in die Pro League auch für einen Verein wie Mechelen alles andere als ein Spaziergang wäre.

Kurzum, in Mechelen hatte zu Saisonbeginn niemand ernsthaft damit gerechnet, dass der letzte belgische Europapokalsieger in dieser Saison 2017-2018 etwas mit dem Abstiegskampf zu tun haben würde. In Eupen war der Klassenerhalt von Beginn an das Ziel.

Apropos Abstieg: Es könnte gut sein, dass die Abstiegsregel in der Pro League ab 2019 oder 2020 dahingehend geändert wird, dass der Erstligist, der am Ende der klassischen Phase der Meisterschaft Tabellenletzter ist, nicht mehr sofort absteigt, so wie jetzt noch der Fall, sondern die Playoffs II bestreitet, aus denen dann eine Art „Playdown“ werden. Erst der Letzte der Playoffs II würde absteigen.

Blick auf die große Tribüne des Antwerpener Bosuil-Stadions, wo die AS Eupen am Samstagabend spielt. Foto: Belga

Diese Möglichkeit brachte jedenfalls Pierre François, der Generaldirektor der Pro League, am Montag in „La Tribune“ ins Gespräch.

In Mechelen und Eupen wird man wohl bedauern, dass diese Abstiegsregel nicht schon heute Bestand hat.

Laut einer Umfrage von „La Tribune“ glauben jetzt mehr als 50 Prozent der Teilnehmer eines Online-Votings der RTBF, dass Eupen den Klassenerhalt schaffen wird.

Das glauben auch die beiden belgischen Ex-Nationalspieler Marc Degryse und Philippe Albert, die beide vermuten, dass der vom Mechelner Spieler Mats Rits verschossene Elfmeter im Spiel gegen Charleroi, gepaart mit dem späten und etwas glücklichen 3:2-Siegtreffer des Eupeners Luis Garcia in der Partie der AS gegen Lokeren, die Abstiegsfrage zum Nachteil der Mechelener vorentschieden hat.

Gleichwohl gab Degryse zu bedenken, dass sich alles schnell ändern könne: „Es würde schon genügen, dass Mechelen beim Standard nur 0:1 verliert, Eupen aber in Antwerpen 0:2, und schon wäre Mechelen vor der letzten Begegnung wieder im Vorteil.“ (cre)

10 Antworten auf “Finish im Abstiegskampf: Mechelen hat mehr zu verlieren als die AS Eupen”

  1. Mischutka

    Ich tröte nochmals durch die Gegend : Nichts, aber überhaupt nichts, ist entschieden bis zum Ende des letzten Spiels. Die AS kann die beiden letzten Spiele noch gewinnen, Mechelen verlieren – und umgekehrt. Alles ist noch möglich. Beispiel : wer hätte denn gedacht, dass der 1. FC Köln am vergangenen Wochenende …… in Leipzig 1-2 gewinnen würde ? Niemand kann sagen, selbst wenn „unsere“ AS ab dem Wochenende in „großem Vorteil“ sein würde, ob die nicht im letzten Spiel vom Pech verfolgt – oder vom Schiri nach Strich und Faden besch….. werden – und für Mechelen alle Sonnen vom Himmel strahlen. Warten wir also „geduldig“ (ist aber schwierig….) ab.

  2. Mischutka

    ….. und wenn es nicht „klappt“, dann müssen wir uns nicht grün und blau ärgern, sondern es mit Humor nehmen. Nach 7 Tage Regen folgt immer wieder Sonnenschein.
    Ein Beispiel : Ich garantiere, zu 100 %, NIEMAND, aber wirklich niemand, hätte hier in Ostbelgien darauf gewettet, daß die Reservemannschaft von Khureemaral (mit 9 Spielern) gegen die 1. Mannschaft von Buutsagaan ((unterste Klasse in der Mongolei) mit 6-5 gewinnen würde ??? (heute vor 21 Jahren).(Oder hatte jemand hier richtig getippt ???) ☺☺☺

  3. Na Mischi meinen sie wieder sie wären lustig mit ihren sinnlosen Kommentaren!!

    Und Samstag 3 Punkte ??wir haben es selber in der Hand,man sollte sich nicht auf lüttich verlassen bei denen ist diese Saison alles möglich …

  4. BRF titelt heute auf seiner Internetseite: „AS Eupen hat das Schicksal in der eigenen Hand.“ Das ist eine Falschmeldung. Wenn Mechelen und Eupen beide gewinnen und auch Lokeren mindestens einmal gewinnt, entscheidet zwischen Eupen und Mechelen die Tordifferenz, und auf die Tordifferenz von Mechelen hat Eupen keinen Einfluss. Also hat die AS ihr Schicksal selbst im Fall von zwei Siegen nicht in der eigenen Hand.

  5. Ich habe ein ungutes Gefühl wenn wir Sanstag nicht mindestens 1 Punkt holen. Mechelen hat mit Waasland Beveren vereinbart dass die restlichen Heimspiele im Stadion von Waasland Beveren ausgetragen werden. In Mechelen wird eine neue Tribüne gebaut und der Baubeginn soll in einigen Wochen beginnen. Daher befürchte ich dass Mechelen das letzte Heimspiel gegen Waasland Beveren hoch gewonnen wird.

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