Wer Spannung liebt, sollte auf jeden Fall am Sonntagmittag einen Abstecher nach St. Vith einplanen. Ab 13.30 Uhr kommt es im Sport- und Freizeitzentrum zum absoluten Finalkrimi im Oberhaus des deutschen Rollstuhlbasketballs. Die Partie zwischen den Roller Bulls aus St. Vith, die den drittletzten Platz in der Tabelle belegen, und dem Tabellenvorletzten Köln99 wird über den zweiten Absteiger entscheiden.
Seit drei Wochen stehen die Jena Caputs nach nur einem Jahr der Zugehörigkeit im deutschen Rollstuhlbaksetball-Oberhaus als Absteiger fest.
Lange Zeit galten auch die Roller Bulls nach einer mehr als durchwachsenen Hinrunde als sicherer Abstiegskandidat. Doch die Kampfkraft und die bestbekannte „Bullen-Moral“ ließ in den vergangenen Wochen erneut Hoffnung aufkeimen. Grandiose Siege gegen Kaiserslautern, Jena, Trier und Frankfurt katapultierten die St. Vither Rollstuhlbasketballer aus dem Tal der Hoffnungslosigkeit hinaus auf den drittletzten Tabellenplatz.
Abstieg wäre keine Katastrophe
Doch trotz eines Zwei-Punkte-Vorsprungs auf die Gäste aus Köln können sich die Bulls noch nicht in Sicherheit wähnen. „Wenn wir gegen Köln am Sonntag verlieren, werden wir den bitteren Abstieg in Kauf nehmen müssen, da wir im direkten Vergleich die deutlich schlechteren Karten haben“, so Stefan Veithen, Coach der Roller Bulls.
Mit Wehmut blicken die Bulls noch auf das Hinspiel in Köln zurück, das mit nur zwei Punkten Differenz verloren ging. „Hätten wir damals etwas mehr Konzentration an den Tag gelegt, wäre die Aufregung am Sonntag wahrscheinlich nicht nötig“, so Veithen. Doch auch Kölns Coach Martin Otto blickt voller Ärger auf die vergangenen Spiele zurück: „Wir haben uns selbst in diese prekäre Lage gebracht. In den vergangenen Spielen hätten wir durchaus den einen oder anderen Punkt ergattern können. Jetzt müssen wir halt im Finale ran!“
Beide Klubs bezeichnen einen möglichen Abstieg nicht als Katastrophe. Das ist vor allem dadurch zu erklären, dass das Oberhaus des deutschen Rollstuhlbasketballs in den vergangenen Jahren elitär geworden ist und nur finanzkräftige Klubs an der Spitze mitmischen können.
BRF berichtet live aus St. Vith
„Wir sind ein kleiner Verein, und es ist schon eine Sensation, dass wir mit unseren bescheidenen Mitteln überhaupt in dieser Liga mitspielen dürfen. Es gefällt uns aber so gut, dass wir alles daran setzen werden, um die Klasse zu halten“, verspricht Stefan Veithen, der erneut auf volle Fanunterstützung hofft. (eb)
HINWEIS: Die Sendung „Sporttreff“ des BRF beginnt am Sonntag schon um 13 Uhr. BRF1 berichtet live vom „Endspiel“ der Roller Bulls gegen Köln sowie später auch vom Spitzenspiel der AS Eupen in Sint-Truiden.
Ich drücke den Bulls beide Daumen!!‘ Mit dem Publikum in Sankt Vith im Rücken wird es bestimmt klappen. Schön, dass die Roller Bulls nicht nur im GE, sondern auch auf OD und im BRF die Resonanz finden, die sie verdienen.