Gesellschaft

Schweigender Radermacher bei Protest gegen Kernkraft in Eupen [Fotogalerie]

Erwin Radermacher (Bildmitte, mit Anti-Atomkraft-Schild) im September 2015 bei einer Anti-Atomkraft-Aktion vor dem Alten Schlachthof n Eupen. Foto: OD

Am Samstag kam es im Kulturzentrum Alter Schlachthof in Eupen zur Uraufführung des Films „Die Unvollendete“ des Regisseurs Bernd Mosblech. Anschließend fand eine Debatte mit Befürwortern und Gegnern der Kernkraft statt. Der Eupener Erwin Radermacher, bekannt als „Anti-Atom-Papst“, hatte zu einer Protestaktion aufgerufen.

Vor Beginn der Veranstaltung demonstrierten Radermacher und einige Atomkraftgegner unter dem Motto „Ostbelgien gegen Atomkraft“ vor dem Alten Schlachthof (siehe Fotogalerie am Ende des Artikels).

Die Protestler forderten die komplette Abschaltung der Pannen-Reaktorblöcke von Tihange. Es kam zu Diskussionen auch mit dem ebenfalls anwesenden Regisseur Mosblech. Kernkraftgegner Radermacher nahm an dieser Diskussion demonstrativ nicht teil. Er stand nur da mit seinem Schild „ATOMKRAFT? NEIN DANKE!“, sagte aber nichts.

Wie es in einer Mitteilung heißt, richtete sich der Protest gegen die Atomindustrie, die AKW-Betreiber und deren Lobbyisten, nicht gegen die Veranstalter.

„Diskussionen bringen nichts“

Für Erwin Radermacher, der vor Monaten auch zu einer Demonstration gegen TTIP aufgerufen hatte, gibt es nichts mehr zu diskutieren, denn Diskussionen brächten nichts mehr. „Da sitzen dann Befürworter – jene, die an der Atomenergie mitverdienen – und AKW-Gegner am Tisch und diskutieren sachlich – wo es meines Erachtens nichts mehr zu diskutieren gibt! Ich wurde im Vorfeld gefragt, um an dieser Debatte teilzunehmen. Ich habe abgelehnt mit der Begründung, dass solche Veranstaltungen nichts bringen, weil alles, was zum Thema gesagt werden konnte, gesagt ist! Hinzu kommt: Atomlobbyisten sagen nicht die Wahrheit“, wurde Radermacher im Grenz-Echo zitiert.

Veranstalter Chudoscnik Sunergia betonte seinerseits, man wolle mit der Uraufführung des Films und der anschließenden Debatte keine Position beziehen, sondern den Raum für Meinungsaustausch öffnen und somit die Meinungsfreiheit fördern. „Dies schließt natürlich das Recht auf Versammlung mit ein“, so die Kulturvereinigung, die auch Dienstleister des Kulturzentrums Alter Schlachthof ist.

Schuberts „Unvollendete“ als Leitmotiv

In dem Dokumentarfilm „Die Unvollendete“ setzt der deutsche Regisseur und Kamera-Mann Bernd Mosblech – 1991 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet – die „Camerata Nucleare“ ins Bild: ein Symphonie-Orchester, bei dem Atomphysiker und Ingenieure, somit also Pioniere der „friedlichen Nutzung“ der Kernenergie, zusammen musizierten.

Ein Symphonie-Orchester, bei dem Atomphysiker und Ingenieure – also Pioniere der "friedlichen Nutzung" der Kernenergie - zusammen musizierten.

Ein Symphonie-Orchester, bei dem Atomphysiker und Ingenieure – also Pioniere der „friedlichen Nutzung“ der Kernenergie – zusammen musizierten.

Sie werden im Film interviewt und porträtiert. Sie geben den Befürwortern der Kernkraft somit ein Gesicht. Doch neben diesen Verfechtern kommen auch Gegner der Kernenergie zu Wort, so beispielsweise Günter Zint, Wallraff-Fotograf und Chronist der Anti-AKW-Bewegung.

In dem 70-minütigen Film, an dem seit 2006 gearbeitet wurde, setzt Bernd Mosblech diametral gegenüberstehende Positionen gleichberechtigt in Szene. Es ist sein Ziel, Abstand zu nehmen von der einseitigen Berichterstattung in deutschen Medien und einen neutralen Blick auf die Geschichte der Kernkraft in Deutschland zu werfen.

Dazu hat Mosblech in neun Jahren 45.000 km zurückgelegt: Sein Werk zeigt nicht nur die Ansichten unterschiedlicher Protagonisten, sondern setzt die verschiedensten Aspekte der Kernenergie ins Bild: einen“Kernbrennstoff-Kreislauf“ (vom Guss eines Castors bis zu seiner Endfertigung), die Fertigung von Brennelementen oder Demonstrationen in Gorleben.

Debatte nach dem Film

Im Anschluss gab es eine Debatte mit Professor Dr. Jürgen Knorr, Professor für Wasserstoff- und Kernenergietechnik an der technischen Universität Dresden, Dipl.-Ingenieur Gerhard Hottenrott, bis zum Jahre 2012 Leiter Kernbrennstoffkreislauf bei der RWE Energie AG, Ex-Spiegel-Fotograf Günter Zint sowie Jörg Schellenberg vom Aktionsbündnis gegen Atomkraft Aachen. Die Moderation hatte BRF-Redakteur Olivier Krickel. (cre)

Es folgt eine Fotogalerie mit Bildern von der kleinen Protestveranstaltung vor dem Alten Schlachthof in Eupen am Samstagabend.

38 Antworten auf “Schweigender Radermacher bei Protest gegen Kernkraft in Eupen [Fotogalerie]”

  1. he,he, nun mal langsam und keine Sorge. Nebenan in Deutschland werden neue Atomwaffen durch die Amerikaner installiert. Das sind ganz andere Dimensionen als die kleinen Strahlemänner hier bei uns. Wenn damit gefuchtelt wird, fliegt uns mehr wie der Hut vom Kopf. Und das in unmittelbarer Nähe. Dass sich da was tun wird, ist wahrscheinlicher als ein eventueller Atomkraftstörfall bei uns.

  2. Eastwind

    Dass Erwin Radermacher sich einer Diskussion verweigert, ist ein Armutszeugnis. Diskussionen brächten nichts mehr, sagt er. Was soll das denn jetzt? Ist er ein Demokrat oder nicht? Es gibt Leute, die kämpfen jahrzehntelang für eine gute Sache und bekommen erst Recht, wenn sie selbst schon längst tot sind. Auch in den Leserbriefen von Erwin Radermacher konnte man schon in den letzten Jahren mehr Aggressivität feststellen. Ich kann seinen Frust gut verstehen, wer kämpft schon gerne gegen Lobbyisten? Aber aufgeben sollte man nicht, schon gar nicht, wenn man bei einer öffentlichen Diskussion die Gelegenheit bekommt, seinen Standpunkt zu erläutern.

    • Da macht der Radermacher ja sebst die“Fliege“.Hat er etwa angst, eine sachlich-fachliche Diskussion mit Experten der „Gegenseite“ zu führen? Außer seinen aggressiven Leserbriefen, verfasst vom sicheren Sessel im Wohnzimmer aus, gegen Leute, wie beispielsweise den Dipl.Ingenieur Joachim Wahl, dem man technisches Wissen ja wahrlich nicht absprechen kann, erfährt der gemeine Bürger keine wesentliche Erkenntnisse zur Meinungsbildung in Sachen Atomenergie. Nur eben dieses arrogante, stereotype Gekläffe der grünen Schlümpfe.

  3. Sagt JA zu Atom Kraft.

    Weil eventuell etwas passieren könnte will er das sie runterfahren ?!

    Es könnte eventuell auch ein marsianer bei ihm im Garten landen und ihn den popo wund f*******

    Seit doch mal ehrlich . Der Atom Gegner von heute fährt ein altes Auto mit möglichst hohem Verbrauch und dem meisten co2 Ausstoß.
    Schreit dann aber laut auf wegen Atom Kraft und verschmutzt die Welt selber dermassen .

  4. Herr Radermacher hat die Nase voll vom Diskutieren? Womöglich weil er da kein Bein am Boden bekommt. Von daher lieber lautstark demonstrieren, da zählen ja keine Argumente sondern nur die Lautstärke. Der Mann hat sich selbst in’s Abseits manövriert…

  5. Marcel Scholzen (Eimerscheid)

    Werter Herr Rademacher,
    Über Wahrheiten lässt sich vortrefflich streiten, und das sollten Sie tun. Warum haben Sie Angst vor der Auseinandersetzung ? Sind Ihnen die Argumente ausgegangen oder haben Sie schlicht und einfach feststellen müssen, dass Sie genau wie die Politik insgesamt über kein tragfähiges Energiekonzept für Belgien verfügen. Einfach am Ende des Lateins ?

    Ich kann verstehen, dass Menschen Angst vor den alten AKW’s haben. Nur das die alten Dinger noch laufen, haben alle politischen Parteien zu verantworten. Dies weil keiner den Mut zu einem Konzept hatte. In der Energiepolitik hat die Politik insgesamt versagt. Ein Armutszeugnis für ein reiches Land. Es gab keinen Mut zum Kompromis. Alternative Energien sind noch nicht technisch weitgenug ausgereift, um damit andere zu ersetzen, wie Kohle, Gas, Öl, oder Kernkraftwerke.

  6. … muss nur noch die Welt retten. Und der normale Bürger wird doch nur voll verarscht. Und das ganz tief ! Also Stopp mit dem Blödsinn mit Stopp Atomstrom. Ecolo ist gegen Windstrom, also

  7. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Zu der Protestaktion von Atomkraftgegnern am Samstagabend in Eupen vor der Uraufführung des Films „Die Unvollendete“ zum Thema Kernkraft hat „Ostbelgiem Direkt“ eine Fotogalerie am Ende des Artikels veröffentlicht.

  8. Guido Scholzen

    aus lust und laune und interesse bin ich mal gestern abend dort gewesen:
    fazit des ganzen: belogen wirst du in sachen energie von ALLEN!

    zunächst muss ich loben:
    – danke Veranstalter Chudoscnik Sunergia, dass ihr dieses ermöglicht habt.
    – danke an den filmemacher mosblech für diese exellente doku, wo alle meinungen zu wort kamen. die idee, dies anhand eines „nuklear-orchesters“ zu beginnen,war mal was anderes, eben nicht nur ne langatmige reportage über ein thema.
    – und ein danke an herrn krickel vom BRF für die gute moderation in der debatte nach dem film

    ich will e.radermacher in einem punkt recht geben: es war wirklich ein film, der auf deutsche verhältnisse zugeschnitten ist. an sich möchte ich herrn radermacher ebenfalls danken, dass er dem mund gehalten hat, denn in der anschliessenden diskussion tätigte ein kernkraft-gegner names schellenberg genug öko-gelabber.

    zum film.
    der filmemacher selber gab keinen kommentar im film von sich, sondern liess ausschliesslich die menschen zu wort kommen. vom im KKW arbeitenden ingenieuren bis zu atomkraftgegnern, bis zum anwohner eines KKW und eines endlagers, dem entwickler und hersteller der castor-transportbehälter, und menschen, die sich über das alles lustig machten oder auch einfach nur gedanken…
    ein bunter mix von allem, natürlich auch aufnahmen in einem KKW und von endlagerstätten unter tage. langweilig wurde der film nie.

    hitziger wurde die diskussion danach. auf dem podium waren 4 leute anwesend:
    2 atomkraftgegner: fotograf günter zint; jörg Schellenberg
    2 befürworter: prof.dr.jürgen knorr, gerhard hottenrott (ingenieur)

    da ich weder ein 100%iger gegner von KKWs bin noch absoluter befürworter, sondern strom-endverbraucher, der nur bescheid wissen will, kann ich nur ein gesamtresultat ziehen: ob atomlobby oder grüne lobby, BELOGEN WIRST DU VON ALLEN.

    – wenn die 2 KKW-protagonisten nach dem GAU-risiko befragt wurde oder nach der endlagerung von atommüll oder kernkraft in dienste der militärs…, wurde um den brei herumgeredet; deutsche standards sind die besten weltweit (dann wäre fukushima nie passiert) und die endlagerung ist seit jahrzehnten aufgabe des staates, nicht der Kernkraft-industrie. die kernkraft ist eine faszinierende technologie, aber werbung haben die an dem abend dafür wirklich nicht gemacht. über neue kerntechniken wurde nix gesagt, das hätte interessieren können. KEINE ANTWORTEN -> ATOM-LOBBYISMUS PUR
    – die 2 atomkraftgegner waren nicht nur gegen kernkraft sondern auch befürworter von alternativen energien (windkraft+fotovoltaik). günter zint meinte nur, man hätte schon jahrzehnte früher mit alternativen anfangen sollen; der aachener jörg schellenberg meinte, deutschland exportiere sogar strom aus der fotovoltaik, wenn die sonne gut scheine, man exportiere mehr als man importiere. wenn die dann gefragt wurden, wo der strom denn herkommt, wenn keine sonne+wind zur verfügung stehen, dann kam keine antwort. in einem hitzigen hin-und-her wurde festgestellt, dass in solchen momenten der strom zum beispiel aus frankreich importiert werden muss, also atomstrom. KEINE ANTWORTEN -> GRÜNER LOBBYISMUS PUR
    herr schellenberg gab nur geschreie von sich, ebenfalls ein atom-befürworter (ein professor, hab den namen vergessen) aus dem publikum. die atomlobby hatte gezeigt, dass sie die eigene technik nicht in allen fragen der physik im griff haben; und die grüne lobby, allen voran jörg schellenberg, bewies, dass grüne ideologen nur deswegen nicht explodieren, weil die aus purer dummheit zusammen gehalten werden. die können ja gegen kernkraft sein, aber die haben uns nicht vorzuschreiben, wo wir den strom herbekommen sollen; gleiches gilt für die atomlobby.

    mitten in diesem wortbefecht kam dann (endlich!) mal der filmemacher bernd mosblech zu wort. er habe nur einen film über die kernkraft machen wollen, wo auch mal die macher und befürworter dieser energie zu wort kommen sollten. er habe dieses projekt aus eigenem interesse gemacht und dankte der sunergia, dass er hier ein forum dafür finden konnte. mosblech betonte, dass er jahrzehntelang für die öffentlichen rechtlichen arbeitete, aber arbeiten wie dieses hier seien momentan nicht gefragt (weil politisch nicht korrekt). er bezeichnete die deutschen medien in sachen information und meinungsbildung, so wörtlich, als „scheiße“. dem kann ich mich nur anschliessen. danke herr mosblech.

    dem moderator olivier krickel ist zu danken, dass in diesem ganzen chaos noch ordnung war, und er stellte zum schluss auch nur noch fest, dass leider keine fragen mehr richtig beantwortet wurden.

    aus dem abend habe auch ich als interessierter stromverbraucher meinen schluss gezogen:
    die energiewende ist gescheitert (wusste ich auch schon vorher) und die zukunft der atomlobby in deutschland steht auf der kippe. in d-land hat die kernkraft einen geringeren anteil an der stromproduktion als in belgien oder frankreich, deshalb ist der film wirklich nur auf deutsche verhältnisse zu beziehen.

    IN ZUKUNFT WERDEN NOCH MEHR KOHLE UND GAS FÜR STROM GEBRAUCHT WERDEN.
    ICH DANKE ERWIN RADERMACHER NOCHMALS, DASS ER AN DIESEM ABEND GESCHWIEGEN HAT.

    • @ G. Scholzen, „dem Moderator Oliver Krickel ist es zu verdanken, dass ……“ Hier eine wahre Begebenheit was ich FAST o.e. Moderator zu verdanken gehabt hätte, nämlich die Missachtung der Pressefreiheit! Dass ich Gott sei Dank im Hintergrund eine „beherzte Person „hatte, die zu meinen Gunsten eingegriffen hatte, damit hat OK wohl nicht gerechnet; Mal erneuter Beweis wie frei in OB sowohl die gesprochene als auch die geschriebene Presse ist!

  9. Erfahrener

    Für die meisten Jugendlichen kommt der Strom doch aus der Steckdose und die Milch aus dem Supermarkt. Wozu sich noch mehr Gedanken machen? Heutzutage zählt doch nur noch Party, Party, Party. Für die Alten gilt : nach mir die Sündflut. Was hat Fukushima denn gebracht ? Überall in der Welt werden neue Atomreaktoren gebaut. Der Mensch lernt nie aus seiner Erfahrung.

  10. Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
    In unserm Haus herum, bidebum,
    Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
    In unserm Haus herum.

    Er rüttelt sich, er schüttelt sich,
    Er wirft sein Säckchen hinter sich.
    Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
    In unserm Haus herum.

  11. Zaungast

    Es erstaunt, dass Sie Herrn Radermacher zum „Ant-Atom-Papst“ ernennen. Dann wären seine Kontrahenten Wahl und Scholzen siche rdie „Atom-Päpste“.
    Nun besitzt der Papst in Rom bekanntlich die Eigenschaft, unfehlbar zu sein, zumindest in Glaubensfragen.

    Sollte das Etikett „Papst“ unterstellen, dass die drei Herren unfehlbare Dogmen verkünden? Wer die hitzigen Glaubenskämpfe verfolgt, die die Kontrahenten in den Medien austragen, muss wohl zu der Ansicht kommen, dass sie sich selbst so sehen: Prediger im Besitz der absoluten Wahrheit.

    Meine Fragen an die Befürworter der Kernenergie:

    Wie lösen Sie das Problem der Endlagerung, und das über Jahrtausende hinweg? Verlassen Sie sich darauf, dass die Generationen nach uns das schon in den Griff bekommen werden? Asse und Gorleben sind da denkbar schlechte Referenzen, La Hague und Sellafield auch.

    Was sagen Sie zu der beeindruckenden „Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen“ (Wikipedia)?

    Können sie die Unbedenklichkeit der Haarrisse im Reaktor von Tihange garantieren?

    Können Sie garantieren, dass die Sicherheitsvorschriften penibel eingehalten werden? Die AFCN hat doch gerade erst Electrabel gerügt wegen mangelhaft eingehaltener Sicherheitststandards. Vier Arbeiter wurden zeitweise suspendiert).

    Wenn man Wind- und Sonenenergie vorwirft, nicht beständig nutzbar zu sein, wie steht es dann mit der Zuverlässigkeit von KKWs? Wie viel Reaktoren sind denn derzeit in Belgien in Betrieb oder stillgelegt?

    All diese Fragen müssten erst zufriedenstellend beantwortet werden, bevor ich zum Kernkraftglauben bekehrt werden kann.

    • Guido Scholzen

      in Ihren fragestellungen unterstütze ich Sie.
      es gibt eigentlich nur eine antwort, warum man kernkraft nicht mehr fördern sollte, es ist DER FAKTOR MENSCH in dieser sache.
      wir müssen uns nach den naturgesetzen richten, umgekehrt funktioniert’s nicht. das gilt für jede lobby.
      wann werden endlich mal forschungsgelder freigemacht, um methanhydrate in den weltmeeren zu fördern?

    • Meine Fragen an die Befürworter der Kernenergie:
      Wie lösen Sie das Problem der Endlagerung, und das über Jahrtausende hinweg? Verlassen Sie sich darauf, dass die Generationen nach uns das schon in den Griff bekommen werden? Asse und Gorleben sind da denkbar schlechte Referenzen, La Hague und Sellafield auch.
      Antwort: KKW Brütertechnologie. http://www.science-skeptical.de/blog/russland-nimmt-schnellen-reaktor-bn-800-ans-netz/0012157/
      Im Übrigen, Asse ist eine Geisterdebatte. Das Deckgestein enthält mehr Radioaktivität als die eingelagerten Stoffe; von dem extrahierten Salz erst gar nicht zu reden, das war noch radioaktiver. Warum soll man also da wieder etwas herausholen?

      Was sagen Sie zu der beeindruckenden „Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen“ (Wikipedia)?
      Antwort: Wikipedia ist keine seriöse Quelle, da schreibt jeder etwas hinein um sich dann darauf zu berufen. Zudem ist es bei der Kernkraft üblich ALLE technischen Störungen zu dokumentieren. Würde man dasselbe Verfahren auf die Eupener Industriezone anwenden, die Liste wäre viel länger, nur schreibt es da niemand auf…
      Können sie die Unbedenklichkeit der Haarrisse im Reaktor von Tihange garantieren?
      Antwort: Das kann nur die Belgische Nukleare Kontrollbehörde entscheiden. Noch gibt es diese Entscheidung nicht, also eine Geisterdebatte. Entscheidung abwarten, Begründung lesen, dann diskutieren.
      Können Sie garantieren, dass die Sicherheitsvorschriften penibel eingehalten werden? Die AFCN hat doch gerade erst Electrabel gerügt wegen mangelhaft eingehaltener Sicherheitststandards. Vier Arbeiter wurden zeitweise suspendiert).
      Antwort: Können Sie garantieren dass alle Verkehrsvorschriften penibel eingehalten werden? Die Justiz stellt jedes Jahr tausende Protokolle aus und zieht hunderte Führerscheine ein. Trotzdem gehen Sie, ich und alle anderen weiter über die Straße…
      Wenn man Wind- und Sonenenergie vorwirft, nicht beständig nutzbar zu sein, wie steht es dann mit der Zuverlässigkeit von KKWs? Wie viel Reaktoren sind denn derzeit in Belgien in Betrieb oder stillgelegt?
      Antwort: das Eine hat nichts mit dem anderen zu tun. WKA sind von Betriebsverhalten her nicht regelbar (Physik), ein KKW hingegen kann ich einschalten, ausschalten oder jederzeit auf jedem ihm möglichen Betriebszustand betreiben. WKA Strom ist Wetterstrom und da muss man nehmen was kommt. Damit ist WKA Strom nicht netzkompatibel und nur parasitär einspeisbar.
      Ich hoffe Ihnen geholfen zu haben.

      • Die „Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen“ aus der Wikipedia ist sehr aussagekräftig, da alle Meldungen unten mit Einzelnachweisen zitiert werden. Deren Relevanz zu minimieren ist nicht richtig, da alle Beweise für die INES-Einstufen vorhanden sind.
        Hätte die Industriezone Eupen ebenfalls so gefährlich radioaktive Strahlengüter, wäre wohl auch hier ein Dokumentieren angebracht.

        Solange die AFCN ihre Ergebnisse nicht transparent gestaltet, ist eine Diskussion über deren Gewissheit bei der Arbeit eine Farce.

        Der Brüterreaktor der hier als Neuheit gezeigt wird ist eine Nullnummer, die schon seit einigen Jahrzehnten von verschiedenen Industriestaaten subventioniert wurde, allerdings ohne konkrete Ergebnisse. Die Brüterreaktoren die bereits laufen, sind gefährlicher im Betrieb aufgrund der Natriumkühlung, denn dieses entzündet sich von alleine.
        Größtenteils wird Plutonium als Energiewandler genutzt, das ist allerdings der gefährlichste Stoff für den Menschen des Körpers und ist in geringen Dosen bereits tödlich.
        Wird nicht einfach, soetwas flächenmäßig ein zu setzen, wenn bereits jetzt alte herkömmliche Reaktoren ein gewisses Risiko eines GAUs tragen, der Brüterreaktor wird in der Hinsicht nur noch bedenklicher sein.

  12. Jockel Fernau

    Gegen Atomkraft sind die Herrschaften von der Alternativenergiefront also. Tihange ist böse, Tschnernobyl und Fukushima sind überall möglich, so der alarmistische Tenor von Radermacher bis Meyer.
    Was ist eigentlich mit Atomwaffen, meine Herrn? Wie man allenthalben liest, stationieren unsere linksatlantischen Freunde, die Hüter des Demokratismus, gerade kräftig neue Exemplare entlang der schon etwas älteren aber nach wie vor aktuellen Demarkationslinie. Die „leicht“ nach Osten gerückt ist.
    Protestiert der „Papst“ auch dagegen? Oder schreibt er Leserbriefe? Vermutlich ist es einfach nur deutlich ungefährlicher, Küchelscheidern unflätige Worte entgegenzuschleudern als selbiges mit einem US-Wachbatallion zu tun.

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