Kultur

Die Feiertage im deutschen Fernsehen: Sissi, Kevin, Helene und Aschenbrödel

08.12.2018, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Schlagerstar Helene Fischer steht bei der Aufzeichnung der "Helene Fischer Show" auf der Bühne. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Weihnachten 2019 im deutschen Fernsehen bietet Klassiker und Premieren – ein Überblick von Heiligabend bis zum zweiten Feiertag.

Sissi, Aschenbrödel, Feuerzangenbowle, Kevin allein zu Haus, Helene-Fischer-Show, Traumschiff – die Fernsehsender erfüllen an den Feiertagen viele Wünsche und Erwartungen. Neben den Klassikern sind auch ein paar Erstausstrahlungen im Programm.

Ein Überblick über die Höhepunkte der großen deutschen TV-Anbieter:

HEILIGABEND – 24. DEZEMBER

Alle Jahre wieder: Heiligabend gilt als der publikumsschwächste Fernsehtag des Jahres. Es gibt aber einige Rituale.

Ein Klassiker: der 29 Jahre alte Film „Kevin – Allein zu Haus“ auf Sat.1 (20.15 Uhr). Wieder einmal verreist die Familie McCallister in den Weihnachtsferien und vergisst dabei ihr Nesthäkchen Kevin (Macaulay Culkin), der sich gegen fiese Gangster durchsetzen muss.

Das Erste zeigt zur besten Sendezeit die Schulkomödie „Die Feuerzangenbowle“ aus dem Jahr 1944 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle (Wiederholung am 25.12. um 14.15 Uhr).

23.11.2016, Bayern, München: Der Entertainer Andy Borg und die Moderatorin Carmen Nebel, aufgenommen bei der Aufzeichnung der ZDF-Show „Heiligabend mit Carmen Nebel“. Foto: Tobias Hase/dpa

Im ZDF läuft zur besten Sendezeit „Heiligabend mit Carmen Nebel“. Auf einer gemütlichen Alm in Tirol trifft sie unter anderem Wencke Myhre, Beatrice Egli, Lena Valaitis, Andy Borg und Hansi Hinterseer.

Bei RTL wird es ab 20.15 Uhr gelb und es geht um «Banana» statt Gänsebraten: im Animationsfilm „Minions“ aus dem Jahr 2015. Vox zeigt „Men in Black“ mit Will Smith und Tommy Lee Jones, ZDFneo den zehn Jahre alten Krimi „Wilsberg: Oh du tödliche…“.

Bei ProSieben ist „Herr der Ringe“-Heiligabend: Erst kommt „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ (17.00 Uhr), dann „Der Herr der Ringe – die zwei Türme“ (20.15 Uhr).

Ein Klassiker für Kinder und Nostalgiker läuft um 17.05 Uhr im Ersten: Der im Jahr 1973 in der CSSR und DDR produzierte Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Wiederholt wird der Film am ersten Feiertag um 10.25 Uhr im Ersten. Insgesamt ist der Film elf Mal an den drei Festtagen in ARD-Sendern wie One und einigen Dritten zu sehen, unter anderem um 20.15 Uhr an Heiligabend bei WDR und RBB.

Schon um 13.50 Uhr an Heiligabend zeigt das Erste den Kult-Sketch „Loriot: Weihnachten bei Hoppenstedts“. ZDFneo sendet um 19.45 Uhr den halbstündigen Sketch „Böhmermanns perfekte Weihnachten“, der Kultpotenzial besitzt.

Aus seiner Reihe „Märchenperlen“ bringt das ZDF um 15.05 Uhr die neue Produktion „Schneewittchen und der Zauber der Zwerge“.

Vox hat den Klassiker „Der Grinch“ mit Jim Carrey um 16.35 Uhr im Programm.

Um 18.00 Uhr zeigt das ZDF „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“, ein aufgezeichnetes festliches Konzert aus St. Ingbert im Saarland.

Und dann gibt es natürlich noch die Weihnachtstragikomödie schlechthin: Der US-Klassiker „Ist das Leben nicht schön?“ von 1946 mit James Stewart als lebensmüdem Bankmitarbeiter George Bailey läuft um 22.45 Uhr beim privaten österreichischen Sender Servus TV.

1. WEIHNACHTSTAG – 25. DEZEMBER

Hach, was wäre Weihnachten ohne „Sissi“? Diesmal verlieben sich der österreichische Kaiser Franz Joseph (Karlheinz Böhm) und die bayerische Elisabeth alias Sissi (Romy Schneider) nachmittags im Ersten: „Sissi“ läuft am ersten Feiertag ab 15.00 Uhr, der zweite Teil – „Sissi, die junge Kaiserin“ – direkt danach ab 16.40 Uhr – und der dritte Teil „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ ist dann am 26. Dezember um 15.55 Uhr zu sehen.

Zur Primetime am Abend ist dann „Die Helene Fischer Show“ das zentrale Weihnachtsereignis im ZDF (20.15 Uhr). Vergangenes Jahr schauten gut 5,8 Millionen Zuschauer zu.

Der letzte Brunetti-Fall mit Uwe Kockisch als Commissario in Venedig: „Donna Leon – Stille Wasser“. Foto: ARD Degeto/Nicolas Maack

Parallel läuft im Ersten der letzte Brunetti-Fall mit Uwe Kockisch als Commissario in Venedig: „Donna Leon – Stille Wasser“.

Bei Sat.1 ist „Kevin – Allein in New York“ ab 20.15 Uhr. Weil ihn die Familie wieder abhängt, trifft er unliebsame Bekannte wieder.

ProSieben zeigt die Joanne-K.-Rowling-Verfilmung „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ mit Eddie Redmayne.

RTL zeigt als Free-TV-Premiere den Animationsfilm „Ich – Einfach Unverbesserlich 3“ und Vox zur besten Sendezeit „Men in Black II“.

Für Kinder kommt unter anderem als „Märchenfilm im Ersten“ die neue Produktion „Die drei Königskinder“ (13.55 Uhr) infrage. Bei RTL laufen nachmittags und am Vorabend der Disney-Klassiker „Das Dschungelbuch“ von 1967 (16.45 Uhr) und der Animationsfilm „Ice Age – Eine coole Bescherung“ (18.20 Uhr). Vox zeigt „Bruce Allmächtig“ mit Jim Carrey.

Die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier läuft um 20.10 Uhr im ARD-Fernsehen, im ZDF schon um 19.08 Uhr.

Mittags um 12.00 Uhr ist im ZDF „Urbi et Orbi“ zu sehen, der Weihnachtssegen des Papstes aus Rom.

Der britische Weihnachtsklassiker „Tatsächlich…Liebe“ (Love Actually) mit Hugh Grant, Emma Thompson, Colin Firth, Liam Neeson, Keira Knightley und auch Heike Makatsch ist um 23.20 Uhr im ZDF-Programm (bei ZDFneo auch am 26.12. nochmal).

2. WEIHNACHTSTAG – 26. DEZEMBER

Es ist zwar kein Sonntag, sondern Donnerstag, aber ein „Tatort“ ist am zweiten Feiertag dennoch Tradition: Diesmal ermittelt das Münchner Team mit den Schauspielern Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec im Krimi „One Way Ticket“. Die Kommissare Batic und Leitmayr stoßen bei diesem Fall auf Spuren, die zu einem Schmugglerkartell in Ostafrika führen, das deutsche Senioren als Geld- und Drogenkuriere einsetzt.

TATORT, „One Way Ticket“: Die Kriminalhauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) glauben nicht, dass es sich um einen einfachen Autounfall handelt.
Foto: BR/Roxy Film/Marco Nagel

Konkurrenz bekommt der „Tatort“ gleichfalls traditionell um 20.15 Uhr von der ZDF-Reihe „Das Traumschiff“, das zum ersten Mal mit Florian Silbereisen als Kapitän Max Parger ablegt.

Und wie trotzt die Konkurrenz den Quotengaranten „Tatort“ und „Traumschiff“? ProSieben zeigt als Free-TV-Premiere „King Arthur: Legend of the Sword“ von Regisseur Guy Ritchie aus dem Jahr 2017. Unter anderem spielen Jude Law und David Beckham mit.

Sat.1 zeigt den Animationsfilm „Vaiana“ von 2016, RTL Günther Jauch mit „Wer wird Millionär? Das Familien-Special“, Vox den Abba-Musicalfilm „Mamma Mia!“ mit Meryl Streep und Pierce Brosnan und ZDFneo die Komödie „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“.

Für Kinder ist am Nachmittag unter anderem die zweite diesjährige ARD-Märchenfilm-Premiere relevant: „Das Märchen von den 12 Monaten“ (13.15 Uhr im Ersten). (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

18 Antworten auf “Die Feiertage im deutschen Fernsehen: Sissi, Kevin, Helene und Aschenbrödel”

  1. Vereidiger

    Bis auf die Krimis ist leider nichts für mich dabei. Vielleicht doch mal über Gesellschaftsspiele nachdenken?

    Ich vermisse noch Hinweise auf die Highlights von Rtbf, Rtl-Tvi und Eén…

  2. @Vereidiger
    Ich kann mich irren, aber es ist nun mal so, dass in Ostbelgien die Deutschsprachigen deutsches Fernsehen schauen. Und selbst diejenigen, die fordern, dass man das Programm von RTBF, RTL-TVI oder VRT bringt, schauen ebenfalls deutsches Fernsehen. Daran ist aber auch nichts auszusetzen. Wir Ostbelgier wachsen mit dem deutschen Fernsehen und der Bundesliga auf. Oder schauen Sie „Le Grand Cactus“ oder solche Sendungen der RTBF? In Französisch synchronisierte englisch- oder deutschsprachige Filme kann man eh nicht anschauen. Und ansonsten bleibt nur das „Journal Télévisé“ oder Fußball. Aber das ist es aber auch. Wir gehören seit 100 Jahren zum belgischen Staat, sind aber Teil der deutschen Kulturnation. Für die belgische Politik interessiert man sich bei uns ebenfalls nur am Rande, man verfolgt aber mit Interesse die deutsche Politik. C‘est la vie! Vive la Belgique!

  3. Es weihnachtet sehr!

    Also, wer diese Aneinanderreihung von uralten (Feuerzangenbowle von 1944 (!) mit Rühmann, einem guten Freund vom damaligen Propagandaminister), alten (Sissi) und weniger alten (Wilsberg) sogenannten „Höhepunkten“ (auf gut Deutsch „Highlights“) liest, den kann nur das kalte Grausen überkommen.
    Eine nostalgische Schlittenfahrt (ohne Schnee) zurück in die Zeit unserer Kindheit und Jugend.
    Dann Carmen Nebel auf einer gemütlichen Alm in Tirol? Wo gibt’s die noch außer in Heimatserien und eben Shows? Die echten Almen, die ich in der Schweiz gesehen habe, und die Arbeit dort waren alles andere als gemütlich.
    Aber wem’s gefällt… Oa schöns Fest wünsch i.
    P.S. Zu dem Bild mit Batic und Leitmayr: Gestern Abend lief in einer Wiederholung der Tatort „Klingelingeling“ von 2016. Thema: die Bettlermafia. Sehr gute Handlung, wenn auch wahrscheinlich überzeichnet. Wohltuend, einmal ein Film ohne in jedem zweiten Satz das Wort „Scheiss“.
    Ein Rat: diese organisierte Bettelei nicht durch „milde Gaben“ unterstützen.

  4. Von Bild und Bohlen

    Vor 22 Uhr lohnt das Fernsehen überhaupt nicht. Nur noch Fernsehen für die Doofen, vom kitschigen Heimatfilm (aus den Bergen natürlich, denn wir sind ja in den Bergen zu Hause) bis zu nackten Tatsachen im Dschungelcamp. Primitive Unterhaltung auf unterstem Niveau. Und ein Pop-Titan namens Bohlen (in der Reihenfolge noch vor dem Kaiser von China und dem Papst, denn wer darf sich schon Titan nennen?) zerstört das Sebstbewusstsein von jungen Menschen (ach Heid Klum hätte ich auch noch fast vergessen, die laufstegweise junge Mädchen zerstört). Aber alle schauen hin. Und tagsdrauf berichtet die BLÖD-Zeitung von der wahren Wahrheit hinter den Fassaden und setzt den Lügengeschichten noch eins drauf. Armes Land, in dem die wahre Meinung von der BLÖD-Zeitung vorgegeben wird. Es ist Heuchelei pur: niemand liest die BILD, niemand kauft bei ALDI, niemand schaut Pornos und niemand hört Helene Fischer. Aufklärende Dokumentationen kommen erst gegen Mitternacht, damit nur ja niemand die mitbekommt. Wie bei den alten Römern: Brot und Spiele, damit das Dummvolk ruhig bleibt. Übersetzt heißt das: Bundesliga, Champions League und Urlaubsgeld.

  5. Belle Gier

    Ja, so sind wir deutschsprachigen Belgier: Wir zahlen nichts, niemand fordert uns auf, es zu konsumieren, wir können es jederzeit beenden, und trotzdem meckern wir was das Zeug hält. Mein Gott, guckt doch Netflix!

  6. peter Müller

    Wir leben im Paradies. Uns fehlt nix ,darum müssen wir an allem etwas auszusetzen haben. Für das TV gibt es einen Knopf. Hebt einfach mal euren Hintern hoch und geniesst die Natur, oder beschäftigt euch mit der Familie.

    • Die Natur ist tot. Bäume, Bienen, Schmetterlinge,Feldhamster,Amseln, ……. schon vergessen
      Was wollen Sie draussen.
      Okay man könnte beobachten wie Plastikmüll die Weser, die Göhl,die Amel , den Iterbach,…. runterschwimmt ;-))

  7. Oh Du fröhliche !

    Wenn man die Kommentare liest, bestätigt sich, dass die Seelenklempner die nächsten Tage Hochkonjunktur haben…
    Man könnte auch einen Mitmenschen einladen, der keinen Fernseher hat oder noch eine Auge für Bäume, Bienen oder Schmetterlinge hat.
    Schaltet nicht von RTL auf ProSieben, sondern von Neid auf Teilen !

  8. Friedrich Meier

    Otto sagte mal: “ Wer Kuli liebt und Frankenfeld, der hat ein Recht auf Krankengeld“
    Leider bin ich kein großer Dichter, sonst würde mir auch was zu Helene Fischer und dem Lockenkopf Silbereisen einfallen.

    Wäre vielleicht mal einen Thema auf OD wert: Die Kalauer Ostbelgiens

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