Fans der Roten Teufel haben sich in einem offenen Brief an die Spieler gewandt, um die Buhrufe und Pfiffe nach dem Unentschieden gegen die Ukraine zu erklären, für die Kevin De Bruyne & Co. kein Verständnis hatten, weil es der Mannschaft schließlich gelungen war, das Achtelfinale der EM zu erreichen.
Was sich nach dem Schlusspfiff des 0:0 zwischen Belgien und der Ukraine am Mittwoch in Stuttgart abgespielt hat, wird sicherlich als ein Tiefpunkt in die Geschichte der belgischen Fußball-Nationalmannschaft eingehen. Supporter der Roten Teufel, die trotz der erreichten Qualifikation fürs EM-Achtelfinale maßlos unzufrieden waren, erklären jetzt in einem offenen Brief ihr Verhalten, rufen aber gleichzeitig zum Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Fans vor dem Spiel von Montag um 18 Uhr in Düsseldorf gegen Frankreich auf.
„Zunächst einmal solltet Ihr wissen, dass wir stolz darauf sind, uns qualifiziert zu haben, dass wir stolz auf Euch sind, dass wir an Euch glauben und dass wir überzeugt sind, dass wir ALLE GEMEINSAM Frankreich am Montag ausschalten können“, heißt es gleich zu Beginn.
Die Fans erinnern auch daran, dass sie stolz darauf sind, dass so viele belgische Nationalspieler überall in Europa bei den besten Vereinen Europas unter Vertrag stehen.
Dann kommen die Verfasser des Briefes auf die mittelmäßige Qualität des Spiels gegen die Ukraine zu sprechen und auf das Versagen der Roten Teufel zu sprechen, was zu den Pfiffen führte.
„Ihr habt uns an ein schönes Spiel gewöhnt, an Dominanz, Bewegung, Grinta und Lust, und wir haben den Eindruck, dass all diese Qualitäten, die Eure Stärke ausmachten, verschwunden waren. Wie lässt sich der Mangel an Lust, den Mangel an Grinta im ersten und im letzten Spiel erklären? Wie lässt sich erklären, dass die Mannschaft im letzten Spiel nicht auf Sieg spielen wollte, um die Vorrunde als Gruppensieger zu beenden und in jene Hälfte des Tableaus zu fallen, die es uns Fans und den Spielern ermöglicht hätte, von einem heroischen Weg bis ins Finale zu träumen? Wie lassen sich die letzten beiden Eckstöße gegen die Ukraine erklären (als der Ball zurück in die eigene Hälfte und nicht in den Strafraum gespielt wurde, Anm.d.Red.)? Wie lässt sich der Mangel an Kreativität im ersten und dritten Spiel erklären?“.
Weiter heißt es: „Es sind all diese Fragen, die uns dazu veranlasst haben, Euch auszupfeifen, denn Ihr seid zu viel Besserem fähig!“, betonen die Fans. Denn es ist vor allem das Mentalitätsproblem, auf das die sie hinweisen. „Wir Fans folgen Euch seit vielen Jahren in alle Ecken der Welt. Wir, die Fans, nehmen uns frei, um Euch spielen zu sehen. Wir Fans nehmen uns unsere Freizeit, um Tifos und Animationen vorzubereiten, die die Stimmung im Stadion anheizen sollen. Wir Fans geben ein Vermögen aus, um Euch anzufeuern. Wir Fans fahren stundenlang mit dem Auto oder Bus, um nach Deutschland zu kommen. Wir, die Fans, werden immer da sein, mit Euch und für Euch, unter einer einzigen Bedingung: dass Ihr Lust zeigt, auf dem Spielfeld positiv seid, um jeden Ball kämpft und Euer Leben für UNSER Land gebt.“
Der Brief schließt mit einem Aufruf zur Solidarität für den weiteren Verlauf dieser EM, ohne jedoch die Geschehnisse in Stuttgart ungeschehen zu machen: „Liebe Rote Teufel, dies ist kein Entschuldigungsbrief, sondern es ist ein Ermutigungsbrief, ein Brief, der darauf abzielt, Euch für unsere gemeinsame Sache zu vereinen: diese EM zu gewinnen. Wir werden am Montag wieder zahlreich in Düsseldorf sein, wir wollen wieder unsere talentierten und kämpferischen Roten Teufel sehen und werden die Ersten sein, die Euch anfeuern, vom Beginn des Aufwärmens bis zum Schlusspfiff.“
Und schließlich gibt es noch ein paar Worte zum Gegner am Montag, dessen angebliche Arroganz die belgischen Fans schon jetzt zu irritieren scheint: „Noch etwas: Die Franzosen sind viel zu selbstbewusst, bringt sie dazu, ihren Mund zu halten!!!“ (cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Wir bekommen seit Jahren verkauft wie toll und gut das Team ist und klar Weltspitze, Listenplatz 1 und und. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten. Die Wahrheit ist, wenn’s drauf ankommt gibt’s halt bessere Teams, da sollte man einfach mal den Ball flach halten anstatt immer von Geheimfavorit reden. Achtelfinale werden wir packen, alle sind wieder happy und danach geht’s Heim. So wie immer. Aber dann kommen wieder alle mit México 86 was für ein Witz.
Tut mir leid, aber dieser Brief ist an Naivität nicht zu überbieten. Natürlich war die Erwartung, durch die Gruppenphase zu spazieren, enttäuscht worden. Stattdessen haben wir uns ins Achtelfinale gezittert. Heutzutage putzt man auf diesem Niveau keinen Gegner weg. Auch die sogenannten Kleinen wissen, wie man hinten dicht macht. Dann noch in der letzten Minute ein Kontertor und du kannst die Koffer packen. Die EM geht erst heute richtig los. Jetzt müssen alle die Hosen runter lassen.
Vielleicht etwas naiv aber, wie ich finde, ein guter Ansatz sich zu erklären, aufeinander zu zu gehen und Ruhe reinzubringen.
Zack, Italien draußen. Die bekommen jetzt bestimmt auch Post von ihren „Fans“.
Zu spät „Buh“ und für Briefe.
Jetzt gibt’s Haue von der Presse
Der Brief sagt nur aus, dass der Fan sich ärgert ,und sich nicht für wahrgenommen fühlt, und er um Besserung bittet. Muss es aber auch sein, seine Lieblinge auszupfeifen, wenn man unzufrieden ist !. Keiner ist gezwungen, nur einen Cent für so etwas auszugeben. und sich diese Touren antun. Sicher lag der Fehler bei den Spielern, nicht zu den Fans zu gehen.
Richtig! Wer Angst hat, bei einem Fußballspiel enttäuscht zu werden, soll zu Hause bleiben.
Da ist was dran.
Nö, da fehlt was.
Die Erklärung brauch ich nicht zu lesen, wer nach eine Qualifikation nicht jubelt, der hat nichts vom Fussball verstanden und ist auch kein Supporter.
Ich finde auch, dass die Fans sich bekommen haben wie kleine Kinder. Auch wenn sie enttäuscht waren, pfeift man seine Mannschaft nicht aus. Die Bilder verschiedener „Fans“ waren echt obszön. Die Erwartungen an die Mannschaft wurden von der Presse hochgespielt. Belgien gehörte vor dieser EM nie und nimmer zu den Favoriten. Wer das geglaubt hat ist naiv oder kennt nichts von Fußball.