Notizen

Fans der AS Eupen in Sorge: Geht am Kehrweg das Licht aus? – Kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt

Das Kehrweg-Stadion ohne Flutlicht, nur die Tribünenränge sind beleuchtet. Foto: OD

Nach der 0:1-Niederlage von Fußball-Erstligist AS Eupen am Freitagabend bei Rekordmeister RSC Anderlecht ist die Stimmung bei einem Großteil der Supporter der Schwarz-Weißen gedrückt. Viele von ihnen befürchten, dass die Mannschaft den Klassenerhalt nicht mehr schaffen wird.

Die Kommentare im Forum von „Ostbelgien Direkt“ nach der Begegnung in Anderlecht waren fast ausnahmslos Ausdruck von Pessimismus, ja sogar von Resignation (siehe Artikel „AS Eupen verliert wie erwartet beim RSC Anderlecht, aber nur mit 0:1“).

Es ist weniger das Ergebnis des Spiels im Stadion Constant Vanden Stock, das die Fans beunruhigt, weil man eine Niederlage immer ins Kalkül ziehen muss, wenn man beim 34-maligen belgischen Meister zu Gast ist.

AS-Trainer Claude Makélélé. Foto: Edgar Hungs

Es ist vielmehr die Art und Weise, wie die AS Eupen beim Rekordmeister aufgetreten ist. Zwar hat der neue Trainer Claude Makélélé die Defensive stabilisiert, wie sich schon beim 0:0 gegen Sint-Truiden gezeigt hatte, aber nach vorne geht so gut wie nichts mehr. Am meisten beunruhigt den Anhang, dass inzwischen fast nur noch der KV Mechelen als Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg übriggeblieben ist. Und die Mechelner haben ein leichteres Restprogramm zu absolvieren als die Eupener.

Von größter Wichtigkeit sind die Spiele der beiden Konkurrenten am 2. Weihnachtstag. Während die AS Eupen ihren „Angstgegner“ Waasland-Beveren empfängt, muss der KV Mechelen nach Lokeren. Die Fans der AS müssen hoffen, dass Eupen gewinnt und Mechelen verliert. Mit nur noch zwei Punkten Rückstand zum Jahreswechsel könnte dann noch etwas gehen.

Direktes Abstiegsduell im Februar

Nach der Winterpause wird es für Eupen nämlich schwer mit Spielen bei Standard Lüttich, gegen SC Charleroi, in Kortrijk und gegen AA Gent, bevor es im Februar 2018 zum direkten Duell zwischen beiden Abstiegskandidaten in Mechelen kommt.

Da werden Erinnerungen wach an das letzte Spiel in der klassischen Phase der Meisterschaft in der Saison 2010-2011, als die AS in Mechelen gewinnen musste, um den Klassenerhalt zu schaffen, die Begegnung aber verlor und die Playoffs 3 gegen Charleroi bestreiten musste, was aufgrund des komplizierten Systems, das es damals gab, de facto den Abstieg in die 2. Division bedeutete.

V.l.n.r.: Andreas Bleicher, Josep Colomer, Claude Makélélé und Christoph Henkel. Foto: Gerd Comouth

Der KV Mechelen bekommt es bis zum direkten Duell gegen Eupen im Februar 2018 mit (auf dem Papier) leichteren Gegnern zu tun: Nach dem Spiel vom 2. Weihnachtstag in Lokeren hat Mechelen nur ein ganz schweres Spiel zu bestreiten (in Anderlecht). Die übrigen Gegner sind im Prinzip besiegbar: Zulte Waregem, Sint-Truiden und Mouscron.

Die Hoffnung, dass dank der Wintertransferperiode noch einige Topspieler nach Eupen kommen, die eine Wende herbeiführen können, ist nicht allzu groß, denn im Gegensatz zu anderen Ligen in Europa bleibt in Belgien wegen der Play-offs nach der Winterpause weniger als ein Drittel der Spiele in der klassischen Phase der Meisterschaft zu bestreiten.

Ein neuer Spieler hat ohnehin immer 1-2 Begegnungen nötig, um zur Mannschaft zu finden. Das hat sich am Freitag auch im Fall von Neuzugang Florian Raspentino gezeigt, der nach 70 Minuten „platt“ war.

Den Anhängern der AS bleibt nur die Hoffnung, dass eben diese Hoffnung zuletzt stirbt und wie durch ein Wunder die Wende zum Guten doch noch kommt – vielleicht schon am 26. Dezember gegen Waasland-Beveren, das nach dem Wechsel seines Trainers Philippe Clement zum RC Genk ziemlich verunsichert ist, wie sich am Freitag bei der 1:3-Heimpleite gegen Ostende gezeigt hat. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

19 Antworten auf “Fans der AS Eupen in Sorge: Geht am Kehrweg das Licht aus? – Kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt”

  1. anti-aspire

    Die Entscheidung fällt, wie bei Aspire üblich, abseits des Platzes. Wenn es als sinnvoll erachtet wird, in der D1 zu bleiben, sind Mittel und Möglichkeiten vorhanden. auf die Schnelle eine schlagkräftige Truppe zusammenzukaufen, die im letzten Meisterschaftsdrittel jede Menge Punkte einfährt. Die Frage ist bloß, ob für das verfluchte Projekt die unattraktive, aber spielerisch verbesserte D2 nicht weitaus interessanter ist, da die „Eigenprodukte“ der katarischen Fussballfarm hier mit weitaus geringerem Aufwand an den Profifussball herangeführt werden können als in der Jupiler League.

  2. Sicherlich ist mathematisch noch alles möglich, jedoch ohne sofortige effektive Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen mit Spielern, die direkt einen Mehrwert bringen wird es sehr schwer. Am Dienstag ist Sieg Pflicht, sonst ist es sowieso meiner Ansicht nach vorbei. Denn dann ist die Moral der Mannschaft total am Boden. Ich glaube selbst, dass 30 Punkte in dieser Saison nicht reichen werden zum Klassenerhalt.

    • da die anderen bereits viele auf dem Konto haben, siehe Mouscron zB, denke ich auch dass sogar 30 Zähler knapp werden. Und seien wir ehrlich, selbst mit 3-4 guten neuen holt die AS keine 20 von 30 Punkten mehr, denn es stehen mit Gent, Standard oder Charleroi auch dicke Brocken vor und gegen uns. Auch werden gerade Mechelen und co noch punkten. Ich sehe Mechelen sogar noch 2 Siege einfahren von den kommenden 4 Spielen, d.h. wir müssen derer 3 holen. Und das mit dieser Elf, die 2 Siege holen konnte aus 20 Spielen!
      Wenn Dienstag nicht gewonnen wird, wars das. Auch die obenerwähnte Moral, der Glaube geht dann völlig flöten. Makelele fand eine negative Truppe vor, die nicht an sich glaubte. Jetzt nach weiteren 7 Spielen ohne Sieg, bei dem wir hinten ordentlich stehen aber weder tore erzielen noch Chancen rausspielen, da wird der Glaube wohl noch kleiner sein. Selbst ein Sieg Dienstag könnte kaum helfen, wenn Mechelen auch punktet. Und im Januar, wenn Eupen gegen Standard und Charleroi nicht viel holt und Mechelen gegen STVV und Mouscron punktet, spätestens dann ist alles aus. Ich selber glaube nicht mehr dran, dafür hätte Eupen längst mal ein Spiel gewinnen müssen. Unsere Form ist etwas besser und stabiler, doch die Konkurrenten sind wesentlich besser drauf und punkten regelmässig dreifach.
      Ach ja, bei Lokeren, Ostende und Mechelen wurde nach dem Trainerwechsel bereits mehrfach gewonnen. Eupen: 7 Spiele, nur 3 Unentschieden, Pokalaus und 3 erzielte Törchen…..

  3. Es ist einfach Mist nach einer Niederlage bei Anderlecht solch einen Bericht zu bringen. Vor dem Spiel gegen Brügge wurde gesagt es müssen 6 Punkte bis zur Winterpause geholt werden. Es wurde von Siegen gegen St. Truiden und Waasland geredet. Jetzt können noch immer 6 Punkte voll gemacht werden.
    Es wird schwer sicherlich. Aber wir sind zum ersten Mal in der Situation einen Trainer zu haben, der nicht auf Aspire angewiesen ist… Das ändert den Charakter der Mannschaft

    • Nur leider gewinnen 3 der 4 Konkurrenten dieses WE. Katastrophe für uns. Und Mechelen hat nun viel leichteres Programm als wir. Somit müssen diese 6 Punkte her und die sind angesichts der Situation vlt immer noch kein Schritt vorwärts sondern erforderlich um überhaupt noch Hoffnung zu haben. Es wird dunkler am Kehrweg. Ganz dunkel

  4. Das Problem ist, dass diese Mannschaft leider nicht das Niveau für die 1. Liga hat. Wenn ich die Schönspieler wie Lazare, Afif, Ocansey sehe; technisch brillant, aber was wollen die im Abstiegskampf ausrichten, wenn die bei jedem Rempler umfallen und nach 60 Min platt sind. In dieser Situation braucht man Kämpfer und mindestens noch einen zusätzlichen kreativen Kopf neben Garcia. Was ist eigentlich, wenn der mal verletzt ausfällt ? Das hat wohl auch der neue Coach erkannt, wenn man sein Interview im GE liest. Abgesehen davon, kassieren wir zuletzt vielleicht weniger Tore und doch hatten die Gegner deutlich mehr klare Torchancen als wir rausgespielt haben. Und unsere Konkurrenten gewinnen zudem auch auswärts. Ich drück trotzdem die Daumen…

  5. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERUNG – Der SV Zulte Waregem könnte noch in den Abstiegskampf verwickelt werden, falls die AS Eupen ihr Spiel gegen Waasland-Beveren am 2. Weihnachtstag gewinnen sollte. Zulte Waregem verlor am Samstag in Mouscron 1:2 und bleibt damit bei 20 Punkten – 7 Punkte mehr als die AS Eupen. Gruß

  6. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERUNG – Nach Lokeren und Ostende hat auch Kortrijk an diesem 20. Spieltag gewonnen. Die Westflamen siegten am Samstag beim RC Genk 3:2 und haben jetzt 10 Punkte Yvorsprung auf die AS Eupen. Gruß

  7. Zulte wird nicht unser Gegner sein. Auf Dauer zu stark, erfahren und viek Qualität. Dass Kortrijk wieder gewinnt, Lokeren und Mouscron ebenfalls ist fast der Super Gau.
    Somit bleibt nun nur noch Mechelen in Reichweite. Alles andre wäre vermessen und Träumerei.
    Aber bevor man auf die andren schaut muss man selbst erst mal gewinnen und das gelingt nicht mal.
    Wie sagte Gandalf der Graue im Film, „Es bestand nie viel Hoffnung. nur ein Narr konnte hoffen.“ Zitat Ende

  8. Stratege

    Habt Ihr schonmal daran gedacht, dass der Abstieg in die „darunter liegende Division – ehemals die 2.Division“ fest in die Strategie des Aspire-Projekts eingeplant sein könnte ? Das werden sie Euch ja nie so sagen. Aber…denkt auch mal daran !

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