Die Corona-Pandemie wirkt sich auf das Mobilitätsverhalten der Belgier aus: Der Personaldienstleister Acerta hat für 2020 sein jährliches Mobilitätsbarometer vorgelegt. Einerseits hat die Nutzung des Fahrrads für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz deutlich zugenommen, andererseits hat das Auto seine Vormachtstellung ausgebaut.
Diese Zahlen tragen natürlich die Handschrift der Corona-Krise, die den Individualverkehr stark gefördert hat – zum Nachteil des öffentlichen Verkehrs. Vor allem haben viele Menschen die Freuden des Fahrrads entdeckt.
Im Jahr 2020 fuhr jeder dritte Arbeitnehmer mit dem Fahrrad zur Arbeit, manchmal in Kombination mit einem anderen Verkehrsmittel.
14,6 Prozent benutzten sogar jedes Mal das Fahrrad, wenn sie zur Arbeit fahren mussten. Die Fahrradnutzung stieg damit im Vergleich zu 2019 um 9,1 Prozent. Elektrofahrräder, der Ausbau der Fahrradinfrastruktur und die Corona-Krise sind die Hauptgründe für diese erneute Beliebtheit von Zweirädern.
Die Ergebnisse der Studie ermöglichen es nicht, zwischen den Regionen zu unterscheiden, aber man kann mit Sicherheit sagen, dass Zweiräder im Norden des Landes und in Brüssel viel beliebter sind als in Wallonien.
Die andere Erkenntnis des Barometers ist die immer noch sehr starke Anziehungskraft des Autos für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz: 78,3 Prozent der Arbeitnehmer nutzten es 2020. Das war etwas mehr als im Vorjahr (77,5 Prozent).
Im gleichen Zeitraum sank die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel von 8,3 auf 8,1 Prozent. Die größere Ansteckungsgefahr und die lästige Maskenpflicht dürften Berufspendler seit Beginn der Corona-Pandemie davon abgehalten haben, mit Bus oder Bahn zur Arbeit zu fahren. (cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Belgien und vier weitere EU-Länder sind besorgt über unzureichende Corona-Impfstoffproduktion in Europa. #EU #Impfstoff https://t.co/J8hZDABNFR pic.twitter.com/HTbGLRd5mX
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) February 24, 2021