Notizen

EZB-Chef Draghi startet sein „Billionen-Experiment“

EZB-Chef Mario Draghi. Foto: dpa

An diesem Montag startet die Europäische Zentralbank ihr Programm zum Ankauf von Staatsanleihen. Die EZB will mehr Geld in die Märkte pumpen und einer Deflation vorbeugen. Doch die Zweifel sind groß, ob überhaupt genügend Anleihen auf dem Markt sind.

„Das Billionen-Experiment hat begonnen“, titelte „Spiegel Online“ am Montag und schrieb: „Seit dem Vormittag kauft die Europäische Zentralbank Staatsanleihen für viele Milliarden Euro. Erste Folgen der Geldflut: Der Preis für solche Papiere steigt, Länder können sich günstiger finanzieren, der Euro fällt.“

Es handelt sich um das größte finanzpolitische Experiment in der Geschichte des Euro. Kritiker befürchten, dass der Reformeifer in Krisenländern nachlassen könnte – schließlich wird das Schuldenmachen billiger, wenn die EZB als großer Akteur auf den Plan tritt. Sie werfen der EZB zudem vor, sie finanziere letztlich Staatsschulden mit der Notenpresse.

Der Euro dürfte durch das "Billionenexperiment" der EZB gegenüber dem Dollar weiter an Wert verlieren. Foto: Shutterstock

Der Euro dürfte durch das „Billionenexperiment“ der EZB gegenüber dem Dollar weiter an Wert verlieren. Foto: Shutterstock

Es ist zu erwarten, dass Investoren noch mehr ihr Geld in Aktien stecken werden, weil viele andere Geldanlagen wegen der niedrigen Zinsen kaum noch etwas abwerfen. Die Kurse werden also steigen. Experten warnen jedoch, dass dadurch Blasen an den Aktienmärkten entstehen können.

Der Euro dürfte wegen der lockeren Geldpolitik gegenüber dem Dollar massiv an Wert verlieren. Das hilft der Exportwirtschaft: Produkte aus dem Euroraum werden auf den Weltmärkten in Dollar billiger. Das kann die Konjunktur beflügeln. Eine andere Folge für den Otto Normalverbraucher: Reisen in Nicht-EU-Länder wie Schweiz und USA werden teurer. (dpa/spiegel.de/tagesschau.de)

10 Antworten auf “EZB-Chef Draghi startet sein „Billionen-Experiment“”

  1. Merowinger

    wie kann man nur so wenig aus der Vergangenheit lernen. Billiges Geld führt zur nächsten Blase und wer muss wieder alles retten ,der Steuerzahler natürlich.
    Das Geld wird in Aktien, Derivate usw gesteckt aber die Real-wirtschaft hat nichts davon. Was juckt die Menschen der Dax und Konsorten wenn beim Arbeiter und kleinen Handwerker nichts ankommt.
    Es ist schon traurig anzusehen wie hochbezahlte Pfeifen den Karre noch weiter in den Dreck reinmanövrieren.

  2. ich glaub, mich tritt ein pferd!

    der Staat will uns durch die Politik zwingen, unser Geld auf den Sparbüchern abzuheben und in die Industrie zu investieren. jeder weiss, was danach mit unserem Geld passieren wird, weg ist weg, und wir gucken erneut in die röhre.

  3. verlängerung

    bei 60 Milliarden monatlich, die EZB-Chef draghi in den markt wirft, dürfte es für die verantwortlichen des ge doch eine Leichtigkeit sein durch ihre Verbindungen einen teil Geld abzuzweigen um der zweimal durch „pleiten, Pech und pannen“ ge-druckerei ein drittes leben einzuhauchen. das dort gedruckte Geld könnte dann unmittelbar an die dg weitergeleitet werden und wir wären sofort schuldenfrei, und nicht erst 2035, wie es in einem anderen Forum verkündet wurde. das strassenproblem liesse sich damit in ob direkt und sofort lösen und finanzieren.

  4. Mischutka

    Der Onkel Mario hat einfach keine guten Manieren. Er hätte doch mal die legalen Besitzer dieser Gelder höflich fragen können, ob er das dürfe…..
    Mein (soeben) vorbeigekommener Freund meint dazu : „Sogar meine Frau hat mehr Anstand wie der : die fragt
    schon mal, ob ich evtl. 20 € an Kleingeld bei mir habe, um nicht beim Metzger mit der Karte bezahlen zu müssen“…..
    Irgendwie hat mein Freund ja Recht …..
    MfG.

  5. ich glaub, mich tritt ein pferd!

    @ edig, nicht verwechseln, ich spreche nicht von zinsen. der Staat möchte gerne die Gesamtsumme (Milliarden), die auf den Sparbüchern der sparer verbucht sind, in der Industrie angelegt sehen, d.h. das gesamte Geld der sparer wäre futsch!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern