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Excel Mouscron erhält definitiv keine Profilizenz – „Hurlus“ steigen bestenfalls in die 2. Division Amateure ab

Eine Szene aus einem Spiel in Mouscron in der Saison 2016-2017, das die AS Eupen am 29. Januar 2017 mit 0:3 verlor: Eupens Stürmer Mamadou Sylla (links) im Zweikampf mit Mouscrons Nikola Gulan. Foto: Belga

Die Nachricht wird in der Welt des belgischen Profifußballs viel Aufsehen erregen, auch wenn sie keine allzu große Überraschung ist: Zweitligist Excel Mouscron hat auch in der Berufung keine Profilizenz erhalten.

Die Entscheidung war jedoch überfällig, da der Verein nach dem Rückzug von Gérard Lopez keinen Käufer gefunden hatte und somit sein Fortbestehen in der kommenden Saison nicht garantieren konnte.

Diesmal konnten die Anwälte aus Mouscron nichts ausrichten. Es ist schwer vorstellbar, dass sich ein möglicher Käufer finden lässt und die derzeitigen Schulden von 4 Millionen Euro getilgt werden können.

23.05.2019, Belgien, Mouscron: Bernd Hollerbach bei seiner Vorstellung als neuer Trainer des belgischen Klubs Royal Excel Mouscron im „Stade Le Canonnier“. Hollerbach ist inzwischen Trainer von Erstligist St. Truiden. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Mouscron steigt damit bestenfalls in die 2. Division Amateure ab. Die „Hurlus“, die in der Saison 2020-2021 noch in der Jupiler Pro League Gegner der AS Eupen waren, würden damit nur noch eine Klasse über dem RFC Raeren und dem RFC Union Kelmis spielen.

Profitieren vom Zwangsabstieg von Mouscron dürfte der Tabellenletzte der Division 1B, Excelsior Virton.

Möglicherweise kommt es aber noch schlimmer für den Verein aus der Provinz Hennegau, der sogar Gefahr läuft, ganz zu verschwinden.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Mouscron um sein nacktes Überleben kämpfen muss. Bereits 2010 war dies der Fall, als der Verein nur durch eine Fusion mit RRC Péruwelz fortbestehen konnte.

Überhaupt hat der Verein eine turbulente und ebenso zwielichtige Vergangenheit. Ab 2015 geriet der Club aus der knapp 60.000-Einwohner-Stadt nahe der französischen Grenze sogar international in die Schlagzeilen, weil er von einem der einflussreichsten Spielervermittler übernommen wurde.

Dabei handelte es sich um Pini Zahavi, der sogar am 222-Millionen-Transfer des Brasilianers Neymar vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain sowie an der zweiten Vertragsverlängerung des Polen Robert Lewandowski bei Bayern München beteiligt war. Weil aber Spielervermittler keine Clubs besitzen dürfen, verkaufte Zahavi Excel Mouscron. Die belgische Justiz beschuldigt ihn indes des Betrugs und der Geldwäsche. (cre)

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