AKTUALISIERT – In der belgischen Heimat wird er bereits als der neue Eddy Merckx gefeiert. Den ersten Sieg beim schweren Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich fährt der 22-Jährige tatsächlich im Stile des legendären Altmeisters heraus.
Mit einem beeindruckenden Ritt durch die Ardennen hat das belgische Supertalent Remco Evenepoel seinen ersten großen Frühjahrsklassiker gewonnen und die Landsleute in Radsport-Euphorie versetzt. Evenepoel gewann die „Doyenne“ bei seiner ersten Teilnahme.
Der 22-Jährige holte sich am Sonntag nach 257,2 Kilometern und zehn giftigen Anstiegen den Sieg bei der 108. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich.
Evenepoel gewann im Alleingang vor seinen beiden Landsmännern Quinten Hermans und Wout van Aert. Ein zu 100 Prozent belgisches Podium hatte es seit Mitte der 1970er Jahre nicht mehr gegeben.
Evenepoel war bei seiner Lüttich-Premiere eigentlich nur als Helfer von Weltmeister Julian Alaphilippe vorgesehen, doch nach einem schweren Sturz des Franzosen hatte der Jungstar freie Fahrt.
Evenepoel sorgte an der Côte de la Redoute, dem vorletzten Anstieg, für die Vorentscheidung, als er mit einer kraftvollen Attacke ausriss und in Zeitfahrer-Manier seinem bisher größten Erfolg entgegenfuhr. Am letzten Anstieg hängte er dann den Franzosen Bruno Armirail ab und hatte im Ziel 48 Sekunden Vorsprung. Im Ziel konnte er sein Glück kaum fassen und schlug die Hände vor das Gesicht.
„Das war mein bester Tag auf dem Rad, ein perfekter Tag. Das ist unglaublich“, sagte Evenepoel und fügte hinzu: „Ich habe in den letzten anderthalb Jahren mental und körperlich sehr gelitten und endlich habe ich das Gefühl, dass alles gut läuft, alles stabil wird und ich wieder der alte werde. Ich denke, heute habe ich den besten Remco gezeigt, seit ich Profi geworden bin. Ich bin so stolz und glücklich“, sagte Evenepoel.
Die beiden Altstars und Ex-Sieger Alejandro Valverde (41 Jahre/Spanien) und Philippe Gilbert (39/Belgien) waren zum letzten Mal bei der „Doyenne“ am Start. Für Gilbert war in der Côte de la Redoute, die sich quasi vor seiner Haustür befindet, insgesamt 151 Mal „PHIL“ auf dem Straßenbelag zu lesen. Titelverteidiger und Tour-de-France-Champion Tadej Pogacar musste wegen eines Trauerfalls in der Familie kurzfristig passen.
Als Evenepoel 2019 in den Radsport kam, war schnell von einem Jahrhunderttalent die Rede. Schon in seinem Premierenjahr gewann er die Clasica San Sebastian und wurde Vize-Weltmeister im Zeitfahren.
Dabei ist Evenepoel ein Alleskönner. Mit 16 Jahren spielte er in der belgischen Fußball-Juniorenauswahl, den Halbmarathon lief er in beachtlichen 1:13 Stunden. Doch Evenepoel zog es in den Radsport, eine große Karriere war programmiert.
Der Karriereknick kam ein Jahr später, als er sich bei einem Horrorsturz bei der Lombardei-Rundfahrt das Becken brach und gut neun Monate pausieren musste.
Überschattet wurde das Rennen gut 62 Kilometer vor dem Ziel von einem heftigen Massensturz, der auch die Hoffnungen von Weltmeister Julian Alaphilippe zunichte machte.
Weltmeister Alaphilippe bei Sturz erheblich verletzt
Der französische Rad-Weltmeister Julian Alaphilippe hat sich bei seinem Sturz beim Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich erheblich verletzt.
Der 29-Jährige brach sich am Sonntag bei der Massenkarambolage 62 Kilometer vor dem Ziel ein Schulterblatt und zwei Rippen. Zudem zog er sich eine Lungenverletzung zu.
Das gab sein Team Quick Step am Abend bekannt. Sein Zustand sei stabil. Alaphilippe bleibe vorerst noch zur Beobachtung im Krankenhaus. Wie lange er ausfällt, wurde nicht mitgeteilt.
Damit setzte sich Alaphilippes Pleitenserie bei der „Doyenne“ fort. Den so sehnlichst erhofften Sieg bei seinem Lieblingsrennen hatte ihm 2021 Pogacar auf den letzten Metern weggeschnappt. Ein Jahr zuvor hatte Alaphilippe bereits die Arme zum Jubeln hochgerissen, als sich Primoz Roglic noch vorbeischob. Später wurde er sogar wegen eines Manövers im Zielsprint auf Platz fünf zurückversetzt
In den Unfall am Sonntag war auch Alaphilippes belgischer Teamkollege Ilan Van Wilder verwickelt. Er brach sich den Kiefer und wird ebenso weiter in einer Klinik behandelt. (dpa/cre)
Bravo Remco Evenepoel! Ein großartiger Sieg. Und noch zwei weitere Belgier auf dem Podest. Super Tag für den belgischen Radsport.
Gut das in Radsport null gedopt wird
Was für ein blöder Satz, Eifel-er!
Du kannst Pillen zuhauf nehmen, aber pedalieren musst du selbst,, sogar ein E-Bike fährt nicht von alleine
Gute Antwort,das wusste der Eifel _er nicht. hat sicher ein Fahrrad ohne Sattel.
Ganz tolle Leistung der jungen belgischen Radsportler, das macht Spaß !
Tolle Leistung zumal man bedenken muss,dass Evenepoel in den steilen Passagen desöfteren Probleme hat.Der Antritt am Ende der Redoute war Mega.