Notizen

ESC: Jahr für Jahr gibt es viel Schnulze, aber seit jeher eine Erfolgsstory

Das offizielle Logo des ESC 2017 auf dem Majdan in Kiew. Foto: Shutterstock

An diesem Samstag, 13. Mai 2017, ist es wieder soweit: In Kiew findet das große Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) statt. Jedes Jahr wird an dem Wettbewerb Kritik geübt, und trotzdem ist der Gesangswettstreit mehr denn je eine Erfolgsstory. Warum eigentlich?

Jeder kritisiert ihn, aber Millionen schauen zu. Nur große Fußball-Events wie WM, EM und Champions League oder die Olympischen Spiele ziehen magnetartig an einem Abend so viele Zuschauer in ganz Europa an. Letztes Jahr waren es 180 bis 200 Millionen.

Schon unzählige Male ist der Song Contest für tot erklärt worden, doch hat er es stets zu neuem Aufschwung gebracht. Große Stars wie Udo Jürgens, Cliff Richard, Abba, Céline Dion und andere haben um den Sieg beim ESC mitgesungen. Für Abba war der Erfolg 1974 sogar der Auftakt einer fuminanten Band-Karriere.

Conchita Wurst beim ESC 2014 in Kopenhagen mit der Trophäe bei der Siegerehrung. Foto: epa

Gleichzeitig hat der ESC Lieder für die Ewigkeit hervorgebracht: „Volare“, „Merci Chérie“, „Waterloo“, „Ein bisschen Frieden“…

Aber genörgelt wird immer noch. Der Wettbewerb habe kein Niveau, heißt es dann, man höre zu viel Schnulze, es gebe zu viel Effekthascherei. Nicht zu vergessen das parteiische Voting, das es ja tatsächlich gibt.

Wenn man schon nicht für einen Vertreter aus dem eigenen Land per Telefon oder SMS stimmen kann, dann will man zumindest eine Band oder einen Sänger aus einem Nachbarland unterstützen – es sei denn, man ist Deutscher oder Österreicher… Die Balkanstaaten und die skandinavischen Länder praktizieren diese Art von „staatspolitischer Kumpanei“ jedenfalls regelmäßig.

Und dennoch: Der Eurovision Song Contest ist jedes Jahr ein absolutes Highlight – und das auch zu Recht: Der Wettbewerb ist ein verbindendes Element, wo an einem Abend im Jahr Europa seine vereinende Kraft entfaltet. Er stiftet gute Laune, auch ohne Gildo Horn, sorgt für Spannung und dient gewissermaßen sogar der Völkerverständigung.

Es gibt zwar eine Prise Chauvinismus, insbesondere beim Voting („Belgique, douze points – Belgium, twelve Points…“), aber das gehört einfach dazu. (cre)

Zum Thema siehe folgende Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

Eine Antwort auf “ESC: Jahr für Jahr gibt es viel Schnulze, aber seit jeher eine Erfolgsstory”

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