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Euro weiter auf Talfahrt: Die europäische Währung fällt erstmals seit zwanzig Jahren unter einen US-Dollar

Eine Ein-Euro-Münze liegt auf einem Tisch. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

AKTUALISIERT – Erstmals seit etwa zwanzig Jahren ist der Euro weniger als einen US-Dollar wert gewesen. Am Mittwoch fiel die europäische Währung kurzzeitig unter die runde Marke.

Im Tief wurde ein Kurs von 0,9998 Dollar erreicht. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0067 (Dienstag: 1,0042) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9933 (0,9958) Euro.

Mit dem Fall unter einen Dollar ist der Euro erstmals seit Ende 2002 unter die sogenannte Parität zur US-Währung gerutscht. Darunter versteht man am Devisenmarkt ein Tauschverhältnis von eins zu eins zwischen zwei Währungen.

Bereits am Dienstag war der Euro auf genau einen Dollar gefallen. Die Paritätsgrenze hat zwar keine konkrete wirtschaftliche Bedeutung. Ihr kommt aber eine hohe Signalwirkung zu.

12.07.2022, Belgien, Brüssel: Christine Lagarde (l-r), Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Zdravko Maric, Finanzminister von Kroatien, Zybnek Stanjura, Finanzminister von Tschechien, Valdis Dombrovskis, EU-Wirtschaftskommissar, und Paolo Gentiloni, EU-Wirtschaftskommissar, halten nach der Unterzeichnungszeremonie für den Euro-Beitritt Kroatiens Euro-Münzen aus Pappe. Mit einem feierlichen Akt ist die Einführung des Euros in Kroatien im nächsten Jahr besiegelt worden. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

Die Schwäche des Euro ist alles andere als neu, sie hält bereits seit einigen Monaten an. Allerdings hat sich der Sinkflug zuletzt beschleunigt. Als Hauptgrund gilt die Furcht vor einer Energiekrise in Europa. Die Abhängigkeit von russischen Gasimporten ist hoch, Experten sehen aufgrund des Ukraine-Kriegs die Gefahr eines dauerhaften Lieferstopps. Dies könnte schwere wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.

Ein weiterer Grund für die Schwäche der Gemeinschaftswährung ist der zurückhaltende Kampf der EZB gegen die hohe Inflation. Im Vergleich zu anderen Notenbanken agiert diese zögerlicher. Zwar wurde eine erste Zinsanhebung seit elf Jahren in Aussicht gestellt. Andere Notenbanken haben ihre Leitzinsen aber deutlich früher und stärker angehoben. Ein Beispiel ist die Notenbank Kanadas, die ihren Leitzins am Mittwoch um einen ganzen Prozentpunkt anhob.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84371 (0,84823) britische Pfund, 138,02 (137,31) japanische Yen und 0,9829 (0,9883) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1739 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar mehr als am Vortag. (dpa)

26 Antworten auf “Euro weiter auf Talfahrt: Die europäische Währung fällt erstmals seit zwanzig Jahren unter einen US-Dollar”

  1. Wir haben ja die tollsten Politiker die Entscheidungen treffen.
    Alle Politiker die in ihren jeweiligen Länder nur Scheisse gebaut haben gehen zur EU um dort noch mehr Unheil anzurichten.
    Ob diese Personen jemals zur Verantwortung gezogen werden ?

  2. Kaspar Gelundermann

    Die Welt steht Kopf! Und unsere Politiker können, wollen, dürfen nichts dran tun?! Wo geht das noch hin? Alles, aber wirklich alles läuft schief, zu spät, zu teuer usw. Wer leidet am meisten darunter, natürlich wie immer die ärmeren Leute. Selbst Kanzler Scholz mit seinen angeblichen 30 T Monatslöhnen kann nicht mal was dran tun, ausser er lobt sich wieder mal selber, indem er zig Sätze voll des Lobes und Anerkennung ausspricht, über all seiner Ideen und Erfindungen und Taten. Was tun dagegen? Gute Frage. Wenn selbst die Dickverdiener nichts dran ändern können, dann Auf wieder sehn Gerechtigkeit.

    • Man hat mehr und mehr den Eindruck dass das Ganze,aus welchen Gruenden auch immer,gewollt ist.Anderd lässt sich die Handlungslpsigkeit der Politiker kaum erklären.Bedenkt man z.B
      dass BRD selbst auf riesigen Erdgad vorkommen sitzt,die aber aus moralischen,ökologischen,ideologischen Gründen nicht angezapft werden sollen,versteht man Die Welt nicht mehr
      LIeber fährt man alles gegen die Wand

  3. Das Wort “ Grenze “ sollte nochmals für jedes Land
    großgeschrieben werden und auch die Verantwortung müsste allein bei der jeweiligen Regierung liegen . Wer sich zuviel mit den Nachbarn aufhält ,fällt gewöhnlich irgendwann mal auf die Schnauze .

  4. volkshochschule

    Bald kostet ein Brot 500000 Euro wer das nicht glaubt, Opa und Oma haben es erlebt im Jahre 1923. Vorher hielt es damals auch keiner für möglich das die Inflation durch die Decke ging. Das einzige was funktionierte das waren die Gelddruckmaschinen, manch einer hat noch ein paar der Scheine mit den astronomisch hohen Ziffern.

  5. Volkshochschule
    Dann boomt die Schwarzarbeit, der Tauschhandel gab es früher vor ein paar 100 Jahren
    denn mit der Sache konnte man keine Steuern eintreiben also brachte man Währungen heraus die Römer und die vorgänger brauchten Geld für ihre Kriege,nur damals bestanden die Münzen aus Gold, erst die Templer führen Schecks ein, dann wurden sie zu reich und die Könige damals brachten sie um denn sonst hätten sie mehr zu sagen gehabt als der König,zumal er Geld brauchte für einen Krieg

  6. Marcel Scholzen eimerscheid

    Der Wertverlust ist eine psychologisch schlechte Sache. Nicht nur für die Menschen in der Eurozone. Auch für den Herrn im Kreml. Dessen Euro-Reserven verlieren auch an Wert gegenüber dem amerikanischem Dollar und anderen Währungen.

    • Marcel scholzen eimerscheid
      Der Rubel stieg künstlich hoch, man zwang es dazu hier ist etwas anderes im Spiel der ausschluß aus dem IWF dadurch kann Putin seine Schulden nicht bezahlen so kann er im Innland ihn hochheben wie er will aber selbst wenn er genug Geld hat seine Schulden kann er durch dieses embargo nicht begleichen nur die anderen Währungen fallen dadurch das alles teurer wird weil es knapp wird darauf setzt Putin denn er kann nicht bezahlen weder in Dollar oder Euro so wird er in den Ruin getrieben an anderen Währungen geht es nicht spurlos vorbei,nur wer hat den Längeren Atem, zumal Putin pro Tag so eie Million dollar braucht für seine Armee, Arbeiter urlaubssperre, Russen im Ausland müssen 80% Steuern auf gewinn bezahlen nur wie wenn kein Geld transveriert werden kann somit ist ein Bankrott vorprogramiert nur eine frage der Zeit

  7. Daran zeigt sich das Dilemma in welches die EZB sich hinein manövriert hat. Erhöht man nicht die Zinsen, wird der € gegenüber dem $ immer schwächer. Erhöht man die Zinsen, sind die Staatspleiten in der EU absehbar. Egal welches Szenario letztlich eintritt, der „kleine Mann“ wird immer der Leittragende sein. Wobei, die EZB als Institution ist nur dem politischen Druck gefolgt der auf sie ausgeübt wurde. Jetzt tritt das ein wovor vor 20 Jahren gewarnt wurde, eine Währungsunion ohne gemeinsame verbindliche Währungspolitik kann nur im Dilemma enden. Da sind wir nun, und keiner will schuld sein….

  8. Schon gruselig, wie schnell so genannte „Verschwörungstheorien“ wahr werden können. Seit Jahren wird vor so einem Kollaps gewarnt, und nicht erst der Ukraine Krieg hat dafür gesorgt – die Finanzkrise von 2008 hätte ein Warnschuss sein müssen, die Währungspolitik zu überdenken (EZB: „wir drucken das Geld wie Bekloppte und hoffen dass alles gut wird“) und grundlegende Reformen auf dem Weg zu bringen. Die Niedrigzinspolitik der letzten Jahre fällt uns jetzt gnadenlos auf die Füße. Nicht alles wird teurer, sondern die selbe Dienstleistung und die selben Güter sind weniger wert.

    Aber was erzählen wir hier, hat ja eh niemand kommen sehen und wir sind allesamt unmündige Kinder..

  9. Marcel Scholzen eimerscheid

    Ein Blick in die Schweiz zeig, dass eine harte Währung die Inflation bremst.

    Das Problem der Staatsschulden ist nicht so sehr deren Höhe sondern die fehlenden Konzepte, wie man damit umgeht. Das zeigt Japan. Ist verschuldet mit 240 Prozent des BIP. Noch schlimmer als Griechenland. Trotzdem ist der japanische Yen relativ stark.

  10. Joseph Meyer

    @Peter G
    Sie schreiben: „Aber was erzählen wir hier, hat ja eh niemand kommen sehen und wir sind allesamt unmündige Kinder..“

    Was Sie da schreiben stimmt nicht! Alle die sich mit der „Geldschöpfung“ befasst haben, hatten lange vorher gewarnt, dass eine exzessive Verschuldung des Staates immer im wirtschaftlichen und sozialen Chaos und eventuell sogar im Krieg endet! Ich habe als Mitglied im Parlament der DG seit 2005 bis 2009 vor den Folgen der galoppierenden belgischen Staatsverschuldung gewarnt und deshalb in 2005 der DG-Regierung die Einführung einer Regionalwährung (den „Venntaler“) – parallel und bezogen auf den Euro! – in der DG empfohlen. Die Vivant-Fraktion im PDG hatte die Expertin Prof. Margrit Kennedy und weitere Referenten nach Eupen und St.Vith eingeladen um über die positiven Effekte einer schuldenfreien Zweitwährung zu referieren. Die Hoffnung war auch immer, dass sich dann ein grösserer Teil der Bevölkerung mit dem zentralen Thema der Geldschöpfung befassen würde – was aber leider nicht passiert ist. Auch die Mitglieder der aktuellen Vivant-Fraktion im PDG warnen unentwegt vor der massiven Staatsverschuldung und zeigen auf, wie man mittels entsprechender Geldreform das Elend abwenden könnte! Leider hört da Niemand zu, und so muss dann halt jetzt Jede/Jeder der nicht Millionär ist weiter leiden, damit die „Geld-Elite“, die Plutokraten, noch reicher werden …

    Nicht wenige Experten sehen übrigens hinter der Corona-„Plandemie“ (!) und dem provozierten (!) Ukraine-Krieg von den führenden Politikern bewusst herbeigeführte Krisen mit denen sie das eigene geldpolitische Versagen beim kommenden Finanzcrash vertuschen, und eventuell nach dem Crash, für ihre Auftraggeber (!), das gleiche Schuldgeldsystem wieder aufbauen können!

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