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Euro auf tiefstem Stand seit fast 20 Jahren – Erdgaskrise drückt ihn unter 0,99 Dollar

Eine Ein-Euro-Münze liegt auf einem Tisch. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Erdgaskrise hat den Euro erstmals seit fast 20 Jahren unter die Marke von 0,99 US-Dollar gedrückt.

Am Montagmorgen war die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 0,9878 US-Dollar gefallen. Dies ist der tiefste Stand seit Dezember 2002. Bis zum Nachmittag erholte sich der Euro wieder etwas und wurde mit 0,9927 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9920 (Freitag: 0,9993) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0081 (1,0007) Euro.

Im Juli hatte der Euro auch erstmalig seit zwei Jahrzehnten wieder die Parität zum US-Dollar unterschritten. Darunter versteht man ein Tauschverhältnis eins zu eins. An den Finanzmärkten haben solche Marken große Symbolkraft.

12.07.2022, Belgien, Brüssel: Christine Lagarde (l-r), Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Zdravko Maric, Finanzminister von Kroatien, Zybnek Stanjura, Finanzminister von Tschechien, Valdis Dombrovskis, EU-Wirtschaftskommissar, und Paolo Gentiloni, EU-Wirtschaftskommissar, halten nach der Unterzeichnungszeremonie für den Euro-Beitritt Kroatiens Euro-Münzen aus Pappe. Mit einem feierlichen Akt ist die Einführung des Euros in Kroatien im nächsten Jahr besiegelt worden. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

Der russische Staatskonzern Gazprom lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nun bis auf Weiteres ruhen – angeblich wegen technischer Probleme. Die unsichere Versorgung mit Erdgas belastet den Euro schon länger. Europa und insbesondere Deutschland sind stark abhängig von russischen Erdgaslieferungen. In den vergangenen Wochen hatte Russland die Lieferungen zunehmend reduziert.

Konjunkturdaten zeichneten abermals ein trübes Bild für die Eurozone. Die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global gingen im gemeinsamen Währungsraum weiter zurück. Ebenfalls rückläufig war die Investorenstimmung des Beratungsunternehmens Sentix. Das Konjunkturbarometer fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86358 (0,86478) britische Pfund, 139,47 (140,36) japanische Yen und 0,9747 (0,9839) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1711 Dollar gehandelt. Das waren rund ein Dollar weniger als am Freitag. (dpa)

6 Antworten auf “Euro auf tiefstem Stand seit fast 20 Jahren – Erdgaskrise drückt ihn unter 0,99 Dollar”

  1. 9102Anoroc

    Was möchte man uns mitteilen?
    Das Deutschland jetzt ein Gasproblem hat ?
    Dann holt doch mal die Angela aus der Rente zurück und schickt sie zu ihrem- Freund?-
    Steigt der Euro Kurs dann wieder ?
    Natürlich nicht!

    Einen zur Zeit großen Unterschied zur damaligen deutschen Politik , sehe ich aber jetzt nicht,
    Merkel hatte sich vom Russen Gas abhängig gemacht.
    Wir machen uns künftig abhängig von Stromanbietern deren Hauptaktionäre die Deutsch-Französische Autoindustrie ist.

    Versuchen hier nicht Leute aus der Politik ihr Fehlverhalten der vergangenen 20 Jahre mit einer Energiekrise zu begründen.
    Dass der Euro auf Dauer nur eine Talfahrt machen konnte, ist doch schon klar gewesen , als man viel zu schnell ein Land nach dem anderen die Clubmitgliedschaft erlaubte.
    Man hat in diesem Club aber keine Rausschmeißer .
    Wer es einmal geschafft hat Club Mitglied zu werden, aus gleich welchen Gründen, der bleibt .
    Jetzt kann man sich noch einige ausreden ausdenken, weshalb es mit dem Euro nicht funktioniert .
    Mit dem Denken hätte man aber besser vor Jahren beginnen sollen.

      • 9102Anoroc

        @ – DR ALBERN 23:22

        Das stimmt, jetzt ist es zu spät.
        Nach vorne geht ja immer .

        Wenn man den Leuten der Länder , die teilweise zu schnell in den Club gekommen sind ihre alten Straßen ,Kutschen und Pferde wieder zurückgeben würde, dann wäre aber was los.

        Viele hinzugekommene Länder, haben praktisch von der EWG(Uns) Milliarden , alleine für die Infrastruktur erhalten , obman sich Gedanken gemacht hat wie das Ganze rückerstattet wird?
        Mir war damals bewusst, das es finanzieller selbstmord gewesen ist, als tausende Leute praktisch in der EWG ,
        (mit der Bezeichnung EU ) aus dem Osten arbeiten gekommen sind , denen die Menschen von hier früher Hilfspakete geschickt haben.
        Man hat also Leute von dort beschäftigt, um hier Leute zu entlassen, bzw Lohnerhöhung zu verhindern , oder den hiesigen Leuten das da seins berechtigungs Gefühl zu nehmen.

        Die wenigsten haben wohl bemerkt , dass der angebliche Gutmensch Politiker , nur dazu beigetragen hatte , Menschen von auswärts auszubeuten und großen Firmen dabei zu helfen sich teilweise leichter von ihren hiesigen Mitarbeitern trennen zu können.

        Das Projekt EU hätte funktionieren können , wenn nicht so viele Größen wahnsinnige Politiker am Werk gewesen wären, die ihren Freunden aus der Wirtschaft jeden gefallen erweisen.
        Anstatt von dem primitiven Satz ;
        – Wir brauchen Wachstum –
        Abzusehen , hat man mit dem Wachstum nur eins verursacht und das ist ein Wachstum von Summen auf Bankkonten, von denen einige Steuerprüfer nicht wissen (wollen) wem sie gehören.

        Von Beginn an hätte man alle zehn Jahre ein Land aufnehmen können, ohne eine finanzielle Katastrophe zu verursachen.
        Jetzt ist die Katastrophe aber da, und man sucht ständig nach Ausreden, damit niemand auf die Idee kommt der Politik eine schlechte Strategie vorwerfen zu können .

        Dr.PS hatte wohl auch schon eine Vorahnung von schlechter Politik.

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