Politik

Subsidienbetrug und Wetzlarbad belasten SP Eupen – Barth-Vandenhirtz Spitzenkandidatin im Oktober

Eupener Sportschöffin und SP-Spitzenkandidatin bei der Stadtratswahl im Oktober 2024, Alexandra Barth-Vandenhirtz. Foto: Patrick von Staufenberg

Die Eupener Lokalsektion der SP feierte am Mittwoch im Kloster Heidberg ihr 100-jähriges Bestehen. Die Voraussetzungen für die in drei Monaten stattfindende Stadtratswahl sind für die Eupener Sozialisten und Sozialdemokraten nicht gerade ideal.

Bei der PDG-Wahl am 9. Juni büßte die SP einen Sitz ein und musste obendrein in die Opposition. Sie verlor auch ihr bestes Zugpferd in der Person des ehemaligen DG-Ministers Antonios Antoniadis, der mit 2.727 Vorzugsstimmen das drittbeste persönliche Ergebnis erzielte hinter Oliver Paasch (ProDG) und Michael Balter (Vivant), aber darauf verzichtete, sein Mandat im Parlament anzutreten.

Guido Breuer, Präsident der Eupener Lokalsektion der SP. Foto: Patrick von Staufenberg

Ob Antoniadis in der Kommunalpolitik noch eine Rolle zu spielen gedenkt, ist fraglich. Einen wie ihn könnte die Eupener SP jedoch bei der Stadtratswahl am 13. Oktober gut gebrauchen.

Belastet wird der bevorstehende Wahlkampf in Eupen auch durch Spekulationen über eine mögliche Verwicklung der SP in den Fall von Subsidienbetrug und Unterschlagung. Die Ermittlungen der Justiz laufen noch, aber die Gerüchteküche brodelt.

Last but not least könnten die Eupener Sozialisten auch mit der „Never-Ending-Story“ Wetzlarbad in Verbindung gebracht werden, waren bzw. sind doch der frühere Eupener SPplus-Sportschöffe Werner Baumgarten und dessen Nachfolgerin Alexandra Barth-Vandenhirtz zuständig für den Schwimmbadkomplex im Ortsteil Hütte.

Ein noch größeres Problem als das des Wiederaufbaus des Wetzlarbads sind die vertraglichen Rahmenbedingungen, die schon vor Jahren von Experten als äußerst nachteilhaft für die Stadt Eupen gewertet wurden. Hat sich die Stadt bzw. Sportschöffe Baumgarten beim Aushandeln der Verträge vom Betreiber LAGO über den Tisch ziehen lassen?

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Antonios Antoniadis (links) mit Spitzenkandidat Werner Baumgarten vor der Eupener Stadtratswahl 2012. Foto: privat

Wie „Ostbelgien Direkt“ im April 2024 berichtete, lässt die Bilanz der Wetzlarbad AG, die nicht der Stadt, sondern zu 100 Prozent der Innopa SA aus Löwen gehört, tief blicken. Die Innopa SA ist die Dachfirma, die eine Beteiligung an den von ihr verwalteten Bädern hält.

„Praktisch gesehen hat die Stadt Eupen das Bad der AG abgegeben“, wurde OD aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt: „Praktisch gesehen ist die Wetzlarbad AG pleite. Aktiva 9.646.507 Euro und Passiva 9.657.872 Euro, Minuskapital -302.102 Euro. Unter Umständen haben die Betreiber gar keine Lust mehr weiterzumachen. Oder sie haben die Stadt in der Hand, um einiges zu verlangen. Die Stadt hat keine Kontrolle mehr über das Bad. Die Frage ist, wie man einen solchen Vertrag abschließen konnte…“

Diese Angaben sind bisher weder von der Stadt Eupen noch von der ehemaligen DG-Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) entkräftet worden. Mit diesen Fragen wird sich die heutige Schöffin Alexandra Barth-Vandenhirtz weiter beschäftigen müssen.

Wie anlässlich der Feier zum 100-jährigen Bestehen der Eupener Lokalsektion der SP von Präsident Guido Breuer angekündigt wurde, wird Barth-Vandenhirtz Spitzenkandidatin der SP-Liste bei der Eupener Stadtratswahl am 13. Oktober 2024 sein. Barth-Vandenhirtz ist damit der sechste Spitzenkandidat der SP bei der Eupener Stadtratswahl seit der Gemeindefusion vor fast 50 Jahren (siehe Übersicht anbei). (cre)

Die Spitzenkandidaten von SPB/SP/SPplus bei der Eupener Stadtratswahl seit der Gemeindefusion von 1976 (aus Eupen wurde Eupen-Kettenis):

  • 1976: Albert Daulne
  • 1982: Clément Bonnecompagnie
  • 1988: Clément Bonnecompagnie
  • 1994: Karl-Heinz Lambertz
  • 2000: Norbert Heukemes
  • 2006: Werner Baumgarten
  • 2012: Werner Baumgarten
  • 2018: Werner Baumgarten
  • 2024: Alexandra Barth-Vandenhirtz

36 Antworten auf “Subsidienbetrug und Wetzlarbad belasten SP Eupen – Barth-Vandenhirtz Spitzenkandidatin im Oktober”

  1. Soziklüngel as usual

    Warum sollte es mit den Sozis in Eupen anders laufen als bei ihren (halb)kriminellen roten Genossen in Lüttich oder Charleroi?

    Klüngel, Miss- und Vetternwirtschaft, schlechtes Haushalten wo man hinschaut.

    Sich volksnah und sozial geben, dann aber öffentliche Infrastruktur – wie Schwimmbäder – an dubiose Pleitefirmen abgeben (mit dem Resultat, dass groß und klein über Jahre in Eupen nicht schwimmen und schwimmen lernen kann), für die Opposition ist man sich zu fein, da steht man ja nicht dauernd im Rampenlicht (aber was ist mit dem kleinen Mann, der sie gutgläubig gewählt hat?) und dann noch mutmaßliches Finanzgeschacher mit öffentlichen Geldern im Dunstkreis des Ministeriums betreiben… alles Geld das anderswo sicher sehr gut hätte gebraucht werden können.

    Wer die wählt, dem ist nicht mehr zu helfen!

  2. Konservativer Klüngel

    Was mit jahrzehntelangem konservativen Klüngel passiert, zeigt sich heute in GB. Die Torries haben das Land zu Boden gewirtschaftet, Brexit inklusive.
    Es sind nicht immer die Sozalisten…

    • Der Rote Rasputin

      @Konservativer … wo ist beim Brexit jetzt der Zusammenhang mit den „Pleiten, Pech und Pannen“ der Eupener SP Truppen? Am Ende vielleicht noch etwas über Trump zu sagen …?
      Fazit: unfähige Zöglinge von Lambertz und jetzt ist er weg und das Kartenhaus der Subsidien, Medien- und Lagobad-Gesellschaften und Grinsekandidaten*innen bricht zusammen.

  3. Kritisch denken!

    Die Dame war schon als Lehrlingssekretärin eine Katastrophe, jetzt Spitzenkandidatin! Mahlzeit!
    Na ja, die ehemaligen Kandidaten Heukemes, Lambertz und Baumgarten waren auch Spitze!

  4. Gelinde Andlerberg

    Wenn man sich die Liste der SP- Spitzenkandidaten ansieht, kommt man nicht um die Feststellung herum, dass ab 1994 mit Karl- Heinz Lambertz ein Linksdrall an die Spitze der Partei vonstatten ging. Lambertz hatte erste Anfänge gemacht und einfache Arbeiter oder auch
    Arbeitslose zu sich nach Hause eingeladen zum Weihnachtsfest.
    Auch Heukemes war ein großer Freund der Arbeiteklasse und suchte immer wieder den Kontakt zur Arbeiterklasse. Seine gesellige und einfache Art spielten ihm da in die Karten und jede Menge Sympathie zu.
    Dann kam Baumgarten und der Sozialimus fand wieder zu seinen Wurzeln; es war als ob Lenin in Eupen eingekehrt wäre. Mit dem Genossen Baumgarten fand die Arbeiterklasse von der Unter- bis zur Oberstadt einen Klassenkämpfer der letzten Generation. Sein Ohr war am Bürger und sein Streben galt dem Proletariat.
    Allen drei Sozialisten war gemein, dass sie in ihrer Kindheit und Jugend in katholischen Schulen streng gläubig erzogen wurden, diese christlichen Fesseln aber mit dem Erwachsensein wie eine lästige Schale abstreiften und die Gerechtigkeit auf Erden nicht mehr einem möglichen Gott überlassen wollten, sondern tatkräftig diese Gleichheit unter den Menschen mit ihren Mitteln erstellen wollten.

    • Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf…. 😁
      Inzwischen importieren die Sozen aber ihr Proletariat da das hauseigene nicht mehr zur Fahne steht…
      https://www.lalibre.be/debats/opinions/2015/11/17/molenbeek-merci-philippe-NVTXEVWFKNATDNCPVLZFVDNFBI/
      ….
      Pendant vingt ans, une sorte d’omerta a régné. Ceux qui tentaient de la briser étaient traités d’islamophobes ou de racistes. Au cœur de ce système figurait le puissant Philippe Moureaux, coqueluche des médias, qui a longtemps exercé un véritable magistère moral et politique sur la politique bruxelloise. A la fois Bourgmestre de Molenbeek, Président de la Fédération socialiste de Bruxelles et Vice-Président du PS national, il faisait régner un climat de terreur intellectuelle contre lequel peu osaient se lever. Bien avant que le think tank „Terra Nova“, proche du Parti socialiste français, ne le théorise, Philippe Moureaux avait compris que l’avenir du socialisme (bruxellois) passait par les immigrés qui allaient devenir, symboliquement, le nouveau prolétariat, remplaçant une classe ouvrière autochtone en rapide diminution.
      ….
      //////
      Dieses „nouveau prolétariat“ wird auch in Eupen immer zahlreicher….

      • @ – Gerlinde Andelberg 23:18
        Was einst gewesen ist nicht mehr ;
        EU Richtlinien mussten her ;
        Da kann man sich hier noch so verzocken und politisch alles verbocken , das Wetzlar Bad bleibt heute trocken .
        Und Tropfen auf den heißen Steinen ;
        lassen den Wähler heute nur noch weinen . 😢
        Billionen schafft man hin zum anderen Land , bis hier still steht jedes Band , nur der Wähler hat es nicht erkannt.
        Im Vergleich bedeutet dies , das Gold unsere EG verließ ;
        Im Gegenzug wir dann erhalten , Politiker in Form von korrupten gestalten ;
        die unser Vermögen im Ausland verwalten .
        Politisch also nicht mehr interessant , welches Zepter die hiesigen halten in der Hand .
        Man hat nur noch sehr wenig zu bellen , wegen den ganz hellen ,
        am anderen Ende von den Leinen , die in Brüssel & Straßburg festgemacht , an schweren Steinen .
        Die EU-Politik im Irrenhaus , machen dem Wähler den Garaus .
        Ständig gehen Sie mit gutem Beispiel voran , wie man am besten betrügen kann ;
        nur die Nachahmer in den unteren Reihen sind dann dran .
        Und die Moral von der Geschicht ;
        trauen sie der politischen Elite nicht , sondern nur meinem Gedicht.-)

        • Hans-Werner S

          @ Anorak
          Auch mir hat das Gedicht gefallen und es hat meinen Tag verschönert; dann habe ich es meinem Nachbarn gezeigt, der es ebenfalls sehr schön fand und dessen Tag sich dadurch ebenso
          verschönerte. Wir haben es dann der ganzen Straße vorgelesen und alle waren froh und glücklich. Schließlich habwn wir Plakate davon gemacht und sie im ganzen Dorf aufgestellt und alle waren begeistert und glücklich. Die Kühe gaben mehr Milch und unsere Frauen wurden noch fruchtbarer. Man kann sagen, dass ein kleines Gedicht die Welt ein Stück weit schöner gemacht hat.
          PS: Besonders das mit den Frauen fanden alle Klasse!

          • @ – Hans Werner S 17:46
            Danke .
            Aber das mit den Schwangerschaftstests beunruhigt mich doch ein wenig .
            Hoffentlich funktionieren diese besser , als die nicht ganz so zuverlässigen PCR Tests ;
            diese hatten ja sogar bei Bier Alarm geschlagen.
            Aber ihr trinkt in eurem Dorf , sicher eh nur Milch ?
            Was mich wiederum ein wenig beruhigt, wegen den vielen schwangeren Frauen ;
            zu deren Schwangerschaft ich ja zum Glück , nur mit einer Teilschuld beigetragen habe.
            Denn Kinder sind ja heute Luxus.
            Und ein Dorf voller Luxus , kann ich mir leider nicht leisten .-)
            Da müssen sie jetzt schon selber sehen wie sie fertig werden .
            Eventuell beim nächsten Mal , meine Gedichte nicht mehr vorlesen :-)

    • @ Gelinde: weder Heukemes noch Baumgarten hatten ein streng christliches Elternhaus, geschweige denn christliche Wurzeln, und Heukemes kam eher arrogant als sympathisch rüber. Heukemes ist ein reiner Intellektueller und als solcher tritt er auch gerne auf.

      • Gürgen Würgen

        @ Hans
        Von „streng christlichem Elternhaus “ hat Gelinde, gelinde gesagt, ni hts geschrieben. Beide, Baumgarten wie auch Heukemes waren allerdings an der freien, also katholischen Schule Collège Patronné in Eupen: und hier herrschte der Klerus.
        Dass Heukemes alles andere als sympathisch war, ist mir schon häufig zugetragen worden. Ausserdem stand er in puncto Arroganz ebenso seinen Sozigenossen Lambertz und Baumgarten in nichts nach.
        Alle drei waren, wie von Gelinde hervorragend persifliert, wahre Kotzbr cken.

    • Der rote Baron

      @Gerlinde sind Sie blind oder nur benebelt?

      Lambertz und Heukemes Freunde der Arbeiterklasse? Das ist der beste Witz des Tages!

      Das waren rücksichtslose Spitzenverdiener der DG mit heute Spitzenpensionen, die sich – ich war dabei – über den Dorfverein, den einfachen Mitarbeiter im Ministerium oder den Landwirt lauthals lustig gemacht haben, die eiskalt jeden Gegner fertig gemacht, jeden der ein wenig ihres Scheinwerferlicht weggenommen hat, zerstört und jede Idee aus den „unteren“ Mitarbeiterreihen lautstark runtergemacht haben …
      Wenn die einfache Leute zu Weihnachten (was überhaupt für Sozis schon paradox ist, da ein christliches Fest) eingeladen sind haben, dann höchstens als Webegag oder zu einem „dîné des cons“ …

      Das sind Kaviarsozis der intellektuellen Sorte mit Machtgier und haben vielleicht Che oder Marx im Büro hängen, praktizieren aber „Stalin“

    • Die Mühlen der Justiz …

      @Kuddelmuddel

      … mahlen soetwas von langsam, bis die ihre Fakten zusammen getragen haben, interessiert sich kein Mensch mehr dafür „um was es genau geht“ – leider.

  5. Piersoul Rudi

    Liebe Redaktion;
    Zu ihren Satz;
    …“Die Frage ist, wie man einen solchen Vertrag abschließen konnte…“
    Tscha wie kann man denne solche Verträge???
    Wer allerdings böses dabei denkt weiß vielleicht wie nah er/sie bei der Wahrheit ist.
    Ich bin mir aber sicher das diese „Untersuchungen“ ins Wasser enden werden…vielleicht sogar im Wasser des Wetzlarbad…

  6. Maurer Julius Jeff

    Ein grosses Rätsel für den Bürger ist u a bei der Politik, die Neubauten aller Art, welche von derselben vergeben werden, wobei diese dann sehr oft exhorbitante Preise haben im Vergleich zu Privatbauten!? Bis jetzt ist und bleibt das ein Rätsel, ein grosses Mysterium?!

  7. Fuchs sei wachsam

    Ja, hätten die SP Wähler in der DG mal besser ihre Stimme VIVANT gegeben, die gegen den Klüngel sind, aber NEIN sie sollten ja der Tüen wählen, der sich jetzt zu fein ist um in der Opposition mitzuwirken!
    Wer dies nicht vorher schon mitbekommen hat, ist und war nicht mehr zu helfen, wie sagte Herr Michael Balter mal in seiner Rede: diese Worte werden auf Sie mal zurück fallen!

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