Gesellschaft

Bestätigt: Eupener Kabelwerk 2012 mit weniger Umsatz und deutlich weniger Gewinn

Das Eupener Kabelwerk, größter privater Arbeitgeber in Ostbelgien. Foto: Gerd Comouth

Wie „Ostbelgien Direkt“ bereits Anfang des Monats April berichtet hat, erzielte die Kabelwerk Eupen AG im Vergleich zu 2011 weniger Umsatz und vor allem weniger Gewinn. Zahlen und Trends wurden jetzt offiziell bestätigt.

Deshalb an dieser Stelle nochmals zur Erinnerung: Der oft von den Rohstoffpreisen stark beeinflusste Umsatz ging um rund 9% auf etwa 320 Millionen Euro zurück, der Nettogewinn reduzierte sich um 45% auf 3,7 Millionen Euro. Die anfallenden Steuern auf den Bruttogewinn gingen von 3,5 Millionen Euro auf etwas mehr als 1 Million Euro zurück.

Mit nahezu 900 Beschäftigten bleibt das „Eupens Brotschrank“ (andere sagen „Brotkorb“) bei weitem der größte private Arbeitgeber in Ostbelgien. Die laufenden Personalkosten stiegen um etwa 4%, obschon der Personalbestand sich um etwa 2% vermindert hat.

Die Kurzarbeit erreichte im Kabelwerk 2012 wieder ein hohes Niveau. Foto: Gerd Comouth

Die Kurzarbeit erreichte im Kabelwerk 2012 wieder ein hohes Niveau. Foto: Gerd Comouth

Das Eigenkapital wurde weiter gestärkt, und weniger als die Hälfte des Gewinns fließt als unveränderte Dividende an die Aktionäre (und als Vergütung für die Verwaltungsratsmitglieder). „Auch hier sieht man, dass die 'goldenen Jahre' noch lange nicht zurück sind“, konstatierte ein Aktionär: „Vor 20 Jahren wurde ein viermal höherer Betrag gezahlt.“

Das Kabelwerk hat 2012 das schwierige Umfeld vor allem durch Kurzarbeit aufgefangen, die erstmals seit 2003 wieder ein hohes Niveau erreichte. (cre)

 

12 Antworten auf “Bestätigt: Eupener Kabelwerk 2012 mit weniger Umsatz und deutlich weniger Gewinn”

  1. Was soll dieser Artikel? Will man hier die Ängste der Mitarbeiter schüren?
    Wenn ja, ist das gut gelungen.
    Die Hiobsbotschaften die in Belgien überbracht werden reichen langsam.
    Man hat dem Eindruck, dass Belgien wirtschaftlich platt gemacht werden soll.
    Hier würde ich mal gerne die Hintergründe wissen.

    • Granite12

      Was für eine dämliche Frage …
      Soll man jetzt auch Informationen über bevorstehende Kriege zurückhalten oder verheimlichen nur damit die Angst der Menschen nicht geschürt wird ???

      Mittlerweile leben jeden Tag viele Leute mit der Angst ihren Job zu verlieren und wenn irgendwo Probleme auftauchen erscheint es auch logischerweise in der Presse.
      Schliesslich möchte man ja informiert sein und nicht nur dann wenn es Andere betrifft sondern auch einen selber…

      So ist halt das Leben…

  2. Ängste? Meinste die Mitarbeiter im Kabelwerk sind doof, oder wie? Es wurden in der Vergangenheit keine genauen Zahlen mitgeteilt, man ist hier aber sehr wohl darüber im klaren, dass die Resultate einiges unter Vorjahr ausfallen werden.

  3. Es reicht!

    Alle einfachen Arbeiter und Angestellten hatten im letzten Jahr weniger Gewinn da immer mehr durch Steuern aufgefressen wird (man Denke nur an die Steuer auf Heizöl und noch kein Sommer in Aussicht)?

  4. Wir brauchen uns nichts vorzumachen.
    Die Jobkrise wird auch vor Eupen nicht Halt machen.
    Ewiges Wachstum gibt es nicht.
    Wir werden wohl in den nächsten Jahren wieder lernen müssen bescheidener zu leben.
    Etwas weniger in Urlaub fahren, selber Gemüse anbauen, weniger Restaurantbesuche, mehr mit Freunden sich treffen, statt zu teuren Konzerten, Partys usw zu gehen, usw…

    • Ah, ein alte Weisheit. Sie ist bekannt unter der Bezeichnung „Vermögen schaffen durch Konsumverzicht“

      Für ein Land würde dies mehr Jahres- oder Lebensarbeitszeit bedeuten, damit die Arbeitsplätze nicht in die Billiglohnländer die uns, den deutschen Wirtschaftsraum und seine Sateliten umgeben, abwandern.

      • Ex Belgier

        Ich glaube, dass die Generation der heue 40 bis 60 jährigen vielleicht noch mit dem blauen Auge (der wirtschaftlichen und sozialen Voll-Versorgtheit) davon kommt, wenn wir so weiter machen wie unsere Väter (denen ich es neidlos gönne.) Unsere Kinder sicher nicht. Es fällt mir schwer, einem Inder, Chinesen oder sonst wem zu missgönnen, sein eigenes Auto -nebst allem Zubehoer- oder etwas anderes- selber zu bauen. D.h. fuer mich -ich muss mich anpassen- und schauen, was ich beitragen kann, damit meine Frau und ich auch noch in 30 Jahren zufrieden leben können. Meinem Arbeitgeber mache ich keinen Vorwurf. Der richtet sich nach den (Welt-) wirtschaftlichen Realitäten und handelt (soweit wie möglich) sozial. Tut er eines oder beides nicht, bin ich morgen meinen Job los. Mir ist heute schon klar: Sorge selber fuer Deinen Lebensabend. stell Dich darauf ein: mit 65 ist nicht Schluss. Bilde Deine Leute gut aus, sei innovativ .. Schau, dass Dein Laden Produktiv läuft, dass er Geld verdient … Sonst investieren die ( doofen Aktionäre – wer hat hier eigentlich Aktien / Fonds / Versicherungen etc ;-) ) in Indien – China etc. … Ueber Partys mache ich mir keine Gedanken. Aber ich gebe mein Geld in Eupen, Aachen und Maastricht aus. Sicher nicht im Internet!!!!

  5. Exeupener

    Was ist an diesen Kennzahlen bitte so schlecht? Das Kabelwerk Eupen ist schließlich immer noch ein ertragreiches Unternehmen!

    Welcher „Ottonormalverbraucher“ oder Journalist ohne eindeutigem betriebswissenschaftlichem Hintergrund ist in der Lage diese Kennzahlen analysieren und deuten zu können?

    In welchem Zusammenhang stehen Rohstoffpreise und der Umsatz? Marktpreise und Wettbewerb bestimmen den Umsatz und die Kosten beeinflussen den Ertrag. Die Weltwirtschaftskrise zwingt Unternehmen ihre Ausrichtung zu verändern, auch in Eupen!

    Ich halte diesen Artikel für latent polemisch, denn zuerst sollte man den Marktanteil eines Herstellers betrachten, ehe man seine Position im Unterton negativ darstellen kann.

    Darüberhinaus sei bemerkt, dass die Steigerung des Eigenkapitals ein sehr positives Zeichen ist, welches Langfristigkeit und Nachhaltigkeit zeigt.

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