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Eupener Journalistin erstattet Anzeige gegen Polizei wegen eines Zwischenfalls bei Protest in Tihange

Aktionen gegen das AKW Tihange gab es schon mehrere, zum Beispiel diese Laser-Protestaktion deutscher Atomkraftgegner Ende September 2016 in Tihange. Foto: epa

Die Eupener Journalistin und WDR-Reporterin Karin Schneider-Scholzen hat laut einem Pressebericht Anzeige erstattet gegen die Polizei von Huy wegen eines Zwischenfalls, der sich am Dienstagabend nahe dem AKW Tihange ereignet haben soll.

Dies meldete Sudpresse („La Meuse“) am Mittwoch auf seiner Internetseite.

Kernkraftgegner hatten mit Laser den Schriftzug „STOP TIHANGE & DOEL“ und das Emblem für Radioaktivität auf einen der Kühltürme des AKW Tihange projiziert. Die Eupener Journalistin Karin Schneider-Scholzen, die schon lange für den WDR arbeitet, behauptet, von einem Polizisten angegriffen worden zu sein. Die Polizei war vom Sicherheitsdienst des Kernkraftwerks verständigt worden.

Karin Schneider-Scholzen (mit Serge Heinen, Pressereferent von Oliver Paasch) 2013 beim Besuch von König Albert und Königin Paola in Eupen. Foto: OD

Karin Schneider-Scholzen (mit Serge Heinen, Pressereferent von Oliver Paasch) 2013 beim Besuch von König Albert und Königin Paola in Eupen. Foto: OD

„Die Polizisten sind sehr gewaltsam eingeschritten, was in keinem Verhältnis zum Verhalten der Aktivisten stand, die friedlich waren“, wurde Schneider-Scholzen von Sudpresse zitiert: „Ich wurde von einem der beiden Polizisten attackiert, der mir einen Schlag in den Rücken versetzt hat, weswegen ich sogar gestürzt bin.“

Der diensttuende Zonenchef der Polizei von Huy erklärte, dass man die Personalausweise der anwesenden Kernkraftgegner überprüft habe und diese anschließend gebeten wurden, die Örtlichkeiten zu verlassen. Auf den von Karin Schneider-Scholzen erwähnten Zwischenfall ging er nicht ein.

Wie „Ostbelgien Direkt“ am Mittwochabend erfahren konnte, ist der Bericht von Sudpresse bzw. „La Meuse“ (siehe Tweet unten) möglicherweise nicht ganz korrekt. So soll Karin Schneider-Scholzen noch nicht Anzeige erstattet haben, wie von „La Meuse“ behauptet wird, sondern bisher lediglich erwogen haben, Anzeige zu erstatten. Auch stimmt möglicherweise nicht, dass sie bei dem Zwischenfall mit der Polizei gestürzt sei.

Am Mittwoch kritisierte übrigens auch Jörg Schellenberg vom Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie gegenüber 100’5 das Vorgehen der Polizei in Tihange, das unverhältnismäßig gewesen sei. (cre)

30 Antworten auf “Eupener Journalistin erstattet Anzeige gegen Polizei wegen eines Zwischenfalls bei Protest in Tihange”

  1. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZINFO – Wie „Ostbelgien Direkt“ am Mittwochabend erfahren konnte, ist der Bericht von Sudpresse bzw. „La Meuse“ (siehe Tweet am Ende des Artikels) möglicherweise nicht ganz korrekt. So soll Karin Schneider-Scholzen noch nicht Anzeige erstattet haben, wie von „La Meuse“ behauptet wird, sondern bisher lediglich erwogen haben, Anzeige zu erstatten. Auch stimmt möglicherweise nicht, dass sie bei dem Zwischenfall mit der Polizei gestürzt sei.

  2. Carl Schumacher

    Ich denke mal dass eine unangemeldete Laserbestrahlung eines (privaten) Gebäudes nicht in Ordnung ist. Sollte die Polizei mit unnötiger Gewalt vorgegangen sein, so ist dies natürlich auch nicht in Ordnung. Sie hätte die Personen in Gewahrsam nehmen müssen bis eine unabhängige internationale Kommission die Ungefährlichkeit der Lasergeräte festgestellt hätte, allen EInsprüchen und Forderungen nach neuen Expertiesen der Grünen natürlich Rechnung tragend, und hätte alsdann (Jahre später) die Personen wegen Landesfriedensbruch und gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr des Landes verweisen müssen.

  3. Ja sicher,die böse Polizei ist schuld.Frau Schneider-Scholzen hat(oder noch nicht)Anzeige erstattet.Wäre es wirklich so „schlimm“ gewesen dann hätte sie SOFORT Anzeige……
    Dann direkt,zur Südpresse laufen,warum nicht zur „Bild“ hätte das ganze noch besser in’s Bild gesetzt.
    Ach ja,die Polizei ist bei ihren Einsätzen meistens Alkoholisiert!!!
    Aber,wir ALLLE sind schnell dabei,sie zu rufen,bei Unfällen,Terrorgefahr usw.
    Da ist es gut,wenn sie ihren „Kopf“ herhalten.
    Und ja,ich verabscheue Gewalt in jeglicher Form.
    Werde aber das Gefühl nicht los, das sich hier irgendjemand Profilieren wollte.

    • Ostbelgien Direkt

      @Christian: Ich wüsste nicht, was an dem Artikel reißerisch sein soll. Weil die betroffene Person nichts sagen darf, berufe ich mich auf den Artikel von Sudpresse, den wir dem Artikel auch beigefügt haben. Gruß

  4. jens nitzschke

    Die Presse und die medien erweist sich immer mehr als bloße „shit-stirrer“. Peinlich und sagenhaft dumm. Die Justiz hat genug zu tun und braucht sich nicht mit solchen Idiotien zu befassen. Und die Polizei, die jeden Tag an vorderster Front in Kampf, nicht nur gegen den Terror der Moslems, sondern gegen die Respektlosigkeit der allermeisten, ist es bestimnmt auch Leid, immer wieder zu Rechenschaft gezoegn zu werden. Außerdem geht es um eine sehr sensible Anlage – ohne jetzt auf die Gefahr wegen des häufigen Ausschaltens -, es geht um einen Reaktor! Also sollen die Aktionen dort auch mal „den Ball flach halten“.

  5. Das Vorgehen der Journalisten/Aktivisten hat System. Man möchte sich als Opfer darstellen um den Anti-KKW Kurs emotional zu verstärken. Man kettet sich an Bäumen, an Gleisanlagen, oder verbuddelt sich im Hambacher Forst (gegen Braunkohle). Man zwingt die Polizei dazu körperlich gegen einen vorzugehen, um dieses Vorgehen dann medial zu instrumentalisieren. Hoffentlich greift die Belgische Polizei weiter entschlossen durch und lässt sich nicht von den grünen Krawallmachern aus Aachen das Heft aus der Hand nehmen.

  6. Knüppel

    In den 60er Jahren geriet ich an der UCL (damals noch in Leuven) in einen „Walen Buiten“- Protestmarsch und wurde von „hinten anstürmenden“ Polizisten mit Knüppel geschlagen. Das tat schon sehr weh… Trotzdem habe ich keine Anzeige erstattet :-; . Alles nicht so eng sehen, Leute!

  7. Ostbelgier 41

    Selbst Schuld, die Frau hätte ja zuhause bleiben können, eigeladen hat sie niemand. Wie kommen die Deutschen darauf im Ausland Demonstrieren zu dürfen? Das ist ja an Arroganz nichtmehr zu überbieten. Was die Laserschow angeht, so stören die Laser den Flugbetrieb in Lüttich & Brüssel, ich hoffe dass Belgocontrol die Verantwortlichen deswegen anzeigt. Die Stadt Aachen und das Land NRW sind Mehrheitsaktionär beim Energiekonzern RWE, dieser hat in den vergangenen Jahren etwa 500.000.000€ Schulden „erwirtschaftet“ pro Jahr. Ich bin davon überzeugt, dass Herr Schellenberg von RWE „gesponsort“ wird. Die Beweise über die er angeblich verfügt sind frei erfunden.

    • jens nitzschke

      Türken und Kurden halten politische Kundgebungen in Deutschland, die Deutschen in Belgien, usw. So wird das Chaos schön bunt. Es geht nur darum: Überall Unzufriedenheit und Chaos stiften, damit die großen Fragen und Probleme auf der Strecke bleiben. Chaos, Chaos, und noch einmal Chaos.

  8. Guido Scholzen

    Eine WDR-Journalistin geht gemeinsam mit Kernkraft-Gegnern zur Protestaktion. Da soll noch einer Sagen, „unsere“ Berichterstattung sei nicht politisch korrekt links-grün gefärbt. Natürlich findet der deutsche Journalismus das Vorgehen der belgischen Polizei total übertrieben.

    Vergleich:
    Hätten PEGIDA- Anhänger oder AfD-Fans eine Moschee mit Laser-Licht angestrahlt mit dem Slogan „Islamisten raus“, ja dann hätte die Polizei ja EINGREIFEN MÜSSEN, um alles wieder in Ordnung zu bringen, nicht wahr , liebe Gutmenschen.

    ARD = Abstellknopf Rechtzeitig Drücken

    • pauken bis du grau bist

      Mit wem und wohin darf eine Reporterin Ihrer Meinung nach denn gehen, um zu berichten?
      Und Ihr Vergleich hinkt aber sowas von schwer, lieber Schlechtmensch!
      AKW = Alles Kwatsch Wa?

      • Guido Scholzen

        Natürlich darf diese Journalistin aus freien Stücken gehen mit welcher Organisation sie will.
        Aber glauben Sie wirklich, die würde sich mit pegida und co. einlassen?
        Wenn die das machen würde, dann wäre der Job beim WDR schnell futsch.

  9. Kritik an belgischen Institutionen haben die meisten hier wohl noch nie vertragen können. Finger in Wunden legen ist unerwünscht. Kritikfähigkeit und Objektivität sind Künste, die in diesem Forum wohl nur die wenigsten beherrschen!

    • Parteiloser

      Kritik ausgerechnet von einer deutschen „Journalistin“, bzw. eine die für eine deutsche Zeitung über Belgien schreibt? Nein, am deutschen Medien- Wesen soll die Welt nicht verwesen.

  10. Parteiloser

    “ Einige Teilnehmer der Aktion äußerten übereinstimmend außerdem einen Verdacht: Einer der Polizisten sei bei dem Einsatz offenbar angetrunken gewesen. Er habe deutlich nach Alkohol gerochen“.

    Na ja, wenn es überhaupt so gewesen sein soll hätte ich Verständnis, dass der eine oder andere Polizist etwas Alkohol vor solch einem Einsatz konsumiert hätte, da diese AKW-Protestler oftmals
    durch den Verzehr von irgendwelchen Substanzen und dementsprechend unangenehme – sprich stinkende- Gerüche von sich geben. Dagegen ist Alkohol ein gutes Mittel um seine Nase gegen Gestank zu schützen.

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