Kultur

Eupen: Rettet die Türme von St. Nikolaus!

Die St. Nikolaus-Pfarrkirche in Eupen. Foto: OD

Nach der Unterstädter Pfarrkirche und der Friedenskirche an der Klötzerbahn muss in Eupen ein drittes Gotteshaus instandgesetzt werden. Seit Montag ist der Platz am Portal sowie am Seiteneingang der St. Nikolaus-Pfarrkirche gesperrt – aus Sicherheitsgründen, wie die Stadtverwaltung in einem Pressekommuniqué am Freitag mitteilte.

Der Zustand der Kirchtürme und der sich lösenden Bauteile ließen den Verantwortlichen der Stadt keine andere Wahl. Die Umleitung für die Fußgänger erfolgt über die Klosterstraße, lm Höfchen und Kirchgässchen. Die Eingänge der St. Nikolaus-Kirche bleiben weiterhin zugänglich.

Der Platz an der Kirche ist seit Montag gesperrt. Foto: OD

Der Platz an der Kirche ist seit Montag gesperrt. Foto: OD

Anlass für diesen drastischen Schritt war ein Gutachten des Lütticher Architekten Emmanuel Grandmaison, der im April beide Türme von St. Nikolaus im Auftrag des Kirchenfabrikrats in Augenschein genommen hatte.

Das Ergebnis muss „erschreckend“ gewesen sein, wie Eupens Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) dem Grenz-Echo gegenüber erklärte: „Steine sowie Kupfer- und Schieferplatten sind lose. Außerdem wurde morsches Holz gefunden.“ Laut Klinkenberg ist der Zustand der Türme eine echte Gefahr, weshalb die Sperrung des Kirchplatzes angeordnet worden sei.

Die Stadt hofft auf Fördermittel seitens der DG für das seit 1939 unter Denkmalschutz stehende Gotteshaus. Erbaut wurde die katholische Pfarr- und Dekanatskirche 1721-1729 nach Plänen des Aachener Stadtbaumeisters Laurenz Mefferdatis.

Der Glockenturm der Friedenskirche ist gerettet. Das Schild "Danke" steht immer noch da. Jetzt droht Ungemach nur einen Steinwurf von der Friedenskirche entfernt. Foto: OD

Der Glockenturm der Friedenskirche ist gerettet. Das Schild „Danke“ steht immer noch da. Jetzt droht Ungemach nur einen Steinwurf von der Friedenskirche entfernt. Foto: OD

Bezüglich der voraussichtlichen Kosten äußerte sich Klinkenberg noch sehr zurückhaltend: „Die erste Schätzungen, deren Unverbindlichkeit ich allerdings unterstreichen möchte, sprechen von einer Million Euro.“

Städtischerseits hoffe man daher, dass für die Renovierung der Kirche ein 60-20-20-Kostenschlüssel zur Anwendung kommt, schreibt das Grenz-Echo: 60 Prozent DG, 20 Prozent Kirchenfabrik und 20 Prozent Stadt. Nichtsdestotrotz würde selbst in diesem Fall der städtische Haushalt zusätzlich belastet. Auf diese neue Hiobsbotschaft hätte die neue Mehrheit von PFF, Ecolo und SPplus gerne verzichtet. (cre)

Seit 1939 steht die St. Nikolaus-Pfarrkirche unter Denkmalschutz. Foto: OD

Seit 1939 steht die St. Nikolaus-Pfarrkirche unter Denkmalschutz. Foto: OD

 

38 Antworten auf “Eupen: Rettet die Türme von St. Nikolaus!”

  1. Verstehe ich das richtig? Da besteht Gefahr dass sich Gestein aus den Türmen löst.

    Die Sperrung erfolgt aber erst am Montagmorgen…?

    Lieber Herr Bürgermeister was ist dass denn für eine Idee? Warum sperren Sie den Platz nicht sofort? Wer berät Sie? Sind Sie ihrem Amt gewachsen?

    • Tolle Idee, reißen wir „das“ Eupener Wahrzeichen einfach ab. Ist ja auch nicht so dass es unter Denkmalschutz stehen würde. An die Stelle können wir ja dann einfach ein EInkauszentrum bauen um die Innenstadt zu beleben.
      Das hat ja bereits einmal super funktioniert und wird bestimmt viele Käufer aus den umliegenden Städten anlocken..

  2. Es reicht!

    Der Unterhalt der Kirchen kostet nun mal. Da die meisten Kirche unter Denkmalschutz stehen sollte im Idealfall versucht werden diese zu erhalten. Nur die Frage der Finanzierung muss geklärt sein. Es stellt sich schon die Frage wieso ausgerechnet die Stadt Eupen hier Gelder vorsehen soll. Anstelle den Regierungssitz des MP mit über 7 Millionen fürstlich zu sanieren, wäre es ein leichtes gewesen 1 Million einzusparen die jetzt für die Sanierung der Kirche fehlen?
    Für Prestigeprojekte wie die Formel 1 sind immer Gelder da, aber unsere Kirche in Eupen soll dem Erdboden gleich gemacht werden. Ich glaube es piept. Wer soll das noch verstehen?

  3. Der Verkäufer

    Hätte man die Kirche so gepflegt wie, ja doch der Kölner Dom, gäbs es sicher keine Probleme. Gut das mit Abriss wäre ne tolle Idee, aber nicht machbar, wobei man kann sie Innen mit Mietwohnung einrichten, das dämpft die Kosten. Gut dann is die Kirche kleiner, aber es gehn ja eh nicht mehr soviele Leute in die Messe. Sprich viel ungenutzter Platz. Oder platziert Werbung auf dem Kirchturm. Da kommt Kohle rein die die Kirche rettet. Dann hat Eupen 3 Kirchen gerettet, juche dat gibt ein feines Plätzchn auf nem Wölkchn, Amen. Kirchenpflege sollte mal eingeführt werden, dann würde sowas nicht passieren.

    • Zappel Bosch

      Der Kölner Dom ist ein schlechtes Beispiel, da er eine Dauerbaustelle ist. Ähnlich übrigens der Dom zu Aachen.
      Ich finde, an der evangelischen Kirche hat man zügig geplant und gearbeitet. Da m.W. (laut GE) der gleiche Architekt jetzt auch an der St.Nikolauskirche tätig ist, wird’s wohl auch hier schneller gehen, wenn mal erst das Geld da ist.
      Ganz abgesehen vom Nutzen, gibt es kein Bauwerk in Eupen, das – wie in anderen Städten auch – so sehr das Stadtbild prägt. Dass die Kapazität ggf. nur noch an Weihnachten voll genutzt wird, ist ein anderes Problem…

  4. Granite12

    ich verstehe nicht wo das Problem ist ? Die Kirche kann sich ganz gut selber finanzieren , an Geld wird es wohl nicht fehlen. Im Vatikan sitzen sie wie die Maden im Speck und haben Geld ohne Ende, dann müssen sie halt hier mal zu vernünftigen Preisen ihre Grundstücke und Länder verkaufen und schwups ist auch Kohle zum renovieren da…von mir bekommen die keinen Cent dafür (ausser meine bereits gezahlten Steuern) !

  5. Es ist schon bemerkenswert wie man mit einem so kleinen Satz eine Diskussionsrichtung beeinflussen kann

    09 Juli 16:34 „Benötigen wir noch zwei?“

    Scherz beiseite: Die Niederlande zeigt uns wie man leere Kirchenhäuser zweckentfremden kann. Schon in Maastricht wird man fündig. Kirchen werden zu Restaurants, Bibliotheken, Discos, usw. vermietet. Die Gebäudekosten müssen sich selbst einspielen. Nun sind die Niederländer uns hier um einiges voraus. Noch würden Politiker mit solchen Projekten den Hut nehmen können. Aber die Zeit wird – wenn auch leider – kommen, wo solche Sanierungen nicht mehr zu stemmen sind außer die „ Gläubigen“ beteiligen sich großzügig an den Kosten. Rechnen Sie mal hoch, wenn in den kommenden 20 Jahren alle Kirchen in der DG saniert werden müssten, auf welche Summe wir dann kommen? Nur aus Nostalgie?

  6. Schinderhannes

    HOFFENTLICH ist nichts an der Bausubstanz der Clinique Psychiatrique de Ruyff in Henri Chapelle auszusetzen. Nicht auszudenken wenn da was abgerissen werden müsste und IHR seid noch nicht drin !

  7. Jim Knopf

    Ja warum wohl.

    Dann kommen die Schüler für Ihre Schule auf. Die Senioren für Ihre Altenheime. Die Kranken für Ihre Krankenhäuser. Die Schwimmer für Ihre Schwimmbäder. Die Autofahrer für Ihre Straßen.

    Spart man eine Menge Geld. Denn dann könnte keiner mehr etwas machen.

    Jaja natürlich auch die Politiker Ihr Tempel. Die Asylanten Ihre Asylheime. Die Aktionnäre Ihre Banken. Usw ….

    • Warum wohl

      Mit dem kleinen Unterschied, dass die von ihnen aufgezählten Einrichtungen von allgemeinem öffentlichen Nutzen und öffentliche Einrichtungen sind. Eine katholische Kirche ist das m.E. nicht ! Außer aus Denkmalschutzgründen …

      • Weiter als die Nasenspitze

        Ach und Einrichtungen sind nur von allgemeinem öffentlichen Nutzen, wenn Sie selbst davon profitieren können? Wenn ein Teil der Bevölkerung, dem Sie persönlich nicht angehören, einen Nutzen in etwas hat, dann ist das nicht zum Wohle der Allgemeinheit? Wieso sollten dann Fördergelder in zb Ihren Verein gepumpt werden, an dem ich kein Interesse habe?

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