Der Bürgermeisterkandidat hält überhaupt nichts von voreiligen Koalitionswünschen, zu der sich bisher nur die SPplus hat hinreißen lassen, obwohl auch sie inzwischen davon abgerückt ist (siehe Bericht „SPplus: Kein Angebot an PFF und Ecolo”).
„Die PFF wird kein Wahlabkommen, gleich mit wem, vor der Wahl abschließen“, so Klinkenberg gegenüber „Ostbelgien Direkt“, „der 14. Oktober ist der Tag der Wahl, und das Ergebnis werden wir abwarten und entsprechend handeln.“
Keine schriftliche Erklärung von Evers
In einer Koalition ohne die CSP wäre die PFF aller Wahrscheinlichkeit nach stärkste Kraft und könnte den künftigen Bürgermeister stellen. In der Öffentlichkeit wurde bereits spekuliert, Kattrin Jadin und Fred Evers könnten mehr Stimmen erhalten als der offizielle Bürgermeisterkandidat Karl-Heinz Klinkenberg und sich womöglich das Amt des Stadtoberhauptes teilen: erst Fred Evers und irgendwann später Jadin.
Von solchen Spekulationen hält Klinkenberg überhaupt nichts: „Die PFF stellt bewusst einen Bürgermeisterkandidaten und hat mich bereits vor einem Jahr ins Rennen geschickt.“
Auf die Frage von „Ostbelgien Direkt“, ob es stimme, dass Fred Evers nur unter der Bedingung als Kandidat auf der Liste der Liberalen akzeptiert worden sei, dass er sich schriftlich dazu verpflichtet, keine Ansprüche auf das Amt des Bürgermeisters zu erheben, falls er aufgrund der Anzahl Vorzugsstimmen darauf ein Anrecht haben sollte, meinte Klinkenberg: „Das ist völliger Blödsinn. Unabhängig davon, dass das völlig undemokratisch wäre, denn man wird gewählt und hat keinen Anspruch. Diese Aussage entbehrt jeder Grundlage und wurde seitens ‚Ostbelgien Direkt‘ nicht überprüft.“
„Der Wechsel ist erst der Anfang“
Wir fragten zudem Karl-Heinz Klinkenberg, ob das Motto der Liberalen „Der Wechsel ist erst der Anfang“ auch für den Kandidaten Dirk Vandriessche gelte, nachdem im Fall des Haushaltslochs beim BRF Personal und Gewerkschaften gefordert haben, der BRF-Verwaltungsrat und sein Präsident Vandriessche müssten die Konsequenzen ziehen und zurücktreten, dass also auch beim BRF „der Wechsel erst der Anfang“ sein soll. Klinkenberg erachtete diese Frage als fehl am Platze. Im Übrigen sei er für die Gemeindepolitik zuständig und nicht für den BRF: „Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.“
Abschließend unterstrich der 60-jährige Unternehmer: „In den kommenden Wochen geht es der PFF darum, die Wähler von ihrem Programm, ihrem Projekt für Eupens Zukunft zu überzeugen, den Bürgerinnen und Bürgern eine wirkliche Alternative aufzuzeigen. Wir werden um jede Stimme kämpfen. Der Wähler entscheidet am 14. Oktober – alles andere ist nur Spekulation.“ (cre)
Zur Stadtratswahl in Eupen siehe auch unseren „Standpunkt“-Artikel „In Eupen wird’s spannend“.