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Die AS Eupen gewinnt beim KV Kortrijk 3:1 und bringt ihren früheren Trainer Still in größte Schwierigkeiten

20.08.2023, Belgien, Kortrijk: Eupens Gary Magnée (15) nimmt Maß und erzielt das 0:1 im Hinspiel in Kortrijk. Die AS gewann 3:1. Das Spiel am Sonntag in Kortrijk könnte je nach Ausgang der Partie RWDM-Charleroi für die AS bedeutungslos sein. Foto: Belga

Die AS Eupen ist nach der schweren Heimniederlage gegen den FC Brügge wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Schwarz-Weißen gewannen am Sonntagabend auswärts beim KV Kortrijk 3:1. Mit diesem Sieg brachten sie ihren ehemaligen Trainer Edward Still in größte Schwierigkeiten, dessen Bilanz mit 0 Punkten in vier Spielen ernüchternd ist.

Für dieses erste Sechs-Punkte-Spiel im Kampf um den Klassenerhalt in dieser noch jungen Saison vertraute AS-Coach Florian Kohfeldt natürlich dem prominenten Neuzugang Alfred Finnbogason. Regan Charles-Cook begann dafür auf der Bank, ebenso Jérôme Déom, für den Amadou Keita in die Stratelf rückte.

Die Eupener Startelf:  Slonina – Paeshuyse, Pálsson, Davidovic – Magnée, Lambert, Baiye, Keita, Van Genechten – Finnbogason, Nuhu.

Bei den vom letztjährigen Coach der AS, Edward Still, betreuten Gastgebern fand man ebenfalls einige neue Gesichter in der Anfangsformation: Lynnt Audoor, Thierry Ambrose oder auch Sambou Sissako. Still hatte nach eigener Aussage von seinen Spielern verlangt, aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen.

Der ehemalige AS-Coach Edward Still ist jetzt Cheftrainer des KV Kortrijk. Foto: Belga

Schon in der 1.  Minute hatte Kortrijk eine erste dicke Chance durch Avenatti, der aber zum Glück für Eupen direkt Torhüter Slonina anschoss. Nur zwei Minuten später antwortete Eupen auf der Gegenseite mit Van Genechten, der nach Vorlage von Finnbogason an Kortrijks Schlussmann Vandenberghe scheiterte. Beim folgenden Eckstoß war es wieder Van Genechten, der für Gefahr im Strafraum von Kortrijk sorgte.

In der 7. Minute hatte dann Eupen richtig Dusel, als Avenatti nach einer Flanke von rechts den Ball an den zweiten Pfosten beförderte. Am Spielfeldrand war Kortrijks Coach Still offensichtlich hypernervös und musste vom jungen Schiedsrichter Arthur Denil ermahnt werden.

Die Torchancen häuften sich. Die nächste kam von Magnée, kurz danach nahm Finnbogason Maß, aber kein Problem für Vandenberghe. In der 18. Minute versuchte es auf der Gegenseite Kadri mit einem Lupfer über AS-Keeper Slonina, doch der Ball ging neben das Eupener Tor.

In der 26. Minute brannte es wieder im Eupener Strafraum durch Mbayo, der ein bisschen zu einfach an Van Genechten vorbeistürmte und in den kleinen Strafraum flankte, wo Paeshuyse zum Glück Kortrijks Kadri am Torschuss hinderte.

Eupens Gary Magnée brachte die AS in Führung. Foto: Belga

In der 37. Minute kam Nuhu im Strafraum von Kortrijk zu Fall. Der VAR schaltete sich ein. Schiedsrichter Denil schaute sich die Szene noch einmal am Bildschirm an, gab den Strafstoß aber nicht. Glück für Kortrijk, das in der 42. Minute noch einmal für Gefahr sorgte für Slonina durch einen Freistoß, der aber übers Tor ging.

In der letzten Szene vor der Pause verletzte sich Kortrijks Neuzugang Ambrose. Der ehemalige Stürmer des KV Ostende sollte auch nicht mehr wiederkommen. 0:0 der Spielstand zur Halbzeit.

Die Eupener Mannschaft startete gut in die zweite Hälfte. Sie hatte auch den ersten Torschuss durch Davidson, aber kein Problem für Vandenberghe im Tor der „Kerels“, wie die Spieler von Kortrijk genannt werden.

In der 56. Minute ging Eupen in Führung durch Magnée, der Sekunden nachdem er noch verletzt am Boden gelegen hatte und behandelt werden musste, einen Eupener Angriff selbst einleitete und nach einem Zusammenspiel mit Nuhu erneut in Ballbesitz kam und mit dem linken Fuß das Leder unhaltbar für Vandenberghe ins Netz beförderte, 0:1.

Und dabei sollte es nicht bleiben, denn in der 60. Minute erhöhte Keita auf 0:2 – wieder war Nuhu der Vorbereiter.

In der 63. Minute musste Magnée, der Torschütze zum 0:1, verletzt ausscheiden. Für ihn kam Alloh.

In der 66. Minute fand Kortrijk ins Spiel zurück, als Kadri nicht angegriffen wurde, abzog und den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte. Damit war wieder Spannung im Spiel. In der 73. Minute traf Avenatti zum zweiten Mal an diesem Abend nur den Pfosten. Pech für den Mann aus Uruguay.

AS-Coach Kohfeldt brachte mit Déom und Charles-Cook zwei frische Kräfte. In der 76. Minute verfehlte ein Schuss des eingewechselten Bruno nur knapp das Ziel. In der letzten Viertelstunde erhöhte Kortrijk den Druck. Eupen zog sich weit zurück. Nur sporadisch kamen die Gäste zu Entlastungsangriffen durch Charles-Cook.

Der Schiedsrichter ließ 8 Minuten nachspielen. Avenatti sah zuerst Gelb wegen einer Tätlichkeit an Davidson. Nach Intervention des VAR wurde aus Gelb Rot. Und in den letzten Sekunden fiel noch das 1:3 durch Déom nach glänzender Vorarbeit von Charles-Cook, 1:3.

Am kommenden Samstag um 18.15 Uhr empfangen die Schwarz-Weißen im Kehrweg-Stadion OH Löwen. (cre)

20 Antworten auf “Die AS Eupen gewinnt beim KV Kortrijk 3:1 und bringt ihren früheren Trainer Still in größte Schwierigkeiten”

  1. Fußball Fan

    Muss schon hart für euch sein das die As Punkte holte .
    Wenn nicht über die eigene Mannschaft gekotzt werden kann dann sucht mann den fehler beim Gegner.
    Es war eine taktische meisterleistung von unserm Trainer,das Spiel was mann gewinnen muss hat er souverän gemeistert .!!
    Klasse da As Eupen weiter geht’s 💪💪

  2. askiebitz

    Grundsolide Leistung, aggressiv in den Zweikämpfen, insgesamt solide in der Defensive und effizient im Abschluss mit drei gut rausgespielten, sehenswerten Toren. Warum der Schiri in der ersten Hälfte einen glasklaren Elfer auch nach Ansicht der Zeitlupe nicht gibt, ist rätselhaft, aber letztlich nichts Neues gegen Eupen. Pálsson ist eine enorme Bereicherung für diese Mannschaft und offensichtlich ein Anführertyp. Kortrijk wenig berauschend, mein Mitgefühl mit Still hält sich allerdings in Grenzen nach der Schmach der letzten Saison. Mal sehen, was in Sachen Offensivtransfers bis September noch geschieht, denn Kral wird hoffentlich nicht dauerhaft als Stoßstürmer eingesetzt werden. 7/12 ist jedenfalls ein guter Einstieg in die Saison. Hoffen wir nun auf den ersten Heimsieg gegen Löwen.

  3. M der Block

    Das war eine solide Leistung der ganzen Mannschaft. Taktisch sehr gut vom Trainer eingestellt. Glückwunsch und nächste Woche gegen Löwen noch mal das gleiche und wir hätten ein super Start in die Meisterschaft gemacht ! Was ein guter Trainer doch aus der Mannschaft rausholen kann ist schön Klasse.

  4. Toll was der Coach aus Spielern macht, die voriges Jahr teilweise nur auf der Bank saßen. Es steht ein Team auf dem Platz. Das Zusammenspiel verbessert sich. Noch ein Spielmacher, der auch Freistöße und Ecken ausnutzen kann um gefâhrlich zu sein.
    Weiter so !

  5. Toll!
    Wie immer, wenn wenig Kommentare, dann war das Spiel gut.
    Und es war sehr gut, besonders die 2. Halbzeit.
    Es wird sich immer beklagt der Sturm muss verbessert werden, ja klar müsste man noch neue Stürmer aber in 4 Spielen haben wir immerhin 6 Tore geschossen und dafür Hut ab.
    Finbogason ist auf jeden Fall ein Plus. Was kompliziert für den Gegner sein wird ist dass viele verschiedene unserer Spieler Tore schiessen und die Deckung eines Einzelnen nicht genügt.
    Ich bin zuversichtlich. Endlich hat die AS wieder mal einen Trainer der taktisch begabt ist für mich war der letzte der verstorbene Frank der ein Taktisches Feingefühl hatte

  6. Es war ein schwacher Gegner. Nuhu in Höchstform, N’Dri und Peeters vermisst niemand.
    Die Truppe wird zur Mannschaft. Slolina sah beim Gegentor sehr schlecht aus.
    Bisher gute Arbeit von Kohlfeld.

    • M der Block

      Sehe ich ganz anders . Slolina kann am Gegentor nichts machen . Überhaupt ein sehr guter Rückhalt über das ganze Spiel mit sehr viel Spielverständnis bei jeder Aktion. Der beste Torwart den wir seit langem wieder haben.

  7. askiebitz

    Exakt, sehr guter und vielversprechender Keeper, der mit seinen 19 Lenzen sicher noch Fehler, aber noch viel mehr Paraden zeigen wird, bevor er in die europäische Clubfußballelite aufsteigt. Den Torschützen von Kortrijk fand ich stark: ein quirtliger Antreiber in einer ansonsten schwachen Mannschaft. Tabelle liest sich gut heute.

  8. Adrien Trebel wechselt zu Charleroi. Er entschied sich in letzter Sekunde wohl um,sollte zuerst zur AS kommen.
    Finde ich persönlich gut so. Was wollten die mit dem? Teuer und seine besten Leistungen liegen lange zurück. Viel lieber einen jungen talentierten holen fürs Mittelfeld.

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