Gesellschaft

Eupen autofrei und Gott sei Dank regenfrei – leider auch „geschäftefrei“ [mit Fotogalerie]

Eine von mehreren Darbietungen bei der Aktion "Autofreie Stadt" im vergangenen Jahr Kirchstraße/Marktplatz. Foto: OD

Zum 6. Mal fand am Sonntag in Eupen die Kampagne “In die Stadt ohne mein Auto” statt. Hatte man wettermäßig in der Nacht zum Sonntag wegen der heftigen Regenfälle noch das Schlimmste befürchtet, so gab es ab Sonntagmittag doch Entwarnung: Der autofreie Tag war Gott sei Dank auch regenfrei. Kritisiert wurde bisweilen, dass die Geschäfte im Stadtzentrum an diesem Tag nicht geöffnet hatten.

Pünktlich um 9 Uhr wurde der Stadtkern zur “autofreien Zone” erklärt. Eine Stunde später eröffnete im Atelier Kunst & Bühne der Fotoclub F64 seine Ausstellung “EXPO 2013″.

In der Begegnungszone rund um Marktplatz, Klötzerbahn und Bergstraße ging es am Nachmittag erst richtig los. Für den musikalischen Auftakt sorgte ab 14 Uhr die Oak City Jazzband, ein Straßenorchester aus dem limburgischen Maaseik. Zu ihr gesellte sich ab 15.15 Uhr die Drum & Percussion Band des Königlichen Harmonieorchesters Eupen.

Infos für autofreies und fahrradfreundliches Eupen

Die Gospertstraße am Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr: keine Autos, aber auch sonst tat sich nichts. Das Geschehen spielte sich in der Bergstraße, am Marktplatz und am künftigen Verwaltungsgebäude an der Simarstraße ab. Foto: OD

Die Gospertstraße am Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr: keine Autos, aber auch sonst tat sich nichts. Das Geschehen spielte sich in der Bergstraße, am Marktplatz und am künftigen Verwaltungsgebäude an der Simarstraße ab. Foto: OD

Auf dem Parkplatz Bergstraße gab es Informationen zum Thema Elektromobilität. Auch der Umweltdienst der Stadt Eupen war vertreten. Er wollte unter dem Motto “do the right mix…” die Bürger anhalten, auf dem Weg zur Schule, zu Freunden oder zum Bäcker sich aufs Fahrrad zu schwingen oder zu Fuß zu laufen. Dazu passend zeigte die Arbeitsgruppe “Radschlag – GRACQ” an der unteren Bergstraße, wie ein fahrradfreundliches Eupen aussehen könnte.

Von 14.30 bis 18.00 Uhr präsentierte die Eupener Compagnie Irene K. ihr Programm “Tanzende Stadt”. Wer das über die Grenzen der Stadt Eupen bekannte Ensemble sehen wollte, hatte dazu gleich mehrfach Gelegenheit: um 14.30 Uhr vor dem künftigen Verwaltungsgebäude, Simarstraße 6, um 16 Uhr am Marktplatz, um 16.45 in der Pfarrkirche St. Nikolaus und um 17.20 Uhr Am Clown, Bergstraße.

Musikalisch ging es in der Simarstraße 6 auch am Abend hoch her. Chantal Heck und Sergio Wolf boten einen Schnupperkurs in lateinamerikanischen Tänzen an, vornehmlich in Tango.

Kritische Töne waren zwischendurch auch zu hören: So wurde von manchem Besucher des „autofreien Sonntags“ beklagt, dass die Eupener Geschäfte nicht geöffnet hatten. Ein Geschäftsmann gab gegenüber „Ostbelgien Direkt“ zu verstehen, dass bereits am ersten Sonntag im September sein Geschäftslokal geöffnet hatte und dies am 29. September anlässlich des Erntedank-Umzugs erneut der Fall sein werde. Soll heißen: Drei geschäftsoffene Sonntage im September wären ein wenig des Guten zu viel gewesen. (cre)

Nachstehend eine Fotogalerie mit Bildern vom autofreien Sonntag in Eupen. ZUM VERGRÖSSERN BILD ANKLICKEN.

13 Antworten auf “Eupen autofrei und Gott sei Dank regenfrei – leider auch „geschäftefrei“ [mit Fotogalerie]”

  1. die Eupener Geschäftswelt klagt doch immer über fehlende Umsätze und Kunden,wenn sich dann die
    gelegenheit bietet sind sie nicht bereit ein paar stunden zu opfern.
    Sollten sich mal ein Beispiel nehmen an St.Vith oder Malmedy oder selbst Aachen.
    Ohne Fleiß kein Preis heist es doch so schön,aber Klagen ist einfacher

    • Baudimont

      Das belgische Ladenschlussrecht lässt Ladenöffnungszeiten von montags bis freitags von 5 bis 22 Uhr und samstags von 5 bis 21 Uhr zu. Sonntags haben nur wenige kleine Lebensmittelläden geöffnet. Einzelhändler halten meist den gesetzlich vorgeschriebenen Ruhetag am

  2. Ich glaube bei Rink Bäckerei in der Klosterstraße hängt noch immer ein Schild wegen Bauarbeiten bleibt das Geschäft an zwei Tagen zu. Die Straße ist dort schon lange fertig. Komisch während der Baustelle waren andere Bäckereien trotzdem gut besucht. Aber hier musste ja denn ein Geschäftsmann den beleidigten spielen. Auch Freundlichkeit spielt eine Rolle.
    Ja man muss nicht immer klagen sondern sich auch mal die Frage stellen warum läuft es nicht gut. Manchmal muss man auch mal investieren…
    Übrigens war schön heute, dass mal nicht alles wild zugeparkt war. Ich hoffe die Polizei greift nun mal härter durch und stellt Protokolle aus. Der Eupener muss auch mal lermen ein paar Schritte zu gehen und nicht immer alles zuparken. Egoismus gegenüber dem Fußgänger, die nicht vorbei kommen.

  3. Der Mediengott

    Schön und gut…aber solangsam sollte Eupen aus dem Dornrösschenschlaf erwachen. Die Gospertstrasse, hätte man stattdessen mit nem gewissen Programm ausstatten sollen. Wenn schon die Läden nicht aufmachen. Aber dat Kulturprogramm is auch schön verstaubt…sowas sieht man auch schon am Nationalfeiertag und bei Haste Töne…Wie wärs mal mit was Neuem? :P Man hätte auch von gewissen Autoherstellern so ne E Auto Präsentation machen können. Open Air Kino gegn Abend…

  4. Dr. Albern

    Ich wohne in der Gospert und hab mich auf nen schönen, friedlichen Sonntag ohne Autolärm gefreut. Habe dann auch gerne in Kauf genommen weiter weg parken zu müssen. Aber dann musste ja wieder sone Uftata-Kapelle die Ruhe ruinieren :< Da wär mir der Autolärm lieber gewesen *motz*

  5. brf4ever

    Es waren schon Geschäfte offen: alle durch Personen mit Migrationshintergrund geführten Läden waren geöffnet.
    Aber die rechnen ja auch nicht, wie die gut betuchten Eupener Geschäftsleute, wie viel Stundenlohn so ein Tag bringt.
    Traurig aber war :-(

    • Baudimont

      Eines ungelernte Hilfskraft kostet 4000 € im Monat . (aber bekommt nur 1400 € !) Da darf man sich dann auch nicht wundern, wenn die Geschäfte zu bleiben.
      Die durch Personen mit Migrationshintergrund geführten Läden waren geöffnet. Logisch Im Laden arbeitet die ganze. Familie !!!

  6. Kommentar

    und dafür brauchen wir ein Stadtmarketing ? Rausgeschmissenes Geld wenn man sich diese Veranstaltung vor Augen hält !!

    Gähnende Langeweile und Leere bis auf die oben angefuehrte Uftata-Kapelle.

    Die Gospertstrasse war leergefegt…..

    Vielleicht bewerbe ich mich beim Stadtmarketing so quasi als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme….

  7. Zappel Bosch

    Eupen demnächst auch kundenfrei?

    Mitteilung der Stadt Eupen an die Baustellenanlieger:

    „Aufgrund von Arbeiten wird es vom 16. September bis zum 13. Oktober an der Klötzerbahn, der Borngasse und der unteren Schul- und Bergstraße zu veränderten Verkehrssituationen kommen.

    – Die Klötzerbahn wird als Einbahnstraße aus Richtung Gospertstraße in Richtung Bergstraße eingerichtet.

    – Die Bergstraße wird als Einbahnstraße aus Richtung Klötzerbahn bis zur Zufahrt des Parkplatzes Bergstraße eingerichtet. Das gilt nicht für Radfahrer.

    – In der Schulstraße zwischen Hisselsgasse und Klötzerbahn wird der Einbahnverkehr aufgehoben.

    – Die Bergstraße wird aus Richtung Neustraße bis zur Zufahrt zum Parkplatz zur Sackgasse.

    – Der Parkplatz Bergstraße kann ausschließlich über die Ausfahrt an der Bergstraße und nur in Richtung Neustraße verlassen werden.“

    Genau so möchte das Kollegium auch die definitive Verkehrsführung nach den Bauarbeiten vorgesehen. Es handelt sich also um einen Test und die Bauarbeiten sind nur bedingt der Anlass dazu.
    Beispiel : wer am Berg war und zur Gospertstraße möchte, der darf die Stadt umfahren. Findet er keinen Parkplatz am Berg, muss er die Stadt umfahren um einen Parkplatz auf der Klötzerbahn zu suchen zu können… Klötzerbahn und Gospert werden – neben Nispert, Unterstadt und „Zentrum rechts“ (vom Rathaus aus gesehen) – zum 4. Stadtteil (einzige Zufahrt : vom Werthplatz her) … Schulstraße zweispurig rauf und runter wird auch ein Fiasko !
    Schaunmermal ;)

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