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EU empfiehlt deutlich strengeren Nichtraucherschutz auf Spielplätzen und in der Außengastronomie

Eine Frau sitzt in einem PKW und hält eine Zigarette. Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Tabakkonsum fordert in der Europäischen Union laut EU-Kommission jedes Jahr 700.000 Menschenleben. Eine Mehrheit der EU-Staaten macht sich nun für einen strengeren Umgang mit Tabak stark.

Eine Mehrheit der EU-Gesundheitsminister will einen deutlich strengeren Nichtraucherschutz im Freien. Sie sprechen sich für einen „wirksamen Schutz“ vor Passivrauch etwa auf Spielplätzen und in der Außengastronomie aus.

Neben Spielplätzen und der Außengastronomie sind unter anderem Freizeitparks, Schwimmbäder, Strände und Zoos, Haltestellen, Hochschulen und Open-Air-Veranstaltungen im Fokus für strengere Vorgaben. Die ungarische Ratspräsidentschaft betonte: „Die Empfehlung des Rates enthält kein obligatorisches Verbot.“ Österreichs Gesundheitsminister Johannes Rauch sagte: „Europa verbietet gar nichts. Das muss einmal festgehalten werden.“

Zigarettenkippen liegen auf einer Baustelle in einem als Aschenbecher genutzten Rohrdeckel. (zu dpa: «EU empfiehlt deutlich strengeren Nichtraucherschutz») Foto: Jens Büttner/dpa/

– Über Verbote entscheidet jeder Staat selbst: Die Mitgliedstaaten sind selbst für ihre Gesundheitspolitik zuständig. Vehemente Kritik an der EU-Empfehlung kommt von den deutschen Christdemokraten im Europaparlament. „Während die europäische Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächelt und in unserer Nachbarschaft ein blutiger Krieg tobt, sollten wir uns nicht mit unsinniger Verbotspolitik beschäftigen müssen», teilte Daniel Caspary (CDU), nach der Entscheidung mit.

– Keine Ausnahmen für Tabakerhitzer und E-Zigaretten: Neben klassischem Tabakrauch richten sich die Empfehlungen auch gegen Tabakerhitzer und elektronische Zigaretten. Auch vor deren Dämpfen sollen Nichtraucherinnen, Nichtraucher und Kinder besser geschützt werden.

Mit ihrer Entscheidung folgen die EU-Staaten der EU-Kommission, die im September vorgeschlagen hatte, die derzeitigen Empfehlungen zu rauchfreien Zonen zu überarbeiten. Ziel ist, Menschen vor Passivrauch zu schützen und die Zahl der Krebstoten zu senken. Dabei geht es nicht nur um Zigaretten, sondern auch um den Dampf von E-Zigaretten und Tabakerhitzern.

Nach Angaben der EU-Kommission fordert Tabakkonsum in der Europäischen Union jedes Jahr 700.000 Menschenleben – Zehntausende davon wegen Passivrauchens. „Es ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in der EU“, sagte der für Gesundheit zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi. (dpa)

9 Antworten auf “EU empfiehlt deutlich strengeren Nichtraucherschutz auf Spielplätzen und in der Außengastronomie”

    • Das Ding

      Meiner kam im Sommer mit ner Spritze anmaschiert. Die hatte er in dem Holzbau oben im Ostpark Spielplatz gefunden!
      Glaubt jemand denn ernsthaft, dass gewisse Existenzen interessieren wird, was die EU an neuen Richtlinien rausbringt? Selbst wenn die Polizei die erwischt, passiert doch nichts! Außer jede Menge Schreibkram für die Beamten

      • Dafür muss die Polizei erstmal auftauchen. Schon einige Male gerufen wegen gewissen Aktivitäten von diversen Mitbürgern im Stadtpark in Eupen. Gekommen ist nie jemand. Dann braucht sich auch keiner wundern.

    • Mittlerweile arbeiten 60.000 Beamte bei der EU und der Vergleich mit der Anzahl Beamten der Mitgliedsstaaten hinkt.
      Jeder dieser 60.000 Beamten bei der EU muss mit Daten und Berichten versorgt werden. Die EU kontrolliert sämtliche Regierungsebenen: Föderalstaat, Regionen, Gemeinschaften, Provinzen … bis zur niedrigsten Regierungsebene, den Gemeinden, und natürlich auch jeden Empfänger von Geldern.
      Die Arbeit der EU-Kontrolleure ist es die Arbeit von Kontrolleuren zu kontrollieren. Nur gibt es niemanden, der die Arbeit der EU kontrolliert! Und wir sehen ja, anhand der Skandale die in den letzten Jahren bei der EU aufgeflogen sind, dass genau dort die Kontrolle am wichtigsten wäre.
      Ob ich vorschlage noch mehr zu kontrollieren? Eher nicht! Ich will weniger EU- Kontrolleure und dafür mehr staatliche Souveränität!

      https://european-union.europa.eu/institutions-law-budget/institutions-and-bodies/types-institutions-and-bodies_de

  1. Wieviel kosten eigentlich die Alkoholiker, die mehrere Anläufe in den Entzugskliniken durchlaufen, danach in die Kur gehen, und doch wieder das saufen anfangen?
    Die reißen ganze Familien mit in den Abgrund. Interessiert sich die E U auch dafür, oder werden wieder mal nur eine bestimmte Gruppe stigmatisiert??

  2. Glimmstängel

    Liebe Heike, der Raucher schadet zuerst sich selbst, aber auch den Mitmenschen, die passiv mitrauchen müssen. Dagegen richten sich die getroffenen Massnahmen
    Wieso „Stigmatiqierung?
    Werden Autofahrer auch „stigmatisiert, die ein Protokoll wegen ¨berschreitung der Geschwindigkeitsbeschränkung bekommen?
    Aber Sie können beruhigt sein, auch gegen den Alkoholkonsum wird manches getan.
    https://www.br.de/nachrichten/wissen/neues-positionspapier-alkoholkonsum-immer-schaedlich,ULuNX7f
    Verbot von Alkoholverkauf an Jugendliche, Verbot von Werbung…
    Aber auch die Gegenseite bleibt nicht untätig. Sie verfügt wie früher die tabakindustrie über eine starke Lobby:
    https://www.vinaria.at/magazin/artikeldetailseite/gegen-radikale-abstinenzler-kampagne-fuer-moderaten-weingenuss
    „Jetzt soll es den sektiererischen, radikalen Abstinenzler und ihrem fragwürdigen Lobbying an den Kragen gehen. Der Verband europäischer Weinunternehmen startet am 1. Oktober 2024 eine breite, internationale Kampagne für mode­raten Weingenuss und zur „Unterstützung der bedrohten Weinkultur“.
    Jeder kann etwas tun. Ich jedenfalls werde heute Abend eine Flasche Grünen Veltliner entkorken auf und auf das Wohl der österreichischen und allgemein europäischen Weinkultur leeren. Eine zweite verkneife ich mir, man will ja „moderat genießen“ und nicht saufen.

  3. Faktenchecker

    Spielplätze OK.
    Ausengastronomie, Ne Ne, die Nichtraucher haben so lange für Rauchfreie Gasträume Demonstriert, jetzt sollen die Nichtraucher die Innenräume der Gastronomie auch nutzen und nicht die begehrten Sonnenplätze auf den Terrassen Blockieren !

    Wenn dass Rauchen auf Terrassen untersagt wird weil es eine Minderheit stört, dann bitte allen Grünen den Führerschein entziehen und die Nutzung von Strom, Gas und Öl verbieten !

    Ja und ich fühle mich BELÄSTIGT wenn auf den Terrassen Personen fremden Sprachen rum Gröhlen !

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