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Überweisen in Sekunden: EU will die Echtzeitzahlung

Zahlen vom heimischen PC aus. Foto: Shutterstock

In Ländern wie Indien sind sie längst Standard, in der EU noch eine Nische: die sogenannten Instant Payments. Dabei können Verbraucher innerhalb weniger Sekunden Geld von einem Konto aufs andere überweisen. Nun soll Europa aufholen.

Verbraucher in der Europäischen Union sollen nach dem Willen der EU-Kommission standardmäßig die Möglichkeit zur Echtzeitüberweisung haben.

Die Brüsseler Behörde legte am Mittwoch einen Gesetzesvorschlag vor, der Hürden für das sekundenschnelle Bezahlen aus dem Weg räumen soll. Unter anderem dürfen Echtzeitzahlungen in Euro für Bankkunden demnach nicht teurer sein als Standardüberweisungen, die in der Regel kostenlos sind. Zudem müssten alle Kreditinstitute die schnellen Überweisungen zu jeder Zeit anbieten. Normale Überweisungen dauern in der Regel einen Arbeitstag, Echtzeitzahlungen nur bis zu zehn Sekunden.

Foto: Pixabay

Der europäische Verbraucherverband Beuc begrüßte der Vorstoß der EU-Kommission. „Sofortzahlungen sollten kein Premium-Service sein – es ist an der Zeit, sie zur neuen Normalität zu machen“, sagte Generaldirektorin Monique Goyens.

Die sogenannten Instant Payments sind in Europa technisch schon seit 2017 möglich. Rund ein Drittel der Banken in der EU bietet diese Möglichkeit nach Angaben der EU-Kommission allerdings gar nicht an. Und auch Verbraucher haben Vorbehalte. Anfang 2022 wurden nur elf Prozent der Überweisungen als Echtzeitzahlung durchgeführt. In Ländern wie Indien oder Brasilien sind es dagegen rund 90 Prozent.

EU-Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness verglich den Schritt von Standard- zu Echtzeitüberweisungen mit dem Übergang von der Post zur E-Mail. Es gebe keinen Grund, warum viele Bürger und Unternehmen nicht in der Lage seien, sofort Geld zu senden und zu empfangen. Die Möglichkeit dazu sei besonders wichtig in Zeiten, in denen Rechnungen für Haushalte und Unternehmen stiegen und es auf jeden Cent ankomme.

Europafahnen vor dem Berlaymont, dem Hauptsitz der EU-Kommission in Brüssel. Foto: Shutterstock

Auch Behörden, Wohltätigkeitsorganisationen oder Banken selbst würden nach Angaben der EU-Kommission von schnelleren Geldflüssen und den neuen Innovationsmöglichkeiten profitieren. Zudem werde die internationale Rolle des Euro gestärkt.

Um das Vertrauen in Instant Payments zu stärken, sieht der Vorschlag der EU-Kommission vor, das Risiko einer falschen Überweisung zu reduzieren. So sollen die Kreditinstitute dazu verpflichtet werden, Iban und Namen des Empfängers abzugleichen. Zudem müssten die Banken ihre Kundenkartei täglich dahingehend überprüfen, ob von der EU sanktionierte Personen darunter sind – anstatt wie bisher jede einzelne Überweisung zu prüfen, was zu einer Vielzahl an falschen Treffern und Verzögerungen geführt habe. Über den Vorschlag der EU-Kommission müssen nun die EU-Staaten und das Europaparlament verhandeln. (dpa)

33 Antworten auf “Überweisen in Sekunden: EU will die Echtzeitzahlung”

      • Alle Infrastrukturen !

        Wenn die Industrie ihre normalen Betriebsunkosten, aus Profitmaximierung, auf den Puckel des Privaten versucht zu verlagern, dann sollte doch bitte schön sowohl EU als auch jeder Private auf die Barrikaden gehen…. Aber viele sind zu bequem oder vielleicht auch nur zu dämlich um sich, zum wohle aller, zu solidarisieren.

        • Es steht Ihnen doch frei, sich am Postschalter anzustellen, um Ihre Rechnungen zu bezahlen. Der moderne Mensch macht das vom Sofa aus. Und was meinen Kritiker dieses Systems mit Überwachung? Die meisten Menschen schieben ihr Leben lang einen kleinen Geldbetrag vor sich her, als Puffer sozusagen. Das weiß der Staat. Deshalb gibt es auch nichts zu verheimlichen.

  1. Geht es dabei nicht einfach darum den Bürger noch mehr unter Kontrolle zu haben . Durch diese Aktion wäre Bargeld dann absolut überflüssig und somit auch keine kleinen Nebenverdienste mehr drin. Wo bleibt da die angeblich so wichtige Freiheit wofür überall so hart gekämpft wird?

  2. Olivier Peters

    5/11… um 10 Euro zu sparen sind Sie also bereit auf ihre Grundrechte zu verzichten bzw den Rechtsstaat ganz abzuschaffen ? Zuviele denken leider wie sie. Wenn die überhaupt denken…Und Klausi S, es wird jetzt schon praktiziert. Ärzten und Pflegern hat man einfach das Konto gesperrt weil sie nicht die „offizielle“ Meinung vertreten haben…Journalisten dürften die nächsten sein. Salamitaktik halt.

    • Herr Peters,
      Grundrechte ? Rechtsstaat ?
      Seit das Internet erfunden wurde, sind wir immer und überall verkabelt und vernetzt
      Man kann hinter allem, was elektronisch erfolgt, Big Brother vermuten und befürchten.
      Ein Zusammenhang zwischen „offizielle“ (?) Meinung nicht vertreten und (Bank)Kontosperrung ist mir nicht bekannt.
      Wohl aber, dass vor Jahren Staatsangestellte verpflichtet waren, ein PSK zu eröffnen, um ihr Gehalt zu erhalten.
      Und ja, wenn 100 Millionen Bürger 10 Euro „sparen“, dann ist eine Milliarde mehr in Umlauf!

  3. 9102Anoroc

    Die echtzeitüberweisung gibt es doch jetzt schon .
    kostet mir aber 0,60 €
    Diese Summe würde also entfallen?
    oder wird sie dann Standard ?
    Im Prinzip finde ich es gut wenn jeder direkt sein Geld erhält , im Übrigen hat dann die Bank keine Möglichkeit mit dem Geld zu zocken in der Zeit bis zur endgültigen Überweisung.
    Abgebucht wird das Geld ja sofort zur zeit ,sicher ist aber nicht dass der Empfänger das Geld am gleichen Tag erhält.
    Es hätte also auch den Vorteil , das wenn man eine Rechnung bis zum beispielsweise 15 . des Monats bezahlen muss , auch erst am 15 des Monats ohne Sorgen zahlen kann , weil der Empfänger das Geld ja dann pünktlich erhält.
    Es würde also eher von Vorteil sein , oder ?

    • Kasatschok, richtig !
      Der (noch) lebende Beweis, dass die Impfung auch positive Nebenwirkungen hat! 🤣
      Das Zocken geht trotzdem weiter, irgendwas muss die Bank ja schliesslich mit dem Geld tun…

      • 9102Anoroc

        @ – 5/11 14:34

        Da können sie mal sehen.
        Lassen sie sich impfen :-)
        Die Banken brauchen nicht zu zocken , sonst jammern sie gleich wieder dass sie pleite sind und Unterstützung vom Staat brauchen, bzw den Kunden doppelt abzocken.
        Mittlerweile können die Banken von den Kontogebühren leben, Personal wurde und wird ja auch noch abgeschafft.
        Die künstliche Intelligenz macht’s möglich.
        Ob die künstliche Intelligenz auf Dauer so intelligent ist, wird sich dann noch zeigen.

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