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Ein EU-Abgeordneter veräppelt Tag für Tag das Europaparlament [VIDEO]

Martin Sonneborn (rechts) und Mitglieder von "Die Partei" demonstrieren in Berlin im Wahlkampf 2014 gegen die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Foto: dpa

Stellen Sie sich vor, Sie würden für den Einzug in ein Parlament kandidieren, das Sie aber für absolut sinnlos halten. Sie würden tatsächlich in dieses Parlament gewählt und das Mandat auch annehmen, aber jede konstruktive Mitarbeit verweigern, ja sogar die Volksvertretung, die Sie fürs Nichtstun zünftig entlohnt, in der Öffentlichkeit nach Strich und Faden veräppeln.

Nun, im Europaparlament in so etwas möglich. Der deutsche Satiriker Martin Sonneborn, der früher gelegentlich auch für die „heute show“ im ZDF tätig war, sitzt seit 2014 als Fraktionsloser in der Straßburger Volksvertretung, verweigert aber systematisch jede Mitarbeit.

Seine Anwesenheitsquote liegt bei unter 50%. Regelmäßig bringt der 51-Jährige seine Geringschätzung des EU-Parlaments zum Ausdruck, u.a. in Form von satirischen Videos auf Youtube.

Neuerdings kursiert wieder ein neuer Beitrag von Sonneborn im Internet. Er zeigt, wie der EU-Abgeordnete pausenlos (und völlig sinnlos) einen Locher betätigt und mit den auf diesen Weise produzierten Konfetti seinem Mitarbeiter zum Geburtstag gratuliert (siehe VIDEO am Ende dieses Artikels).

Sonneborn langweilt sich in Straßburg und Brüssel. Ganze zwei Wortmeldungen hat der Satiriker, der für „Die Partei“ im EU-Parlament sitzt, bislang getätigt. Im Ausschuss für Kultur- und Bildung, dem er angehört, liegt seine Anwesenheitsquote nach Angaben des Magazins Focus sogar nur bei 18%.

Blick in den Plenarsaal des Europaparlaments in Straßburg. Foto: dpa

Blick in den Plenarsaal des Europaparlaments in Straßburg. Foto: dpa

Der Satiriker war 2014 von 184.709 Menschen für „Die Partei“ gewählt worden, weil in Deutschland das Verfassungsgericht die Prozenthürde für kleine Parteien bei den Europawahlen gekippt hatte. 160.000 Euro steuerpflichtiges Grundgehalt und steuerfreie Pauschale bekommt ein EU-Abgeordneter im Jahr. Hinzu kommen Tages- und Sitzungsgelder sowie Zuschüsse.

Satiriker Sonneborn hatte von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, dass er die EU und ihr Parlament für Unsinn hält. An seiner Taktik der Arbeitsverweigerung nehmen indes viele Europaparlamentarier Anstoß. Elmar Brok (CDU-EVP), seit 1980 im EU-Parlament, geriet mal im Parlamentsgebäude mit Sonneborn aneinander – vor laufender Kamera. Brok warf Sonneborn vor, „ein bösartiger Mensch“ zu sein, der „hier nichts schafft“.

Im Gespräch mit dem Focus machte Brok seinem Ärger Luft: „Ich finde es schlimm, wenn jemand versucht, das Parlament der Lächerlichkeit anheimfallen zu lassen. Herr Sonneborn wurde gewählt und kassiert Geld für seine Abgeordnetentätigkeit, deshalb ist es seine Pflicht, positiv zu arbeiten.“ (cre)

Nachfolgend ein VIDEO des Satirikers Martin Sonneborn als „fleißiger“ EU-Abgeordneter:

17 Antworten auf “Ein EU-Abgeordneter veräppelt Tag für Tag das Europaparlament [VIDEO]”

  1. Nichts Nutz!

    Ist schon sehr krass, das alles. Und was sagt Signore Schuze? So ein Typ müsste hochkantig da raus fliegen. Ich glaube die E U bedürfte wie ach so vieles in den ganzen Instanzen der Politik, mal einen gründlichen Hausputz. Gewählt, oder nicht gewählt. Die Leute sollten noch härter arbeiten für ihre Löhne die mindestens 3-4 mal über die Durchschnittslöhne der unsrigen liegen. Plus die ganzen Zuschüsse und sonstiges Allerlei wo kein Mensch erfährt wieviel es denn reell ist. Der reinste Selbstbedienungsladen!
    Mein Gott was ist das doch für eine raffgierige Sippe!? Wie viele solcher mögen da wohl herum laufen? Als Strafe müsste der zu Fuss hin und zurück nach Strassburg laufen. Und durch all Wetter dabei.

    • Jeden Monat Diäten kassieren wollte Herr Sonnenberg gar nicht, sondern er hatte beantragt, das Mandat nach dem „Rotationsprinzip“ jeden Monat von einer anderen Person wahrnehmen zu lassen, die dann auch ausdrücklich die Diäten und sonstigen Gelder hätte kassieren sollen. Das hat das EU-Parlament jedoch abgelehnt.

      Und natürlich wussten alle seine Wähler von Anfang an, wen sie da wählten, denn der allseits bekannte Grimme-Preisträger Sonneborn ist der ehemalige Chefredakteur und jetzige Mitherausgeber des Satiremagazins Titanic (Auflage: rund 100.000), das gleichzeitig das Parteiorgan der Partei Die PARTEI ist.

  2. Der gute Mann macht genau dasselbe was all die anderen da auch tun daher verstehe ich jetzt nicht wirklich wieso bei ihm so ein Bohei gemacht wird? Der ganze Laden is ein Affen Zirkus und ne Lachnummer und der Herr Sonneberg wird mit erhobenem Zeigefinger als böser hingestellt ? ich schmeiß mich weg, was für ein Haufen Scheinheilige A… er

  3. Wer die Leistungsbilanz des ehemalige langjährigen CSP-Europaabgeordneten Mathieu Grosch noch in Erinnerung hat darf sich über Sonneborn nicht beschweren. Grosch hat mehrere Vollzeitmandate bzw. Ämter gleichzeitig 15 Jahre ausgeübt und sich dabei eine goldene Nase verdient. Welches seine Leistung war, durch die er den auf Kosten der Steuerzahler angehäuften Reichtum rechtfertigen konnte bleibt sein Geheimnis. Als die Partei ihn bei der PDG-Wahl benötigte hat er den warmen Brüsseler Schaukelstuhl vorgezogen.
    Europa hat den Europäern bisher wenig eingebracht. Den Europaparlamentariern hingegen eine ganze Menge. Pfui Teufel.

  4. stratege

    Die kann man schon kontrollieren wenn man will. Ob Grosch früher oder Arimont jetzt. Neid macht natürlich blind.Habe keinen der beiden gewählt aber finde ihre Arbeit ist nicht schlecht .

    • Sonneborn zeigt doch gerade durch sein provokatives Verhalten, wie ein Großteil der EU-Abgeordneten es sich in Brüssel bei unverschämten Diäten gut gehen lassen. Grosch genügten zuletzt nur noch 30 % der Stimmen um gewählt zu werden. Warum sich also die Hände schmutzig machen wenn es auch so geht? Arimont zeigt zumindest Profil und Präsenz. Von Grosch hat man 15 Jahre kaum etwas gehört noch gelesen…

    • @stratege
      Wie wollen Sie diese als“Ottonormal Bürger“ denn kontrollieren?
      Die „Arbeiten??“doch hinter verschlossenen Türen.
      Und wenn sie den Herrn Grosch seine „Arbeit“ so gut finden,warum haben sie ihn dann NICHT gewählt?
      Und noch eins NEID…….etwas besseres fällt Ihnen wohl nicht ein,als so eine Abgedroschene Phrase.
      Sie tun mir Leid.

  5. DER UNTERSTÄDTER

    Wie soll mann dem Bürger denn die EU Politik erklären
    Die Streiten sich wie krumm Bananen und Gurken sein dürfen, machen Handelsabkommen von denen die Mehrheit nicht viel hat.
    Ihre ¨Politik lässt es zu dass ganze Branchen durch Personal aus biliglohnländer den einheimischen die Arbeitsplätze wegnehmen.
    Dann kommt jemand der sagt die tun eh was sie wollen das kann ich auch , ich tu nix
    Und ihn dann an die Wand stellen
    Wenn es doch bekannt ist wieso tut denn keiner was im Parlament , na nachgedacht weil andere auch durch abwesenheit glänzen und es raus kommen könnte
    Hat die Welt denn keine anderen Sorgen

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