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Es droht der große Knall: Griechenland geht beim Poker mit seinen Geldgebern aufs Ganze

Angela Merkel mit Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras. Foto: Shutterstock

Das erneute Spitzentreffen im Schuldenstreit mit Griechenland am Mittwochabend in Brüssel hat keine erkennbare Annäherung gebracht. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatten am Abend in Brüssel rund zwei Stunden miteinander geredet – ohne Ergebnis. Der große Knall droht mehr denn je.

„Die griechische Regierung versucht offenkundig eine Situation herbeizuführen, in der die Eurogruppe am Ende vor der Wahl steht, ohne große oder ganz ohne Bedingungen zu zahlen – oder Griechenland pleite gehen zu lassen“, bemerkte Rolf-Dieter Krause vom ARD-Studio Brüssel in einer Einschätzung.

Laut Krause „entsteht sozusagen eine Erpressungssituation für die Eurogruppe – und die Griechen kalkulieren damit, dass die Eurogruppe den großen Knall scheut. Aber die Neigung wächst, diesen großen Knall notfalls hinzunehmen“.

Jeden Tag fließen 300 Millionen Euro aus Griechenland

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras pokert also. Er glaubt zu wissen, dass die Geldgeber eine Pleite Griechenlands mit aller Macht verhindern wollen. Aber auch für die Regierung in Athen verschlechtert sich die Situation immer weiter. Jeden Tag fließen 300 Millionen Euro aus Griechenland ab.

In Deutschland macht die "Bild" Stimmung gegen weitere Kompromisse mit Griechenland.

In Deutschland macht die „Bild“ Stimmung gegen weitere Kompromisse mit Griechenland.

Hinzu kommt: Das Oberste Gericht verpflichtete den griechischen Staat zur Rücknahme von Rentenkürzungen aus dem Jahr 2012. Das damalige Gesetz sei verfassungswidrig, so die Begründung.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) senkte die Kreditbewertung Griechenlands weiter herab. Die Bonitätsnote sank von „CCC+“ auf „CCC“. Damit rutscht das Land weiter in den so genannten Ramschbereich ab, der Staatsanleihen für Anleger als hochriskant kennzeichnen soll.

Ende Juni droht Griechenland die Staatspleite, wenn bis dahin keine Übereinkunft über die Auszahlung von Hilfsgeldern in Höhe von 7,2 Milliarden Euro erzielt wird. Die Geldgeber verlangen von Griechenland im Gegenzug ein verbindliches Reformprogramm. Dazu sollen Rentenkürzungen, eine Vereinfachung der Mehrwertsteuer und Haushaltsziele gehören. Dazu ist die Regierung in Athen nicht bereit. Sie steht bei ihren Wählern im Wort.

Merkels Ruf als Krisenmanagerin könnte Schaden nehmen

Auch für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel geht es im Schuldenstreit mit Griechenland um viel. Ihr Image als Krisenmanagerin auf der internationalen Bühne droht Schaden zu nehmen.

In ihrem eigenen Land wächst der Unmut über die Regierung in Athen. Vor allem die Boulevardpresse, allen voran die „Bild“, macht Stimmung gegen weitere Kompromisse. „So werden deutsche Wähler verschaukelt“, lautete am Mittwoch ein Titel auf bild.de. (tagesschau.de/dpa/cre)

11 Antworten auf “Es droht der große Knall: Griechenland geht beim Poker mit seinen Geldgebern aufs Ganze”

  1. Langsam ,aber sicher erkennt ein jeder ,was Angela Merkel für eine Schaumschlägerin ist und immer war !!!!
    Nichts sagen ,alles aussitzen ( ehemalige SED ) sagt alles

    Gute Nacht armseliges Europa ( Brüssel und Strassburg verursachen nur Kosten,ausser Spesen nichts gewesen )
    Dieser ganze Laden auflösen ,da diese sogenannten EU Politiker eh nur Leute sind ,die in ihren jeweiligen Länder nur noch in der 4. oder 5. Reihe stehen,also ohne Bedeutung.
    Dafür viel Geld einsacken ,aber Geld ,ehrlich erarbeitet oder wie hier nur ohne Gegenleistung genommen .
    Am Wochenende haben diese sogenannten Herrscher gezeigt wie man Millionen für nichts und weiter nichts verbrennt.
    Dieser “ Gipfel “ im Land des Clowns Seehofer hat wiedermal gezeigt wie Macht demonstriert wird,schämt euch ,ihr vom Volk Gewählte !

  2. @Tsipras
    Hallo,geehrter Herr Premier,
    es wäre besser Sie bemühten sich um die Schulden Ihres Landes zurück zu zahlen,als wie über die deutsche Bundeskanzlerin her zufahren.Jetten Sie zur Schweiz,da sind schon fast 100 (Hundert) Milliarden von Ihren Super Reichen Landsleuten gebunkert.Sie vesitzen deren Adressen schon seit Monaten.Also,worauf warten Sie noch?!
    Übrigens ist Deutschland Ihr grosser Geldgeber.Ohne die und den Rest der Euroländer wären Sie längst schon Pleite.
    Und jetzt den Zirkus,den Sie und Ihr Co Minister Varoukannix veranstalten.Dadurch machen Sie sich selbst,aber auch Ihr Land lächerlich in der ganzen Welt.
    Jedes Europäische Land wünscht das Ihr Land in der Eurozone bleibt.Das zeugt ja die lange Geduld die die anderen allemal mit Ihnen haben.Auch andere Länder hatten mal Probleme in der Hinsicht.Diese wurden aber unter der aktzeptierten Mithilfe der anderen und befreundeten Länder auf Zeit gelöst.
    Nur Sie und Ihr unfähiger Finanzminister stellen sich quer.
    Anstatt dem Volke vor den Wahlen Sand und Lügen in die Augen zu streuen,denn einzig dadurch kamen Sie an die Macht,und suchten sich diesen skurilen Qualitionspartner auch noch dazu.
    Wer leidet jetzt dadurch noch mehr?
    Einzig und allein das Griechische Volk,der kleine Mann von der Strasse.
    Alle anderen haben ihre Schäfchen längst im trockenen.
    Es wäre langsam an der Zeit diese Kommödie zu beenden.
    Die Geldgeber stehen in der Verantwortung ihren Bürgern gegenüber.
    Tun Sie gefälligst dasselbe,und machen seriösere Arbeit,denn was nützen all die leeren Versprechungen bis jetzt.
    An Ihrer Stelle würde ich das hämische lachen in die TV Kameras auch unterlassen,denn dies zeugt in keinstem Falle von grosser Seriosität noch Tatkraft.
    An die Arbeit,Herr Premierminister Tsirpras,es ist 2 vor 12!

    • Altweltenaffe

      Ich kann ihre Argumentation mit den Steuerflüchtlingen, die jeden Tag Millionen ins Ausland bringen, gut verstehen. Genau da muss Griechenland meiner Meinung nach was tun.
      Aber andererseits verstehe ich auch den Varoufakis und den Tsirpras.
      Die EU FORDERT Kürzungen bei den kleinen Leuten (Renten) und Privatisierung von Staatsberieben. Das ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.
      Die Rettung der Banken ist anscheinend wichtiger als die Rettung des Staatshaushalts…

  3. Erfahrener

    Tsipras kann doch ruhig so hoch pokern, er weiss doch das er nicht aus der Eurozone herausfliegt und möchte seine Wahlversprechen halten. Griechenland ist ein Fass ohne Boden, die hätten nie in die Eurozone herein dürfen kommen, aber wer ist das schuld? Frage mich nur wem es nach dem grieschischen Austritt aus der Eurozone schlechter geht, den Griechen oder den Deutschen ? Merkel weiss genau wieso sie die Griechen nicht austreten lassen will. Vom dem Geld was jetzt an Griechenland bezahlt wird, davon hat das kleine Volk in Griechenland sowie nichts. Das bekommen die Banken und das fliesst wieder zurück nach Deutschland und dem IWF.

    • karlh1berens

      Zitat Erfahrener : „Das bekommen die Banken und das fliesst wieder zurück nach Deutschland und dem IWF.“

      Und in die Schweiz ! 300 Millionen jeden Tag ! Im Endeffekt auf private Konten ! Man versucht, mich zu verarschen. Bei den meisten hatte man schon Erfolg, z.B. bei „Réalité“.
      Die Plutokraten blasen zum letzten Gefecht.

      • Johann Klos

        Ja – Ja Herr Berens so ist das.

        In +/- 96% der Fälle funktioniert das bestens. Darauf zählen die erlauchten Damen und Herren. Stellen Sie sich das das Fiasko vor es wäre umgekehrt.

    • Altweltenaffe

      @Erfahrener: „wer ist das schuld?“: KEINER wollte bei der Gründung der EU und der Eurozone reinen Wein einschenken, also braucht sich auch KEINER jetzt darüber zu wundern oder zu ärgern. Es wurde viel falsch angegangen, aber jetzt ist es leicht SO darüber zu reden.

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