Erzbischof André-Joseph Léonard sorgt wieder für Schlagzeilen: Der Primas der katholischen Kirche in Belgien will sich dafür stark machen, dass bei Beerdigungen wieder häufiger Trauerfeiern in den Kirchen abgehalten werden. Deshalb sollen ab dem Jahr 2015 keine Gottesdienste mehr in Krematorien stattfinden.
Über diese sehr ungewöhnliche Entscheidung des Erzbischofs berichteten am Samstag die Zeitungen De Standaard und Het Nieuwsblad sowie die Blätter der Verlagsgruppe Sudpresse.
Ab 2015 sollen die Priester sich nur noch in Krematorien begeben dürfen, um dort kurze Gebete von höchstens 10 Minuten zu halten. Auf keinen Fall werden sie noch Messen lesen, was heute bei 40% aller Einäscherungen in Belgien der Fall ist.
Ziel dieses Vorstoßes, der unter Papst Franziskus so gar nicht mehr in die Landschaft passt, ist es, „die Gläubigen für Beisetzungszeremonien in die Kirchen zurückzuholen“, so Léonard. Diese Entscheidung richte sich keineswegs gegen Feuerbestattungen und Krematorien, sondern soll den Kirchen zugute kommen. Nach Angaben des Sprechers der Katholischen Kirche in Belgien, Tommy Scholtes, hat Erzbischof Léonard diese Entscheidung nach Konzertierung mit allen belgischen Bischöfen getroffen. Ein diesbezüglicher Rundbrief sei allen belgischen Priestern zugestellt worden, hieß es.
Die Zahl der Einäscherungen nimmt in Belgien stetig zu. Im vergangenen Jahr waren es genau 55.741. Bis 1963 waren Feuerbetattungen von der katholischen Kirche verboten. Seit 50 Jahren sind sie also erlaubt. (belga/cre)
Unglaublich! Der Mann passt nicht mehr in unsere heutige Welt. Papst Franziskus sollte ihn kurzerhand absetzen! Léonard ist ein Erzkonservativer. Er sollte Papst Benedikt XVI. besuchen und sonst am besten gar nichts mehr sagen.
@ Kommentator : Sehr gut ! Der feine Herr weiss wohl noch nicht, wieviele Menschen taglich aus der kath. Kirche austreten (siehe ARD-Text von vor Kurzem). Und der sorgt jetzt noch für den „Rest“. Es steht fest, dass, wenn „die“ SO weitermachen, in max. 1 bis 2 Generationen, die kath. Kirchen zu 99 % leer sein werden. (diese Worte stammen NICHT von mir, sondern von hochstudierten Religionsforschern). Insbesondere, da Geologen, Historiker und Archäologen mit 100 % Sicherheit BEWIESEN haben, dass die Bibel, aufgrund von falschen Übersetzungen und übertragenen Irrtümern….. das „grösste Märchenbuch aller Zeiten“ ist. Dann kommen noch diese „Sachen“ mit den „Geistlichen“ hinzu…. (fast wöchentlich NEUE Affären).
Doch JEDER geht dahin, WO und WANN er will – und GLAUBT WAS ER WILL. MfG.
In diesem Fall teile ich die Meinung von Léonard. (Was bei weitem nicht immer der Fall ist)
Die Kirche ist der Ort der Versammlung der Gemeinschaft der Christen. Und wenn ein Gemeindemitglied verstirbt, dann ist es nur natürlich, dass die Gemeinde sich dazu in der Kirche versammelt und nicht in einem privatwirtschaftlichem Krematorium.
Außerdem werden bald sowieso keine Priester mehr Exequien (Begräbnismessen) abhalten, da es zu wenig Priester gibt. Diese Aufgabe wird mehr und mehr von Laien übernommen werden. Bereits jetzt, gibt es vielerorts nur noch Gottesdienstfeiern, aber keine Messen mehr bei Beerdigungen.
Übrigens bereiten sich in der DG zahlreiche Laien auf diese Aufgabe vor. Sie folgen einem Kurs, nach dem Motto: „Die Gemeinde begräbt Ihre Verstorbenen“. Das ist gelebtes Christentum, ganz im Geiste von Papst Franziskus!
Nur durch Erzkonvervatismus glaubt die Kirche nicht endlich zu werden.
Ihre Religionsforscher liegen falsch. Die Austritte in unserer von Geldgier geprägten Mitteleuropa werden bei weitem kompensiert durch die Eintritte in Lateinamerika, Asien usw.
Noch eine Randbemerkung: Erklären Sie mir mal warum Unmenge an jungen um die 30 Jährigen Russen die nie eine Glaubenserziehung genossen hatten von 5 Jahren bis heute der orthodoxischen Kirche beigetreten sind und sich sogar noch Taufen ließen. Das gleiche gilt für den Buddhismus in China.
Die Kirchen werden wieder rappelvoll sobald irgendetwas auf die Menschheit zukommt und sei es durch einen Virus der Millionen hinrafft.
Für die Kirchen ist ein durchschnittliches Menschenleben keine Zeitspanne.
Der Geist lebt vom Glauben- woran auch immer
Da ist wohl jemand nicht auf dem Laufenden. Das größte katholische Land der Erde, Brasilien, verliert seit jahren über 1.000.000 Gläubige. jährlich, inzwischen mehr als 20.000.000. Da kann die Kirche doch wohl nicht Alles richtig machen !!!!!!!!!
@ wojako :
das stimmt genau ! (Auch der Kommentar von 11.57 Uhr !). Weil es genug „Geistliche“ der kath. Kirche gibt, die ….. (bitte lesen :)
1) Da war mal einer, der predigte alles Mögliche über Moral, Unsitte usw. Und schimpfte, wenn eine Frau im „Mini“ rum lief. Könnte man noch verstehen. Aber bitte WAS tat dieser (DERSELBE) „Herr in Schwarz“ dann bitte in Aachen in einem „6-Laden“, mit allerhand Material bewaffnet, an der Kasse ???? (von einer Eupenerin gesehen). Soll man so einem noch glauben ???.
2) Vor Jahren war mein eigener Vater (!) mal zu einem „Fest“ eingeladen. Morgens war „Messe“. Nachmittags : Feier. Und genau auf dieser „Feier“ ist er mit dem „Prediger“¨von morgens ins Gespräch gekommen. Mein Vater hat ihn dann gefragt, er ob er (der „Pfarrer) denn so alles selbst glauben würde, was er da erzählt habe, bei seiner „Rede“. Seine Antwort : „NEIN, aber wir müssen auch was tun für unser Geld“. Ab diesem Moment hat mein Vater NIE mehr eine kath. Kirche betreten …..
N.B.: Nochmals : JEDER tut und denkt WAS er will – und für gut und richtig hält. Ich und viele -zigTAUSENDE ANDERE auch. Genau wie in Brasilien !
MfG.
Bei den südamerikanischen Staaten wäre ich mit den Zahlen etwas vorsichtiger. Afrika ist geteilt (Christen, Muslim und auch die Asiaten sind präsent).
Orthodoxe Christen werden nicht mit dem anachronistischen Zölibat belastet. Darüber hinaus gilt die orthodoxe Kirche als traditionell, staatstragend und konservativ und somit Putin wohl gesonnen.
Arithmetik. Der heutige 30-jährige orthodoxe Christ in Russland ging zu Gorbatschows Zeiten noch nicht in die Schule.
Sind sie nun enttäuscht, dass AIDS und die anderen vier Viren die Menschheit noch nicht zum Glauben bekehrt haben?
Wem das nicht passt kann sich ja vom Imam bestatten lassen.
…oder vom örtlichen Lama. Der Buddhismus steht wegen seiner vermeintlichen Nähe zum Gutmenschentum ja auch hoch im Kurs.
Was spricht denn auch dagegen einen Trauergottesdient in einem geweihten Gotteshaus zu feiern? Eine weltliche Abschiedsfeier kann man nach wie vor halten wo man möchte, sogar im heimischen Badezimmer. Darüber hinaus wird ein gläubiger Katholik auch keinerlei Scheu haben eine katholische Kirche zu betreten. Also finde ich an dieser Idee erstmal überhaupt nichts Verwerfliches. Klar, dass manche diese Aussage des Erzbischofs zum Anlass nehmen mal wieder über die katholische Kirche herzuziehen. Aber auch hier, niemand wird gezwungen sich der katholischen Kirche zugehörig zu fühlen.
Die Argumentation von ‚Kirchgänger‘ und von ‚Aristoteles‘ teile ich.
Krematorien gibt es nur wenige, so dass die Distanzen ziemlich gross sind. Deshalb nehmen an einer Kremation auch nur die engsten Familienangehörigen teil, und vielleicht ein paar enge Freunde.
Bei einer Begräbnisfeier in der heimatlichen Pfarrkriche haben alle die Gelegenheit, sich vom Verstorbenen zu verabschieden, also auch Nachbarn, Bekannte und allgemein die Pfarrgemeinde.
Ausserdem bleibt ja noch immer die Möglichkeit einer kurzen religiösen Feier mit einem Priester im Krematorium.
Man muss nur den Artikel zu Ende lesen, statt gleich
reflexartig gegen den „erzkonservativen“ Léonard vom Leder zu ziehen.
Der “erzkonservative” Léonard ist doch ein Teil dieser Lepraseuche der Kirche. Diese Bezeichnung stammt nicht von mir, sondern von…..Papst Franziskus.
Gehe ich recht in der Annahme, dass das Wort „Lepraseuche Ihr persönlicher Wortschatz ist, wojako?
Ich finde es eigenartig, dass die Personen welche überhaupt nichts mehr von der Kirche wissen wollen, in diesem Forum ihren Hass auf die Kirche zum Ausdruck bringen, sich darüber aufregen, dass die Bischöfe die Gotteshäuser als Ort für kirchliche Totenfeiern bevorzugen.
Wenn ich nichts mehr mit der Kirche zu tun haben möchte, dann soll es mir ja schnuppe sein wie die innere Organisation der Kirche aussieht.
Es gibt Menschen welche jede Erklärung von Erzbischof Leonard kritisieren, selbst dann wenn er übers Wetter reden würde.
SEHR gut, „Wermut“ !
Dieser Personenkreis kann sich ja von Gerhard Schmitz aus Sankt Vith bestatten lassen.
Wermut, Sie haben es auf den Punkt gebracht.
Tja, zum Glück darf man jetzt nach jahrhundertelanger Unterdrückung der Kirche seine Meinung kundtun, auch wenn es der Kirche nicht passt. Zum Glück haben sich einige mutige Leute gegen die Kirche aufgelehnt, sonst würden heute immer noch Leute verbrannt und der Großteil der Bevölkerung könnte nicht lesen.
Einen Teil dieser Menschen, hat die katholische Kirche mit Ihrer menschenverachtenden Moral, ihrer dogmatischen Institutionalisierung und ihrem Personenkult enttäuscht. Glauben tun sie noch immer.
Der andere Teil bewegt sich vom Glauben weg, ob nun zum heiligen Osterhasen, einem anderen Bekenntnis, Atheismus oder Agnostizismus. Vielen davon war die katholische Kirche mit oben genannten Missständen bei ihrer Entscheidungsfindung behilflich.
Ich kann mich noch erinnern, dass der erste Teil der Beerdigung im Trauerhaus stattfand.
Das Gebot der Nichteinmischung in andere Glaubensbekenntnisse gilt aber nicht bei der Verurteilung sicherlich antiquierter Verhaltensnormen und Praktiken der Muslime oder animistischer Religionen. Aber das ist ja auch was ganz anderes.