Politik

Erwin Schöpges (Ecolo): „Ich ein Lobbyist? Wenn ja, dann einer für die Bürger!“

Erwin Schöpges (3.v.l.) mit anderen Europakandidaten von Ecolo. Foto: OD

Die Grünen haben am Samstag in Eupen ihre Liste für die Europawahl am 25. Mai vorgestellt. Der Name des Spitzenkandidaten war schon seit einiger Zeit bekannt. Der Ameler Landwirt Erwin Schöpges soll für Ecolo das DG-Mandat im Straßburger Parlament erobern. Jetzt kennt man auch die Ersatzkandidaten, die ihn dabei unterstützen wollen.

Die Ersatzkandidaten auf der Ecolo-Liste sind: Monika Dethier-Neumann, Tom Rosenstein, Elvira Hostert-Heyen, Arnold François, Ulrich Deller und Marlene Bongartz-Kaut.

Bei einer Pressekonferenz im Restaurant Delcoeur trat Schöpges der Behauptung von politischen Gegnern entgegen, er sei ein Lobbyist. „Der Begriff Lobbyist ist in der öffentlichen Meinung negativ besetzt, aber wenn man mich schon als Lobbyist bezeichnet, dann bin ich einer für die Bürger – und nicht für finanzstarke und mächtige Interessengruppen und Konzerne.“

Intensive Kontakte geknüpft

Pressekonferenz von Ecolo im Restaurant "Delcoeur" in Eupen mit Parteisprecher Freddy Mockel (Bildmitte). Foto: OD

Pressekonferenz von Ecolo im Restaurant „Delcoeur“ in Eupen mit Parteisprecher Freddy Mockel (Bildmitte). Foto: OD

Schöpges äußerte sich überzeugt, dass der Europaparlamentarier sich nicht damit begnügen sollte, seine Arbeit in den Ausschüssen und bei den Plenarsitzungen des EU-Parlaments zu verrichten. „Wenn der EU-Parlamentarier wirklich etwas bewegen will, dann muss er sich auch dort stark machen, wo wichtige europäische Initiativen ihren Anfang nehmen, nämlich bei der EU-Kommission, denn die hat das Vorschlagsrecht“, so Schöpges.

Als Vorstandsmitglied des EMB (European Milk Board) und der Milcherzeuger-Interessengemeinschaft MIG (Belgien) habe er in der Vergangenheit intensive Kontakte geknüpft zu jenen Kreisen und Leuten, auf die es in der Europapolitik tatsächlich ankommt, sagte der Ameler Landwirt. Die EU-Kommision und deren Umfeld verglich der Ecolo-Europakandidat mit einem „Haifischbecken“.

Schöpges wies zudem auf die Bedeutung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA hin, das katastrophale Folgen haben könnte für die Bürger in Europa. (Mehr zum Europa-Programm von Ecolo siehe Link am Ende des Artikels).

Die Ersatzkandidaten von Ecolo für Europa

Marlene Bongartz-Kaut, Elvira Hostert-Heyen und Erwin Schöpges. Foto: OD

Marlene Bongartz-Kaut, Elvira Hostert-Heyen und Erwin Schöpges. Foto: OD

1. Ersatzkandidatin: Monika Dethier-Neumann, 54 Jahre, Kettenis – „Erwin Schöpges hat es geschafft, aus den bestehenden und teils verrosteten landwirtschaftlichen Strukturen auszubrechen und sich auf neue Wege zu begeben.“

2. Ersatzkandidat: Tom Rosenstein, 30 Jahre, Eupen – „Europa braucht selbstbewusste und kritisch denkende Jugendliche – an einer solchen Entwicklung möchte ich mitarbeiten. Ich unterstütze Erwin Schöpges, weil die Europapolitik wirkliche Macher und nicht nur Redner braucht.“

3. Ersatzkandidatin: Elvira Hostert-Heyen, 44 Jahre, Manderfeld – „Ich möchte mich demnach für ein Europa einsetzen, das sich nicht nur über eine Finanz- und Währungsunion, sondern vor allem über Solidarität und Gerechtigkeit definiert.“

4. Ersatzkandidat: Arnold François, 53 Jahre, Eupen – „Wir dürfen nicht zulassen, dass multinationale Konzerne uns diktieren, wie wir zu leben und uns zu ernähren haben. Meine ganz besondere Aufmerksamkeit gilt dem Schutz der Artenvielfalt – jeder sollte die Möglichkeit und das Recht haben, sein eigenes Saatgut zu produzieren.“

Tom Rosenstein und Marlene Bongartz-Kaut. Foto: OD

Tom Rosenstein und Marlene Bongartz-Kaut. Foto: OD

5. Ersatzkandidat: Ulrich Deller, 61 Jahre, Eynatten – „Erwin Schöpges wird für das Europäische Parlament und vor allem für die DG eine absolute Bereicherung sein. Er wird die wirklich wichtigen Themen ansprechen – jene Themen, die die Lebensqualität der Menschen betreffen.“

6. Ersatzkandidatin: Marlene Bongartz-Kaut, 54 Jahre, St. Vith – „Wir brauchen eine Wiederbelebung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für alle Menschen, die in der Landwirtschaft und in der Nahrungsmittelherstellung tätig sind.“

Mehr über die Europaliste und das Europaprogramm von Ecolo entnehmen Sie dem Ecolo-Pressedossier unter folgendem Link:

https://www.dropbox.com/s/v4ydtl92saedhci/Ecolo-Europa-Pressedossier.doc

31 Antworten auf “Erwin Schöpges (Ecolo): „Ich ein Lobbyist? Wenn ja, dann einer für die Bürger!“”

  1. Flitzpiepe

    Nun, entweder hält Herr Schöpges uns Wähler für dumm,oder er weiß nicht recht, was seine Funktionen in MIG und EMB sind. Er ist Verbandsfuntinär in genannten Organisationen und somit durchaus ein Lobbyist, denn er vertritt die Meinung seiner Verbände nach außen. Warum sollte er das als EU-Parlamentarier lassen?

  2. Ich finde gut, dass so einer wie Schöpges Spitzenkandidat ist. Ein Kämpfer, ein Mann aus Schrot und Korn, der weiß, was er will. Er sollte sich nicht von Stinkstiefeln, die sich hier zu Wort melden, irritieren lassen.

    • Stinkstiefel

      @Referee. Genau! Wurde auch Zeit, daß sich mal jemand anders zur Wahl stellt als immer diese lauwarmen Typen. Wie Sie sagen, einer aus Schrot und Korn der weiß was er will! Wir brauchen Führungspersönlichkeiten! Schöppges hat schon mit hohen Herren an einem Tisch gesessen. Das sollte doch belohnt werden , oder nicht? Das Volk soll mal von einem Professionellen gemolken werden. Nicht von diesen Amateuren.

  3. Wohin grüne Politik so führt….
    http://www.7sur7.be/7s7/fr/1502/Belgique/article/detail/1843069/2014/04/05/Energies-vertes-les-Wallons-vont-payer-l-ardoise.dhtml

    „Je ne fais pas de commentaires, je regarde juste les chiffres et je me demande si on a les moyens d’une telle politique. On a payé trop et trop tôt. Les autorités wallonnes ont voulu être exemplaires sur le renouvelable alors qu’elles n’en ont sans doute pas les moyens“, estime l’ancien patron d’Electrabel, cité dans L’Echo.

    Toujours d’après les calculs de Jean-Pierre Hansen, la réalisation de l’objectif européen à l’horizon 2020 en matière d’énergies renouvelables devrait coûter environ 2,9 milliards d’euros. Mais, selon lui, en raison de la politique wallonne de soutien aux énergies vertes, principalement aux panneaux photovoltaïques, l’ardoise atteindrait 6,9 milliards d’euros, soit un surcoût de 4 milliards d’euros.

    Jetzt will natürlich keiner dabei gewesen sein. Mal sehen auf welchem Photo wir gewisse Leute bei der nächsten Wahl sehen, man ist ja da sehr flexibel…..

  4. Dieser Mann verkäuft dem Verbraucher unter dem Namen Fairbel Milch aus Luxemburger Betrieben.
    Alleine schon der Produktnamen ist eine Mogelpackung. Wer den Verbraucher derart in die Irre führt, dem kann man nicht trauen.

      • Läuft hier doch nicht anders. Ein „Ministerpräsident“ von 75.000 Männekes geht doch auch mit 15.000 € im Monat nach Hause. Macht pro Arbeitstag schlappe 700 €. Da staunt der Steuerzahler, dem mal so eben 50% von jeder Gehalterhöhung vom Finanzamt abgeknöpft wird. Aber wir sind ja soooo stolz auf unseren Ost-Belgischen Politzirkus, da zahlen wir das gerne….

  5. ich-bin-kein-lobbyist

    „Nein, ich bin kein Lobbyist“, sagt der Lobbyist Schöpges, der von seinen MIG/EMB-Leuten für jede Intervention und Fahrt sogar bezahlt wird. „Nein eine gemeinsame Liste wollten wir nicht machen“, sagt der Parteilose Ecolo Schöpges, der aber im selben Satz zugibt, dass die Idee sogar mit Bernie Collas vor fünf Jahren entstand. „Nein, Europa hat nur unglaubwürdige Politikerund Pöstchenjäger“, sagt Schöpges, der den Verbraucher täuscht, indem luxemburgische Milch als belgische verkauft wird und sei eigenes Unternehmen daran verdient. Ach ja, was das alles mit Glaubwürdigkeit zu tun hat ? Richtig, nichts.

  6. Es reicht!

    Herr SCHÖPGES setzt sich zu 100% für Fairbel ein, dafür hat er ja bei vielen Milchlandwirten auch zu recht seine Unterstützung. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen das Herr SCHÖPGES zu ECOLO passt. Er ist kein Biolandwirt was für ECOLO eigentlich schon ein Unding sein müsste. Darüber hinaus sind bei Veranstaltungen Nahrungsmittel vernichtet worden was ein ethisches Unding ist (hier sind einem sicher noch die Bilder mit den Güllefässern im Bewusstsein wo mit riesigen Fässern Milch auf die Felder ausgebracht wurde). Wie steht ECOLO eigentlich zu der Umsetzung von Natura 2000? Wieso hat der grüne MInister noch keine Entscheidungen über die Beschwerden getroffen? Stimmt es das der Minister wie in der Zeitung des Bauernbundes zu lesen war zurück rudern will und die Bewirtschaftungsverbote wieder lockern will auf Grund der tausenden Beschwerden?

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