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Erstmals seit 20 Jahren Hitzewelle im Mai – „Invasion“ an der Küste

Bei tropischer Hitze nie vergessen zu trinken. Foto: Shutterstock

Es war das erwartete heiße Wochenende. Zum ersten Mal seit 20 Jahren herrschte in Belgien wieder eine Hitzewelle im Mai. Bei uns waren die Temperaturen sogar höher als in Südspanien, was nur ganz selten der Fall ist. Auch Montag soll es sogar noch heißer werden.

Das Königliche Meteorologische Institut in Uccle hatte für dieses Wochenende Höchstwerte von bis zu 33 Grad und die Warnstufe Gelb angekündigt. Für Kleinkinder und Senioren galt also die Devise: Raus aus der prallen Sonne und genug trinken!

In einem Tweet warnte die Föderale Polizei davor, Kinder oder Haustiere bei Hitze im Auto  zurückzulassen (siehe Tweet unten). Samstag und Sonntag galt wegen des hohen UV-Index (von über 7 auf einer Skala bis 10) ein hohes  Sonnenbrandrisiko.

Eine Abkühlung konnten die Teilnehmer der „20 Kilometer von Brüssel“ gut gebrauchen, auch wenn es zu Beginn des Laufs nicht so heiß war wie befürchtet. Foto: Belga

Schon am Sonntag war stellenweise mit zum Teil heftigen Gewittern zu rechnen. Am heißesten wird es am Montag. In den Kempen sind dann sogar 35 Grad drin. Abends und nachts zieht eine Gewitterfront mit viel Regen über Belgien. Ab Dienstag kühlt es dann wieder auf 23 Grad ab.

In der Provinz Antwerpen haben die Behörden übrigens Alarmstufe Rot wegen möglicher Brandgefahr ausgegeben. Die Warnung betrifft insbesondere die dortigen Heidelandschaften.

Erstaunlicherweise hatten am Wochenende längst noch nicht alle Freibäder geöffnet, weil der Sommer zu früh Einzug gehalten hat.

SNCB setzte zusätzliche Züge zur Küste ein

Viel Arbeit gab es für die Helfer des Roten Kreuzes beim Volkslauf „20 Kilometer von Brüssel“. 487 Mal mussten sie eingreifen, 23 Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht. Zum Glück bestand in keinem Fall Lebensgefahr.

Offensichtlich hatten die Läufer die vorher von den Organisatoren und vom Roten Kreuz erteilten Ratschläge, wie man sich bei den erwarteten hohen Temperaturen schützen sollte, im Großen und Ganzen beherzigt. Vor allem blieb die angekündigte Hitze anfangs aus, worüber die Teilnehmer nicht unglücklich waren.

Die Aussichten der Redaktion „Het Weer“ der VRT für die kommenden Tage. Ab Dienstag kühler. Foto: Screenshot VRT

Im Übrigen war nicht jeder Fall, der eine Verarztung erforderlich machte, auf die hohen Temperaturen zurückzuführen, wie ein Sprecher im Interview mit der VRT klarstellte (siehe VIDEO in dem Tweet von flanderninfo.be unten).

Den Start dieser 38. Auflage hatte um 10 Uhr Prinzessin Astrid im Beisein von Premierminister Charles Michel (MR) gegeben (siehe Foto unten). Astrid selbst nahm zusammen mit den Paralympics an dem Volkslauf teil.

An der belgischen Küste hatte die Tourismusagentur Westtoer für das lange Wochenende von Christi Himmelfahrt mit rund einer halben Million Besucher gerechnet. Laut dem VRT-Portal flanderninfo.be wurde selbst diese Prognose übertroffen.

Die Eisenbahngesellschaft SNCB hatte sogar noch mehr Züge in Richtung Nordseeküste eingesetzt als ursprünglich vorgesehen.

Das hervorragende Wetter habe insgesamt 550.000 Sonnenanbeter an die flämische Küste gelockt, hieß es bei Westtoer. Fast alle Hotels und Ferienwohnungen seien ausgebucht gewesen. Schon jetzt stehe fest, dass das verlängerte Wochenende zu Christi Himmelfahrt eines der erfolgreichsten des Jahres sein werde für das Hotel- und Gaststättengewerbe an der hiesigen Küste.

In den Hotels waren 95% aller Zimmer belegt. Für Sonntagabend wurde mit Staus auf den Autobahnen vom Meer in Richtung Inland sowie mit überfüllten Zügen ab De Panne, Ostende, Blankenberge und Knokke gerechnet. (flanderninfo.be/cre)

Den Start der 38. Auflage der „20 km von Brüssel“ gab Prinzessin Astrid im Beisein von Premierminister Charles Michel (siehe Foto im nachfolgenden Tweet). Astrid nahm am Lauf der Paralympics teil:

Eine Antwort auf “Erstmals seit 20 Jahren Hitzewelle im Mai – „Invasion“ an der Küste”

  1. Zaungast

    Zweiter Versuch (nach 29.05.2017 21:31 – Eingang wurde bestätigt!)):

    Hitzewelle, das bedeutet unweigerlich Gewitter, wenn nicht gar Unwetter.

    In der RTBF-Nachrichtensendung von 19h30 kündigte der Sprecher François de Brigode einen Beitrag über ein Unwetter in der Gegend von Raeren mit folgenden Worten an: „Benjamin Carlier, vous êtes à „Haeren“ [so sprach er es jedenfalls aus] dans les Cantons rédimés. Là comme ailleurs, … il fait toujours très chaud…“

    Zu hören unter https://www.rtbf.be/auvio/detail_jt-19h30?id=2218875 ab Minute 29.

    Man glaubt zu träumen und sieht sich in die Zeit nach 1920 zurückversetzt, als Generalgouverneur Baltia in den besagten Cantons wie in einer Kolonie herrschte.

    „Cantons rédimés“? Das ist also das Resultat der teuren Imagekampagne, um den ach so tollen Begriff“Ostbelgien“ auch in der Wallonie populär zu machen.

    Aber wie sagte doch ein Teilnehmer an der unvergessenen Sendung „Les Germanophones, toujours moins Wallons?“: Ostbelgien, c’est un peu notre Alsace-Lorraine.“

    Bei der Hitze kann man als „Ostbelgier“ nur seufzen „3…2…eins trinken! Das kann nicht jeder.“. Wohl bekomm’s!

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