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Tod von Steve Stevaert schockt Flandern: Leiche im Albertkanal gefunden

Am Donnerstagnachmittag wurde am Albertkanal fieberhaft nach Steve Stevaert gesucht. Foto: Belga

Der frühere Parteivorsitzende der flämischen Sozialisten (SP.A) und Gouverneur der Provinz Limburg, Steve Stevaert, ist am Donnerstag tot aufgefunden worden. Gegen den 60-jährigen früheren Spitzenpolitiker war Anklage erhoben worden wegen Vergewaltigung unter Machtmissbrauch.

Seine Partei, die SP.A, machte am Donnerstagmittag publik, dass Steve Stevaert vemisst werde. Seitdem wurde intensiv nach ihm gesucht. Zunächst fand man sein Sakko und sein Fahrrad am Albertkanal, unweit seines Wohnortes. Im späten Nachmittag wurde aus den Befürchtungen Gewissheit: Steve Stevaerts Leiche war aus dem Albertkanal in Hasselt geborgen worden.

Stevaert war einst einer der populärsten Politiker Flanderns, ja sogar Belgiens. Er war von 1995 bis 2000 Bürgermeister von Hasselt, das er zu einer Vorzeigestadt machte, was die Mobilität betrifft. Er war der Erfinder der Gratis-Busse, für die sich mit der Zeit Städte im In- und Ausland interessierten. Zwischenzeitlich war der heute 60-Jährige auch flämischer Minister. 2003 bis 2005 wurde er Parteivorsitzender, von 2005 bis 2009 Gouverneur der Provinz Limburg.

Von Ratskammer an Strafgericht verwiesen

Steve Stevaert. Foto: Wikipedia

Steve Stevaert. Foto: Wikipedia

Was den Vorwurf der Vergewaltigung und des Verstoßes gegen die Schamhaftigkeit betriift, so gehen die Geschehnisse auf das Jahr 2010 zurück. Zu der Vergewaltigung soll es in Brüssel gekommen sein. Stevaert hat alle Anschuldigungen bestritten. Er räumte zwar ein, mit dem Opfer geschlafen zu haben, doch sei dies mit gegenseitigem Einverständnis geschehen.

Stevaert war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als Politiker aktiv. Er hatte aber noch wichtige Mandate in verschiedenen Unternehmen inne. Stevaert soll eine seiner Positionen ausgenutzt haben, um die Frau unter Druck zu setzen. Daher wurde ihm auch Machtmissbrauch vorgeworfen. Das Opfer erstattete erst viel später, nämlich 2013, Anzeige.

Viel mehr ist dazu nicht bekannt. Jedenfalls kam die Ratskammer zu der Überzeugung, dass genügend Beweise vorliegen, um den Fall ans Strafgericht zu verweisen. Das wurde am Donnerstagmorgen durch die Zeitung „De Tijd“ bekannt. Von Stevaert fehlte seitdem jede Spur. Im späten Nachmittag fanden die eingesetzten Suchtrupps Stevaerts Leiche. Eine Zeitung berichtete von einem Abschiedsbrief, den der frühere Bürgermeister, Minister, Parteivorsitzende und Provinzgouverneur hinterlassen haben soll.

9 Antworten auf “Tod von Steve Stevaert schockt Flandern: Leiche im Albertkanal gefunden”

  1. gerechtigkeit

    was gibt es da schockiert zu sein? in den kreisen der hohen Politik scheint das doch schon als „normal“ bezeichnet zu werden und ist mit Sicherheit nicht der letzte fall dieser art. Geld verdirbt den Charakter. klar…..man gilt solange als unschuldig, bis die tat bewiesen wird. das benötigt man ja nun nicht mehr!

    • @gerechtigkeit
      Ich kann Ihre Ansicht verstehen.

      Nichts desto trotz stellt sich bei mir die Frage, warum diese Dame erst drei Jahre nach der „Tat“ Anzeige erstattet. Welche „Mittel“ kann ein Mann in seiner Position haben, um ein Frau so unter Druck zu setzen? Aus seiner Sicht war gegenseitiges Einverständnis vorhanden. Und bei ihr? Wann war das Einverständnis nicht mehr da?

  2. Das geht an die Substanz, sein Tod ist kein Eingeständnis, hoffentlich hat nicht jemand da was rausholen wollen, drei Jahre nach besagter Tat erst Anzeige erstatten…. Würde gerne wissen, was man behördlicherseits denn als Beweise hatte, um dennoch Anklage zu erheben.

  3. Marc Van Houtte

    Es wird immer ein fader Geruch bleiben wenn eine Vergewaltigung erst 3 Jahre später angezeigt wird. Zu mindestens bei Erwachsenen und Leuten die doch eine gewisse Position haben ist dies nicht einfach zu erklären.

  4. gerechtigkeit

    @ jaman, meinerseits gibt’s da nichts zu überlegen. die ratskammer hat ja bestimmt nicht ohne grund an den Gerichtshof weiterverwiesen, da beweise vorliegen zur Überprüfung. man spielt auch nicht so mit seinem leben, wenn die zu erwartende Beweislast nicht so erdrückend wäre und man keine andere Möglichkeit sieht, als den Freitod. das ist nicht vorgegriffen, das ist einfach abzuwarten.das gewissen verfolgt einen menschen immer, gewollt oder nicht.

  5. Rätsel warum nach 3 Jahren

    ja, stimmt schon, 3 Jahre nach einem eventuellen Vergewaltigungsverbrechen ist lang und trotzdem. Wenn eine Frau vergewaltigt wurde, das verkraftet diese nie! Kürzlich war noch nachzulesen, dass während des Krieges vergewaltigte Seniorinnen im hohen Alter, wenn sie pflegebedürftig sind, von männlichem Pflegpersonal sich leider waschen lassen müssen. Wie erwähnt, also nach so vielen Jahren noch nicht verdaut! Also kann das auch bei dieser Dame, sollte denn eine Vergewaltigung vorgekommen sein, ein gravierendes seelisches Problem darstellen und daher die so späte Anzeige

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