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Ein Jahrhundertbeben lässt Mexiko erzittern

Erst am 7. September 2017 war Mexiko von einem Erdbeben erschüttert worden: Dieses Foto zeigt, wie Soldaten entfernen Schutt von einem teilweise zusammengebrochenen Gebäude in Juchitan in Oaxaca entfernen. Foto: Luis Alberto Cruz/AP/dpa

AKTUALISIERUNG – Ein Rekord-Erbeben der Stärke 8,2 hat die Menschen in Mexiko im Schlaf überrascht und nach jüngsten Angaben rund 90 Todesopfer gefordert. Dutzende Häuser stürzten ein. Das Beben ereignete sich im Pazifik, 137 Kilometer südwestlich von Tonalá im Bundesstaat Chiapas in 19 Kilometern Meerestiefe.

Rund 50 Millionen Menschen spürten die heftigen Erdstöße, auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt.

Zeitweise waren 1,5 Millionen Menschen ohne Strom. „Es handelt sich um ein Beben großen Ausmaßes“, sagte Staatspräsident Enrique Peña Nieto. Für die Pazifikregion wurde eine Tsunamiwarnung ausgegeben. Das Seismologische Institut des Landes hatte zunächst eine Stärke von 8,4 ermittelt, später wurde diese auf 8,2 gesenkt. Beide Werte wären die bisher stärksten gemessenen Erdbebenwerte in Mexiko.

Im Bundesstaat Tabasco starb ein Baby, weil ein Beatmungsgerät im Krankenhaus wegen eines Stromausfalls nicht mehr funktionierte, ein weiteres Kind wurde beim Einsturz einer Mauer getötet, wie der dortige Gouverneur Arturo Núñez mitteilte. Nach Angaben des Gouverneurs des Staates Oaxaca, Alejandro Murat, starben allein in Oaxaca 23 Menschen. In Chiapas wurden bisher sieben Tote gefunden.

Am schlimmsten wurde bisher die Stadt Juchitán im Bundesstaat Oaxaca getroffen, wo 17 Menschen starben. Dort stürzte auch ein Teil des Rathauses ein. Mehrere Einheiten der Streitkräfte wurden zur Hilfe und Vermisstensuche in die Katastrophenregion geschickt.

Es kam zu mindestens 42 Nachbeben. Peña Nieto sagte, es seien Nachbeben bis zu einer Stärke von 7,0 möglich. „Gott, unser Herr, hat uns das Überleben geschenkt, das Beben war sehr, sehr stark“, sagte die 70 Jahre alte Ricarda Jiménez Cordero der Deutschen Presse-Agentur. Sie wohnt in der besonders betroffenen Stadt San Cristóbal de las Casas in Chiapas und erlitt einen Schock. Chiapas liegt an der Grenze zu Guatemala im Südosten Mexikos. (dpa)

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