Politik

Ende einer Ära in Lontzen: Thevissen Bürgermeister, Heuschen, Grommes und Evelyn Jadin Schöffen

Der Lontzener Bürgermeister Patrick Thevissen (l, Energie) und Schöffe Yannick Heuschen (r, Ecolo).

Knapp eine Woche nach der Wahl haben sich in der Gemeinde Lontzen die Listen „Energie“ und Ecolo auf eine Koalition geeinigt. Damit steht fest, dass die Liste „Union“ in den nächsten sechs Jahren in der Opposition sein wird.

Es ist das Ende einer Ära, das man schon länger hatte kommen sehen, nachdem die Publifin-Affäre um die überhöhten Sitzungsgelder, von denen auch der langjährige Lontzener Bürgermeister Alfred Lecerf („Union“) profitiert hatte, ein politisches Erdbeben ausgelöst hatte.

Man habe „in besonnener und vertrauensvoller Atmosphäre“ die Verhandlungen über die Bildung einer Koalition geführt, erklärten Patrick Thevissen („Energie“) und Yannick Heuschen (Ecolo) in einer am Freitagabend verbreiteten Pressemitteilung. Die Verhandlungen seien „offen und transparent“ gewesen.

Roger Franssen (Union), Yannick Heuschen (Ecolo), Moderatorin Simonne Doepgen, Sonja Cloot (Liste Plus) und Patrick Thevissen („Energie“) bei der BRF-Wahldebatte zu Lontzen. Foto: Screenshot BRF

Nach Rücksprache mit den gewählten Mandataren sowie den weiteren Kandidaten der Listen wurde die Koalition zwischen „Energie“ und Ecolo am Freitag vereinbart.

In den nächsten Wochen sollen die Schwerpunkte der gemeinsamen Gemeindepolitik weiter verfeinert werden. Gespräche mit Verantwortungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Schule und Sozialbereich sollen dazu dienen, „Vertrauen zu schaffen und einen geordneten Wechsel zu ermöglichen“.

Einig wurde man sich bereits über die Aufteilung der Exekutivmandate sowie die Zuteilung der Befugnisse. Die personelle Besetzung steht bereits nominell für den Bürgermeister und die drei ersten Schöffen fest.

Patrick Thevissen (Energie), der künftige Bürgermeister von Lontzen. Foto: OD

Bürgermeister wird wie erwartet Patrick Thevissen, Spitzenkandidat von „Energie“. Ecolo-Spitzenkandidat Yannick Heuschen wird 1. Schöffe, José Grommes („Energie“) 2. Schöffe und Evelyn Jadin („Energie“) 3. Schöffin.

Als Bürgermeister ist Thevissen zuständig für Polizei, Standesamt, Feuerwehr und Ambulanz, Information, Bürgerbeteiligung und Ehrenamt, Verwaltung und Schule. Yannick Heuschen bekommt die Ressorts Umwelt, Energie, Jugend, Ländliche Entwicklung, Mobilität, Forstwirtschaft sowie Denkmal- und Landschaftsschutz.

José Grommes erhält seinerseits die Kompetenz für die Bereiche Finanzen, Kultus, Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Mittelstand. Evelyn Jadin hat die Zuständigkeit für Raumordnung, Soziales sowie Senioren und Familie.

Wer das vierte Schöffenamt (zuständig für Sport, Kultur, Bauwesen, Kanalisation und Versorger), das „Energie“ zusteht, und das des ÖSHZ-Präsidenten (für Ecolo) bekleiden wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt werden. (cre)

11 Antworten auf “Ende einer Ära in Lontzen: Thevissen Bürgermeister, Heuschen, Grommes und Evelyn Jadin Schöffen”

  1. Ekel Alfred

    @ Jan, können Sie den frischen neuen Wind in der Gemeinde näher beschreiben?….bedeutet dies, wir bekommen demnächst noch mehr Begegnungsplätze, aber die Strassen können weiterhin in ihrer Verkommenheit bleiben?….

  2. Anonymous

    Ob Herr Thevissen für die Gemeinde der bessere Bürgermeister ist lässt sich sicherlich drüber streiten. Auch die Koalition zwischen Energie und Grünen dürfte nicht jeder verstehen.
    Aber in Lontzen ist das Scherpenmänchen endlich von der Bildfläche verschwunden und wir wurden vom schlimmsten verwahrt: der Liste Plus. Selten hat es in ostbelgien eine Partei mit so vielen Amateuren gegeben wie die Liste Plus. Es wurde einem ja Angst und Bange bei dem Gedanke, dass eine Sonja Cloot auch nur im Ansatz die Zukunft einer Gemeinde mitbestimmen könnte. Wie Herr Crützen auf die Idee kam sie als Kopf der Partei zuzulassen wird wohl er selbst im Nachhinein nicht verstehen. Unser aller Glück war es auf jeden Fall!

    Bei Herrn Franssen von der Union hoffe ich das er der Gemeinde weiterhin in der Opposition erhalten bleibt. Auch wenn er an der damaligen finanziellen Situation der Gemeinde nicht ganz unschuldig ist, hat es in Lontzen selten einen solch engagierten Politiker gegeben wie ihn. Leider hat er das Desaster Lecerf ausbaden müssen.

    Wie sieht es eigentlich mit der Spende der Sitzungsgelder von Herrn Lecerf aus? Kommt da noch was oder wird das jetzt nach der Wahl ganz unter den Tisch gekehrt?

  3. @ Ekel Alfred
    Jeder frische Wind tut jeglicher organisation gut. Zumal der Alfred von der Union ( haben sie nur zufällig denselben Vornamen? ) nach all den Jahren quasi Alleinherrschaft sich in den letzten jahren hauptsächlich um die eigene Tasche gekümmert hat ( siehe Publifin ) zum Leidwesen seiner Partei. Lasse Sie die Energie-Ecolo Koalition doch mal ihre Arbeit machen und ziehenSie in 6 Jahren einen Vergleich. Ich bin mir sicher dass diesesglaube ich motivierte Team sich erfolgreich schlagen wird

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