In Frankreich schlägt eine Zeichnung der Zeitung „L‘Humanité“ hohe Wellen. Sie wurde inzwischen sogar gelöscht. Nicht nur in Frankreich stellt sich die Frage: Wie viel Satire ist eigentlich noch erlaubt?
Die Karikatur (siehe Tweet unten) zeigt, wie die ehemalige französische Meisterin im Straßenradsport, Marion Rousse, die bei der Tour de France Expertin von France Télévision ist, nackt auf dem Bett Frankreichs Radsportstar Julian Alaphilippe interviewt, dessen Lebensgefährtin die 29-Jährige seit einigen Monaten ist.
Die Zeichnung löste gleich nach ihrer Veröffentlichung in Frankreich einen Sturm der Entrüstung aus. Sie wurde als „sexistisch“, „vulgär“, „erniedrigend“ und „frauenfeindlich“ kritisiert.
Auch Marion Rousse reagierte auf Twitter (siehe Tweet unten): „L‘Humanité wird ihrem Namen immer weniger gerecht. Man muss keinen Respekt vor Frauen haben, wenn man sechs Jahre Sportberatung im Fernsehen auf dieses Niveau reduziert.“
Nach dem Tweet von Marion Rousse zog „L‘Humanité“ die Karikatur zurück und entschuldigte sich. „Wir teilen die Empörung über diese Zeichnung voll und ganz. Wir haben sie schnell zurückgezogen. Sie steht im Widerspruch zu den Werten von ‚L’Humanité‘, die die Würde des Menschen und den Kampf der Feministen unterstützt. Wir bitten Marion Rousse, diesen Mangel an Wachsamkeit zu entschuldigen“, kommentierte die Zeitung (siehe Tweet unten).
Die Frage ist, wie viel Satire noch erlaubt ist. In Deutschland darfst du heute als Karnevalist Donald Trump als Riesen-Arsch zeigen und als Comedian Alice Weidel von der AfD ruhigen Gewissens eine „Nazi-Schlampe“ nennen. Letzteres wurde 2018 sogar höchstrichterlich abgesegnet.
Auch der „heute show“ des ZDF mit Oliver Welke wird in den sozialen Medien regelmäßig vorgeworfen, immer häufiger im Namen der Satire gegen die AfD zu hetzen, aber Humor in entgegengesetzter Richtung nicht zu dulden. (cre)
Désabusée, @humanite_fr porte de plus en plus mal son nom. Il faut n’avoir aucun respect des femmes, de la femme, pour rabaisser à ce niveau six ans de consulting sportif à la télévision. https://t.co/SVyyCA19ah
— Marion Rousse (@Roussemarion) September 6, 2020
Nous partageons totalement l’indignation devant ce dessin. Nous l’avons rapidement dépublié. Il est contraire aux valeurs de @humanite_fr, qui promeut la dignité des êtres humains et le combat féministe. Nous prions @Roussemarion de nous excuser de ce manque de vigilance.
— L'Humanité (@humanite_fr) September 6, 2020
Heute ist nur noch der staatstragende Humor des Establishments erlaubt. Humor ist eine Einbahnstraße. Was den Gutmenschen nicht in den Kram passt, wird verboten. Das Schlimme an der Sache in Frankreich ist ja nicht die Karikatur. Sie wäre es, wenn die Frau nicht die Lebensgefährtin von Alaphilippe wäre. Sie ist es aber tatsächlich. Das Schlimme ist, dass L’Humanité die Zeichnung zurückgezogen hat. Die Presse von heute ist dem Duckmäusertum verfallen.
Wer soll empört sein? Ach, die schon wieder…
Reset Reset, bitte, es ist kaum auszuhalten!
Das ist die Diktatur der Intelligentsia in der linken Demokratur. Ideologisch verordneter Gesinnungsterror, um ungestört den Neuen Sozialistischen Menschen züchten zu können. Selbst gewählt, selber Schuld.
Es ist der „Stil“ vieler der „modernen“ Komiker und Satiriker:
Vulgär sein, damit der Leser oder Zuschauer zumindest aus Verlegenheit lacht.
Auch wenn ich die Pointe in dieser Karikatur nicht verstehe – ja, schon klar, es sollte irgendwie dargestellt werden, dass es zwischen dem Mann und der Frau eine Beziehung gibt, aber sooo? – ist es trotzdem das Recht einer Zeitung, sich derart primitiv zu präsentieren.
Nun ist die Humanité eine kommunistische Zeitung und hat vermutlich eine besonders große Anzahl von Feministinnen vielerlei Geschlechts unter den Mitarbeitern und Lesern, und angesichts der Tatsache, dass eh kaum noch jemand das Blatt in die Hand nimmt (verkaufte Auflage 36 347 pro Tag im Jahresdurchschnitt 2019), ist man schnell zu einer Unterwerfung bereit.
Köstlich! „Feministinnen vielerlei Geschlechts“.
Das Problem dieser Linken, ist, daß sie die Dinge nicht beim Namen nennen.. können, auch Charlie:
https://ripostelaique.com/charlie-hebdo-devrait-presenter-des-excuses-a-riposte-laique.html
Ich bin empört! Es muß unbedingt, sofort und dauerhaft was gegen Rääääschts und gegen Putin unternommen werden! Die sind nämlich schuld! Doch, doch!
Schon vergessen „je suis Charlie“
Schon seltsam. Mohammed-Karikaturen werden geduldet und diese nicht. Das passt nicht zusammen. Wo ist der Unterschied zwischen beiden ?
Das ist doch alles Berechnung, hinterher wird sich scheinheilig und tränenreich entschuldigt und die Auflage ist gestiegen. Ziel erreicht….
Worum geht‘ s denn Herr Cremer?
Um die Karikatur über Marion Rousse oder die Dauerbeleidigte AfD in der Bundesrepublik und was hat das eine mit dem anderen unter dieser Überschrift zu tun?
@Jaman: Natürlich hat das eine mit dem anderen zu tun. Die Frage, wie viel Satire heute erlaubt ist, stellt sich in Frankreich genauso wie in Deutschland oder in Belgien. Gruß