Erstmals wird eine Fußball-EM in mehr als zwei Ländern ausgetragen. Vom 12. Juni bis 12. Juli finden die 51 Turnier-Spiele in 12 Spielorten statt. An diesem Samstag (18.00 Uhr) werden in Bukarest die Vorrunden-Gruppen ausgelost. Schon vor der Auslosung weiß man, dass Belgien gegen Russland in St. Petersburg, gegen Dänemark in Kopenhagen und entweder gegen Wales oder gegen Finnland spielen wird.
Eigentlich sollten es 13 Spielorte sein, doch war Belgien nicht imstande, das geplante „Eurostadium“ zu bauen. Somit wurden die Spiele, die ursprünglich in Brüssel stattfinden sollten, ans Londoner Wembley-Stadion vergeben.
Die Gruppenauslosung an diesem Samstag wird als die wohl skurrilste in die Fußballgeschichte eingehen.
Der ungewöhnliche Turniermodus mit Spielorten in 12 Ländern und der Ermittlung der letzten vier EM-Teilnehmer erst Ende März 2020 führt dazu, dass zum Beispiel der deutsche Bundestrainer Joachim Löw nach der Los-Zeremonie im Romexpo-Messezentrum nur zwei der drei Vorrundengegner kennen wird, gegen die er mit der Nationalmannschaft im Juni 2020 in München antreten muss.
Als vermeintlich stärkste Kontrahenten drohen Deutschland für die Gruppe F Weltmeister Frankreich aus Topf zwei und Europameister Portugal aus Top drei. Für den deutschen Gegner aus Topf vier gibt es bis nach den Playoff-Spielen Ende März noch sieben Optionen.
Es gibt am Samstagabend sogar eine Gruppe, die praktisch schon vor der Auslosung feststeht. Russland (St. Petersburg) und Dänemark (Kopenhagen) spielen als Mitgastgeber automatisch in Staffel B. Belgien kommt aus Topf eins hinzu, weil die Ukraine als einzige Alternativnation wegen der politischen Konflikte mit den Russen nicht Kopf dieser Gruppe sein kann und somit in die Holland-Gruppe geht. Bei der Auslosung der Gruppe B geht es nun nur noch darum, ob sie von Wales oder Finnland komplettiert wird.
Das Format der EM 2020 ist das gleiche wie 2016 – als auch schon viel gemeckert wurde. In sechs Vierergruppen werden die 16 von 24 Mannschaften ermittelt, die sich für das Achtelfinale qualifizieren. Neben den sechs Gruppensiegern und sechs Gruppenzweiten kommen auch wieder die vier besten Gruppendritten weiter. Maßgeblich für die Platzierung innerhalb der Gruppen ist bei Punktgleichheit zunächst der direkte Vergleich der betroffenen Teams. Für die Rangliste der besten Gruppendritten wird bei Punktgleichheit die Tordifferenz als nächstes Entscheidungskriterium herangezogen.
In der K.o.-Phase ist jede Mathematik vorbei. Dann wird im üblichen System mit Verlängerung und Elfmeterschießen bei eventuellem Gleichstand ein Sieger ermittelt. Der Nachfolger von Europameister Portugal wird am 12. Juli im Londoner Wembley Stadion gekürt. (cre/dpa)
Lostöpfe für die EM-Auslosung – Belgien in Topf 1
- Topf 1: Italien, Belgien, England, Deutschland, Spanien, Ukraine
- Topf 2: Frankreich, Schweiz, Kroatien, Polen, Niederlande, Russland
- Topf 3: Portugal, Türkei, Dänemark, Österreich, Schweden, Tschechien
- Topf 4: Wales, Finnland, Sieger Playoff A, Sieger Playoff B, Sieger Playoff C, Sieger Playoff D
HINWEIS – Im Fernsehen kann man die Auslosung verfolgen u.a. auf „La Une“ und in der ARD ab 17.55 Uhr.