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Eklat in Gemeinde Pepinster: Ratsmitglied hat eine Spende von 500 Kilo Kohle für Opfer des Hochwassers veruntreut

17.07.2021, Belgien, Pepinster: Anwohner beseitigen Trümmer und mit einem Bagger. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Die Gemeinde Pepinster zwischen Verviers und Lüttich zählt zu den Ortschaften, die am härtesten von der Hochwasser-Katastrophe von Mitte Juli 2021 getroffen wurden. Entsprechend groß war die Bereitschaft zu helfen. Eine Spende soll jedoch veruntreut worden sein. Das führte am Montag zu einem Eklat.

Bei der Sitzung des Gemeinderates beschuldigte Bürgermeister Philippe Godin das Mitglied der Fraktion der Opposition Vivre Pepinster, Claude Dedye, eine Spende, die Opfern der Flut zugute kommen sollte, veruntreut zu haben.

Ein Spender wollte mit mehreren Paletten Kohle Opfern der Hochwasser-Katastrophe helfen. Ein Kohlenhändler wurde mit der Lieferung beauftragt.

19.07.2021, Belgien, Pepinster: Eine Frau steht neben beschädigten Autos und Häusern. Pepinster gehört zu den Gemeinden, die am hrtesten von der Flutkatastrophe von Mitte Juli 2021 getroffen wurden. Foto: Valentin Bianchi/AP/dpa

Auf Anweisung des Gemeinderatsmitglieds Dedye wurde jedoch eine Ladung mit 500 Kilo Kohle bei einem Verwandten seiner Lebensgefährtin Julie Beckers deponiert, die gar nicht Opfer der Katastrophe waren und deshalb auch nicht in den Genuss einer Spende kommen sollten.

Pikanterweise ist Dedyes Lebensgefährtin Beckers auch noch Fraktionsvorsitzende von Vivre Pepinster im Gemeinderat.

Der vom Bürgermeister beschuldigte Dedye ergriff noch während der Sitzung von Montag die Flucht nach vorne, indem er behauptete, es habe sich um einen bedauerlichen „Fehler“ gehandelt. „Ich gestehe meinen Fehler ein und werde ihn wiedergutmachen, indem ich das Geld für die 500 Kilo in die Gemeindekasse zahle.“

Auch seine Lebensgefährtin Julie Beckers griff Dedye an, indem sie sein Verhalten als „skandalös“ bezeichnete, so als habe sie von der fehlgeleiteten Spende nichts gewusst.

Bürgermeister Godin sagte, diese beiden Mitglieder des Gemeinderates könnten jetzt nur noch eines tun, nämlich zurücktreten: „Ehrlich gesagt bin ich angewidert und empört“, so Godin.

Wenn der Vorfall nicht so beschämend wäre, könnte er glatt Stoff für eine Theaterkomödie liefern… (cre)

15 Antworten auf “Eklat in Gemeinde Pepinster: Ratsmitglied hat eine Spende von 500 Kilo Kohle für Opfer des Hochwassers veruntreut”

  1. Mainz wie es sinkt und lacht (Völligdurch...)

    Nur keine künstliche Aufregung, von der Wallonie erwarte ich gar nichts anderes (mehr), nur Sicherwischenlassen ist natürlich blöd, ne…

    Übrigens, in der Guten Alten Zeit (GAZ) wurden Plünderer (nämlich Diebe vor Ort bei Katastrophen) standrechtlich erschossen, hier aber haben es mit der heute üblichen Plünderung aus dem Office bzw. Home-Office zu tun, da gelten natürlich andere Maßstäbe.

    Vor 4 Tagen wusste übrigens sogar der BRF ein nettes Dönchen zu berichten, und zwar aus Bullange, vulgo Büllingen: https://brf.be/regional/1569426/#comment-115247 – der Ausländer legt sich da nieder, der Wallone weiß, alles roger, man erwartet ja nichts anderes; „der wallonische Unternehmer G.Z.“, hihihi, der musste aus Kernwallonien ja eigentlich wissen, wie bei uns der Hase läuft, aber ich vermute, der hatte Büllinge statt Bullange gelesen und die Contrée, in der er bauen wollte, für Deutschland gehalten.

    Das hätte bald ja auch wunderbar geklappt, denn auf nur 12 Jahre war das Tausendjährige Reich von seinen Erfindern und Bewunderern ja nun tatsächlich nicht ausgelegt gewesen.

    (im Original heißt es natürlich „singt“, und hier in Pepinster wird wohl auch einer gesungen haben, hihihi…)

  2. der heilige josef

    Da hatte ein edler Spender wohl noch die gute alte wallonische Steinkohle im Keller. Die aber nie bei den Bedürftigen ohne Heizung ankam, sondern vorher abgezweigt wurde so wie die schwerbewaffneten Warlords in Afghanistan das mit UN Hilfsgütern machen, 20 % der Lieferung ist für uns, dann dürft ihr weiterfahren.

  3. Derjenige welcher es veruntreut hat sollte man die 500 kg Kohle gerade in sein Haus bringen , alles in Säcke füllen und im Wohnzimmer Küche usw auskippen es soll aussehen wie auf einer Müllhalde, so weiß jeder Bescheid nicht nur wer da wohnt sondern was er gedreht hat,

  4. Anscheinend nicht nur in der Wallonie. Hab schon einige Male nachgefragt wo die Spendengelder von dem Benefizspiel mit dem Stargast Jean-Marie Pfaff hingeflossen sind, das von Heinen Harald in Rocherath organisiert wurde. Keiner kann eine Auskunft darüber geben, und gelesen hat man auch nirgends etwas. Obwohl die einzige Tageszeitung in Ostbelgien und der BRF darüber im Vorfeld berichteten.

  5. Klüngelingeling

    Wieder mal einer der seinen Hals nicht voll genug bekommt!? Der Leute gibt es massig in der Politikbranche. Wenn da mal Tabularasa gemacht würde, was meint ihr was da noch alles ans Tageslicht käme?! Alleine deren Nebenjobs, davon jede Menge Nutzlos und Alibipöstchen, aber Sitzungsgelder, Nebenverdienste, mehr an Rente usw usw, das alles ist nicht verachten! Die Taschen sind tief, bis sie voll sind. Früher wurde sowas oft in Hofteerungen erledigt, heute haben viele von ihnen eine Villa im warmen Süden.

  6. Peer van Daalen

    Der Bürgermeister von Pepinster, Philippe Godin, hat den ehemaligen Schöffen und Vorsitzenden der kommunalen sozialistischen Partei, Claude Dedye, wegen Unterschlagung von Spenden suspendiert und von allen Parteiämtern entbunden.

    • Robin Wood

      @Peer Van Daalen
      Danke für diese Info. Hoffentlich untersucht das auch die Staatsanwaltschaft.
      Sowas ist einfach nur erbärmlich. Wie skrupellos kann man nur sein?
      Ich will gar nicht wissen, was noch so an Spenden „verloren“ ging.

  7. Der kleine Belgier

    an die OD Direktion,
    da es sich um eine öffentliche Person handelt, sollten Sie den Dieb mit Foto und Namen
    zeigen, jeder im Land sollte Ihn kennen und niemals mehr wählen.
    Solch eine Machtposition dürfte so ein Dieb nie mehr bekommen und ich denke,
    keiner möchte solche Menschen als Volksvertreter haben.
    Auch könnte so ein Foto andere vor solchen Aktionen zurückhalten.

    • @Der kleine Belgier: Ja, ja, schon damals sind die Menschen gerne zu Hinrichtungen gegangen, nur um es gesehen zu haben. ….

      Wenn Sie unbedingt sehen wollen wie der Guteste aussieht, google spuckt Ihnen sofort Bilder aus.

      Das bleibt jetzt schon, auch für seine ganzen Nachfahren unvergessen. Sie wissen ja wie das geht, …dein Vater hat…, dein Opa hat…dein Uropa hat damals….uws.

      Sie wissen aber noch wo Sie leben@ Der kleine Belgier? Falls nicht, sage ich es Ihnen, in Ost Belgien. ;)

      • Der kleine Belgier

        @Schland,
        in der Downingstreet wurde nur gefeiert und wie zieht die Presse diese Menschen mit
        Bild usw. durch die Presse.
        Joshua Kimmich hat nur seine Menschenrechte in Anspruch genommen, wurde durch die
        Presse wegen nicht Impfung fertig gemacht.
        Und Sie verteidigen einen Dieb, der durch sein Amt Missbrauch begeht, so tut, als würde
        Er die Menschen helfen aber in Wirklichkeit die Notlage ausnutzt und sie beklaut.
        Ich wohne in der DG und möchte solche Volksvertreter nicht haben, sollten Sie das für Gut
        finden, dann ziehen Sie nach Pepinster und lassen sich von solchen Menschen regieren.

        • @Der kleine Belgier: Was haben Sie an meiner Antwort nicht verstanden?
          Sie müsse es nämlich, denn ich verteidige keine politischen Marionetten. Ich befürworte aber auch nicht diese Art von „Hinrichtungen“. Der Typ da, ist in OB genug hingerichtet, der hat es sogar geschafft, den Kindeskindern in Erinnerung zu bleiben als ein Arschloch, der hat den Ruf seiner ganzen Familie für Jahrzehnte geschädigt. In OB wird sowas eben nicht vergessen.
          Man hat hier schließlich viele Nachbarn von der Sorte eines Friedrichs. ;)

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