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Schon mehr als eine Million Teilnehmer bei Sommerzeit-Umfrage der EU-Kommission

23.03.2018, Dresden: Uhrentechniker Tobias Vogler kontrolliert die Mechanik der Zeiger der Kirchturmuhr der Dresdner Lukaskirche. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Eine Stunde länger Tageslicht an lauen Abenden im Sommer: Derzeit profitieren Millionen Menschen von der Umstellung der Zeit. Doch die Regelung hat zahlreiche Gegner, der Nutzen ist umstritten. Der EU-Kommission steht eine schwierige Entscheidung bevor.

Die europaweite Online-Umfrage zur möglichen Abschaffung der Sommerzeit stößt nach Angaben der zuständigen EU-Kommission auf riesiges Interesse.

“Wir haben bereits zur Hälfte der Laufzeit mehr als eine Million Antworten registriert“, sagte ein Kommissionssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Allein in den ersten drei Tagen der Konsultation seien es mehr als 500.000 gewesen.

Bei der im Juli gestarteten und noch bis zum 16. August laufenden Umfrage können EU-Bürger angeben, ob sie künftig gerne ohne Zeitumstellung leben würden und ob sie Winter- oder Sommerzeit bevorzugen.

In Belgien Zeitumstellung seit 1977

Auf Grundlage der Ergebnisse sowie anderer Studien und Meinungen will die EU-Kommission dann entscheiden, ob sie einen Vorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung vorlegt. Das Europaparlament sowie einzelne Mitgliedstaaten hatten die Behörde zuvor beauftragt, die derzeitige Sommerzeitregelung zu prüfen und zu bewerten, ob sie geändert oder beibehalten werden sollte.

Die Uhrenumstellung in heutiger Form wurde in Belgien 1977 und in Deutschland 1980 eingeführt – mit dem Ziel, Energie zu sparen. Regelungen auf EU-Ebene zur Sommerzeit gibt es seit 1981. Seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 28.10.2018, werden die Uhren um eine Stunde von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Foto: Shutterstock

Der Nutzen ist allerdings umstritten. Laut Umweltbundesamt knipsen die Bürger wegen der Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends seltener das Licht an – im Frühjahr und Herbst wird jedoch morgens mehr geheizt. Außerdem sehen Mediziner Gesundheitsrisiken. Schlafforscher warnen, empfindsame Menschen könnten Probleme mit dem zeitlichen Hin und Her haben – samt Schlafstörungen und Appetitlosigkeit.

Zum Stimmungsbild nach den ersten Wochen der Befragung will die EU-Kommission keine Angaben machen. Die Ergebnisse würden erst nach dem Ende der Konsultation präsentiert, sagte Sprecher Enrico Brivio.

In EU-Kreisen wird allerdings erwartet, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer gegen die Sommerzeit ist. So hatte in Deutschland bereits im Frühjahr eine repräsentativen Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK ergeben, dass 73 Prozent der Bevölkerung die Zeitumstellung nicht gut finden. (dpa)

Mehr zur Umfrage der EU-Kommission unter folgendem Link:

https://ec.europa.eu/info/consultations/2018-summertime-arrangements_de

7 Antworten auf “Schon mehr als eine Million Teilnehmer bei Sommerzeit-Umfrage der EU-Kommission”

  1. Reuter N

    „Der EU-Kommission steht eine schwierige Entscheidung bevor.“
    Die EU Politiker sollten sich um was anders kümmern , als um solchen Blödsinn . So wie es jetzt ist , ist es Optimal , so hat man auch was von den Sommer Abenden .
    Besser die kümmerten sich mal um die Flüchtlingspolitik auf welcher sie total versagt haben …….

    • Walter Keutgen

      Sollen die Mitgliedstaaten wieder die legale Zeit bestimmen? Mit der Sommerzeit sind wir hier ca. 100 Minuten vor der Sonne. „So haben wir etwas von den Sommerabenden“. Das ist das Problem: Wir sparen Strom bei der Beleuchtung, fahren aber abends hinaus und verbrennen Kraftstoff. Da die Umstelldaten zu weit vom Sommer sind, heizen wir auch ein paar Monate im Jahr ein Stündchen zum Frühstück, wenn es gar nicht nötig wäre.

      Dir Kommission hat in der Flüchtlingspolitik versagt? Wie denn? Die Mitgliedstaaten sind doch zu keiner Einigung gekommen.

    • Gemein(d)e

      Es ist schon immer verwunderlich, was die Menschen denken was Politiker tun.
      Geht doch einfach mal selber in die öffentlichen Sitzungen, als nur unfähig und dumm rum zu meckern.
      Vom rumsitzen und rummeckern ändert sich mal gar nichts, gehen Sie hin und machen Sie es besser. Wenn Sie dann was geändert haben und es hinterher besser ist , dann können Sie über Menschen meckern die nichts gemacht haben.
      Es gibt genügend Bereiche um die sich niemand kümmert, vielleicht kümmern Sie sich mal darum und setzen eine Verbesserung durch. Wenn nicht, werfen Sie es nicht den Leuten vor, die es für UNS alle machen.
      Wenn Sie schon etwas in der Art tun, um so besser , dann sollten sie es aber besser wissen und nicht so ein Müll schreiben.
      Übrigends, haben Sie die Umfrageseite schon besucht und ihre Wahl abgegeben ?Ihrem Schreiben entnehmen ich, dass Sie dort noch nicht abgestimmt haben , denn sonst wüsten wie was gefragt wird.
      Wenn Sie aber nur meckern wollen, sind sie hier auf der Plattform in guter Gesellschaft.

      • reuter n

        Ich schreibe hier von unseren EU Politiker , und nicht von den Gemeindepolitiker . Diese machen ihre Arbeit absolut gut . Schauen SIe mal die Anwesenheits Liste von denen und was die abkasieren dann sehen wir weiter .

        • Gemein(d)e

          Es gibt immer in jeder Branche Betrüger, aber die halten sich nicht lange, weil sie keine Leistung bringen. Ich muss sie leider enttäuschen, denn ihr Wissen ist veraltet und bezieht sich auf Reportagen die mehrere Jahre alt sind.
          Sie glauben nicht, wie sehr sich die Konkurrenten gefreut haben, diese schwarzen Schafe auszuknipsen.

          • Reuter n

            Noch was , wenn Sie etwas mit einer Gemeinde zu tun haben , wieso schreiben Sie Ihren Namen denn nicht dahin ? Und sehr freundlich uns Sachlich scheinen Sie ja nicht zu sein . Und ob mein Wissen veraltet ist , können Sie nicht behaupten ,denn das EU Politiker Morgens sich Anwesend schreiben und dann weg sind ist nichts Altes sondern noch immer Aktuell … Aber was soll’s,

      • Walter Keutgen

        Grundsätzlich nehme ich nicht an Internet-Umfragen Teil. Sie sind etwas, was man im 19. Jahrhundert „plébiscite“ also Umfragen zur Bestätigung der Regierungsmeinung nennen könnte. Leute ohne Internetanschluss sind ausgeschlossen und überhaupt gibt es nicht einmal eine offizielle Aufforderung. Also macht mit, wer will, ohne richtige Streuung über die Bevölkerung. Nur die Schweiz hat ein korrektes Direktdemokratiesystem. Jedes Quartal wird dort über alles abgestimmt. Dadurch lernt die Bevölkerung über die Problemstellungen nachzudenken. Ich bin gegen die Sommerzeit, aber sie bereitet mir keine schlaflosen Nächte.

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