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Ein Lokalpolitiker splitternackt auf Facebook – geht das überhaupt?

Illustrationsfoto: Shutterstock

In Charleroi hat ein Foto auf Facebook für Polemik gesorgt, das ein Mitglied des Stadtrates splitternackt zeigt. Im Laufe des Dienstags wurde das Foto von der Facebook-Seite entfernt, der Lokalpolitiker zeigte aber für den Wirbel um das Bild kein Verständnis.

Bei dem Lokalpolitiker handelt es sich um Christian Meysman, der für die PS im Stadtrat von Charleroi sitzt. Er verbrachte seinen Urlaub in Cap d’Agde am Mittelmeer, gewissermaßen eine Hochburg der FKK-Bewegung.

Auf einem FKK-Strand wurde auch das beanstandete Foto gemacht, das Meysman nicht selbst, sondern eine andere Person auf die Facebook-Seite des PS-Politikers postete. Meysman beließ das Bild von ihm im Adamskostüm trotzdem auf der Seite, weil er gegen eine Veröffentlichung keine Einwände hatte, zumal die intimen Körperteile auf dem Bild unkenntlich gemacht worden waren.

Das Foto bekämen nur seine Facebook-Freunde zu sehen, sagte Meysman. „Wenn es hier um die Person des Premierministers ginge, könnte ich die ganze Aufregung verstehen, aber ich bin nur ein einfaches Stadtratsmitglied“, so Meysman.

Im Übrigen seien die intimen Körperteile nicht zu sehen, sagte der PS-Politiker. Wer Bedenken habe, brauche sich das Foto nicht anzuschauen oder könne seinen Namen aus seiner Freundesliste streichen.

Der Artikel in der Zeitung "La Nouvelle Gazette".

Der Artikel in der Zeitung „La Nouvelle Gazette“.(Zum Vergrößern Bild anklicken).

„Ob jemand auf einem Foto nackt zu sehen ist, seine intimen Körperteile aber unkenntlich gemacht werden, oder ob jemand am Strand in enger Badehose zu sehen ist und sein ‚bestes Stück‘ zur Schau stellt, macht keinen großen Unterschied. Im Übrigen gibt es auf Facebook oder Youtube viel bedenklichere Fotos zu sehen als dieses“, so Christian Meysman.

Einige Personen nahmen trotzdem Anstoß an der Veröffentlichung und wandten sich an die Redaktion von „La Nouvelle Gazette“ (Sudpresse). Nachdem diese zu der Polemik einen Bericht auf der Internetseite veröffentlicht hatte, wurde das Foto von Meysmans Facebook-Seite entfernt.

Von Seiten der Gemeinde Charleroi gab es keine Bedenken. Die Veröffentlichung sei die Privatangelegenheit von Christian Meysman. Dieser repräsentiere in diesem Fall nicht die Stadt und habe sowieso nichts Unrechtes getan.

Bei den Parteifreunden der PS äußerte man sich nuancierter. Der Parteikollege Meysman habe zwar nichts Illegales getan, hieß es, doch wäre es besser gewesen, das Foto hätte nur ein ganz kleiner Kreis von Personen zu sehen bekommen als die über 1.900 Freunde von Meysman auf Facebook. Immerhin habe er als Stadtratsmitglied und als Lokalpolitiker auch eine gewisse Verantwortung zu tragen. (cre)

10 Antworten auf “Ein Lokalpolitiker splitternackt auf Facebook – geht das überhaupt?”

  1. Hallo,
    Bei den vorletzten Wählen hat in Charleroi noch ein Poliitiker 20.000 Vorzugstimmen bekommen, obwohl er bereits wegen Veruntreuung von öffentlichen Mitteln in U-Haft saß. Da ist das bisschen Haut wohl ein Witz.

    • Politikus

      „Bei den vorletzten Wählen hat in Charleroi noch ein Poliitiker 20.000 Vorzugstimmen bekommen, obwohl er bereits wegen Veruntreuung von öffentlichen Mitteln in U-Haft saß“

      Das dürfen Sie nicht anprangern, das ist sozusagen eine Vorbedingung für gewisse Politiker einer gewissen Partei in der Wallonie. Das gehört quasi zur Vita….

    • Mischutka

      @ Nur so :
      Das ist lustig geschrieben, finde ich…. Zum „Dank“ und zur „Ergänzung“ ein Gedicht :
      „Hast du nichts unter deinen Haaren Glanz,
      dann hast du es eben in deinem ******* (natürlich „Notizbuch“ ☺).
      MfG.

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