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Ein ehemaliger Trainer der AS Eupen erlebt derzeit ein kleines Fußballmärchen

Ex-AS-Trainer Marc Grosjean. Foto: Belga

Das Interesse an den Play-offs 2 hält sich stark in Grenzen. Auch die Fans der AS Eupen konnten sich bisher für diese Art „Verlierer-Cup“ nicht begeistern. Dass dies aber nicht in allen Klubs, die an den Play-offs 2 teilnehmen, der Fall ist, zeigt das Beispiel von Union St. Gilloise in der Gruppe A.

Beim Brüsseler Traditionsverein, dessen Derbys gegen Daring im Jahr 1938 sogar den Stoff für ein typisch Brüsseler Theaterstück lieferten („Bossemans et Coppenolle“) und der in jenen 1930er Jahren wegen einer Serie von 60 Spielen ohne Niederlage als „Union 60“ belgische Fußballgeschichte schrieb, erlebt man zum Start dieser Play-offs 2 ein kleines Fußballmärchen.

Am ersten Spieltag putzte der Zweitligist aus der Brüsseler Gemeinde St. Gilles Erstligist und Play-off-1-Anwärter KV Mechelen mit 3:0 vom Platz, und eine Woche später gewannen die Schützlinge von Trainer Marc Grosjean auswärts bei Waasland-Beveren, einem weiteren Erstligisten, mit 4:1.

Die Union St. Gilloise bestreitet ihre Heimspiele im König-Baudouin-Stadion in Brüssel. Foto: Wikipedia

Und am kommenden Freitag empfangen die Gelb-Blauen Standard Lüttich. Es ist für den Verein jetzt schon das Spiel des Jahres.

Trainer Grosjean hofft, dass die Begegnung der kleinen Union gegen den großen Standard ein Publikumserfolg wird.

„Ich erwarte jetzt nicht, dass das König-Baudouin-Stadion mit seinen 50.000 Zuschauerplätzen gegen Standard ausverkauft sein wird, das wäre vermessen, aber ich hoffe doch, dass viele Besucher anwesend sein werden, denn der Verein Union St. Gilloise hätte es verdient“, sagte Grosjean im Fernsehen.

Marc Grosjean ist ein alter Bekannter der AS Eupen, bei der der heute 58-Jährige, der stets ein gepflegtes Französisch spricht, von 2004 bis 2008 Trainer war. Man sieht den Mann aus Sprimont regelmäßig im Kehrweg-Stadion.

Unter den Fans der AS gibt es nach wie vor einige, die meinen, einen Fußball-Lehrer wie Marc Grosjean würde den Schwarz-Weißen auch heute noch helfen können. Allerdings weiß man, dass Grosjean nicht unbedingt jenem Trainerprofil entspricht, das die Katarer von Aspire suchen.

„Wir sind selbst überrascht“

„Ehrlich gesagt sind wir von der Union St. Gilloise selbst überrascht von unserem Start in den Play-offs 2“, erklärte Grosjean in einem Interview: „Damit hätten wir nicht gerechnet. Man sollte nicht vergessen, dass wir noch vor zwei Spielzeiten in der 3. Division waren. Sechs Spieler aus dem damaligen Kader sind heute noch dabei.“

Das Stadion Joseph Marien in Brüssel-Forest (auch Parc Duden genannt), ist normalerweise das Heimatstadion der Union St. Gilloise, wird derzeit aber renoviert. Foto: Belga

Seit Saisonbeginn bestreitet die Union St. Gilloise ihre Heimspiele im Brüsseler König-Baudouin-Stadion. Das Stadion Joseph Marien in Brüssel-Forest, auch Parc Duden genannt, wird derzeit renoviert.

Marc Grosjean und seine Mannschaft kommen sich bei Heimspielen in dem weiten Rund des ehemaligen Heyselstadions oft etwas verloren vor. Gegen Mechelen waren in der über 50.000 Zuschauer fassenden Arena gerade mal 2.300 Besucher anwesend, davon über 1.000 aus Mechelen.

Am Freitag gegen Standard soll das Nationalstadion endlich brennen. „Über dieses Spiel gegen Standard reden wir seit Wochen, als Trainer ist eine solche Begegnung ein Traum. Als Lütticher und Fan von Standard Lüttich bin ich jedoch enttäuscht, dass so eine Mannschaft wie Standard die Play-offs 2 bestreiten muss.“ (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

Eine Antwort auf “Ein ehemaliger Trainer der AS Eupen erlebt derzeit ein kleines Fußballmärchen”

  1. Mischutka

    Das freut jeden AS-Fan für diesen sympathischen Trainer. Man wird ihn nie vergessen.
    Ach ja : Kelmis hat ja auch einen neuen Trainer – und die haben auch schon wieder gewonnen. Weshalb ? Am 1. Trainingstag hat sich der neue Übungsleiter vor der Mannschaft gestellt und gesagt „So Jungs, jetzt fangen wir noch einmal ganz von vorne an ! Also : Diese runde Lederkugel hier ist ein Ball…. Kommen wir jetzt zu Punkt 2. “ Da meldete sich ein Spieler „Entschuldigung Trainer, ehe Sie weiterreden, können Sie uns noch einmal dieses Ding zeigen, welches sie „Ball“ nennen ? “
    (☺).
    MfG.

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