Der frühere deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher ist tot. Der FDP-Politiker starb im Alter von 89 Jahren. Er erlag einem Herz-Kreislauf-Versagen. Genscher war von 1974 bis 1992 fast ununterbrochen Außenminister der Bundesrepublik.
Damit bekleidete Genscher das Amt des Außenministers in Deutschland so lange wie bislang kein anderer Politiker. Von 1974 bis 1985 war er Vorsitzender der FDP. In dieser Zeit kam es auch zum Bruch der sozialliberalen Koalition von SPD und FDP unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Es war der Beginn der schwarz-gelben Ära unter Kanzler Helmut Kohl (CDU).
Genscher war Bundesminister unter den Kanzlern Willy Brandt (SPD), Helmut Schmidt (SPD) und Helmut Kohl (CDU). Vier Jahre nach seinem Einzug in den Bundestag 1965 war er bereits Innenminister, ab 1974 dann Außenminister und Vizekanzler.
Genscher war 1927 in Reideburg bei Halle/Saale geboren worden. Während seines Jura-Studiums 1952 siedelte er von der DDR in den Westen über. Sein Markenzeichen als Bundespolitiker war die Ost- und Entspannungspolitik. Als einer der ersten Politiker erkannte er die Chancen, die sich aus der Reformpolitik des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow nach 1986 ergaben. Unvergessen bleibt sein Auftritt 1989 in der Prager Botschaft, wo er den jubelnden DDR-Flüchtlingen zurief, dass sie nach Westdeutschland ausreisen dürften.
Gemeinsam mit Helmut Kohl gilt Genscher als der Architekt der deutschen Einheit. Seit Amtsantritt pflegte er eine ausgeprägte Reisediplomatie.
1992 schied er freiwillig aus dem Amt des Außenminister aus Noch bis 1998 war er Bundestagsabgeordneter. (tagesschau.de/cre)
Ja das war noch ein Politiker, der Herr Genscher! Von solchen Leuten kann man heut zu Tage nur mehr träumen. Vorbildfunktion über den Tod hinaus.
War sicherlich auch ein Vielreisender. Hat aber wenigstens viel erreicht dabei!
Ehre seinem Andenken!
Ohne Hans-Dietrich Genscher wäre Deutschland heute ein anderer Staat und Europa ein anderer Kontinent. In Zeiten häufiger Anschläge in seinem Land kämpfte dieser Humanist energisch für eine Terrorismusbekämpfung, die den Rechtsstaat nicht aushöhlt, und er setzte sich damit durch. Ruhe in Frieden.
Ein Politiker von Format, wie wir sie heute braeuchten! Ein grosser Politiker, Vielen Dank fuer Ihren Einsatz, Herr Genscher, ganz Europa hat davon profitiert. RIP
Die Karriere von Genscher hat viele Höhepunkt, aber auch einen Tiefpunkt, nämlich den Bruch der sozialliberalen Koalition und den Sturz von Helmut Schmidt. Von da an war Genscher für mich gestorben.
So ungerecht kann das Leben sein. Real agierende Politiker (Schmidt, Genscher) haben den Löffel abgegeben. Aber Kohl, der Helmut, kostet den deutschen Steuerzahler immer noch Pensions-Geld.
Nun Ja R.A.Punzel, beide in Ehren, aber kommen nicht am Helmut vorbei mit seiner Tat zur deutschen Einheit! Deswegen darf er was länger hier unten bleiben! Passt scho!
@Kappes: Wenn er schon länger hier unten bleiben darf, dann soll er bitte schön, mit seinem Freund Gorbitschwitzki, die Mauer wieder hochziehen.
Oder wäre das in Ihrem Sinn: Demnächst sollen wohl Erdowahn und Putschin sich hier breit machen? Die paar bekifften Amis, die sich „Im Osten“ mit ihren Papp-Panzern breit machen sollen, werden die beiden „Cleverles“ (nee, nee, nicht Paasch und Lambertz) wohl nicht aufhalten.
Ansonsten, besuchen Sie Europa, solange es noch steht (Quelle: Geier Sturzflug)
Tschüss Genschman! Hast Deine Sache jut gemacht. Hoffentlich hast Du Deinen gelben Puli dabei!?
Alter Witz, aber gut :; Treffen sich 2 Flugzeuge in der Luft und in jedem sitzt Genschman …..
Er war eben ein Tausendsassa….. R I P
@Heinz Günter Visé: Tja, ein Tausendsassa, das war er schon… aber immer?
Dieser Bericht stimmt mich etwas nachdenlicher:
http://www.stern.de/politik/deutschland/hans-dietrich-genscher-und-das-heikle-kapitel-seiner-nsdap-mitgliedschaft-6775028.html
@ R.A. Punzel
Manchmal lohnt es sich halt einen Artikel den man verlinkt vorher zu lesen und sich bei Leuten die siese Zeiten erlebt haben kundig zu machen. Genscher wurde, ohne eigenes Zutun, mit 17 von der HJ in die NSDAP „übernommen“. Damals gängige Praxis um Hitler zum Geburtstag einen Mitgliederzuwachs zu schenken.
Trotz aller Lobeshymnen hat auch Genscher es nicht geschafft in Deutschland eine liberale Partei zu etablieren. Liberal im Sinne eines selbstverantwortlichen, aufgeklärten Bürgertums. Über die Ursachen lässt sich lange debattieren, nur so viel, der Deutsche Mensch scheint nach wie vor Obrigkeitshörig zu sein; Beamte und Gesetze sind die Grundlagen seines Selbstverständnisses, Eigenverantwortung wird als Bedrohung empfunden. So bleibt von Genscher der Auftritt auf dem Balkon, wo er nur Überbringer der Botschaft war, aber der Liberalismus ist in Deutschland weiterhin eine politische Randerscheinung.
Er hatte sicher große Verdienste bei der Schlussakte von Helsinki, aber warum spricht man nicht über seine unverantwortliche Rolle im Jugoslawienkonflikt?
Selten bei Ihnen aber hier haben sie Recht.
Die einseitig viel zu frühe Anerkennung Kroatiens war ein Riesenbock.
Aber niemand ist perfekt.
@ nmm
Vielleicht weil Geschichte nicht Ihre Kernkompetenz ist. Die „Balkankriege“ begannen 1991. 1992 trat Genscher als Aussenminister zrück und Kinkel übernahm.
Die Anerkennung von Deutschland war vor Kinkel
@EdiG Über Kernkompetenzen kann man streiten. Sie liegen Falsch wie so oft wenn sie hier die Leute verbessern wollen.
„Gemeinhin gilt der 23. Dezember 1991 als der Tag, an dem Deutschland als erster Staat Kroatien und Slowenien anerkannt habe.
Gedrängt darauf hatte Deutschland bereits viel eher.
“ Kinkel ist am 18. Mai 1992 zum Bundesminister des Auswärtigen ernannt worden.
Herr Van Houtte, wie können Sie es wagen den EdiG zu belehren!? Ab in die Ecke mit Ihnen!
Yes I can
I’m too!
Logik scheint auch nicht Ihre Stärke zu sein. Genscher machte erst einen Fehler und trat dann zurück, nicht umgekehrt.