Politik

Ex-Staatssekretär Francken erhebt Bedenken gegen El Hajjaji, Erster Ersatzkandidat auf der Ecolo-Liste

Hajib El Hajjaji, Erster Ersatzkandidat, Julie Chanson (Platz 2) und Freddy Mockel (Platz1). Foto: Ecolo

AKTUALISIERT – Erster Ersatzkandidat auf der von Freddy Mockel angeführten Ecolo-Liste für die Wahl zum Wallonischen Parlament am 9. Juni 2024 ist der Vervierser Hajib El Hajjaji. Schwere Bedenken gegen dessen Kandidatur erhebt auf X, vormals Twitter, der ehemalige Staatssekretär für Asyl und Migration, Theo Francken.

Der N-VA-Politiker unterstellt dem Mann aus Verviers, dem Islamismus nahezustehen. Dieser wehrt sich allerdings vehement dagegen.

Francken weist darauf hin, dass Hajib El Hajjaji Mitglied des Verwaltungsrates des CCIB sei, der jetzt CIIB heißt (Collectif pour l’Inclusion et contre l’Islamophobie en Belgique – Kollektiv für Inklusion und gegen Islamophobie in Belgien).

Francken zufolge ist das CIIB islamistisch. Sein französisches Pendant CCIF sei von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und dem französischen Innenminister Gérald Darmanin verboten worden, weil es eine Gefahr für die Republik darstelle.

Der ehemalige Staatssekretär für Asyl und Migration, Theo Francken (N-VA). Foto: Olivier Hoslet/EPA/dpa

Laut Francken steht das CIIB der Muslimbruderschaft nahe. Die Muslimbruderschaft ist die größte und traditionsreichste Islamistenorganisation der arabischen Welt. Ihr Ziel war von Anfang an eine Reform der Gesellschaft nach islamischen Moralvorstellungen.

Wie Sudinfo schreibt, beteuert Hajib El Hajjaji hingegen, er sei „zutiefst demokratisch, progressiv, ein Verfechter der Rechtsstaatlichkeit und der Achtung des Pluralismus“. Die nicht zum ersten Mal von Francken gegen ihn erhobenen Anschuldigungen „stammen aus rechtsextremen ideologischen Kreisen“. Im Übrigen laufe sein Mandat im Verwaltungsrat des CIIB Ende 2023 aus. Er werde seinen Rücktritt einreichen, „um Angriffen von der extremen Rechten zu entgehen“, schreibt Sudinfo.

Die Vervierser Grünen haben offenbar kein Glück bei der Vorstellung ihrer Liste für die Wahl zur Wallonischen Region. Vor fünf Jahren stellte Ecolo der Presse Christine Mauel als ihre Spitzenkandidatin vor, die aber unmittelbar nach ihrer Präsentation absprang und sich den Liberalen anschloss, für die sie auch ins Wallonische Parlament gewählt wurde.

Statt Christine Mauel wurde schließlich Anne Kelleter Spitzenkandidatin von Ecolo im Bezirk Verviers und  Mitglied des Wallonischen Parlaments. Kelleter tritt jedoch 2024 nicht mehr an. Wie berichtet führt diesmal Freddy Mockel die Ecolo-Liste an (siehe Artikel unten). (cre)

Nachfolgend der Tweet von Theo Francken auf X:

Freddy Mockel Spitzenkandidat von Ecolo für Wallonische Region

Am Samstag haben die Mitglieder von Ecolo ihre Spitzenkandidaten für den Bezirk Verviers-Ostbelgien bestimmt. Der 53-jährige Freddy Mockel aus Eupen (Platz 1) und die 33-jährige Julie Chanson aus Theux (Platz 2) werden die Liste zur Wahl des Wallonischen Parlaments am 9. Juni 2024 anführen.

Ecolo-Fraktionssprecher Freddy Mockel im Parlament der DG. Foto: PDG/CK

Freddy Mockel ist zur Zeit Fraktionsvorsitzender der Grünen im Parlament der DG und für seine konstruktive Oppositionsarbeit von allen Fraktionen anerkannt. Seinen Wechsel zur Wallonischen Region sieht er als Chance, sein Engagement auszuweiten und wallonische Materien wie Energie und Landwirtschaft, die auch für die Bürger in Ostbelgien maßgeblich sind, mitzugestalten.

Dazu Freddy Mockel: „Ich bin froh und stolz, dass unsere Mitglieder mich zu ihrem Spitzenkandidaten gewählt haben. Sollten die Wählerinnen und Wähler mich ins Wallonische Parlament entsenden, möchte ich mich dort für eine grüne Politik einsetzen, die alle Menschen mitnimmt. Dazu gehört für mich zum Beispiel, die Energiekosten für alle zu senken und gesunde und nachhaltige Ernährung für jeden zugänglich zu machen.“

Erster Ersatzkandidat der Liste ist der Vervierser Hajib El Hajjaji. Er würde, sollte Freddy Mockel gewählt werden, für ihn ins Parlament der französischen Gemeinschaft einziehen. Freddy Mockel würde im Falle seiner Wahl als beratendes Mitglied ins Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft einziehen.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

21 Antworten auf “Ex-Staatssekretär Francken erhebt Bedenken gegen El Hajjaji, Erster Ersatzkandidat auf der Ecolo-Liste”

  1. Besorgte Mutter

    Hoffentlich bekommen die Grünen so eine richtig heftige Klatsche vom Wähler verpasst. Dann würden die anderen Parteien auch vom Schmusekurs mit denen abweichen und hoffentlich nochmal ihr Hirn einschalten.
    Seit der einseitigen Sperrung der Simarstraße ist die Aachenerstraße in Eupen noch viel mehr verstopft und so etwas passiert wenn grüne Träumereien mit der Realität bekanntschaft machen.

  2. wer diese Liste wählt unterstützt den Lügenbaron von Minister Henry, unwählbar.
    Bitte erinnert Euch an die Flutktatatrophe von 2021 die Menschenopfer zur Folge hatte. Ich warte noch immer auf den Rücktritt von diesem Henry🤮

    • Walter Keutgen

      Baudimont, natürlich Spitzenduo auf ihrer Liste. Es ist schon erstaunlich, dass bei Ecolo zum zweiten Mal ein Deutschsprachiger Listenanführer ist, obwohl ihre Wählerschaft aus der DG nur etwa 30% ausmacht.

      • Was ideologische Überzeugungen angeht hatten die Deutsch(en)sprachigen den Wallonen schon immer etwas voraus. Nennt sich Nibelungentreue (*), etwas was den Wallonen fehlt. Darin sind die Germanen kaum zu toppen…

        (*) Nibelungentreue ist ein Schlagwort, das eine Form bedingungsloser, emotionaler und potenziell verhängnisvoller Treue beschreibt.

    • Pierre Il

      Super! Könnten sie dann bitte diese „Grüne Möchtegerne Politiker“ morgens mit dem Bus zur Rudolf-Steiner-Schule fahren, damit diese Zeit und Raum haben sich zu entwickeln.
      Bitte, nehmen sie dann aber die gesamte Bagage mit.

  3. Heini der Erste

    Dann mal viele liebe Grüße aus der kaputten Unterstadt an den halbleeren grünen Ministerkollegen-Talsperren-Heini in Namur, der keine Umgehungsstraßen mag und an alle, die die Partei solcher Lügner wählen…

    • Ekel Alfred@

      @ besserwisser, der Mensch ist von Natur aus ein Egoist….je MEHR er hat….je MEHR er will….oder….im Grunde kennt der Mensch nur sich selbst….und (eventuell noch) die SEINEN….ansonsten….KEINEN….

  4. Krisenmanagement

    Es scheint sicher so zu sein, dass die Grünen/Ecolo sich für Kandidaten entscheiden, die nur scheinbar integriert sind in unserer Gesellschaft. Nehmen wir die Grünen in Deutschland, die einen „QuotenMann“ mit muslimischen Wurzeln als Co-Vorsitzendenden im Parteivorsitz haben.
    Dann nehmen wir einen Freddy Mockel. Dieser Mann hat doch rein gar nichts mit den ursprünglichen Werten der Ecolo/Grünen am Hut. Für einen Spitzenkanditaten empfinde ich diesen Herrn als sehr schwach. Im Parlament glänzt Mockel nicht gerade durch Kompetenz. Er ist ein regierungstreuer Ideolologie. Mockels Berufsleben ist darauf ausgerichtet gut bezahlte Politjobs zu bekommen. Leistungen zählen nichts bei Berufspolitikern. Schaut euch mal auf Youtube den Herrn Mockel an: https://www.youtube.com/live/MgKwFCOiux8?feature=shared

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