Wenn es nach den beiden Ecolo-Regionalabgeordneten Stéphane Hazée und Isabelle Meerhaeghe geht, werden künftig in den 262 Kommunen der Wallonischen Region, zu denen auch die 9 deutschsprachigen Gemeinden gehören, die Gemeindekollegien (früher Bürgermeister- und Schöffenkollegien, BSK) mindestens zu einem Drittel mit Frauen besetzt sein.
Das Gleiche soll für die Besetzung der Provinzialregierung gelten. Die angestrebte Änderung der Gemeindegesetzgebung soll ab der nächsten Legislaturperiode im Jahre 2018 wirksam werden.
Rein formal fordern die beiden Regionalabgeordneten der Grünen mindestens ein Drittel Frauen ODER MÄNNER in den Gemeindekollegien, also mindestens ein Drittel eines jeden Geschlechts, doch geht es ihnen in der Parxis darum, mehr Frauen als bisher in die Regierungsverantwortung auf kommunaler Ebene zu bringen.
Momentan muss mindestens eine weibliche Person dem Exekutivorgan der wallonischen Gemeinden angehören. Laut Stéphane Hazée und Isabelle Meerhaeghe kommt man heute in den 262 Kommunen der Wallonischen Region, wenn man auch die Präsidenten der Öffentlichen Sozialhilfezentren (ÖSHZ) berücksichtigt, insgesamt auf einen Frauenanteil von 28,4%. In rund 50% der Kommunen stellen die Frauen nur 20% des Personals. Lediglich in 15 der insgesamt 262 Gemeinden herrscht Parität (50%).
Die beiden Ecolo-Vertreter räumten zwar ein, dass im Bereich der Chancengleichheit in der Gemeindepolitik bereits einiges erreicht worden sei, zum Beispiel was die Besetzung der Listen bei Gemeinderatswahlen betrifft (Alternanz bei den ersten beiden Listenplätzen, Parität insgesamt und ab 2018 sogar Alternanz für die gesamte Liste), jedoch müssten weitere Fortschritte erzielt werden. Diese seien aber nur über gesetzlich festgelegte Quoten möglich. (cre)
Die Initiative ist lobenswert. Bei dem bisherigen Postenschacher um die Plätze im Gemeindekollegium zogen die Frauen meistens den Kürzeren. Das Foto aus Eupen spricht Bände. Nur 1 Frau!
Und trotzdem ist eine solche Klausel in meinen Augen auch frauenfeindlich: man(n) traut den Frauen nicht zu (oder manche Frauen trauen es sich selbst nicht zu), dass sie wegen ihrer Qualifikation ein bestimmtes Amt erhalten (ich hör schon diejenigen, die hinter allem das männliche Postengeschacher sehen – leider nicht immer zu Unrecht).
Aber ins Gemeindekollegium (ins Ministeramt, ins Richteramt, ins …) bestellt zu werden, nur weil man Frau ist…
Es liegt natürlich nur an der Frauenquote, damit sind alle Übel dieser Welt verbannt.
Naja man macht sich Probleme, um sie danach zu lösen, um die Wirklichkeit zu verdrängen.
Eine Quote fürs Gemeindekollegium ist auf jeden Fall sinnvoller als die Auflagen bei der Aufstellung der Listen, weil sich dafür meistens nicht genügend Frauen finden lassen.
Alleine diese Quotengeschichten sind für mich Grund genug, Ecolo & Co mit großem Misstrauen zu begegnen. Wem ist damit geholfen, dass jemand allein (!!) aufgrund seines Geschlechts in Gremien hineingedrückt wird? Man sieht ja, was die Folgen sind: Viele Quotenfrauen in den Gemeinden werden mit „weichen“ Themen abgespeist und machen sie mal den Mund auf, springt direkt einer derjenigen, die wirklich das Sagen haben, davor aus Angst, daraus könnte sich eine nicht gewollte Diskussion entspannen. Respekt und tatsächliche Gleichberechtigung sehen anders aus! Aber Quotenfrauen lassen das offenbar mit sich machen. Und wenn nicht, sind sie wieder schnell weg – man schaue sich nur das Verhältnis der aus Gemeindegremien ausgeschiedenen Personen an: überwiegend Frauen! Nee, nee, Ecolo, schießt euch nicht schon wieder ins Knie!
mit „ausgeschieden“ meine ich natürlich „vorzeitig ausgeschieden“…
3Nee, nee, Ecolo, schießt euch nicht schon wieder ins Knie!
Haben sie schon längst getan. In unseren Gefilden bekommt man die innerbelgische Stimmung ja nicht so mit. Die „Quittung“beispielsweise, allein schon von den zig-tausenden PV-Anlagen-Betreibern
wird im Mai präsentiert. Das wird in den entsprechenden Foren in den Gazetten mehr als deutlich geäußert
Was hat dieses in einer Demokratie verloren.
Der Wähler soll entscheiden und nicht das Geschlecht.
Vielleicht gibt es künftig noch andere Quoten als nur die Frauenquote. Dann heißt es dann, im Gemeindekollegium müssten zusätzlich zu 1/3 Frauen mindestens 2 Senioren und 1 Person mit Migrationshintergrund sitzen.
Dann wird es bei der PFF Eupen aber lustig .
Bei dem Finanzschöffenwechsel jetzt schon zwei Frauen
mit besserem Wahlergebnis übergangen .
So ein Irrsinn ! Die Kommunalwahllisten müssen ja schon paritätisch besetzt sein, von daher durchsiebten die Parteien die Landfrauengruppen auf der Suche nach dem richtigen Geschlecht. Auch meine Frau wurde angesprochen, und sofort mit der Bemerkung beruhigt „du musst nichts machen, das ist nur pro forma….“ Wenn die Frauen glauben, mit so einem Zirkus der Gleichberechtigung näher zu kommen, dann werden Sie sich aber noch wundern. Feste Quoten sind genauso kontraproduktiv wie ein Zugangsverbot. Fällt den ECOLO Frauen denn nichts Besseres ein, um ihre Geschlechtsgenossinen für ihre Politik zu interessieren? Ein Armutszeugnis….
Schon wieder so ne grüne Scheisse!
Das Ergebnis einer Frauenquote sind Quotenfrauen. Mit Gleichberechtigung hat das ganze nix zu tun. Qualifiziertes Personal muss her, nicht irgendjemand, weil eine Ideologie das will.
Grüne machen mehr Probleme, als dass sie Probleme lösen. Es wird endlich mal Zeit, dass das Volk in solch wichtigen Fragen entscheidet.
Die Regionalpolitiker die diesen Vorschlag gemacht haben sollen sich etwas schämen. Haben die keinen Spiegel zu Hause. Wie wäre es wenn Diese mal Sinnvolles vorschlagen wie zum Beispiel folgendes: Regionalabgeordnete dürfen maximal zwei Legislaturperioden das Volk vertreten; Verbot von Ämterhäufung; Änderung der Pensionsansprüche und Auszahlung erst ab einem Alter von 62 Jahren; Ab 65 Jahren Verbot politische Ämter auszuüben.
Aber dazu müssten die Regionalpolitiker ja sparen und dies ginge Ihnen ja an den eigenen Geldbeutel.
„Ecolo-Vorstoß für mindestens 1/3 Frauen im Gemeindekollegium“
Können die denn nichts sinnvolles fordern. Was kommt als nächstes von Ecolo zum Beispiel 1/3 Veganer im Gemeindekollegium oder 1/3 Leute mit Migrationshintergrund im Gemeindekollegium oder 1/3 Arbeitslose im Gemeindekollegium; 1/3 Fahrradfahrer im Gemeindekollegium.
Die Zuständigkeiten der WR wie zum Beispiel der Strassenbau wird ja nicht mehr in Angriff genommen somit bleibt Luft für die Abgeordneten sich so tolle Vorschläge wie Frauenanteile im Gemeindekollegium zu kümmern.
da sich jetzt zur Zeit fast jeder „outet“, wie wäre es mit 1/3 Schwulen und Lesben im Gemeindekollegium????? Vielleicht können die Grünen das vorschlagen.
@ Ecolo: Die hehren Ideen mit denen vor Jahren die „Grüne Bewegung“ von Eurer Partei losgetreten worden ist, war lobenswert! Beweis hierfür ist, dass diese Basisthemen von allen Parteien aufgegriffen wurden und teilweise auch bewerkstelligt wurden.
Allerdings gingen Euch danach die Themen leider aus und Ihr habt Euch auf verschiedene Nischen gestürzt, die mit gesundem Menschenverstand rein gar nichts zu tun haben:
– Ökofundamentalismus (Natura2000, Abschaffung der Grünen Zertifikate, Braunkehlchenpalaver, Hickhack bei der N62-Umgehungsstraße und sehr viel anderes mehr!)
– Kein wahres Konzept zur „Energiewende“ in Belgien – nur durch Abschaffen von AKW kann die Wende nicht bewerkstelligt werden.
– Inertes Handeln als Partner in der Regierung der Wallonischen Region – was ist in dieser Zeit für unsere DG Positives bewirkt worden?
…. und jetzt kommt Ihr auch noch mit einer Frauenquote, die jeder Beschreibung spottet! Wir leben doch schon lange nicht mehr im Mittelalter und in allen Bereichen des öffentlichen Lebens sind die Damen doch angekommen – und das aus gutem Grund! Nun möchten Sie von Ecolo sich über Kompetenz in politischen Ämtern hinwegsetzen und einen Automatismus für Frauen schaffen; fragen Sie mal die Listensucher in den Gemeinden der DG mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben, um genügend Quotenfrauen zu finden!
Es herrscht doch Meinungs- und auch politische Handlungsfreiheit in Belgien, oder habe ich das falsch verstanden? Weshalb sollten Frauen denn nicht selbst mündig genug sein, um sich für ein politisches Mandat zu melden?
Meine Meinung ist klar und deutlich: egal wer sich meldet und gewählt wird, ob Männlein, Weiblein oder Neutrum, das Geschlecht spielt keinerlei Rolle – vielmehr aber die Sachkompetenz, der Ehrgeiz und der politische Wille, sich für die Wähler, sprich den Bürger einzusetzen.
Politik ist eine Arbeit und keineswegs ein Selbstbedienungsladen für Profilneurotiker auf Kosten des Steuerzahlers!
@nietsverstaan, Ihre Meinung in Ehren, doch! nehmen wir mal Franziska Franzen, die ich, was politische Kompetenz angeht, sehr schätze, diese Dame erlaubt sich dem großen Diktator zu widersprechen. Doch wie findet ER das? Ich glaube, er kann sehr schlecht damit umgehen, vor allem weil Franzen weiblich ist. (Meine persönliche Meinung)
die Sorgen von Ecolo möchte ich haben….
Also so geht das gar nicht wir brauchen auch 10% Schwule und Lesben.
10% Behinderte wovon 1/3 Weiblich.
5% Bi Sexuelle 1,5 % Sinti & Roma………………………………….
Hallo, ich weiß nicht wie alt Sie sind aber eines glaub ich zu wissen, Teile ihrer Satire werden bestimmt irgendwann mal Realität.
Bleiben immerhin noch 73,5% für frustrierte „Vor-, Quer- und Nachdenker“.
Nicht ganz korrekt – Sie haben die Nichtdenker vergessen und das ist immerhin die größte Truppe.
Können die sich nicht für das Umrüsten von Fahrzeugen auf Autogas bzw. LPG einsetzen. Wieso fördert die Ecolo Regierung eigentlich keine Elektroautos. An den Zulassungszahlen für Elektroautos sieht man doch das dringend Nachholbedarf besteht.
Aber dafür scheint ECOLO ja andere dringlichere Themen wie oben erwähnt in den Vordergrund bringen zu wollen.
Im Vergleich zu dem, was in der Uni Leipzig beschlossen worden ist (dort gibt es jetzt den „Herrn Proffessorin“), ist die Forderung von Ecolo noch Kinderkram: http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/gleichberechtigung-uni-leipzig-nutzt-weibliche-bezeichnungen-a-903530.html
Es wird Zeit, dass die Gründenker mal einer schweißtreibender Arbeit nachgehen, damit sie auf andere Gedanken kommen und nicht so einen Stuss vom Stapel lassen. Einfach krankhaft.
Und was ist das für eine Demokratie, wo man alles vorgeschrieben bekommt. Hier Quota, da Quota. Fakt ist doch, dass Frauen nicht mal Frauen wählen.