Politik

Ecolo mit Jubilar als Listendrücker: Vor 20 Jahren machte der Regenbogen Hans Niessen zum Minister

Ein Regenbogen und ein Bild von Hans Niessen, der vor 20 Jahren der erste grüne Minister Belgiens wurde und auch bei der PDG-Wahl vom 26. Mai 2019 noch Kandidat ist. Fotos: Shutterstock/PDG

Es ist bis heute das größte politische Beben in der nunmehr 35-jährigen Geschichte der DG. Vor 20 Jahren wurde in Ostbelgien eine Regenbogen-Koalition gebildet. Hans Niessen, der erste und bisher einzige grüne Minister in Ostbelgien, ist auch zwei Jahrzehnte später noch dabei. Bei der PDG-Wahl vom 26. Mai 2019 kandidiert der heute 68-Jährige für Ecolo als Listendrücker.

Die Ecolo-Liste für die PDG-Wahl präsentiert sich wie folgt, wie der Website des Innenministeriums zu entnehmen ist:

  1. MOCKEL Freddy
  2. VOSS-WERDING Inga
  3. JERUSALEM Andreas
  4. KLÜTGENS-WEY Dominique
  5. MARX Björn
  6. OESTGES Vanessa
  7. ARAKELIAN Grigori
  8. MARGRAFF Jennifer
  9. GAMBOULATOV Issa
  10. FRAUENKRON-SCHRÖDER Gaby
  11. ARENS Frédéric
  12. ORTMANN Carlotta
  13. GABRIEL Frédéric
  14. SCHMITZ Claudia
  15. DE BLOCK Mark
  16. RAUW Luisa
  17. BENKER Alex
  18. SEMAILLE Astrid
  19. MÜLLER Berthold
  20. COLLING Fabienne
  21. BAUMGARTEN Fabrice
  22. THIELEN Louisa
  23. HILGERS Dany
  24. KLEIN Katrin
  25. NIESSEN Hans

Zur Erinnerung: Bei der Wahl von Juni 1999 geschah etwas, womit bis dahin niemand gerechnet hatte: Zum ersten Mal wurde eine Regierung ohne die stärkste Fraktion im Rat, die CSP, gebildet. Und das Beben hatte direkt ein weiteres Beben zur Folge: Zum ersten und bisher einzigen Mal wurde Ecolo an der Mehrheit beteiligt und der Ketteniser Hans Niessen der erste grüne Minister Belgiens.

Ausgelöst hatte das Beben der kurz vor den Wahlen entbrannte Dioxin-Skandal (siehe „Belgischer Dioxin-Skandal“).

In seiner Ausgabe vom 3. Juli 1999 stellte das Grenz-Echo Hans Niessen als ersten grünen Minister Belgiens als „Joschka von Ostbelgien“ vor. (zum Vergrößern Bild anklicken).

Fünf Jahre nach dem Beben von 1999, im Juni 2004, verlor die Regenbogen-Koalition ihre Mehrheit. Ecolo büßte über 4 Prozent ein. Die Grünen bekamen die Quittung u.a. für die drastische Erhöhung der Ministergehälter, die mit Zustimmung von Hans Niessen beschlossen worden war. Der erste grüne Minister Belgiens blieb nur fünf Jahre im Amt.

Für Ecolo sprang die PJU-PDB, aus der Jahre später die ProDG hervorging, in die Bresche.

Bei den Wahlen von 2009 und 2014 kandidierte Niessen nicht mehr für Ecolo auf der PDG-Liste. Jetzt, 20 Jahre nach dem Regenbogen von 1999, tritt er noch einmal an, diesmal als Listendrücker. (cre)

Hans Niessen als Helfer beim Oxfam Trailwalker 2017 am Signal de Botrange. Foto: OD

21 Antworten auf “Ecolo mit Jubilar als Listendrücker: Vor 20 Jahren machte der Regenbogen Hans Niessen zum Minister”

    • Bürgers Geld

      @ekelalfred: „wollte“. Wollte wohl gemerkt.
      Heute will er abermals das Geld der Mitmenschen absahnen und im Gegenzug nichts als Vorschriften vorsetzen. Noch so ein Absahner.
      Extrem unsympathisch.

  1. Interessant der Text unter dem alten Foto. Meines Wissens saß er kurze Zeit später doch in einer „Ministerlimousine“ weil das kleine Auto sich mit seinen Arbeitsansprüchen nicht vereinbaren ließe. Und auch heute noch predigen die Ökos Bescheidenheit für alle aber Ausnahmen für sich… Gewählt werden sie trotzdem, daran sieht man wie blöde das Wahlvieh so ist….

  2. Carlson vom Dach

    Warum muss dieser alte, abgewählte Politiker erneut seine Finger in der Brei der Politik stecken? Hat er noch nicht genug? Werden da Familienbande in die Politik hinein verknüpft? Ekelhaft. Die Partei der Doppelmoral und Verbote kann es nicht lassen.

    Warum können Politiker nicht akzeptieren, wenn der Wähler ihnen ein „No!“ ins Stammbuch geschrieben hat? Erinnert mich irgendwie an diesen Politiker in Sankt Vith, der immer noch nicht akzeptieren kann, dass er abgewählt wurde und drumherum schwurbelt.

    Hoffentlich bekommt Ecolo einen Denkzettel!

  3. Kassierer

    Wieviel kassiert der denn so Monatlich von seiner politischen Karriere? Will anscheinend auch noch das Sitzungsgeld des PDG einstreichen. Sowas nemmt man doch Ämterhäufung oder nicht?

  4. @ Kassierer

    Nein, sowas nennt man Unfug. Diese, wie viele andere Kandidaturen auch entspringt der bekloppten Notwendigkeit eine bestimmte Anzahl von Kandidaten zu benennen. So kommen auf fast jeder Liste 20 Kandidaten vor die keine Chance haben ins Parlament zu kommen- Die kassieren dann auch keine Sitzungsgelder

  5. Ostbelgien Direkt

    Sorry: Ecolo verlor zwar tatsächlich über vier Prozent bei der Wahl von 2004 im Vergleich zu 1999, aber Hans Niessen bekam 2004 nicht halb so viele Vorzugsstimmen, es war genau umgekehrt. Die Zahl der Vorzugsstimmen hat sich 2004 gegenüber 1999 mehr als verdoppelt. Bitte um Entschuldigung. Gruß

  6. Propaganda

    Das ist genau der Grund weshalb sich viele Leute von der Politik abwenden und nicht mehr wählen gehen. Bei der CSP kann Keutgen es nicht lassen sich immer wieder auf der Liste setzen zu lassen. Bei der SP ist Lambertz wieder vorne mit dabei. Bei Ecolo jetzt auch ein Niessen der plötzlich wieder eine Chance sieht noch mehr Geld vom Staat zu kassieren obwohl er eine fürstliche Rente hat wovon viele Leute die hart gearbeitet haben nur träumen können. Bei PRO DG ein Ludwig Gielen (ehemaliger Schöffe der Gemeinde Raeren) der auch schon 67 ist. Es sollte gesetzlich geregelt werden das Leute ab 65 nicht mehr kandidieren dürfen. Ein normaler Arbeitnehmer wird auch mit 65 gesetzlich in Rente geschickt. Die Gesichter von diesen Absahner kann man einfach nicht mehr ertragen.

    • Walter Keutgen

      Ich finde den Namen „Keutgen“ nicht in den bisher publizierten Kandidatenlisten, auch der CSP. Übrigens „Elmar Keutgen“ ist nicht mit mir verwandt. Dies nur, weil man mir schon seine Politik vorgeworfen hat.

  7. Einfach nur so

    @ Propaganda , warum können alte ausgediente RANDFIGUREN mit noch über 65 Jahren noch nicht ans aufhören denken in diesem politischem Geschwafel ??? Diese Herren meinen noch das sie einen extra Status geniessen , indem diese ihre Nase noch überall drüber halten . Wer diesen Typen noch Achtung beizollt , das sind genau dieselben Schleimer .

    • Leute bleibt sachlich, im PdG sitzen 25 Abgeordnete. Scheinbar muss jede Liste ebensoviele Kandidaten aufweisen. 6 Parteien haben eine realistische Chance Abgeordnete zu entsenden. Mindestens drei davon müssen schon die „Altkader“ aus der Rente holen um die Listen aufzufüllen. Die anderen werben bei der „Konkurrenz“.
      Im Gegensatz zum Europaparlament haben diese aber keine Chance auch ins Parlament einzuziehen. Sie werden nur gebraucht um die Liste zu füllen. Alles ab Pos. 8 ist reines Namensgeklingel.

  8. Es reicht!

    @ Einfach nur so
    Kann Ihnen nur zustimmen. Die Ämterhäufung ist das Problem. Herr NIESSEN und andere kassieren eine stattliche Pension (wenn diese Public gemacht würde, würden sich manch einer wundern) haben aber kein Problem damit zu versuchen noch an Posten zu kommen wie man diese durch Sitzungsgelder aufstocken kann. Wieso setzen die Grünen nicht mal ein Zeichen und setzen einige von den hervorragenden Biobauern auf ihre Liste?

  9. @ Es reicht , wenn es nur bei der stattlichen Pension bleiben würde , aber Nein , diese Völker wollen sich noch immer nebenbei an Steuergeldern der arbeitenden Bevölkerung bereichern . Obschon diese de in ihrer ganzen Karriere am Futtertrog des Steuerzahler gehangen haben , haben diese schon vorgesorgt , indem diese dafür gesorgt haben , das der Nachwuchs im steuerparadies untergebracht wurde

  10. Rentnerin

    Wenn ich mich nicht täusche sind bis dato auch Personen ab 60 Jahre nach wie vor Teil der Bevölkerung. Ich denke, auf einer Liste sollten ALLE Bevölkerungsschichten gebührend vertreten sein.

  11. Tiefpunkt

    Mit diesen Kommentaren ist wohl der Tiefpunkt der Diskussion auf OD erreicht.
    Ich bin kein Freund von Hans Niessen und bin ebenfalls der Meinung, dass Politiker überversorgt werden. Der Rest ist Heuchelei, Neid und Niedertracht.

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