Topnews

Ecolo überall auf Talfahrt: Die Grünen verlieren in der Region Brüssel-Hauptstadt alle ihre Bürgermeister

Die Raerener Grünen bekamen vom Wähler die Quittung für den Koalitionsbruch mit der Liste "Mit Uns" präsentiert und verloren 11,6 Prozent im Vergleich zu 2018. Foto: Patrick von Staufenberg

Nachdem sie schon bei den Parlamentswahlen vom 9. Juni 2024 erhebliche Verluste hatten hinnehmen müssen, hat sich für die Grünen in Belgien bei den Kommunalwahlen vom vergangenen Sonntag der Niedergang bestätigt.

Mit einem Minus von 2,1 Prozent ist es Ecolo in der Gemeinde Eupen noch gelungen, den Schaden in Grenzen zu halten. In Lontzen (-5,9 Prozent) und in Raeren (-11,6 Prozent) sowie in der Provinz (-6,9 Prozent) fielen die Verluste deutlicher aus.

Schon bei der PDG-Wahl vom 9. Juni hatte Ecolo mehr als 3 Prozent im Vergleich zur Wahl von 2019 eingebüßt und ist seitdem mit 9,10 Prozent und nur noch zwei Vertretern im Parlament der DG die schwächste Fraktion.

13.10.2024, Belgien, Eupen: Claudia Niessen (Ecolo), Bürgermeisterin von Eupen, am Wahlsonntag bei ihrer Stimmabgabe in Kettenis. Foto: Belga

Die DG ist aber für die Grünen keine Insel. In der gesamten Wallonie und in Brüssel geht es mit Ecolo bergab. In der Hauptstadt haben die Grünen alle ihre Bürgermeister verloren.

In Ixelles wurde der amtierende Bürgermeister Christos Doulkeridis (Ecolo) in die Opposition zurückgeschickt, obwohl seine Liste den ersten Platz belegte. Die Grünen verloren mit Ottignies-Louvain-la-Neuve ihre große wallonische Hochburg. Dort hatten sie im Jahr 2000 zum ersten Mal überhaupt den Bürgermeisterposten besetzt. In Charleroi werden sie sogar ganz aus dem Gemeinderat verschwinden.

Ein weiteres Zeichen für den Bedeutungsverlust von Ecolo: Die Co-Vorsitzenden der Partei wurden in ihrer Gemeinde nicht gewählt.

Wie der Politologe Michel Hermans von der Universität Lüttich in der Tageszeitung „La Dernière Heure“ erklärt, bestätigt sich, dass Ecolo, wenn die Partei an der Regierung beteiligt ist, bei den folgenden Wahlen eine Niederlage erleidet.

Hermans empfiehlt den Grünen, sich an der Partei „Les Engagés“ ein Beispiel zu nehmen, die sich 2019, als sie sich noch CdH nannte, eine ähnlich schwere Krise durchzustehen hatte, sich aber seitdem unter ihrem Präsidenten Maxime Prévot mit einem anderen Namen, einer anderen Farbe (Türkis statt Orange), einem anderen Image und mit anderen Themen wieder nach oben orientiert. (cre)

35 Antworten auf “Ecolo überall auf Talfahrt: Die Grünen verlieren in der Region Brüssel-Hauptstadt alle ihre Bürgermeister”

  1. Legendar

    Wenn die Grünen weniger borniert, ideologisch agieren würden, dann würden sie erkennen das ihre Politik weder die Welt rettet noch den Zuspruch der breiten Masse findet. Das ist ihnen aber leider nicht gegeben. Indoktrinierung, Dogmatismus und Bevormundung waren noch nie gute Ratgeber. Zumindest nicht in einer „Demokratie“. Allerdings sind die Grünen zu verbrämt und in ihrer eigenen Blase verhaftet um das zu erkennen. Der den letzten Jahren geschuldete Aufstieg der Grünen begründet sich in weiten Teilen dem Willen der Bevölkerung grüne Politik zu wollen wie sie sich das im ureigensten Sinne vorstellt. Die tatsächliche Politik der Grünen ist aber so weit davon entfernt wie man es sich kaum vorstellen kann. Der Wähler erkennt das langsam und die Grünen bekommen die Quittungen. Wo grün drauf steht ist nämlich kein bisschen grün drin. Das Politiker und Parteien lügen um des eigenen Vorteils willen ist hinlänglich bekannt. Das die Grünen aber nicht nur den Wähler belügen sondern sich sogar selbst verraten ist der Sache dann auch nicht zuträglich. Beispiel? Frieden schaffen ohne Waffen! Eine grundsätzliche Position der Grünen über Jahrzehnte. Und heute? Eine der schärfsten Kriegstreiber.

    • Das hätte auch kürzer zum Ausdruck gebracht werden können!

      Endlich werden auch die dümmsten Kälber langsam wach.

      Sogar bei den Boches droht hoffentlich in Kürze der ultimative Tritt in den Allerwertesten dieser Grünen.

        • Arschkriecherei made in Ostbelgien

          le boche, les boches, Französisch für Deutschenschwein, in Wallonien gelegentlich verwendete Bezeichnung für die Bewohner der cantons rédimés, rédimer im Sinn von se racheter d´une peine, Schulden begleichen, etwas abzahlen.
          Gemeint ist damit, dass diese Bewohner in der Wallonie ohne richtiges Mitspracherecht nach der Pfeife von wallonischen
          Parteien zu tanzen haben und sie das als Selbstkasteiung auch gern tun weil ihnen von Kindesbeinen an in der Schule eingebleut worden ist dass sie mit einem Schuldkomplex wegen des verlorenen Krieges 1914/18 zu leben haben und sich auch 2024 wallonischen Majestäten gefälligst unterzuordnen haben.
          Und das wissen Sie nicht?

          • Arschkriecherei made in Ostbelgien, das Wort „boches“ soll von den Franzosen im Ersten Weltkrieg erfunden worden sein. Es soll eine Verkürzung von „caboches“ sein, womit die Pickelhelme gemeint waren. Dass man in der Wallonie noch so einfach „boches“ und auch „Flamins“ sagen darf, während „nègres“ sicher nicht, ist eine Art Rassismus. Der Begriff wird auch in Bezug auf Deutsche verwendet, so wie PvD es hier getan hat.

            Rédimés, kommt wom Lateinischen, und bedeutet zurückgekauft.

      • DR ALBERN

        @ PvD, die Boches (Omas gegen RECHTS) sind dabei, die AfD verbieten zu lassen!!! Demnächst gibt es nur noch die CDU, vielleicht auch noch die SPD!!! Die anderen Parteien sind ja bereits weg vom Fenster!!!

  2. Nein danke - für immer!

    @ Legendar,
    Unterschreibe total Ihre Meinung. Man kann auch sagen, welches (Wähler)-Kalb wählt schon seinen eigenen Schlächter. Selbst der letzte Naivling müsste das inzwischen verinnerlicht haben

  3. Normalverdiener

    Die Grünen sind heute nur was für Besserverdiener, sie interessieren sich nur für ihre grüne Agenda die Probleme der kleinen Leute mit wenig Lohn lässt sie kalt. Den Kampf für soziale Gerechtigkeit den führen sie anders als früher nicht mehr, das zeigen die Wahlergebnisse ganz deutlich.

  4. Im Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein hatte der Wolf sich die Pfote weiß gemacht um die kleinen Geißlein zu überlisten. Im Klima-Märchen um die „Erderhitzung“ hat er sich grün gemacht. Scheint aber dass das Wahlvieh den Schwindel bemerkt hat und dem Wolf (sprichwörtlich) vor den Sack tritt nachdem dessen Appetit auf die Freiheit der Menschen offensichtlich wurde. Und die „Empfehlung“ des „Politologen“, den man getrost zu den Grünen zählen kann, die Farbe zu wechseln ist an Schwachsinn nicht zu toppen. Womit wir wieder beim Wolf und seinem Versuch sind seine Pfote zu verbergen. Das Märchen endete übrigens damit dass der Wolf elendig im Brunner ertrank….

  5. Willi Müller

    Super! Hier darf man mal auf die Grünen drauf schlagen. Da bin ich dabei.
    Aber im Ernst: @ Legendar hat alles gesagt.
    Die Grünen benehmen sich wie eine Veganerin, die allen auf die Nerven geht und es nicht merkt. So eine kennt jeder von uns. Sie ist humor- und kompromisslos, eingebildet und egozentrisch sowie missionarisch und beleidigend. Sie ist eigentlich verhasst, aber sie ist dabei weil sie unterhaltsam ist.

    • Also ich finde „unterhaltsam“ nicht das beste Wort der Wahl um das Treiben der Grünen in Eupen zu umschreiben.
      Die Hoffnung ist da, dass das nur eine kurze Episode in der Eupener Geschichte bleibt.
      Es ist der Stadt und den Bürgern zu gönnen.

      • Unterstädter

        René Wilmes
        15/10/2024 14:18
        Willi Müller hat absolut Recht. Wie gut diese Bürgermeisterin war, hat man an dem Resultat der Wahlen gesehen. Schlimm genug das fast ein viertel der Eupener Bevölkerung solchen Kappes wählen.

      • Willi Müller

        @ R.W.
        Bei soviel negativen Schwingungen kann ich Ihnen, lieber Bruder René, nur mit Hiob antworten:
        “ So seid frohen Gemütes, die ihr nun jetzt vom Bösen heimgesucht werdet. Werft die Mühsal von euren Schultern und meidet den Weg des Frevels und des Hasses.“

        Hiob Abs 33 Vers 6,5

        • René Wilmes

          Willy Müller redet mit gespaltener Zunge! Ihre negativen Schwingungen sind es, die andere dazu einladen „auf Grüne draufzuhauen“! Und dann davon reden „den Weg des Frevels und des Hasses zu meiden“! Da kann ich nur sagen, daß es keine Gebrauchsanweisung gibt, mit Verrücktheit umzugehen! Donald Trump kann es nicht besser ! Ne,ne ,neWilly !

  6. Senseless

    Interessanterweise überlegt der designierte Bürgermeister in Raeren, die Grünen trotz ihres Verlusts von 3 Sitzen in die Mehrheit zu holen. Eine überraschende Entscheidung, die wohl kaum jemand nachvollziehen kann.

  7. wie kann man überhaupt mit diesen grünen sprechen oer sogar verhandel
    .,der wähler hat sie doch mit grosser mehrheit anbgewählt und sie sind nicht regierungsfähig.also bitte herr bürgermeister unterlassen sie das bitte

  8. Zuhörer

    Die Grünen müssten verboten werden, bevor sie noch mehr Schaden anrichten. Wir sind nur betrogen worden,von denen. Überfall liest und hört man neuerdings, wie schädlich PV-Anlagen fürs Stromnetz sind. Mich sollte es nicht wundern, wenn demnächst unsere teueren Anlagen vom Stromanbieter abgeschaltet werden, oder Gebühren berechnet werden.
    https://youtu.be/ncPe9HOwmPA?si=l1nKIu0Ba85LWw0S

    https://www.pv-magazine.de/2024/10/15/auch-kleine-photovoltaik-anlagen-muessen-zur-systemsicherheit-des-stromnetzes-beitragen/

    https://brf.be/national/1909069/

    Jetzt bekommen wir die Quittung.
    Alles wegen Klimawandel !

  9. Macht mal halblang. Ich bin auch froh dass die Grünen weg sind, aber wir können denen auch nicht alles in die Schuhe schieben. Wo in Westeuropa läuft alles richtig? Mal sehen wo Eupen in ein paar Jahren steht.

  10. An Monsieur Hermans

    Ich fürchte, auch der Lütticher Politoge Hermans kann uns nicht weiterhelfen. Die Grünen in den Turnschuhen à la Joschka Fischer waren damals Lichtgestalten. Bei grossen Umweltsünden galten sie als Retter im Parteien-Morast, Hoffnungsträger gegen Atomkraft, Tsunami und drohendes Weltende. Einmal an die Macht müssen ihre Wähler feststellen, dass ihre Helden die Plünderungen der Schöpfung auch nicht beenden können und sich gar in artfremden Koalitionen anbiedern.

    Schlimmer konnte es für die Grünen nicht kommen: Hunderttausende in Europa sind entäuscht und haben den Glauben an das heilende Immergrün verloren. Selbst in kleinen ostbelgischen Kommunen, wie Raeren, wird es ihnen heimgezahlt. Aus Machttrickserei liessen sie Wald und Wiesen sausen. In der Grossstadt Brüssel gehen sie leer aus. Sie kamen als Erlöser und enden als verbrauchte Abgewählte.

    Unterdessen ist ihnen von allen Konkurenten das Monopol auf Umweltbewusstsein genommen worden.
    In seinem Buch über die Geschichte der Romantik widmete ihnen der Fach- und Bestsellerautor Rüdiger Safranski ein ganzes Kapitel. Sympathische Erzähler, sture Ideologen mit AnwesenheitsgeldVon der Sonnenblume zur Pusteblume.

    • Treffende Beschreibung der Situation. Es bleibt noch die Erkenntnis dass es sich bei den „Grünen“ nicht um eine Partei im klassischen Sinne sondern um eine Sekte handelt. Diese Sekte wirkt sinnstiftend in den post-christlichen westlichen Gesellschaften, und zwar nur dort. In islamischen Ländern gibt es keine Öko-Parteien, genau so wenig wie in Indien oder China. Selbst in Südamerika ist es es nur eine Marotte der oberen, reichen, Gesellschaftsschicht. Von Afrika mit seinen Problemen erst gar nicht zu sprechen.
      „Umweltprojekte“ oder „Klimarettung“ werden im Rest der Welt nur dazu benutzt um den Westen wirtschaftlich zu schwächen (China) oder zu melken (Entwicklungsländer). Den Irrsinn wirklich nachmachen will keines dieser Länder.
      Der Sektencharakter erklärt auch die gesamtgesellschaftliche Durchschlagskraft der Öko-Ideologie welche sich wie Krebs durch alle gesellschaftlichen Schichten und Parteien gefressen hat. Alle sind „grün“, alle wollen „das Klima retten“… was findige Geschäftemacher ganz schnell als lukratives Geschäftsmodell erkannt haben. „CO2 Vermeidung“ wurde zum gewaltigen Ablasshandel in einer wohlhabenden, spirituell orientierungslosen, westlichen Welt. Wir opfern unseren Wohlstand auf dem Altar der Klimakirche und erst wenn der wirtschaftliche Schaden immens groß ist besteht die Hoffnung dass der Öko-Irrsinn ein Ende findet.

  11. Der aktuelle Absturz der grünen Partei ist noch lange nicht das Ende „des Grünen“ in allen Parteien. Bisher sehe ich kaum die Bereitschaft in den anderen Parteien sich mit dieser Ideologie kritisch auseinander zu setzen. ALLE Parteien sind weiter von den Zielen dieser Sekte überzeugt, man diskutiert höchstens das wie, wann und womit aber niemals das warum! Dass CO2 ein „klimaschädliche Gas“ ist bleibt Konsens, dass das „Klima gerettet werden muss“ stellt keine Partei in Frage. Dass der Mensch (also auch der Wähler…) ein „Klimasünder“ ist steht außer Frage. Alle sitzen noch in der Klimakirche, singen vielleicht nicht mehr so laut, aber bevor sie aufstehen, hinaus gehen und nicht mehr zurück kommen, muss noch viel passieren….

    • Johann Klos

      Die 1,5 Grad zusätzlich haben wir schon erreicht. Wir peilen in kleinen Schritten auf die 3 Grad zu. Die Winter werden jetzt schon um die 4 Grad wäermer. Der Sommer wird uns mit 5 bis 6 Grad zusätzlich erfreuen. Länder wie Griechenland werden zur Wüste. Ein Land wie Polen In dem die Kartoffel das Grundnarungsmittel ist wird 80 % seiner Ernten verlieren. Von den paar zusätzlichen Regentröpfchen und die lauen Windchen welche viele Bürger ihr Hab und Gut nehmen wird ganz zu schweigen. Die drei Grad erlebe ich “ Gott sei Dank “ altersbedingt nicht mehr. Nicht auszumalen wieviel Elend das mit sich bringen wird.
      Man kann über die Art und Weise des Gegensteuersn sicherlich streiten aber ihre diesbezügliche Sturheit läst mich befürchten das ihre DNA einen zu hohen Anteil an der eines Primaten aufweist.

  12. Radioaktivität

    In Sankt Vith sind gerade zwei Damen in den Gemeinderat gewählt worden, die sehr sehr grün sind ohne ecolo auf ihren Fahnen stehen zu haben.
    Wenn die Zwei eine Koalition mit der Freien Bürgeliste eingehen, werden sie von den Wählern der Liste Gemeinsam in der Luft zerissen, denn die waren die Wahlsieger.
    Bei vielen würde Betrug am Wähler geschrien, wenn die zwei Frauen die falschen an die Macht bringen.
    Dann wären die Grünen zu recht verteufelt.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern